Innenpolitik Krankenhausreform
Eine alternde Gesellschaft sieht sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
Ist das wirklich nur die alternde Gesellschaft die Probleme durch Krankenhausschließungen bekommt? Ich sah einen Bericht, dass gerade die Geburtenstationen (wohl hauptsächlich im Norden?) zunehmend geschlossen werden. Sicher uns ältere Generation betrifft das nicht mehr.
Als ich diesen Bericht sah hatte ich sofort meine Tochter im Kopf. Sie bekam eine Schwangerschaftsvergiftung (Frauenärztin und praktischer Arzt hatten es nicht erkannt). Wäre die Klinik nicht in der Nähe gewesen, hätten es beide nicht überlebt (mein Schwiegersohn hatte uns schon angerufen, dass die Überlebenschance knapp ist).
Sicher da kann man sagen – Einzelfall, auf so was kann man keine Rücksicht nehmen. Nur als Betroffener / Verwandter sieht man das anders. 😳
Und irgendwo (nicht von dir) wurde hier erwähnt, das man bevor man umzieht darauf achten soll wie die Versorgung im Alter sein wird. Haben wir auch getan, bevor wir das Grundstück kauften und unser Haus bauten. Wir haben das Glück, dass die Klinik in der Nähe wohl bleibt (neu umgebaut, neues Gebäude dazu usw.), auch die Schulen blieben (Schulen war uns wichtig), aber alles andere Metzger, Lebensmittelladen usw wurde geschlossen. Genauso kann es passieren, das die Kliniken und Arztpraxen geschlossen werden. So was kann man nicht 20 oder 30 Jahre vorraus planen. 😏
LG Heidrun
Ich finde, dass hier jede und jeder von seiner Situation unbefangen
berichten sollte und nicht korrigiert wird. Das gehört sich nicht.
Die Wohnsituation ist unterschiedlich, die Beweglichkeit auch.
Wir sollten uns austauschen, etwas voneinander erfahren, das
ist mir wichtig. Ich möchte nicht sofort eine Gegenrede und gute
Ratschläge.
Ich konnte das alles noch mit dem Rad machen, weil ich Radsportlerin
bin.
Ich weiß nicht, was eine gemacht hätte, die das nicht ist.
Vielleicht eine Nachbarin fragen.
Aber in meinem Dorf sind die alten Menschen mittlerweile verstorben
oder in einem Heim.
Junge Leute haben deren Häuser aufgekauft. Die sind allesamt
berufstätig.
Das ist hier, für mich die Realität.
Vor zehn Jahren hatte meine Partnerin ihren dritten Herzinfarkt.
Sie war 2 1/2 Monate im Klinikum Aachen, weil sie sich dort
multiresistente Keime eingefangen hatte.
Außer mir hat sie niemanden.
Am Anfang bin ich jeden Tag vom Dorf zu ihr.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück.
Das hat mich damals schon völlig erschöpft.
Habe zwischendurch auch mal einen Tag Pause gemacht.
Heute zehn Jahre älter, würde ich das nicht mehr so schaffen.
In der Nähe gab es auch Hotels. Wäre für mich aber nicht mehr
bezahlbar gewesen.
Deshalb diese ganze Fahrerei.
Sie ist ja selber Ärztin.
Ich habe sie zur besagten Reform befragt.
Sie findet es sehr gut, dass Lauterbach endlich (!!!) diese
Fallpauschale abschaffen will. Das rechnet sie ihm sehr hoch an.
Ansonsten sagt sie das, was auch hier steht: Die Bedingungen
sind sehr unterschiedlich. Selbst ländliche Region ist nicht gleich
ländlicher Region. Es muss ein gut durchdachtes Konzept werden,
in welches viele Überlegungen und Besonderheiten mit ein fließen
müsse, damit nicht dauernd nachgebessert werden muss oder
etliche Patienten auf der Strecke bleiben.
" Hoffentlich nicht wieder so eine Sturzgeburt " meinte sie noch
lakonisch.
Aber wir sehen ja bei diesem Verlauf hier, wie divers es ist.
Anna
Nicht wenige Patienten sind immer noch auf der Suche nach einer neuen Hausarztpraxis, weil viele Praxen Aufnahmestopp haben wegen Überlastung...aber zu dem Fehlen an Hausärzten hat der Klinik-Atlas von Herrn Lauterbach auch Antwort parat.
Mareike
Nur da wäre guter Rat angebracht - aber da verdienen die Investoren ja daran nichts.
Übrigens sind Unternehmungen die Pleite gehen für manche 'Investoren' auch interessant - als Abschreibungsmodel für Gewinne in anderen Bereichen.
Eine alternde Gesellschaft sieht sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert.Du bemühst Dich ja aufrichtig diese "zusammengeschusterte Reform" schön zu reden - nur es macht sie so nicht im Geringsten akzeptabler. Gesundheit ist ein vom GG geschütztes Allgemeingut - Art. 1/1. Satz. Nur findet der in keiner Investorenbilanz statt und dieses Problem kann man nicht wegdiskutieren oder 'schönreden'. Kein Mensch will die 'Leistungsübersicht für Investoren' erfüllen, die Menschen wollen wieder gesunden.
Die Lebenserwartung ist gestiegen.
Ob die Ansprüche an Behandlungen von den Patienten gewachsen sind? Eher nicht. "Alle" wollen aber bestmögliche Behandlung ohne Kostenerhöhung.
Krankenhäuser in privater Hand, die möglichst viel Gewinn abwerfen sollen, werden das bei ihrer Organisation berücksichtigen.
Deswegen ist eine sorgfältige Leistungsübersicht der Krankenhäuser vorteilhaft.
Und dieser Anspruch ist der alleinige Ausdruck von Solidarität mit betroffenen.
Niemand muss die Leistungsübersicht für Investoren erfüllen.
Die Leistungsübersicht stellt ein Instrument für die Auswahl eines Krankenhauses dar.
Übrigens ist bekannt, dass hierzulande auch gesetzlich Versicherte frei einen Hausarzt oder eine Hausärztin wählen können?
Das ist nicht selbstverständlich, denn in vielen europäischen Ländern gilt das Prinzip der freien Arztwahl nicht oder nur sehr eingeschränkt.
Unser Gesundheitssystem wird leider immer noch zu wenig von Betroffenen gewürdigt. Das Anspruchsdenken ist riesig.
Niemand muss die Leistungsübersicht für Investoren erfüllen.Deine Antwort ist sowas von ignorant. Das Recht auf freie Arztwahl wird zur Posse - wenn keine Arztpraxis Dich aufnehmen kann wegen Überlastung. Geht das bei Dir nicht in den Kopf..? Von Lauterbach erwarte ich es schon nicht mehr..!
Die Leistungsübersicht stellt ein Instrument für die Auswahl eines Krankenhauses dar.
Übrigens ist bekannt, dass hierzulande auch gesetzlich Versicherte frei einen Hausarzt oder eine Hausärztin wählen können?
Das ist nicht selbstverständlich, denn in vielen europäischen Ländern gilt das Prinzip der freien Arztwahl nicht oder nur sehr eingeschränkt.
Unser Gesundheitssystem wird leider immer noch zu wenig von Betroffenen gewürdigt. Das Anspruchsdenken ist riesig.
Bemerkenswert, was sich bei dir alles im Kopf befindet.
Am besten, du genießt jetzt den restlichen Pfingstmontag. Das ist meine Empfehlung für dich.
Ich finde, es hat nichts mit Anspruchsdenken zu tun, Lenova, wenn der Patient möchte, dass er NICHT 20 oder 25 km zum nächsten Hausarzt (!!!) fahren muss. Und das ist vielfach Realität auf dem Land.
Auf dem Papier klingt freie Arztwahl klasse, und ich bin mit unserem Gesundheitssystem und mit dem, was es bietet, fast immer zufrieden. Und als ich noch in Köln oder Bonn oder Frankfurt lebte, war es immer möglich, einen HA oder eine HÄ zu finden, den/die man auch als älterer Mensch zu Fuß erreichen kann. An meinem letzten Wohnort, bevor ich hierhin zog, einem Stadtteil von Neuss, gab es 4 Hausärzte in diesem Stadtteil, alle vier für mich zu Fuß erreichbar.
Das sieht hier anders aus. Und mir wird ganz mulmig bei dem Gedanken, dass unsere Hausärztin (64 Jahre alt) keinen Nachfolger finden könnte... Dann wäre der nächste Hausarzt 15 km entfernt (sofern er neue Patienten aufnimmt), und je nach dem, das nächste Krankenhaus 70 km (wenn "unseres" schließen muss, was zu befürchten ist)
Anspruchsdenken?
DW
Bemerkenswert, was sich bei dir alles im Kopf befindet.Du bist kein Admin - auch wenn Du es zu gerne wärst. Aber dann wäre die Diskusion schon tot.
Am besten, du genießt jetzt den restlichen Pfingstmontag. Das ist meine Empfehlung für dich.
Warum nehmen manche Ärzte keine Patienten auf?
"Kassenärzte sind verpflichtet, gesetzlich Versicherte aufzunehmen. Allerdings dürfen sie Patienten ablehnen, wenn die Praxis bereits überlastet ist und keine freien Termine mehr hat.
Wer keinen Termin bei einem Facharzt bekommt, kann sich von der Terminservicestelle der Kassenärztlichen Bundesvereinigung weiterhelfen lassen. Diese ist telefonisch unter der Rufnummer 116117 zu erreichen. Patienten benötigen einen sogenannten Vermittlungscode, der auf der Überweisung, beispielsweise vom Hausarzt, steht. Die Terminservicestelle hat dann eine Woche Zeit, einen Termin zu finden, der wiederum innerhalb der nächsten vier Wochen stattfinden muss. Gelingt es nicht, einen Termin beim Facharzt anzubieten, muss die Terminservicestelle einen ambulanten Behandlungstermin im Krankenhaus vermitteln."