Innenpolitik Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
Ich sehe das ähnlich.
ABer leider kann sich weltweit nicht jeder so umfassend informieren, wie es sinnvoll wäre, weil es nach wie vor zu viele Länder mit eingeschränkter Pressefreiheit gibt (China, Russland, Ungarn usw.). Oft ist in diesen LÄndern auch noch das Internet nur eingeschränkt, bzw. nach Landesstandard erhältlich.
Deshalb sollten wir einfach mal wieder höher schätzen,d ass dies bei uns anders ist und uns alles zur Verfügung steht, was wir wünschen. Es ist so sinnvoll, sich mehr Meinungen zu beschaffen, darüber nachzudenken und sich dann seine eigene zu bilden.
Auch in anonymen Foren ist das empfehlenswert (wenn die Meinungen nicht erkennbar abstrus und abwegig sind). Hier sind es dann die Begründungen, die oft interessant und auch nachdenkenswert sein können. Olga
Den DDR-Lautsprecher-Wagen stand ja das West-TV gegenüber, das - so wurde und wird mir immer wieder glaubhaft versichert - von den meisten Menschen dort konsumiert geschrieben von olga64
Geschrieben von Freddy
Olga,
zu den Zeiten als solche Lautsprecherwagen rundfuhren
um die restlichen Privatbauern unter Druck zu setzen
hatten 80 % der DDR Bevölkerung gar keinen Fernseher.
Privattelefone gab es nicht und wenn nur Parteibonzen.
Später als 50 % TV Geräte besassen, hatte sich dieses Problem LPG erledigt.
Nicht nur Radio war ein Medium was den Nazis nutzbar gemacht wurde,
Plakate in Massen und Zeitungen wurden doch gleichgeschaltet.
Dazu gibt es in und ausländische Dokumentarfilme in Mengen.
Aber auch Zeitzeugen kannte ich und kenne sie noch heute, du doch auch oder.
Schon immer konnten Menschen sich informieren, wenn sie es denn wollten.Nein, das konnte nicht jeder wissen, genauso wenig wie jeder wissen konnte, daß Bin Laden Flugzeuge ins WTC fliegen lassen würde. Es gibt Sachen, da reicht die übelste Fantasie eines Normalbürgers nicht aus, die grausige Realität auch nur zu erahnen.
Das Dumme ist nur, dass sie - und auch das war schon immer so - nur das hören wollen, was sie möchten. Alles andere wird und wurde ausgeblendet, ganz egal wie schnell oder langsam sich Nachrichten verbreiten.
Auch im dritten Reich hätte j e d e r wissen können, was Hitler vorhatte.
(Meine Eltern jedenfalls wussten es, und ich glaube, sie waren nicht die einzigen, die lesen konnten). (fett von adam)
Pippa
Meine Oma erzähle mir aus der Zeit als immer mehr jüdische Bekannte aus ihrer Umgebung verschwanden. Sie sage: "Ich wußte nicht, was passierte, aber ich ahnte, daß es etwas sehr Schlimmes sein mußte!" Dabei dachte sie an Gefängnis, Lager und Repressalien. Aber an industriell betriebenen Mord dachte sie nicht. Dazu reichte ihre Fantasie nicht.
--
adam
Pippa hat aber trotzdem recht, wenn sie schreibt, "... hätte j e d e r wissen können, was Hitler vorhatte."
Er hat nämlich seine Pläne in seinem tollen Buch "Mein Kampf" schon sehr offen und deutlich dargelegt.
Sie hätten es nicht in dem Ausmaß wissen können, aber sie wussten mehr, als sie zugegeben haben. Meine Eltern haben das auch bestätigt.
Heute guckt ja auch noch kaum einer hin, wenn Flüchtlinge massenweise im Meer ersaufen oder nach Libyen in die Folterknäste zurückgeschickt werden. Klammheimlich finden das manche ganz gut, dass sie so gehindert werden, in die Länder zu kommen, wo sie nicht erwünscht sind.
Das wiederholt sich doch hier, auch die mangelnde Bereitschaft der Länder, sie aufzunehmen, auch das gab es bei den jüdischen Flüchtlingen ähnlich.
Ja, ja marina, versuche ruhig zu bleiben.
--
adam
Einer dörflichen Amtsperson in der Schweiz ist soeben der Riegel geschoben worden. Sogar der "Dorfoberste" (von jener Partei, die sich die Ausländerfeindlichkeit auf ihre Fahne geschrieben hat) hatte ihn in Schutz genommen. Dieser hatte sogar behauptet, die Dorfbevölkerung stehe hinter den Posts des Gemeindeschreibers. Aber komischerweise fanden die Medienleute im Dorf nur solche Bewohner, die das Vorgehen ihres Schreibers als verachtenswürdig bezeichneten. Ich würde mich nicht wundern, wenn auch der "Dorfoberste" bei der nächsten Wahl einen Denkzettel bekommt.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/freiamt/wegen-hasskommentaren-gemeindeschreiber-von-boswil-per-sofort-beurlaubt-133831090
Der amtliche Hassprediger
Die Information und Selbstinformation ist eine Seite der faschistischen Zeit.
Mich beunruhigen viel mehr die bewegten Bilder dieser Zeit.
Ich sehe überschäumende Begeisterung von Volksmassen. Sicher viele ausgewählte Szenen, aber dennoch vorhanden und nicht nur bestellt und organisiert.
Wie war das möglich?
Ist das wiederholbar?
lupus
OKDie Information und Selbstinformation ist eine Seite der faschistischen Zeit.Wenn du mal guckst, wie die Menschen z.B. in Nordkorea jeweils schreien und klatschen, wenn ihr "geliebter Führer" auftritt, und wenn du dann noch realisieren kannst, dass diese Menschen dafür frei bekommen haben - und falls sie sich nicht in der Masse befinden (es werden Fotos gemacht und ausgewertet), bestraft werden, dann fragst du nicht mehr, ob das wiederholbar sei!
Mich beunruhigen viel mehr die bewegten Bilder dieser Zeit.
Ich sehe überschäumende Begeisterung von Volksmassen. Sicher viele ausgewählte Szenen, aber dennoch vorhanden und nicht nur bestellt und organisiert.
Wie war das möglich?
Ist das wiederholbar?
lupus
Genau das meinte ich, liebe @marina.
Fast jeder Haushalt besaß damals diese „Bibel“.
Natürlich hat später jeder behauptet, es hätte das Buch nicht gelesen, was für mich aber keine Ausrede war.
Deshalb schrieb ich ja, dass meine Eltern und eine Handvoll gleichfalls Interessierte, nicht die einzigen waren, die lesen konnten.
Pippa
Wir bewegen uns dennoch hier im Bereich der Spekulation. Gibt es zum damaligen Kenntnisstand der Massen Untersuchungen oder stützt sich unsere Meinung auf - einzelne bzw. wenige - Zeitzeugen aus unserem meist familiären Umfeld, auf die wir uns dann berufen, um unserer Meinung mehr Gewicht zu verleihen?
Das ganze Ausmaß, d.h. die Organisation des industriellen Massenmords, konnte man nicht unbedingt erahnen. Das wurde erst während des Krieges (Wannsee-Konferenz) vereinbart. Aber dass Gegner des Regimes interniert wurden, war schon vorher vorstellbar. Die Frage ist also eher, ab wann man die Notwendigkeit anerkennen wollte, sich aktiv dagegen aufzulehnen ehe es zu spät war.
Hitler hat in seiner Schwarte die Umrisse seiner Politik zwar skizziert und wer es wollte, konnte es nachlesen, weil sie in vielen Haushalten als Hochzeitsgeschenk herumstand. Die wenigsten haben das wohl aber getan und haben ihm stattdessen zugehört.
Aber auch die, die den ersten Teil gelesen hatten, hätten nicht unbedingt wissen können, dass es neben den vielen anderen, wirkungslos verpufften Memoranda und politischen Absichtserklärungen früherer Politiker sich hier um etwas handelt, dass dann auch wirklich umgesetzt werden sollte. Meine Eltern hätten es nicht gewusst.
Leider wird auf Vergangenes oft mit gegenwartstrunkenem Blick geschaut und ge- und verurteilt. Es ist aber im Nachhinein wohlfeil, indirekt den Stab über diejenigen zu brechen, die an einem aktiven Widerstand im NS-Regime nicht beteiligt waren. Die Bedingungen damals und heute sind nicht vergleichbar.
Es wird auch zur Flüchtlingspolitik in Europa keine einhellige Meinung geben können, wie die Veränderung der Parteienlandschaft in vielen Ländern zeigt.
Federstrich