Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?

Innenpolitik Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 12.12.2018, 08:16:48
Nein, das konnte nicht jeder wissen, genauso wenig wie jeder wissen konnte, daß Bin Laden Flugzeuge ins WTC fliegen lassen würde. Es gibt Sachen, da reicht die übelste Fantasie eines Normalbürgers nicht aus, die grausige Realität auch nur zu erahnen.
Meine Oma erzähle mir aus der Zeit als immer mehr jüdische Bekannte aus ihrer Umgebung verschwanden. Sie sage: "Ich wußte nicht, was passierte, aber ich ahnte, daß es etwas sehr Schlimmes sein mußte!" Dabei dachte sie an Gefängnis, Lager und Repressalien. Aber an industriell betriebenen Mord dachte sie nicht. Dazu reichte ihre Fantasie nicht.

--

adam
 
geschrieben von adam
Meine Eltern bekamen bei ihrer Trauung 1943 ebenfalls das Buch "Mein Kampf". Mein Vater musste kurz nach der Eheschliessung zurück "an die Front", meine Mutter musste schauen, wie sie mit dem Kriegsleben klar kam (kurz darauf hatte ich mich schwangerschaftstechnisch angekündigt). Das Buch haben sie. vermutlich auch aus Zeitgründen, nie gelesen. Das taten mein Bruder und ich  als wir in das Alter kamen, um dieses Wirrwarr ein wenig begreifen zu können (nach uns las es ann auch der Sohn meines Bruders). Es ist nach wie vor existent und könnte vermutlich heute für viel Geld verkauft werden als Originalausgabe.

Adam, es gab so Leute wie Ihre Oma - es gab aber auch die anderen: die lehnten an den Fenstern und schauten zu, als ihre Nachbarn und Mitbewohner mit lautem Krach von den Nazis abgeholt, zusammengetrieben und in den Tod deponiert wurden. Sie fragten nicht nach, auch als sie von ihren Kindern befragt wurden ,warum der Mitschüler nicht mehr käme und was eigentlich "Jude" sei?
Aber viele von denen stürmten dann die leer gewordenen Wohnungen, bereicherten sich an zurückgelassenem Gut und es dürfte heute noch viele deutsche Wohnungen geben, wo es Möbel, Geschirr, Besteck, Wäsche usw. aus diesen Haushalten gibt. Auch das wurde damals bis heute meist nicht hinterfragt. Olga
lupus
lupus
Mitglied

RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von lupus
als Antwort auf schorsch vom 12.12.2018, 11:33:15

Nein, ich glaube nicht dass das so gewesen ist. Die Bilder sprechen eine andere Sprache.

Und was soll der Spruch " wenn du dann noch realisieren kannst" ?

lupus


PS.:"Mein Kampf" und "Bibel" - Die Menge der Leser  könnte gleich gewesen sein.


 

RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 12.12.2018, 16:00:36

Es ist immer so: Wer etwas wissen will, der/die informiert sich. Und wer nichts wissen will, informiert sich eben nicht und hat dann auch nix gewusst.
Im übrigen: Hitler hätte sein Werk nicht ohne die vielen Helfershelfer vollbringen können, er war kein Alleintäter. Es waren viele an diesem industriellen Massenmord beteiligt. Und viele haben gemerkt, dass jüdische Familien auf einmal verschwanden. Und dann nix gewusst? 

Das kann glauben, wer will.

Hitlers willige Vollstrecker


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sittingbull
sittingbull
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RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf adam vom 12.12.2018, 08:16:48

Nein, das konnte nicht jeder wissen ... (adam)

jeden verdammten Tag , in jeder Zeitung , im Radio ... Parolen an jeder Hauswand , an jedem jüdischen Geschäft ... in jedem Haus ... "Reichskristallnacht" ...

Juden , Kommunisten und Sozialdemokraten , vor aller Augen in die Todeslager der Faschisten
abgeführt ... und das konnte keiner wissen ?

nein , die Leute waren einfach Herrschaftshörig und im grossen und ganzen konform ... 

ähnlich wie du heute :

nur sind in deiner Propaganda aus den Juden von damals heute Muslime geworden und aus den widerständigen Kommunisten irgendwie Nationalsozialisten .

im Prinzip das gleiche Spiel .

und sicher wirst du der Erste sein , der auf Knien seine kommenden Ankläger anbettelt :

"das konnte ich doch alles nicht wissen ,"

sitting bull





 
Federstrich
Federstrich
Mitglied

RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.12.2018, 16:24:55
Es ist immer so: Wer etwas wissen will, der/die informiert sich. Und wer nichts wissen will, informiert sich eben nicht und hat dann auch nix gewusst.
Im übrigen: Hitler hätte sein Werk nicht ohne die vielen Helfershelfer vollbringen können, er war kein Alleintäter. Es waren viele an diesem industriellen Massenmord beteiligt. Und viele haben gemerkt, dass jüdische Familien auf einmal verschwanden. Und dann nix gewusst? 

Das kann glauben, wer will.

Hitlers willige Vollstrecker
In unserer Diskussion, bei der es darum geht, was "jeder Deutsche" in der NS-Diktatur über die Judenverfolgung hätte wissen können, (siehe @pippa s Beitrag) hat dieser unkommentierte Link Hitlers willige Vollstrecker keinerlei Aussagekraft.
Oder willst du hier nahelegen, dass du Goldhagens Auffassung, dass ein exterminatorischer Antisemitismus gewissermaßen Teil des deutschen Nationalcharakters sei, zustimmst?
Federstrich
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf sittingbull vom 12.12.2018, 16:49:24
Nein, das konnte nicht jeder wissen ... (adam)
jeden verdammten Tag , in jeder Zeitung , im Radio ... Parolen an jeder Hauswand , an jedem jüdischen Geschäft ... in jedem Haus ... "Reichskristallnacht" ...

Juden , Kommunisten und Sozialdemokraten , vor aller Augen in die Todeslager der Faschisten
abgeführt ... und das konnte keiner wissen ?geschrieben von sittingbull
Nein, das konnte nicht jeder wissen ... (adam)

und das konnte keiner wissen ? (sittingbull)


Einige Zeitzeugen haben mir berichtet, sie wussten es nicht und haben es erst in Warschau erfahren als sie die Züge gesehen hatten und die Juden ausgeladen wurden.
Die Nazi wussten schon ganz genau wer was wissen durfte und wer nicht.
Das soll nicht relativieren, aber alle wussten es nicht.
Geahnt haben es viele....

Nicht besser ging es den Kommunisten die nach Moskau geflüchtet waren,
viele wurden unter Stalin hingerichtet.

( Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?)

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RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Federstrich vom 12.12.2018, 18:24:27

Stell diese Frage in einem anderen Ton, dann beantworte ich sie dir.

Federstrich
Federstrich
Mitglied

RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.12.2018, 23:06:19
Stell diese Frage in einem anderen Ton, dann beantworte ich sie dir.
A geh, bei deinem Geschnarre traue ich mich nicht...„Ich hege Taubenmut, mir fehlts an Galle,"
Habe aber eh nichts anderes erwartet.Tränen lachen
Federstrich
RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Federstrich vom 13.12.2018, 08:44:51

Dir fehlt‘s an Galle? Den Eindruck hatte ich gerade nicht bei deiner aggressiven Fragestellung.
Ich will aber trotzdem auf deinen letzten Beitrag eingehen, damit keine falschen Vorstellungen aufkommen.
Du schreibst: „In unserer Diskussion, bei der es darum geht, was "jeder Deutsche" in der NS-Diktatur über die Judenverfolgung hätte wissen können, (siehe @pippa s Beitrag) hat dieser unkommentierte Link Hitlers willige Vollstrecker keinerlei Aussagekraft.
Oder willst du hier nahelegen, dass du Goldhagens Auffassung, dass ein exterminatorischer Antisemitismus gewissermaßen Teil des deutschen Nationalcharakters sei, zustimmst?


Genau das meine ich aber doch, dass der Link hier Aussagekraft hat. Weil die Tatsache, dass so viele Deutsche aktiv beteiligt waren und nicht nur zu- oder wegsahen, von Goldhagen in seinem Buch belegt wird, auch ein Grund, warum es nicht stimmen kann, dass die Deutschen alle nichts gewusst haben.
Ich weiß, dass Goldhagen sehr angegriffen wurde wegen der von dir erwähnten These, die ich ausdrücklich nicht teile. Aber sein Buch ist allein schon deshalb interessant, weil man hier so deutlich sieht, an wie vielen Stellen der/die ganz normale Deutsche mitgewirkt hat. Das hat mir die Augen geöffnet, als ich das Buch vor Jahren, als die Debatte lief, mal gelesen habe. Viele Historiker sind mit Goldhagen nicht einverstanden, ich bin keine Historikerin und kann deshalb die Kritiken nicht beurteilen, aber ich habe damals eine Menge aus dem Buch entnehmen können und daraus viel gelernt, was sicher nicht alles falsch war.

Ich stell mal einen interessanten Beitrag dazu ein, den ich gefunden habe, der enthielt auch die kritischen Einlassungen dazu, aber ein Absatz entspricht genau dem, was ich meine.

Zitat:
Mittlerweile kann niemand mehr ernsthaft behaupten, dass die Deutschen ausschließlich aus Zwang töteten oder nichts von den Massenmorden wussten. Im Gegenteil: Spätestens seit Goldhagen ist klar, dass die Deutschen durchaus freiwillig „mitmachten“, dass es keine Strafen gab, wenn man sich weigerte, die Mordbefehle auszuführen (dies bestätigt z. B. auch Christopher Browning) usw. Weitergehende Forschungen wie Götz Alys „Hitlers Volksstaat“, Robert Gellatelys „Hingeschaut und Weggesehen“ und andere Bücher sowie z. B. die Erkenntnisse der sog. „Wehrmachtsausstellung“ bestätigen diese Sichtweise.
(. . . )
Goldhagens Buch ist und bleibt ein wichtiger Beitrag, um sich ein Bild des Geschehenen zu machen. Natürlich gab es völlig berechtigte Kritik an dem Buch. Ob die u. a. von Christopher Browning geäußerten Taten von Kollaborateuren, die allgemeine Verrohung von Menschen in Kriegssituationen, die Entmenschlichung des „Anderen“ oder die Autoritätshörigkeit des Subjekts. Dies ist alles richtig und wichtig. Aber die Shoa ist eine singuläre, durch Deutsche initiierte Tat. Diese Tatsache sollte in einer seriösen Kritik das Fundament darstellen. Die Debatte um das Buch in Deutschland zeigte aber, wie notwendig es war.“
Link: Zukunft braucht Erinnerung

So, jetzt sind wir völlig abgekommen vom Kommunismus, der hier eigentlich Thema war. Aber der Threadeinsteller selber hat das Thema auf dieses andere Gleis geschoben, ich war es nicht.
 

Federstrich
Federstrich
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RE: Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.12.2018, 10:57:59

Was du schreibst, ist bekannt. Dass "an vielen Stellen der/die ganz normale Deutsche mitgewirkt" haben, hat doch niemand bestritten. Dennoch geht die Untersuchung von Goldhagen an unserem Thema vorbei, denn unsere Fragestellung war, was "jeder Deutsche", d.h. die Masse (.) der Deutschen gewusst hat bzw. haben konnte.
Wenn du das Buch gelesen hast, weißt du auch, dass sich Goldhagen nicht mit der Masse, d.h. "jedem Deutschen"  beschäftigt hat (um die es uns hier geht) sondern mit denjenigen, die im aktiven Einsatz bei Tötungsaktionen waren in den Polizeieinheiten, den  SS-Einsatzgruppen, Teilen der Wehrmacht und dem Bewachungspersonal in den KZs. Das war nicht die Masse der Deutschen.
Goldhagens Verallgemeinerungen muss man nicht teilen. Und seine anderen Thesen sind mit Recht mehr als strittig, um es gelinde auszudrücken. Und du solltest mit deinen Unterstellungen aufhören. Die sind ganz und gar nicht zielführend.
Federstrich


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