Innenpolitik Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
Ich bin Wessi - seht es mir nach.
Ich habe die DDR so empfunden, dass mann Kommunisten, ich meine die, die es wirklich ernst mit dem Kommunismus meinten, als Staatsfeinde empfand und aus diesem Grund loswerden wollte.
Pippa
Da hattest Du für diese Zeit aber 'n richtig fürstliches Gehalt.PS.: 1962 hatte ich ein Anfangsgehalt von 720 Mark.
Halt, meine Angabe war aus dem Gedächtnis und nun hab ich nachgerechnet.
Die ersten 4 Monate 640 Mark
Das folgende Jahr 700 Mark
Also werd nicht gleich neidisch
lupus
@ lupus
Nur so, weil - mein Anfangsgehalt als frischgebackener Dipl-Ing. 1987 im VEB Mikroelektronik Erfurt betrug gerademal 690 Mark. Ein Jungfacharbeiter verdiente schon etwas mehr als 1000.
Die angebliche Nicht-Kompatibilität einiger Bereiche des DDR-Bildungssystems mit dem westlichen System nach dem Zusammenschluss ist doch nicht das Kriterium, ob dieses dem westlichen unterlegen war, oder nicht. Nicht nur gefühlt, sondern auch aus den täglichen Erfahrungen weiß man doch, dass der DDR-Standard ein deutlich höheres Niveau auswieß, als der des Westens. Ich meine, auch in der Bundesrepublik-alt hat man sich Mühe gegeben, den Schülern was beizubringen, keine Frage. Aber sind wir doch mal ehrlich -gerade was die Allgemeinbildung betrifft, Naturwissenschaften lassen wir mal großzügig beiseite, hat es oftmals Fremdschämen zur Folge, wenn Westdeutsche ihr diesbezügliches "Wissen" zum Besten geben.Deshalb ist es auch mit Vorsicht zu geniessen, wenn oft behauptet wird, die Bildung sei in der DDR so hervorragend gewesen. Mag schon sein, aber bei Juristen, Lehrern, Ökonomen usw. half diese Ausbildung dann im anderen, westlichen System nicht viel. Das war oft das Problem dieser Menschen und auch ein Grund für deren Verbitterung, weil nach der Wende beruflich abgestiegen sind. Dazu kam noch, dass als Fremdsprache in der DDR russisch angesagt wurde, was wiederum in der westlichen Welt nicht die Domäne war, wo Englisch und Französisch gefragt waren und sind. Olga
Schüler konnten damal bspw. frei wählen, in welcher Arbeitsgemeinschaft sie gern mitmachen möchten. Kostenlos, in ihrer Freizeit nach der Schule. Z.B. in der AG Funkamateure, Astronomie, Schulgarten, in Sportvereinen, oder wie ich in der AG "Junge Kriminalisten".
In den Sommerferien gab es die sog. "Ferienspiele", in denen Schüler bis zur Klasse 4 in den 8 Wochen Sommerferien bis maximal 4 Wochen von Pädagogen tagsüber betreut wurden. Kino- und Sommerbadbesuche und andere Freizeitunternehmungen wurden organisiert. Und jeden Tag natürlich ein warmes Mittagessen. Ordentliche Hausmannskost, und das alles für 1 Mark pro Woche pro Kind. Egal, ob Arbeiter-, Pastoren- oder Bauernkind! Das Wohlergehen seiner Kinder war der DDR nämlich wichtig.
Leider nicht weil es per se Kinder waren ..... die Mühen galten einzig und allein sozialistisch geprägten Nachwuchs zu produzieren, und das war ihr wahrlich so wichtig, daß sie Kinder ihren sich dagegen sperrenden Eltern entriß und entfremdete, teils bis heute dauert dies an, (die Entfremdung) um das Ziel zu erreichen!Das Wohlergehen seiner Kinder war der DDR nämlich wichtig.
Edita
Wohl dem, der das alles genießen durfte. gg Margot Honecker sprach ja sogar von der "kommunistischen Erziehung". Theorie und Praxis lagen jedenfalls bei mir weit auseinander. Da wir bettelarm waren - meine Mutter verdiente als Sachbearbeiterin ca. 350-400M und musste damit uns drei (mich und meinen Zwillingsbruder) als Halbwaisen durchbringen - war ich Dauergast bei den Ferienspielen. Es war ein Segen für meine Mutter, das weiß ich noch. Nur haben alle Bemühungen bei mir eben nichts gefruchtet, aber ich beklage mich nicht... gg
Ich hätte aber mal eine Frage zur Kompatibilität der Ausbildung von Lehrern. Vielleicht kann @margit da helfen?
Ich kannte im Tennisklub einen Mathelehrer, der kurz nach der Wende der Liebe wegen nach Bayern gezogen war. In einer seiner letzten Nachrichten an den Klub schrieb er, dass seine Ausbildung nicht vollständig anerkannt werde und er deshalb ein Zusatzstudium absolvieren müsse. Nun meine Frage: Was hat denn in der Lehrerausbildung - jenseits alles Politisch-Ideologischen - grundsätzlich gefehlt, dass auch Mathelehrer im Westen da Schwierigkeiten hatten? Weißt du da Näheres, Margit? Wie war es in BW?
Federstrich
Auch die Ausbildung im künstlerischen Bereich war generell fundierter,
sonst gab es überhaupt gar keine Auftrittsgenehmigung.
Alle Kontakte die ich hatte (und wir ware oft drüben) waren schulisch besser drauf.
Hier im Westen war ja allein der Religionsunterricht eine Zeitbremse.
Was nach der Wende hier passierte, war wieder mal typisch deutsches Beamtentum.
Anstatt ein Gesetz zur Gleichstellung mit auf dem Weg zu bringen bei der Wiedervereinigung wurde rumgeschustert und das wird uns auch heute wieder
zum Verhängniss weil Abschlüsse von Flüchtlingen nicht anarkannt werden.
Schüler konnten damal bspw. frei wählen, in welcher Arbeitsgemeinschaft sie gern mitmachen möchten. Kostenlos, in ihrer Freizeit nach der Schule. Z.B. in der AG Funkamateure, Astronomie, Schulgarten, in Sportvereinen, oder wie ich in der AG "Junge Kriminalisten".
In den Sommerferien gab es die sog. "Ferienspiele", in denen Schüler bis zur Klasse 4 in den 8 Wochen Sommerferien bis maximal 4 Wochen von Pädagogen tagsüber betreut wurden. Kino- und Sommerbadbesuche und andere Freizeitunternehmungen wurden organisiert. Und jeden Tag natürlich ein warmes Mittagessen. Ordentliche Hausmannskost, und das alles für 1 Mark pro Woche pro Kind. Egal, ob Arbeiter-, Pastoren- oder Bauernkind! Das Wohlergehen seiner Kinder war der DDR nämlich wichtig.
Das klingt toll. Aber wer hat das alles bezahlt? Der große Bruder?
War es nicht auch so, dass Gorbatschow die marode DDR loswerden wollte, weil sie nicht mehr zu finanzieren war?
Hallo Federstrich,
da Margit derzeit sehr viel zu tun hat, darf ich als ihr mitwissender Ehemann antworten?
Margit hatte in Baden-Württemberg (Freiburg) Latein und Geschichte studiert und als ich in Würzburg (Bayern) Assistent wurde, wollte sie mir nachfolgen. Dies scheiterte daran, dass man in Bayern, wollte man verbeamtet werden (zumindest war das damals so), ein drittes Fach benötigt hätte. Margit ließ sich deshalb zunächst nach Heilbronn (BW) und später etwas näher an Würzburg nach Tauberbischofsheim versetzen. Da wir in die richtige Richtung etwas außerhalb in einem Häuschen im Hinteren Steinbachtal in Würzburg wohnten, war dies als Pendlerin zu schaffen. Zuvor in Heilbronn hatte sie ein Zimmer mieten müssen und wir führten eine Wochenendehe.
Bei deinem Bekannten wurde also sicherlich das Mathematikstudium von den Bayern anerkannt, aber möglicherweise musste er noch ein drittes Fach "nachholen"?
Beste Grüße
Karl