Innenpolitik Kommunismus, die schönste Zeit in meinem Leben.?
Ist doch m. E. klar, was Schorsch meint. Dass die „zweiseitige“ deutsche Geschichte zudem auf jeder Seite sehr vielseitig erfahren wurde, dürfte auch klar sein.
Karl
Zweiseitig? ja, lies meinen Beitrag.
lupus
@ schorschGenau genommen sogar dreiseitig:
Zweiseitig?
- Die Sicht der einen Seite;
- die Sicht der anderen Seite;
- und dann noch die Sicht der Nichtbeteiligten. Diese muss und kann aber nicht immer neutral sein. Denn meistens nimmt man auch als scheinbar Neutraler unbewusst für die eine oder andere Seite Partei Stellung. Das hängt wohl stark mit dem eigenen Empfinden für Recht oder Unrecht zusammen.
Beispiel: Ich habe den 2. Weltkrieg von Anfang bis zum bitteren Ende als Neutraler erlebt. Da aber ein Onkel in Deutschland von den Nazis vor die Wahl gestellt wurde: "Entweder zu trittst in die Partei ein, oder wir nehmen dir den gepachteten Bauernhof weg", und er dann mitsamt seiner grossen Familie in die Schweiz zurück-kam, verfolgte ich den Verlauf der Erfolge bis zur unrühmlichen Kapitulation aus einem anderen Gesichtswinkel, als vielleicht ein Junge im gleichen Alter, der in der Hitlerjugend seine ersten "Erfolge" in Bezug auf die "Endlösung" erlebte - oder gar aus der Sicht eines selbst betroffenen jüdischen Knaben, der heute "dank" Endlösung gar nicht mehr hier mitreden/schreiben kann.
ergänzend:
Als Ostler kann man doch kaum über Westverhältnisse schreiben, es sei denn man hat mal etwas aus erster Hand erfahren und hält das auch für eine zutreffende Schilderung.
So wurde in einem Gespräch mit einem Fachkollegen aus Bayern berichtet welche großen Probleme seine beiden Kinder in der Schule hatten, als er mit seiner konfessionslosen Familie in ein stockkatholisches Dorf nach Bayern verzog.
Ein für Ostverhältnisse recht unbegreifliche Situation, denn die Kirchenzugehörigkeit spielte in einer Schulklasse im Osten keine Rolle. Was meine Kinder, die mit den Pastorenkindern in der Klasse waren bestätigen können.
lupus
Natürlich hatte man in der DDR durchaus auf Kirchenzugehörigkeit sehr argwöhning geschaut..., das weiß ich von einer Schülerin meiner Klasse, die damals dazu gezwungen wurde, Mitglied der FDJ zu werden !!!
Kristine
Da könntest du von deiner Sicht aus Recht haben.
"Kommunismus" hat es in der neueren Geschichte noch nie und noch nirgends gegeben.*)
Wird es auch kaum noch einmal auf der Agende der Geschichte geben - weil die Menschheit vorher untergehen wird!
Warum? / weil es den Kommiunismus nicht geben wird!
------------ vielleicht gab es etwas Ähnliches einst in den ganz frühchristlichen Gemeinden, deren Aufzeichnungen in den Höhlen am Toten Meer gefunden wurden ... die damals leider gleich untergegangen sind.
Der sogenante Kommunismus in der sogenannten theoretischen Form oder von mir aus auch der praktizierte Sozialismus kommt in dieser Art und Weise nicht in Frage.
Ich denke schon an eine Weiterentwicklung.
Denn wie soll es sonst weiter gehen mit der Menschheit.
Denk mal als (gedankliches) Beispiel an die Demokratie, wie lange hat es gedauert
bis die richtige Form gefunden wurde und auch da ist noch Spielraum für Neues bzw. eine Weiterentwicklung.
Wie werden denn deiner Meinung nach später nach der Automatisierungswelle
die Lebensmittel/Wohnraum/Kleidung etc. verteilt.. ??
99 % der Menschen im Produktion/Transportbereich etc werden nicht mehr eingesetzt.
Unsere Enkel werden das auf jeden Fall zu spüren bekommen.
Mein Mann (floh mit 18 aus der DDR) war getauft und konfirmiert und auch noch immer Mitglied der ev. Kirche, als ich ihn kennenlernte.
Als ich ihm erzählte, dass ich (immer BRD-Bürgerin) weder das eine noch das andere war, aber dafür zur Jugendweihe ging, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf.
Daran kann man erkennen, dass man weder im Osten noch im Westen alles über einen Leisten spannen konnte.
Pippa
Natürlich hatte man in der DDR durchaus auf Kirchenzugehörigkeit sehr argwöhning geschaut..., das weiß ich von einer Schülerin meiner Klasse, die damals dazu gezwungen wurde, Mitglied der FDJ zu werden !!!
So könnte es auch bei Frau Merkel gewesen sein. Über diese wird ja heute noch von früheren DDR`lern Häme ausgeschüttet, weil auch sie wie so viele bei der FDJ war. Ihre Eltern kamen von Hamburg in die DDR; es war ein Pastorenhaushalt und ich bin sicher, dass diese Strukturen, auch in Bezug auf Menschenliebe, bis heute Frau Merkel stark geprägt haben. Olga
Kristine
Man hat geschaut. Wer ist "man".
Mein Beispiel aus Bayern bezog sich auf die Schüler.
Von ihren Mitschüler wurde sie sicher nicht ausgegrenzt.
Und in die FDJ gezwungen?
Wie?
An den FDJ-Veranstalltungen konnte sie eben sonst nicht teilnehmen ? Oder?
lupus
So könnte es auch bei Frau Merkel gewesen sein. Über diese wird ja heute noch von früheren DDR`lern Häme ausgeschüttet, weil auch sie wie so viele bei der FDJ war.
So war es ganz sicher. Aber was heißt "gezwungen". Man war gezwungen, man wurde nicht gezwungen. Das ist ein Unterschied.
Sie hatte, wie jede Pfarrerstochter, einen schweren Stand, d.h. sie wurde beäugt und war hochgradig stigmatisiert und konnte nur durch Leistung überzeugen, wenn sie studieren wollte. Deshalb hat sie die gebracht und sich auch in Russisch hervorgetan. Sie brauchte einen sehr guten Notendurchschnitt, um zunächst auf die EOS/Gymnasium zu kommen. Sie wollte aus ihrem Leben was machen und darunter verstand sie allerdings nicht, (zum Beispiel) faule Möhren im Lager von einem HO-"Restaurant" putzen zu wollen. Das ist doch nicht verwerflich. Das woll(t)en Millionen sowohl in der "Dederätä" als auch heute.
Die Häme bestand auch darin, dass ihre Gegner ihr dann auf Grund ihres weiteren Werdegangs das vergiftete Etikett angepappt haben, sie wäre deshalb gleich "eine gute Kommunistin" gewesen, nur weil sie aus ihrem Leben in diesem besch...eidenen Staat was machen wollte. Das ist ihr doch nicht vorzuwerfen. Dann wären Millionen andere Studenten in der DDR auch Kommunisten gewesen, nur weil sie "die Möglichkeiten...." genutzt hätten, mal Blauhemd tragen mussten und irgendeine Alibi-Funktion innehatten. Völlig abwegig.
Wenn sie das (gewesen) wäre, hätte sie ein gefestigtes marxistisch-leninistisches Weltbild gehabt und wäre folgerichtig in die PDS/Linke gegangen, um dort Karriere zu machen. Hat sie aber nicht gehabt. Sie war ja nicht mal in der SED. Sofort nachdem es möglich war, hat sie sich nach Alternativen zur SED/PDS umgesehen.
Federstrich