Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.

Innenpolitik (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.

Karl
Karl
Administrator

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von Karl

Ich habe es eben unter Wirtschaftsthemen eingestellt, aber hier findet es wahrscheinlich mehr Beachtung:

Intelligente Verschwendung (Cradle to Cradle)


Spannender Vortrag. Was ist eure Meinung dazu?
Hier sind noch Informationen aus dem Internet mit Quellen zu den Theorien von Prof. Baumgart.

Das "Cradle to Cradle" (C2C) Prinzip, was auf Deutsch "von der Wiege zur Wiege" bedeutet, wurde Ende der 1990er-Jahre von dem deutschen Chemiker Prof. Michael Braungart und dem US-amerikanischen Architekten William McDonough entwickelt[1]. Es handelt sich dabei um einen Ansatz für eine konsequente und nachhaltige Kreislaufwirtschaft.

In einfachen Worten bedeutet das, dass jedes Produkt, das wir herstellen, von Anfang an so konzipiert werden sollte, dass am Ende seiner Nutzungsdauer keine Abfälle entstehen. Alle Materialien und Bestandteile sollten wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können, aus dem sie stammen[6]. Dabei kann man zwei verschiedene Arten von Kreisläufen unterscheiden: biologische und technische.

Biologische Kreisläufe beziehen sich auf Produkte, die nach ihrer Nutzung wieder vollständig in die Natur eingegliedert werden können. Sie sind sozusagen "biologisch abbaubar". Technische Kreisläufe hingegen beziehen sich auf Produkte, die am Ende ihrer Nutzungsdauer zerlegt und die Bestandteile in neuen Produkten wiederverwendet werden können[1].

Ziel des C2C Prinzips ist es, eine Wirtschaft zu schaffen, in der es keinen Abfall gibt, weil alles entweder zu neuen Produkten recycelt oder in die Natur zurückgeführt wird. Nach Braungarts Vision sollen Produkte und Produktionsprozesse so entwickelt werden, dass Verschwendung kein Problem mehr darstellt. Sie sollen komplett unschädlich für Mensch und Natur sein[4].

Es gibt auch ein "Cradle to Cradle Certified" Programm, das Produkte zertifiziert, die diesem Prinzip entsprechen. Es gibt vier Stufen der Zertifizierung, die einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterstützen sollen[2].

Trotz der Einfachheit und Genialität des C2C-Prinzips wird es noch nicht überall umgesetzt. Die Herausforderungen liegen in der Umstellung der vorhandenen Produktionsprozesse, der Bereitstellung der nötigen Technologien und der Sensibilisierung von Unternehmen und Verbrauchern für das Konzept[5]. Aber es gibt bereits Beispiele für Unternehmen und Produkte, die erfolgreich nach diesem Prinzip arbeiten.

Karl
aixois
aixois
Mitglied

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 20.07.2023, 19:05:59

Ich halte nicht besonders viel von der vielversprechend vermarkteten C2C Idee von Braungart.
Auch in einem längeren Streitgespräch (fast 20 Jahre her) konnte er mich nicht überzeugen.

Der 'umwerfende Erfolg' 20 Jahre später, zeigt mir, dass ich so falsch mit meiner Einschätzung wohl nicht gelegen bin. Ich sehe,dass man im Grunde aus den Pilotphasen noch immer nicht in Serie gegangen ist.

C2C gab es vereinfacht schon immer, wenn Leute sparen mussten und sich sagten, das kann man doch nicht wegschmeissen, das kann man noch nutzen.
Mein Hauptkritikpunkt war und ist, dass in unserem Wirtschaftssystem bestenfalls eine Zero-Waste Strategie verfolgt werden kann, C2C aber eine völlige Umgestaltung der Wirtschaft voraussetzt, was Braungart nicht sagt, sondern eher ein Befürworter weiteren Wachstums ist, was ohne neuen, zusätzlichen Rohstoffverbrauch logichersweise nicht geht.
Gute Visionen und Genialität sollten sich eigentlich vom Durchschnitt abheben und als überzeugende Exzellenzkriterien sich rasch in der realen, nicht visionären Welt durchsetzen. Haben sie aber nicht, woran liegt's ?

Ganz grundsätzlich schmeckt mir ein Zertifikatesystem nicht nach Standards die copy right geschützt sind und an deren Vergabe Gebühren (Geschäftsidee ?) verdient werden.

Mir würde es schon reichen, wenn die EU Mitgliedsstaaten  nicht ständig die Weiterentwicklung der Öko-Design -Richtlinie ,die ja auf eine Kreislaufwirtschaft abstellt,ausbremsen würden. Da liegt ein weit größeres Ressourceneinsparpotential als in C2C. Aber wer interessiert sich schon für so eine Richtlinie ? Warum dann ausgerechnet für C2C, die im Grunde ohne die Öko-Design- Richtlinie nicht auskommen kann.

Karl
Karl
Administrator

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von Karl
als Antwort auf aixois vom 20.07.2023, 19:26:04

Danke @aixois,

dass Du meinen Beitrag kommentiert hast. Der Grund, warum ich C2C erwähnt habe, war das Buch von Axel Lange "Von künstlicher Biologie zu künstlicher Intelligenz - und dann. Die Zukunft unserer Evolution". Dort werden C2C und Prof. Baumgart sehr lobend erwähnt, woraufhin ich mir obiges Video angesehen und für interessant befunden habe.

Es ist doch bereits gut, wenn dieses Thema "Kreislaufwirtschaft" möglichst häufig erwähnt wird und langsam in die Köpfe der Menschen einsickert. ich sehe jedenfalls keinen Grund, die Gedanken Baumgarts zu verdammen, auch wenn sie sich noch nicht überall durchgesetzt haben.

Jedenfalls denkt er neu und stößt einiges an.

Karl
 


Anzeige

aixois
aixois
Mitglied

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 21.07.2023, 17:58:53

Karl, ich verdamme Braungart nicht.

Mich stört die Darstellung von C2C als Heilsbotschaft , als Genialität, als Revolutionäre Erfindung der Wissenschaft.
Es sind nicht Braungarts Gedanken - und es wird auch nicht seine C2C Idee sein, die hilft den Kreislaufgedanken unter die Leute zu bringen. Ohne regulatorischen Einsatz geht es nicht - das sagst Du ja selbst.
Das ist aber Bevormundung - man erinnere sich an die Glühbirnenrevolution, bei der selbst der Kanzler anfing,  im Keller Birnen zu horten. Man erinere sich an Trittin und das Flschenpfand, man denke an die Grünen, die sich damit den Ruf einer "Verbotspartei" eingehandelt haben.
Braungart ist da schlauer, er hat seine Marktnische eingerichtet bzw. gefunden. Was ich ihm nicht zum Vorwurf mache. Mich stört das 'Messianische', und der Eindruck, es könne alles so weiter gehen, nur eben als C2C.

Andere Mütter haben auch schöne Töchter und ich kann nicht erkennen, dass in C2C technische Neuerungen oder Kreislaufideen enthalten wären, die von anderen nicht auch schon aufs Tapet gebracht worden wären. Ich will mich da im Einzelnen gar nicht weiter mit den Stärken/Schwächen technisch möglicher Veränderungen auseinandersetzen , obwohl mir die Vorstellung, dass Männer keine Schweine sind,  und dass es gut ist für die Phosphatdüngung an den Baum zu pinkeln, statt auf die Toilette zu gehen, schon zum weiteren Nachdenken anregt. Es ist , denke ich, ungleich schwerer, die Windeln der verschiedenen Altersgruppen zum Bäumepflanzen nach Tunesien (wo ich auch phosphatmäßig meine Beiträge geleistet habe...) oder Israel zu schicken...

Für mich ist C2C ein griffiger Vermarktungsgedanke, der vorgibt, Wachstum bleibt immer möglich, vorausgesetzt Verschwendung bedeutet, dass die Rohstoffe in der Wiege bleiben.

Ich kenne die neuesten Preise nicht, aber die Zertifikate von C2C bronze - silber - gold belaufen sich  (alle zwei Jahre zu erneuern) auf etliche tausend Dollar -  wohlgemerkt, pro Produkt.
Das lohnt sich für den Zertifikatgeber, muss sich aber auch für den Produzenten rechnen.
So kommt m.E. keine generelle Kreislaufwirtschaft in Schwung.

Und ich bringe jetzt , mangels Biotonne, meinen Bioabfall auf den Kompost (sogar mit Eierkartons, zumindest die Teile, die nicht mit Plastik verklebt sind) ganz ohne Zertifikat und Kreislaufgedanken, aber die Blümchen freut's und den Maulwurf auch, wenn er wieder neue Regenwürmer jagen darf .

lupus
lupus
Mitglied

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von lupus



Der Abkürzungsfimmel

AkronymDefinition
C2C   2Paare Paare
C2C   Befehl und Steuerung-Konstellation
C2C   Cadet 2nd Klasse
C2C   Cam to Cam
C2C   Campus, Karriere
C2C   Car-to-Car
C2C   Carrier zu Carrier Telecom
C2C   Cash-To-Cash Cycle
C2C   Chance auf Änderung
C2C   Chance zu wählen
C2C   Check Check
C2C   Coast to Coast
C2C   College für Unternehmens-
C2C   Computer zu Computer
C2C   Consumer-to-Consumer
C2C   Container für die Kliniken
C2C   Corp Corp
C2C   Corporate, Corporate
C2C   Cradle to Cradle
C2C   Fähigkeit zur Veränderung
C2C   Gemeinschaft Community
C2C   Konzept für Kunden
C2C   Kosten für Unternehmen
C2C   Mut zur Versorgung
C2C   Rufen Sie zum Bewusstsein
C2C   Span-zu-Span-
C2C   Spule zu Can
C2C   Stadt 2
C2C   Willst du chatten
C2C   Zentrum zur Mitte
 
Sprache
Deutsch

lupus  😁😉
 
Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf lupus vom 22.07.2023, 16:47:45

Es ist doch klar, was hier gemeint ist. 

Abkürzungen sind akzeptabel, zumal wenn klar ist, worum es geht. 


Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von olga64

Schon bemerkenswert nach dem Schlachtruf von Greta Thunberg "Stand with Gaza", woraufhin die Bewegung Fridays for Future auf ihrem internationalen Instagram-Kanal entsprechend nachlegte.

Da wird von Gehirnwäsche bei westlichen Medien gesprochen,damit die Menschen sich auf die Seite von Israel stellen und erklärt, "sie" (also die westlichen Medien) würden uns Angst vor unschuldigen und leidenden Menschen wie z.B. der Hamas machen und unsere Ängste instrumentalisieren, um kritisches Denken zu minimieren.
Irgenwie kommt das alles bekannt vor: fast wortgleich aber in anderem Zusammenhang wurde dies schon von Corona-Leugnern und auch aus der sog. Reichsbürger-Szene skandiert.

Die Fridays-Bewegung wirft der israelichen Regierung einen Genozid am palästinenschen Volk vor; man habe diesem Volk Land gestohlen und ethnische Säuberungen betrieben.
Kein Wort vom Überfall der Hamas auf Israel, dem blutigen Massaker und der Geiselnahme und täglich weiterer Angriffe aus dem Gaza auf Israel.

FfF aus Deutschland distanzierte sich von diesem Insta-Statement und auch der Aussage,dass westliche Medien von imperialistischen Regierungen finanziert würden und eine rassistische Agenda verfolgten.
Es ist verstörend, wenn vorwiegend junge Menschen in dieser FfF-Bewegung nicht die Massaker der Hamas verurteilen und Solidarität mit dem betroffenen Israel keinen Raum mehr findet - ebenso wenig wie der Gedanke an Frieden. Olga

skys
skys
Mitglied

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von skys
als Antwort auf olga64 vom 27.10.2023, 16:47:55

Es kommt leider zu einiger Irritation, unterscheiden muss man dennoch:
- was Greta für Postings abgesetzt hat
- und was der sog. internationale FFF-Account abgesetzt hat.

Was die persönliche Meinung zu dem Hamas-Angriff und Israel etc angeht, kann es verschiedene Positionen geben.
Gretas Beiträge dazu finde ich auch etwas unglücklich. Allerdings machen es sich in meinen Augen viele auch zu einfach mit der Beurteilung des Palästinenser-Konflikts.

Und FFF ist auch nicht gleich FFF, hier sollte man nicht der Bequemlichkeit halber gleich alles in einen Topf werfen.
Es gibt einige Statements, die für mehr Klarheit sorgen und dem internationalen Channel eindeutig widersprechen.

Anscheinend soll ein junger Mann (original: "ein Idiot") aus RLP hinter dem internationalen Channel stecken, der meint, im Namen der Bewegung seine eigenen Positionen verbreiten zu können. Auch FFF Deutschland wird im internationalen FFF Channel demnach regelmäßig offen angefeindet und verhöhnt.

FFF Deutschland distanziert sich vollkommen davon:

Fridays for Future Germany

@FridayForFuture
Nein, der internationale Account spricht - wie zuvor betont - nicht für uns.
Nein, der Post ist nicht mit uns abgestimmt.
Nein, wir stimmen nicht mit den Inhalten überein. 1/4
10:07 vorm. · 26. Okt. 2023
und
auch auf Instagram

Nein, der internationale Account spricht, wie zuvor betont, nicht für uns.
Nein, der Post ist nicht mit uns abgestimmt.
Nein, wir stimmen nicht mit den Inhalten überein.

Auf jeder Demo, die ich mit FFF-Beteiligung kenne, sei es durch aktives Mitmachen oder Berichte, gab es immer auch Spruchbänder und Sprechchöre mit "Nazis raus". Es ist also sehr weit hergeholt, wenn man FFF Deutschland hier ein Problem anhängen will.
Das ist leider nicht in jedem Land gleich selbstverständlich.
olga64
olga64
Mitglied

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von olga64
als Antwort auf skys vom 28.10.2023, 00:42:26
 
 

FFF Deutschland distanziert sich vollkommen davon:
. Es ist also sehr weit hergeholt, wenn man FFF Deutschland hier ein Problem anhängen will.
Das ist leider nicht in jedem Land gleich selbstverständlich.
geschrieben von skys
Auch ich habe in meinem Bericht explizit geschrieben,dass sich FFF Deutschland von den Äusserungen der FFF-Bewegung international distanziert. Ich habe übrigens den Thread unter dem Titel "Greta-Thunberg" plaziert, die ja keine Deutsche ist.
Ein anderes Verhalten der FFF Deutschland wäre auch mehr als seltsam, da Frau Neubauer vergangene Woche in Berlin einen flammenden Aufruf startet, mit dem sie die unbedingte Solidarität für Israel forderte.

Aber mich wundert z.B. sehr,dass bisher die sehr guten Aktivitäten in Sachen Klimaschutz immer auch auf wissenschaftlicher Basis begründet wurden.
Das fehlt nun völlig und auch ein historischer Bezug zu den Dramen zwischen Palästinensern/ARabern und Jude.
Die FFF-Aktivistin Luisa Neubauer wurde nun von einer jüdischen Organisation auch aufgefordert, sich vollumfänglich zu distanzieren und u.U. auch den Namen der Bewegung zur besseren Unterscheidung zu ändern.
Das ist sicher alles nicht leicht für diese jungen Menschen, da sie ja seit längerem sowieso schon recht negativ mit der Last Generation und deren Aktionen in Verbindung gebracht werden.
Olga
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: (Klima) Greta Thunberg in Hamburg.
geschrieben von pschroed

Vorsicht !

Als Eröffner dieses Threads wo ein großer Austausch stattfand, möchte ich noch einmal darauf hinzuweisen.

Die Bildung bei einigen der Generation Z scheint irgendwie zu entgleiten.  Phil.

Gaza-Aussagen von Thunberg und FFF"Als Vorbild für die Jugend disqualifiziert" !!

Stand: 27.10.2023 16:50 Uhr

Greta Thunberg und "Fridays for Future International" müssen sich wegen Solidaritätsbekundungen mit Gaza und teils antisemitischen Aussagen heftiger Kritik stellen. Damit geraten die deutschen FFF-Aktivisten immer mehr unter Druck.
Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat in den Sozialen Netzwerken erneut Solidarität mit den Palästinensern in Gaza bekundet und damit Kritik geerntet.
Die 20-Jährige postete auf der Plattform X sowie auf Instagram ein Foto, das sie inmitten von Mitstreitern vor dem schwedischen Parlament mit einem Plakat mit der Aufschrift "Gerechtigkeit für Palästina" in den Händen zeigt. Auch andere Teilnehmer der Kundgebung hielten Solidaritätsbekundungen mit Palästina in die Höhe.



QUELLE TAGESSCHAU


Anzeige