Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Kinder leben in Deutschland gefährlich

Innenpolitik Kinder leben in Deutschland gefährlich

pippa
pippa
Mitglied

Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von pippa
als Antwort auf Edita vom 21.02.2014, 18:37:09
Natürlich, mane, kann jeder was tun. Ich habe mich auch schon oft eingemischt, aber die meisten Menschen kümmern sich heute nicht mehr um andere, das könnte ja unbequem werden.

Gewalttätige Eltern sind im übrigen in allen Schichten zu finden. Da spielt es offensichtlich keine Rolle ob man Harz IV - Empfänger oder Akademiker ist.

Edita, Du hast in allem ja völlig Recht, aber was ist zu tun?

Wie soll man die Politiker dazu bringen, dass sie das Personal in den Jugendämtern aufstocken? Schließlich können diese Ämter ja keinen Profit erwirtschaften.

Wie soll man die Ärzte dazu bringen nicht locker zu lassen, wenn sie doch so gar nichts davon haben?

Und in den Kindergärten und Horten?

Mir hat mal eine Erzieherin gesagt, dass es ihr vom Träger der Einrichtung verboten wurde, offensichtliche Gewaltanwendungen, die sie am Körper eines Kleinkindes entdeckt hatte, zu melden. Man würde ja dann die Eltern verärgern und sie würden womöglich das Kind woanders anmelden.

Überall scheinen die Eltern wichtiger zu sein als die Kinder, und das empfinde ich als einen Skandal.

Pippa
mane
mane
Mitglied

Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von mane
als Antwort auf pippa vom 21.02.2014, 19:14:27

Gewalttätige Eltern sind im übrigen in allen Schichten zu finden. Da spielt es offensichtlich keine Rolle ob man Harz IV - Empfänger oder Akademiker ist.
Pippa


Das ist richtig, doch haben begüterte Eltern die Möglichkeit manchen Stressfaktorn aus dem Weg zu gehen. Viele haben Unterstützung im Haushalt, ihren Kindern wird mehr Zerstreung geboten und sind somit mehr außer Haus. Sie haben meist weniger Kinder usw.

Leben Eltern z.B. in sozialen Brennpunkten, wo evtl. schon mehrere Generationen von Sozialhilfe/Harz IV leben, sieht das schon anders aus.
Heutzutage gibt es Parallelgesellschaften, wo Ausgegrenzte und Menschen leben, die keine Chance auf ein besseres Leben mehr sehen. Meist nehmen sie und ihre Kinder nicht mehr am öffentlichen Leben teil und sind auch für staatliche Hilfsangebote nicht mehr erreichbar.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf mane vom 21.02.2014, 20:11:52
Leben Eltern z.B. in sozialen Brennpunkten, wo evtl. schon mehrere Generationen von Sozialhilfe/Harz IV leben, sieht das schon anders aus.
geschrieben von mane


Ich weiß, Du meinst es gut mane und ich möchte Dir auch nicht widersprechen. Ich möchte nur auf einen Fehler im Sprachgebrauch unserer Medien hinweisen. Diese Brennpunkte werden nicht durch soziales Misseverhalten erzeugt, sondern durch ökonomische Not.

Also sind das ökonomische Brennpunkte. Diese Wahrheit wird jedoch ungern in den Medien ausgesprochen. Ich habe bei den ökonomisch schlecht gestellten Menschen oft besseres soziales Verhalten erlebt, als bei den Wohlhabenden.

Das Wort "sozialer Brennpunkt" hat für mich ein G´schmäckle wie das faschistische Wort "asozial". Jeder sogenannte "soziale" Brennpunkt, wird durch ökonomisches Versagen unseres Gemeinwesens erzeugt.

Anzeige

Edita
Edita
Mitglied

Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von Edita
als Antwort auf pippa vom 21.02.2014, 19:14:27
Ja Pippa, das habe ich auch schon oft überlegt, und ein Gedanke läßt mich dabei nicht so ganz richtig los, z. B. der........was hat eigentlich die Volljährigkeitserklärung mit 18 gebracht? Hat sie überhaupt was gebracht? Ist es sinnvoll nur halbausgegorene Jugendliche sich eigenverantwortlich ins pralle Leben mit all seinen Konsequenzen stürzen zu lassen? Ich meine, daß der Unterschied von 18 zu 21, gerade was die Reifeentwicklung betrifft, doch sehr erheblich ist! Die 18-ner Erklärung war ja auch nur der Bundeswehr geschuldet, denn es wurde immer kritisiert, daß die Jungen mit 18 zwar reif seien in den Krieg zu ziehen, aber für das übrige Leben unreif seien!
Pädagogen und Sozialwissenschaftler behaupten schon länger, daß die Jugendlichen heute sehr viel unreifer seien, als die Generationen vor ihnen, sie wissen nicht welche Berufsrichtung sie einschlagen wollen, und sie nabeln sich sehr viel später vom Elternhaus ab, aber........was die Vergnügungen betrifft, da zähle ich jetzt mal das regelmäßige Sexualleben dazu, da sind sie sich gaaanz sicher, das steht ihnen in vollem Ausmaß zu, nur wiederum die Konsequenzen........die kann man entweder gar nicht oder nur sehr unzureichend alleine tragen!
Hinzu kommt die immer größer werdende Anzahl von Jugendlichen, die auch, entweder gar nicht oder nur höchst unzureichend gebildet ist! Eine fundierte Ausstattung von geistiger und psychischer Bildung zählt aber zu den Grundvorraussetzungen zur Möglichkeit einer relativen unbeschwerten Bewältigung des Lebens!
Vielleicht mache ich einen gedanklichen Rückschritt, aber so sind sie halt meine Gedanken............. vielleicht hat ja jemand bessere Ideen?

Edita
nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf Edita vom 22.02.2014, 08:22:42
Ich habe mal so überlegt: kann es sein, dass Mütter, die ihre Kinder gestillt haben, niemals zu Kinderquälern werden?
Die Bindung, die durch das Austragen, Gebären und das Stillen entsteht, kann die Brutalitäten gegenüber dem Kind verhindern? Sind Kinder, die gestillt werden, nicht sowieso anders in ihrem Verhalten als Kinder, die per Flasche abgefüttert werden?

Zunehmend werden Kinder per Kaiserschnitt geholt. Sie werden nicht geboren, sie werden geholt, so sehe ich das. Wenn es medizinisch notwendig ist, um Schaden zu verhindern, okay. Aber sonst? Hat das alles nicht auch Auswirkungen auf den Säugling? Auch die Manipuliererei in der Vorgeburtsphase dürfte Auswirkungen auf das ungeborene Leben haben.
Und auch die Frühchen! Was hat sich da eingebürgert???
Natürlich ist das nicht mehr.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf nostalgie vom 22.02.2014, 12:27:29
Ich habe mal so überlegt: kann es sein, dass Mütter, die ihre Kinder gestillt haben, niemals zu Kinderquälern werden?


Meine Mutti hat mich gestillt, trotzdem hat sie mich jeden Tag damit gequält, dass ich die Hausaufgaben machen musste und mein Zimmer aufräumen.

Anzeige

nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf dutchweepee vom 22.02.2014, 12:35:46
Prima! Dann hast Du ja doch Erziehung genossen
Edita
Edita
Mitglied

Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von Edita
als Antwort auf nostalgie vom 22.02.2014, 12:27:29
Ich habe mal so überlegt: kann es sein, dass Mütter, die ihre Kinder gestillt haben, niemals zu Kinderquälern werden?


Das möchte ich sehr stark bezweifeln Nostalgie, ich konnte beide Kinder nicht stillen, und könnte meine Kinder trotzdem nie quälen!
Ich denke eher, daß fehlende Empathiefähigkeit auf allen Ebenen, bedingt durch breitgefächerte Ablenkung und Zerstreuung von klein auf, veränderte manchmal sogar unmenschliche Arbeitsbedingungen die nur noch der Gewinnmaximierung unterworfen werden, Stress in der Wohnungssituation usw. Da sucht man dann regelmäßige psychische Entlastung in Alkohol, Drogen, coolen dafür aber falschen Freunden, Spielhallen Fernsehen und was es sonst noch alles gibt, wenn dann weinende und quengelige Kinder gerade diese Versuche der so sehnlichst erwarteten Ablenkung und Entspannung in die Quere kommen, dann nimmt das Unglück seinen Lauf!

Edita
Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nostalgie vom 22.02.2014, 12:40:10
Prima! Dann hast Du ja doch Erziehung genossen


Du gehts also davon aus das die Erziehung der Mutter Früchte getragen hat???
mane
mane
Mitglied

Re: Kinder leben in Deutschland gefährlich
geschrieben von mane
als Antwort auf dutchweepee vom 22.02.2014, 01:36:55

Ich weiß, Du meinst es gut mane und ich möchte Dir auch nicht widersprechen. Ich möchte nur auf einen Fehler im Sprachgebrauch unserer Medien hinweisen. Diese Brennpunkte werden nicht durch soziales Misseverhalten erzeugt, sondern durch ökonomische Not.

Also sind das ökonomische Brennpunkte. Diese Wahrheit wird jedoch ungern in den Medien ausgesprochen. Ich habe bei den ökonomisch schlecht gestellten Menschen oft besseres soziales Verhalten erlebt, als bei den Wohlhabenden.

Das Wort "sozialer Brennpunkt" hat für mich ein G´schmäckle wie das faschistische Wort "asozial". Jeder sogenannte "soziale" Brennpunkt, wird durch ökonomisches Versagen unseres Gemeinwesens erzeugt.


Hallo Dutchweepee,

Du hast recht, der Begriff "Sozialer Brennpunkt" trifft das Problem nicht und ist außerdem diskriminierend. Damit wird in unseren Köpfen oft auch Kriminalität und Verwahrlosung verknüpft, was den Bewohnern nicht gerecht wird und sie zusätzlich benachteiligt.

Auch ist materielle Armut nicht unbedingt die Ursache für Kindesmisshandlung, das sehe ich auch so. Es gibt viele arme Menschen, die versuchen alles für ihre Kinder zu tun, was ihnen möglich ist. Es sind immer viele Faktoren, die manchmal zu den beschriebenen Taten führen.
Wichtig finde ich, dass Menschen Hilfe annehmen und sich nicht aus Scham zurückziehen.

Anzeige