Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?

Innenpolitik Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf freddy-2015 vom 02.11.2021, 16:22:38
Brauchen wir wirklich mehr Geld oder sollten wir es richtig investieren bzw. ausgeben?
Das nicht alles in 4 Jahren zu stemmen ist, dass werden alle 3 Parteien wissen speziell die SPD, die hat ja Jahrelang mitten drin gesessen.
Scholz ist Finanzminister und es wird schon alles seinen Gang nehmen, sonst bricht die EU auseinander und die ist unser wichtigster Arbeitgeber bzw. Absatzmarkt.
Die wichtigen Projekte vorziehen alles andere weiter wie immer mit kleinen minimalen Abstrichen. Anders wird es nicht kommen.
Investitionen kosten natürlich zunächst einmal Geld ... dann hofft ja der Investor, dass sich die Ausgabe gelohnt hat, es also mittel bis langfristig zu einem Gewinn kommt.

Vorbeugender Unwetterschutz, Bildung, Infrastruktur, erweitertes Schienennetz der Bahn u.v.m ... alles kostet zunächst Geld! Dann müssen eben die Subventionen auf den Prüfstand!

- Lebensmittel nur 7% MwST.
- Steuer beim Dieselkraftstoff
- Dienstwagen bzw. Firmenwagen
- Landwirtschaft
- Förderung e-Mobilität

um nur einige zu nennen!

Nicht alles ist gleich sinnvoll und dient wichtigen, gesellschaftlichen Zielen. Da muss man dann ran gehen und sehen das hier sinnvoll eingespart wird, so Mittel für Investitionen frei machen ... vorab ( gaanz wischtisch! ): den Lobbyisten striktes Hausverbot erteilen!

Mein persönlicher Favorit ist der Dienst- und Firmenwagen! Was damit getrieben wird ist hanebüchen!

Ob das dann alles reicht ist die Frage ... auf jeden Fall wird es eng!
MarkusXP
 
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf MarkusXP vom 02.11.2021, 16:45:38
Die wichtigen Projekte vorziehen alles andere weiter wie immer mit kleinen minimalen Abstrichen. Anders wird es nicht kommen.
Investitionen kosten natürlich zunächst einmal Geld ... dann hofft ja der Investor, dass sich die Ausgabe gelohnt hat, es also mittel bis langfristig zu einem Gewinn kommt.

Vorbeugender Unwetterschutz, Bildung, Infrastruktur, erweitertes Schienennetz der Bahn u.v.m ... alles kostet zunächst Geld! Dann müssen eben die Subventionen auf den Prüfstand!
- Lebensmittel nur 7% MwST.
- Steuer beim Dieselkraftstoff
- Dienstwagen bzw. Firmenwagen
- Landwirtschaft
- Förderung e-Mobilitätgeschrieben von MarkusXP
Lebensmittel M.W.St. erhöhen, dann gehen noch mehr zur Tafel aber da ist dann nichts mehr, weil ja auch die Preise im EK steigen.
Dieselsteuer hoch lässt sich etwas machen, aber da wird nicht viel Geld reinkommen und da muss man unterscheiden, LKW Diesel und PKW Diesel.
Dann wird Transport zum Luxus und die Industrie lebt von und mit Just in Time.
Dienstw. Firmenw. ist die Frage was du darunter verstehst Markus, denn Firmenwagen ist ein weites Feld.........was da alles drann hängt.
Landwirtschaft da ist die EU gefragt, also uns sind die Hände gebunden.
Förderung der E-Mobilität läuft den notwendigen Massnahmen entgegen, dass heisst das beisst sich die Katze in den Schwanz. Wir müssen E-Mobil sein.

Wichtig ist eine Förderung der Solar/Windernergie.
Dann werden viele Probleme kleiner.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.10.2021, 13:40:00

Auf gut deutsch, sie werde Stroh zu Gold spinnen

Jolly, das trifft es fast.

Es geht aber eher darum, dass der Staat in der Lage ist, Geld (aus dem Nichts) zu schöpfen und seine Schulden daher nicht vergleichbar sind mit dem Bankkredit eines Häuslesbauers.
Kann letzterer nicht mehr den Kredit bedienen, dann ist er pleite, sein Häuschen kommt unter den Hammer.
Der Familienhaushalt ist aber nicht mit dem Staatshaushalt gleichzusetzen.

Natürlich kann Deutschland seine Schulden zurückzahlen und zwar solange, wie es als 'kreditwürdig' angesehen wird und seine 'Kredite' bedient. Das tut er übrigens nicht nur durch Steueraufkommen , sondern ganz einfach auch dadurch, dass er mit neuen Krediten, die alten bezahlt.
Je höher das Vertrauen ist,. desto eher geht das und desto billiger ist es.

Zur Illustration : die Reparationszahlungen (Versailles!) aus dem WKI wurden hauptsächlich mit Krediten von 1924  bezahlt, endgültig abgelöst wurden sie 2010 ! - fast 90 Jahre später. Woher kam bloss das ganze Geld ? Es war da. Wurde geschaffen durch die Arbeit, Wirtschaftsleistungen der nachfolgenden Generationen, in kleinen 'Häppchen', allmählich, nicht auf einmal. Die Kreditgeber machten mit, weil sie wussten, sie kommen an ihr Geld.

Warum sollte es diesmal anders sein ?
Solange
Ich habe keine Sorge, dass Deutschland ein  neues Londoner Schuldenabkommen brauchen wird oder sich mit dem 'Pariser Club' treffen müsste, um sich umzuschulden. Wir werden - wie viele andere auch - wieder einmal das Maastricht Kriterium der  60 %BIP  Verschuldungsgrenze reissen, sind aber noch lange nicht bei 100 % oder darüber hinaus. Solange damit nicht die Pensionen oder die Beamtengehälter (auf Pump) bezahlt werden, sondern ein Gegenwert entsteht, geht es ja noch.



aixois


 

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ingo
ingo
Mitglied

RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von ingo
als Antwort auf MarkusXP vom 31.10.2021, 13:19:18

Olaf Scholz hat in einem Gespräch, das ich gestern gesehen habe, zum wiederholten Male sinngemäß erklärt, dass die Coronaschulden über den zu erwartenden Aufschwung der Wirtschaft finanziert werde. Das sei schon nach der letzten Finanzkrise so gewesen. Keine Ahnung, woher der Mann diesen Optimismus nimmt. Dabei fällt mir aber wieder der Spruch eines Freundes ein, der an solchen Stellen immer sagte: Die Sozis können nicht mit Geld umgehen. Bei aller Diskussion über die Themen bei den  Koalitionsverhandlungen interessiert es mich am meisten, worauf sie sich bei den Finanzen einigen werden.....

RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 05.11.2021, 10:49:05

Da gab es doch mal die Sache mit dem Brot und den Fischen.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 02.11.2021, 18:57:18

Die grösste Schwachstelle beim so dringend benötigten, wirtschaftlichen Aufschwung, welcher Garant für die gigantischen Staatsschulen sein soll, sehe ich in der sicher noch anhaltenden Rohstoffbeschaffung für unsere Schlüsselindustrie, die sicher noch einige Zeit anhalten wird.
Und weiter in dem grossen Fachkräftemangel, der viele Unternehmen veranlassen könnte, ihre Zelte hier abzubrechen und sich in Ländern zu orientíeren, wo die potentiellen Arbeitskräfte jünger sind und demzufolge auch ihre Märkte interessanter für die Produkte,die sie produzieren.
Eine Vergreisung von Völkern hat auch zur Folge,dass diese nicht mehr so reformfreudig sind wie es bei jüngerer Bevölkerung der Fall ist. Und auf diesem Status sind wir schon länger, da wir insbesondere in Deutschland oft mit Reform sehr viel Negatives verbinden. Olga


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aixois
aixois
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RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von aixois
als Antwort auf ingo vom 05.11.2021, 10:49:05
über den zu erwartenden Aufschwung der Wirtschaft finanziert werde.
da sagt er ja nichts Neues. Je größer das BIP, umso geringer der Anteil der Altschulden und umso mehr Steuern fließen in den Staatssäckel bei gleicher prozentualen Steuersätzen.
Der 'Aufschwung' ist quasi die (frühere Gold-) Deckung der Währung = 'Sicherheit der Geldgeber (zusammen mit der Zinshöhe).

Was mich interessiert: wie kriegt die Ampel den Aufschwung = Wachstum) unter einen Hut mit dem Ziel den CO2 Ausstoß zu verringern ?
Scholz habe ich nie sagen hören, dass 'sein' angekündigtes  Wachstum CO2 -arm oder gar 'frei' sein soll.Selbst die Innovations-Gurus der FDP haben sich nie geäußert, wie hoch der 'klimafreundliche' Anteil an der Wirtschaftsleistung der von  ihren prognostizierten Innovatienen  zum Anhalten der CO2 Emissionen, sein wird.

Nur heiße Luftblasen, gefüllt mit CO2 ?

Oder ganz griffig ausgedrückt: Scholz und Konsorten  wollen durch mehr  CO2 Ausstoss, weniger CO2 Ausstoß erreichen.
Das geht nur,  wenn unterm Strich per saldo ein Minus steht, d.h. in vielen Bereichen enorm CO2 eingespart wird - und zwar sofort.
Wie ging der Oldie-Schlager noch mal ? 
"Als sie anfing, da hatte die Ampel noch Träume, ...
doch mit den Jahren hat sie dann erfahren, dass viele der Träume zerrannen
Doch wer von der Ampel, die einst so  herrlich und jung war,  wer denkt, ja, wer denkt schon daran ?"


Wie sie das hinkriegen wollen (an meinem Daumenhalten soll's nicht scheitern !) , finde ich interessanter als die Schuldenfrage, die sekundär ist, solange  jedermann ansteht, um DE Kredit zu geben. Weiss er doch, er kriegt alles wieder zurück.

Oder aus der Sicht der Jungen gefragt: was ist schlimmer, durch Klimaeinflüsse kaputte Produktions- und Standortsbedingungen  ohne Jobs (mit wenig Schulden), oder Arbeitsplätze und Herstellung von Leistungen unter erträglichen Klimabedingungen, aber mit einem höheren Anteil an Schuldendienstleistungen ? 

Heute gegen den Klimawandel zu investieren ist gesamtwirtschaftlich jedenfalls billiger, als in 10-20 Jahren.

Das sagte so ähnlich vor ziemlich genau 15 Jahren schon Nicolas Stern als er in Brüssel anläßlich des Starts des ETS (Zertifikatehandel) dem griechischen EU Kommissar für Umwelt , seinen 'Stern-Report'  ( Stern Review on the Economics of Climate Change, Cambridge University Press, 30  October 2006)
vorstellte, der wenige Tage zuvor erschienen war (damalige 'erste' langfrisitge Kostenschätzung : 20 % der globalen  Wirtschaftsleistung, das wären bei 3,4 bn BIP  für DE,  ein Anteil von  grob 600 Milliarden für Deutschland in Zahlen von 2020) .


aixois
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 05.11.2021, 16:10:02
Und weiter in dem grossen Fachkräftemangel, der viele Unternehmen veranlassen könnte, ihre Zelte hier abzubrechen und sich in Ländern zu orientíeren, wo die potentiellen Arbeitskräfte jünger sind und demzufolge auch ihre Märkte interessanter für die Produkte,die sie produzieren.....geschrieben von Olga

In welche Land sollte zum Beispiel Mercedes gehen.???
Maschinenbau ist auch ein sensibles Thema, wenn im Ausland produziert wird,
wer wird die Autos und Maschinen kaufen wenn nicht mehr Made in Germany.
Und Fachkräfte gibt es nirgends in ausreichender Menge, zumal auch in diesem Sektor bald weniger gebraucht werden, KI/Roboter werden 90 % der Arbeit machen auch die von Spezialisten, da werden 10 % reichen.

 
olga64
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RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 05.11.2021, 17:47:51

In welche Land sollte zum Beispiel Mercedes gehen.???
Maschinenbau ist auch ein sensibles Thema, wenn im Ausland produziert wird,
wer wird die Autos und Maschinen kaufen wenn nicht mehr Made in Germany.
Und Fachkräfte gibt es nirgends in ausreichender Menge, zumal auch in diesem Sektor bald weniger gebraucht werden, KI/Roboter werden 90 % der Arbeit machen auch die von Spezialisten, da werden 10 % reichen.
Sowohl Daimler als auch andere Automobiler sowie Maschinenbau, Chemie usw. sind doch seit Jahrzehnten auch in anderen LÄndern und Wachstumsmärkten vertreten und produzieren dort seit langem oft mehr als in den Heimatländern.
Das Label "made in Germany" ist zum einen schon lange nicht mehr so wichtig. Es wissen doch die meisten,dass es praktisch auch vergeben wird, wenn nur eine Komponente (angeliefert aus einem anderen Land) dann in Deutschland zusammengeschraubt wird.

Fachkräfte gibt es natürlich in ausreichender Menge, wenn sie an Länder wie China und Indien denken. Das sind dann nicht nur Mitarbeiter und auch irgendwann Käufer der Produkte und vor allem ist das Durchschnittsalter geringer als inEuropa.
Auch wenn Roboter dann eingesetzt werden für Arbeiten, wofür Menschen zu teuer oder "zu kostbar" sind, verbleiben immer wieder Tätigungsbereiche, die nur mit Menschen abgedeckt werden können. Allerdings dann auf einem höheren Ausbildungsniveau usw.Olga
RE: Keine Steuererhöhung! Woher soll das Geld kommen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 05.11.2021, 19:16:20
Sowohl Daimler als auch andere Automobiler sowie Maschinenbau, Chemie usw. sind doch seit Jahrzehnten auch in anderen Ländern und Wachstumsmärkten vertreten und produzieren dort seit langem oft mehr als in den Heimatländern.
Das Label "made in Germany" ist zum einen schon lange nicht mehr so wichtig. Es wissen doch die meisten,dass es praktisch auch vergeben wird, wenn nur eine Komponente (angeliefert aus einem anderen Land) dann in Deutschland zusammengeschraubt wird.

Fachkräfte gibt es natürlich in ausreichender Menge, wenn sie an Länder wie China und Indien denken. Das sind dann nicht nur Mitarbeiter und auch irgendwann Käufer der Produkte und vor allem ist das Durchschnittsalter geringer als inEuropa.
Auch wenn Roboter dann eingesetzt werden für Arbeiten, wofür Menschen zu teuer oder "zu kostbar" sind, verbleiben immer wieder Tätigungsbereiche, die nur mit Menschen abgedeckt werden können. Allerdings dann auf einem höheren Ausbildungsniveau usw.Olga
OT:
Der deutsche TÜV Nord kam nach Taiwan/Hongkong-Macao eingeflogen, bzw hatte dort eine konstante Niederlassung. Die einflogen, hatten immer ein saures Gesicht, weil sie sich erheblich umstellen mussten mit dem Essen. Reis, Nudeln, Fisch, das wars. Für Gäste gabs Löffel. All others Sticks. 15 Kilo habe ich in dem Jahr verloren. Ich war nie fett, aber dann war gar nüscht mehr dran. Hat mir aber wirklich Freude gemacht, habe heute noch Kontakt, obwohl es die Firma nicht mehr gibt. War mal die zweitgrößte ComputerFirma nach IBM. Auch eine excellente Firma, die ihre Mitarbeiter sehr loyal und großzügig behandelte. Man gab den Pass im Büro ab - und erhielt kommentarlos Visum und Ticket Business Class. Es passierte einfach. Six Sigma. Eingegangen an überbordendem Papier- Verwaltungs-Kram.

Also nicht nur Made in Germany, sondern auch noch TÜV-zertifiziert.
Und Menschen haben die im Überfluss, bestens ausgebildet und ambitioniert.

Das untere Bild zeigt die Mannschaft, die das Digital* System (PDP-x) entwickelte. Mann erkennt mich leicht. Rund um den Globus durchgehende digitale Verbindung über sämtliche Zeitzonen.
Gewerkschaft? Wattndette? Die Omma am Kochtopf im Hinterstübchen nagelt das Zeugs zusammen -
und 'verdient(e damals)' 5 US-Dollar im Monat. Unschlagbar. Anfang 90er.

Heisst: die gehen nicht dort hin, die sind schon immer dort.

taiwan.jpg

 

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