Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?

Innenpolitik Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?

wandersmann
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Re: Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 13.01.2014, 17:39:02
In ihren Jahren als Ministerin für Arbeit und Soziales sind ihr derartige Gedanken allerdings nicht gekommen. In dieser langen Zeit ihrer Verantwortung für die Menschen in unserem Land hätte sie ja auch einfach mal jene Ziele formulieren können, die sie jetzt mit tuckerndem Mutterherz für die Bundeswehr entdeckt.
Dass zum Beispiel die Menschen ihre Arbeit möglichst in der Nähe des Wohnortes, vielleicht sogar in Teilzeit oder anderen familienfreundlichen Modellen verrichten zu können. Was aber ist die Realität? Der "Markt" fordert Flexibilität bis zum Erbrechen seitens der Arbeitnehmer. Deutschlandweit vermittelbar sein, sich zu freuen, als Thüringer Bauingenieur in Buxtehude Trockenbauwände setzen zu dürfen, solcherlei und zahllose weitere Abartigkeiten unserer Arbeitswelt aber werden seitens des Staates verlangt. Und das findet Frau von der Leyen nach wie vor ganz offensichtlich gut so, zumindest hat man von ihr nie gegenteiliges hierzu gehört.
smokie
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Re: Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?
geschrieben von smokie
als Antwort auf wandersmann vom 13.01.2014, 23:12:28
Den Vorschlag von Frau Schwesig finde ich gut ! Kinder wünscht man
sich ja doch, weil man mit ihnen leben möchte - das heisst, Zeit mit ihnen verbringen und erleben, wie sie aufwachsen. Ich denke auch, dass das mit Berufstaetigkeit vereinbar sein sollte. Das propagierte Modell der professionallisierten Erziehung als vorherrschendes System halte ich allerdings nicht für angemessen. Es bedient die Bedürfnisse der Wirtschaft, weil die Eltern 'in Ruhe arbeiten können' und erzeugt ganz nebenbei den genormten Nachwuchs, der sich spaeter nahtlos in die Arbeitswelt einfügt.
Da freue ich mich ehrlich, dass die neue Ministerin auch noch andere Möglichkeiten in Betracht zieht.

smokie
Re: Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 13.01.2014, 23:12:28
"Dass zum Beispiel die Menschen ihre Arbeit möglichst in der Nähe des Wohnortes, vielleicht sogar in Teilzeit oder anderen familienfreundlichen Modellen verrichten zu können."


Mach du doch mal einen Vorschlag, wie das in den Regionen außerhalb der großen Industriezentren aussehen soll.
Diese strukturärmeren Gebiete machen etwa 2/3 der Fläche Deutschlands aus.
Ich wohne z.B. in einer solchen Region und kenne die Schwierigkeiten, die Jugendliche als Schulabgänger und später als Berufseinsteiger hatten, direkt in der näheren Umgebung ihren "Traum" zu verwirklichen.
Diese Schwierigkeiten gibt es nicht erst jetzt, sondern seit Jahrzehnten.
Da hat es natürlich eine Diktatur besser. Da wurde man - wenn die Notwendigkeit bestand - ganz einfach "delegiert".
Hochschulabsolventen kamen so unter "freiwilligem" Zwang als Arzt oder Lehrer auf's Land oder als Ingenieur in das neue Erdölverarbeitungswerk in die "Pampa" ...
Stell dir vor, eine Regierung würde das heute ähnlich organisieren. Ein Aufschrei ginge durch das Land.

Ich denke mal, dass es bei dem, was die neue Verteidigungsministerin will, darum geht, die neue Berufsarmee der neuen Struktur anzupassen. Da ist ja alles noch in der Entwicklung.
Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren der Frauenanteil deutlich gewachsen ist und auch damit die Themen Familie, Kinderbetreuung... mehr in den Vordergrund gerückt sind.

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Re: Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf smokie vom 14.01.2014, 00:43:18
du bist ja gut.

kinder wünscht man sich, um zeit mit ihnen zu verbringen.

klar doch.

warum also immer totales geschrei nach krippenplätzen, hortplätzen?

nur, um sie dann trotz allem möglichst schnell los zu werden,

die betreuung abzugeben?

irgendwie vereinbart sich das alles nicht!
olga64
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Re: Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?
geschrieben von olga64
als Antwort auf smokie vom 14.01.2014, 00:43:18
Keine Ahnung, ob Sie ein Mann oder eine Frau sind. ABer es wäre so leicht zu handhaben, wenn sich Männer nicht nur bei Zeugungsprozess für ihre Kinder interessierten, sondern sich auch an der Aufzucht beteiligen würden. Dann könnten beide - je nach Arrangement - sowohl Beruf als auch Kindererziehung (nebst Haushalt) bewerkstelligen, ohne immer und ständig nach staatlicher Einflussnahme zu schreien.
Es stimmt auch ,dass Frau Schwesig bisher - sie war ja 5 Jahre schon Ministerin in einem solchen Segement - niemanden von ihren Visionen in Kenntnis setzte. Warum jetzt? Um Aufmerksamkeit zu erzeugen (bei den Medien). Dies ist gelungen -aber ob es gut für sie war und ist? Olga
Gillian
Gillian
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Re: Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?
geschrieben von Gillian
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.01.2014, 09:43:13
Liebe Karin,
du meinst also, wenn Frauen Kinder haben wollen, sollten sie weder studieren noch einen Beruf erlernen, weil sie ihn ja dann doch nicht ausüben können?
Die Woche hat 168 Stunden, und wenn das Kind davon ca. 40 oder 45 Stunden in Betreuung ist, hat man es noch drei Viertel der Zeit selbst in Obhut.
Irgendwie passt diese Einstellung nicht zu einer so modernen Frau wie dir. Nimm es mir bitte nicht übel, ich sage nur meine Meinung, so wie du auch.
MfG, Gi.

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Re: Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Gillian vom 14.01.2014, 19:11:13
"neue besen kehren gut" - kennst du das sprichwort?

die neue ministerin will also neue wege aufzeigen, ohne genau zu
wissen, wie das denn in der wirtschaft laufen soll. meinst du, eine
firma stellt einen mann oder eine frau ein, der/die nicht bereit ist,
die volle stundenzahl plus evtl. überstunden zu leisten?

mein sohn z.b. hat einen job, der ihm gar keine möglichkeit ließe,
weniger zu arbeiten. im gegenteil. ist er im urlaub, ist er immer
noch per mail für die firma erreichbar, seine arbeit bleibt auf dem
schreibtisch liegen......

klar wäre es ihm lieb, mehr zeit für seine kinder zu haben, schließlich
hat er drei davon --
aber entweder hast du ZEIT - oder du hast GELD.

klar sollen frauen selbständig sein und studieren und sonstwas machen
können - aber es muss auch für den staat bezahlbar sein.

woher kommen denn die gelder, aus denen so kräftig bereits jetzt
geschöpft wird? mit dem zuzug vieler "sozialflüchtlinge" wird noch
vieles auf den staat zukommen, von denen man gar nicht mal träumen
mag.
olga64
olga64
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Re: Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Gillian vom 14.01.2014, 19:11:13
Es gibt im Osten von Deutschland sehr viel weniger Männer, die sich partout weigern, im Haushalt zu helfen oder sich um ihre Kinder zu kümmern; im Westen sind das sehr viel mehr, die denken, ihre Pflicht erfüllt zu haben, in dem sie bleich und würgend im Kreisssaal anwesend waren.
Im Osten unserer Republik war es halt für junge Männer normal, weil schon die Mütter berufstätig waren und auch Kinder und Haushalt hatten.
Im Westen weigerten sich Männer und Frauen so zu leben - den Salat haben wir jetzt; auch bei den Männern, die theoretisch alles besser machen wollen - aber nicht in die Praxis umsetzen.
Ich kenne sie noch aus meiner Zeit der Berufstätigkeit - die jungen Kollegen, die spätabends im Büro erklärten ,sie können noch nicht nach Hause gehen, weil die Kinder noch wach sind. Olga
olga64
olga64
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Re: Ist Familienministerin wirklich ein Job im Schleudersessel?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.01.2014, 08:26:51
die neue ministerin will also neue wege aufzeigen, ohne genau zu
wissen, wie das denn in der wirtschaft laufen soll. meinst du, eine
firma stellt einen mann oder eine frau ein, der/die nicht bereit ist,
die volle stundenzahl plus evtl. überstunden zu leisten?
geschrieben von karin2


Man muss sich dies nur mal logisch überlegen: wenn ein Unternehmer dann eine junge Frau (oder jungen Mann) einstellt und diese(r) kurz darauf erklärt, nur diese 32 h arbeiten zu wollen, wird der Rest der ARbeit der Stammbelegschaft aufgebürdet. Neueinstellung dürfte es nicht geben,da die 32-Stundler ja volles Rückkehrrecht erhalten sollen.
Diese mehrarbeitenden Kollen zahlen dann auch mit ihren Steuern dafür, dass die anderen weniger arbeiten.
Jeder verantwortliche Unternehmer würde sich hüten, den Betriebsfrieden auf diese Art und Weise zu gefährden - d.h., es würden wieder weniger junge Menschen unbefristet eingestellt werden. Wenn die nur einen Zeitvertrag haben, können sie irgendwann ja auf Null Stunden gehen - das tangiert ja niemanden mehr. Olga

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