Innenpolitik Ist die Linke nicht regierungsfähig ?
Guten Morgen Edita,
du beschreibst die Erscheinungen der Sowjetunion, so wie sie von Trägern anderer Ideologien und politischer Ausrichtung propagiert wurde. Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Befrage einen armen Bauern des zaristischen Russlands, ob er die Revolution gut fand, dann wird er ein anderes als das von dir gebotene Bild zeichnen, wie auch z.B. jemand, der täglich malochen musste und doch nicht genug zum Leben hatte. Die arbeitende Bevölkerung war überwiegend arm, hungerte und war von politischen Rechten ausgeschlossen. Der von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki) beschriebene und propagierte künftige Gesellschaft und die künftige Enteignung der Großindustriellen und der meist aus dem Adel stammenden Großgrundbesitzer (Ausbeuterklassen) hatte eine hohe Anziehungskraft unter dem Proletariat und der Bauernschaft.
Wenn man das Wesen analysiert, so ergeben sich andere Schwerpunkte, allem voran: Wem gehören die Produktionsmittel, sind sie Privatbesitzt oder sind sie vergesellschafteter Besitz im Sinne eines Staatseigentums oder Volkseigentums.
Nach diesem Kriterium war die Sowjetunion eine sozialistische Wirtschaftsform. Sie war, auf Grund der historischen Entwicklung aber eine politische Ein-Parteien-Gesellschaft, die für diktatorische Entartungen offen war. In der Hand Stalins und seines Machtapparates ist es zu dieser Entartung auch tatsächlich gekommen. Gleichzeitig wurden mit der Zwangskollektivierung und der, sicher im Krieg brauchbaren, wirtschaftlichen Zentralsteuerung wesentliche Elemente der Eigeninitiative in der Wirtschaft ausgehebelt.
Da vor, während und nach dem 2. Weltkrieg eine umfassende Abschottung der Sowjetunion vom westlichen Wirtschaftssystem erfolgte (Kalter Krieg, Wettrüsten), hat das zur Zementierung der Zentralsteuerung beigetragen oder zumindest diese nicht aufgebrochen.
In diesem Prozess wurden die Länder des "Ostblocks", Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) und Warschauer Pakt traute man sich im Westen ja nicht auszusprechen, genauso wie Adenauer das Wort "Soffjets" gebrauchte anstelle des Staatsnamens Sowjetunion, streng "bei der Stange gehalten". Diese Länder aber hatten Mehrparteiensysteme, waren historisch mit dem Westen verbunden und es entwickelte sich eine differenzierte Anbindung an die Sowjetunion (Jugoslawien, Rumänien, Polen machten in Teilen eigene Politik, die DDR mit ihrem Mehrparteiensystem wurde aus Moskau immer misstrauisch beäugt. Oder man bedenke den ungarischen "Goulaschsozialismus", der Spaß machen sollte und der schmecken sollte.
Man sollte also die Diktatur des Staates, nach innen und außen gerichtet mit dem Ziel der Systemerhaltung nicht mit der Verteilungspolitik im Sinne eines Sozialstaates durcheinanderbringen.
Auch im Westen kommt es bei Eingriffen in das Verteilungssystem sofort zu sozialen Verwerfungen - siehe gegenwärtige Steuerdebatte, Kindersicherung, Inflation, Kriegsgewinne und Abschöpfungspolitik.
Einen angenehmen Tag
Juro
Hallo Leutnant d.R.
womit das nun auch geklärt wäre - mutig.
Juro
Was hat das denn mit Mut zu tun?
Der „Leutnant der Reserve“ steht trotzdem nicht drauf, den darf man dann glauben oder nicht glauben. Vor allem fragt man bzw. ich mich, für welches System denn nun Leutnant der Reserve?
Seine glorreiche Republik ist ja nun mit mehr oder weniger Pomp and Circumstance untergegangen, also sollte man bei jemandem der diesen Titel heute führt, annehmen, er diene damit dem heutigen System der BRD. Tut er das? Obwohl er diesen Staat ablehnt?
Irgndwas passt da nicht so richtig.
Was hat das denn mit Mut zu tun?
Der „Leutnant der Reserve“ steht trotzdem nicht drauf, den darf man dann glauben oder nicht glauben. Vor allem fragt man bzw. ich mich, für welches System denn nun Leutnant der Reserve?
Seine glorreiche Republik ist ja nun mit mehr oder weniger Pomp and Circumstance untergegangen, also sollte man bei jemandem der diesen Titel heute führt, annehmen, er diene damit dem heutigen System der BRD. Tut er das? Obwohl er diesen Staat ablehnt?
Irgndwas passt da nicht so richtig.
OT OT
Ich frage mich, wie Tag für Tag jemand schlecht gelaunt sein kann um andere anzugreifen, versuchen zu erniedrigen, zu verunglimpfen oder zu beschimpfen.
Du kannst alles was geschrieben wird anzweifeln, du hast aber keinerlei Recht dich negativ vieldeutig über die private Situation von ST Mitglieder auszulassen.
Alles Gut! Nun weiß es jeder und der Respekt vor Dir wächst ungemein😉. Allerdings nicht bei mir. Hätte ich als W18er auch werden können.......wenn ich dem Drängen meiner Vorgesetzten nachgegeben hätte, wollte ich aber nicht. Mit dem Gnadenstoß "Hauptgefreiter d.R." wollten sie mich und meinen Freund dann noch versorgen. haben wir aber beide dankend abgelehnt, weil uns Dienstgrade nichts bedeutet haben. Uns hat es gereicht, in allen Ehren, mit prima Zeugnissen, nach 18 Monaten entlassen zu werden und unsere Pflicht getan zu haben.
Ich habe Dir ja schon zu Beginn Deiner Mitgliedschaft persönlich geschrieben, dass ich Deinen Nick unpassend finde und habe das auch für andere vermutet. Nunja: "Jedem Tiersche sei Pläsiersche"😏
P.S. Meinen (bundesdeutschen) Wehrpass und meine Marke habe ich vor einiger Zeit schon an eine Tochter weitervererbt, die ihn als Erinnerung an mich(nicht an meinen Wehrdienst) behalten will.
Und du? Hast du das Recht?
Meine Laune ist wunderbar, gleich geh ich wieder raus ins Grüne und freue mich an der Natur. 😉
Ich habe übrigens nichts gegen den Leutnant, komme mit ihm besser klar als mit einem Streithansel wie dir.
Vielleicht solltest du mal über deine eigene schlechte Laune nachdenken, mein Lieber!😘
P.S. Sieh an, sie an, der Ingo auch!
Na, Radler, wie wär's, wenn du jetzt mal dein Mütchen an ihm kühlen würdest. Traust du dich das da auch?
Oder traust du dich das nur bei bestimmten Leuten, vor allem Frauen?
Juro, Du beschreibst das Problem sehr gut. Der einfache Mensch dachte das mit der Revolution der große "Wohlstand" für ihn ausbrechen würde. Stalin war da noch offizel "Berater" Lenin's, aber inoffiziell bereits der Diktator. Er erkannte das er dem Arbeiter den geünschten Wohlstand nicht bieten konnte - ihm fehlte schlicht das Geld, denn auch im Sozialismus braucht man Geld, ohne geht's auch da nicht. Daher hat er die "Maßnahmen mit den Gulag's" getroffen. Sein Grundgedanke das Land zu entwickeln war im Grunde richtig - aber mit den falschen Mitteln. Chrustshow hat das letztendlich auch gebrandmarkt, es war Verrat am Sozialismus. Leider ist auch Chrustshow und seine Nachfolger, einschliesslich der Führungen der Vasallenstaaten, den gleichen Problemen erlegen und auch sie haben mit Gewalt ihre Ziele umgesetzt.
Und sie können bis heute nicht die Menschen gewinnen, sie verprellen sie und es wird wieder alles nur mit Druck umgesetzt. Ein Problem was auch die Grünen nur zu gut kennen.
Marx und Engels hatten ja nicht ein armes Land wie Russland für ihr Kommunistisches Sendungsbewusstsein im Auge, da konnten diese Ideen / Gedanken ja nur schief gehen. Es war England mit seinem industriellen Proletariat, wo es einem großen Teil der Arbeiter ( Manchester Kapitalismus! ) ausgesprochen schlecht ging. Hier haben sie ja das revolutionäre Potential vermutet!
Wir wissen ja, dass dies nicht geklappt hat. Die Unternehmer haben es rechtzeitig gemerkt und die Situation der Arbeiterklasse deutlich verbessert. Speziell die ( frühe ) Sozialdemokratie hat hier einen starken, positiven Einfluss gehabt.
Russland war da eigentlich nicht auf dem Zettel!
MarkusXP
Stimmt, aber die Briten haben bis huete noch sogar die Monarchie.
Wer ist schon regierungsfähig?
„Die DDR, mein Vaterland, ist sauber immerhin.
Die Widerkehr der Nazizeit ist absolut nicht drin.
So gründlich haben sie geschruppt, mit Stalins harten Besen,
dass rot verschrammt der Hintern ist, der früher Braun gewesen.“ (Biermann).
Karl Marx hat sinngemäß die These vertreten: eine Revolution ist nur erfolgreich, wenn die Mehrheit des Proletariats sie durchführt.
Bewiesen haben das die Menschen in der DDR. Es war die Mehrheit, die auf die Straßen ging. Hier gewaltsam durchzugreifen mit der Armee, wäre ein Blutbad gewesen, das kein Soldat lange durchhalten konnte.
Bewiesen hat es auch die sogenannte russische Oktoberrevolution (Nov.?). Im Gegensatz zu Deutschland, gab es hier einen „Führer“. Lenin, der die These vertrat: eine Avantgarde genügt für eine Revolution.
Das war richtig, nur führt es historisch betrachtet zu Katastrophen. Stalin und Hitler sind die besten Beispiele. Massen haben mitgemacht und machen es leider auch heute noch.
Tja, vielleicht führt uns eine neue Intelligenz auf den wahren Weg?
Das Wissen und die Wissenschaft.
Auf der Suche nach dem ‚historischen Materialismus‘.