Innenpolitik Ist die Linke nicht regierungsfähig ?
Meine Meinung:
Ich wünschte mir sehr eine starke, realistische, Linke, weil die SPD keine Lobby für die Ärmsten der Armen mehr hat. Leider sind große Teile der Linken nur noch dämlich, zerfleischen sich und haben ihre Klientel aus den Augen verloren. Das hat Gysi erkannt und hat aufgegeben; und Wagenknecht hat sich selbst zu einer Reizfigur gemacht. Das liegt wohl auch daran, dass sie für die Linke zu intellektuell, sprich: zu wenig volksnah, ist. Dietmar Bartsch, der eigentlich das Zeug für den Vorsitz hätte, hält sich wohl sehr bewusst zurück ,weil er keine Lust hat, sich zermahlen zu lassen. Janine Wissler ist für mich die personifizierte Unsympathin. Den neuen Co-Vorsitzenden kann ich noch nicht einschätzen. Aber der "Brüller" scheint er auch nicht zu sein.
Mein Fazit: Die Linke braucht lange, um sich selbst neu zu erfinden.
In den letzten Jahren hat Frau Wagenknecht wenig bis keine Zeugnisse abgelegt, wie intellektuell sie istg (wo hätte sie das auch tun sollen? In irgendwelchen Talkshows?).
Sie gehört auch zu den standhaften Impfverweigerinnen und noch einen Tag vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine erklärte sie in einerTalkshow, dass "Putin dies nie machen würde".
Da es dann doch geschah, argumentierte sie später wieder auf ihre alte Art und Weise,dass letztendlich die USA und Nato an allem Schuld hätte.
Frau Wagenknecht hat aber massgeblich dazu beigetragen, dass es mit dieser Partei so bergab geht und sie vermutlich in einigen Jahren überhaupt nicht mehr bestehen wird.
Dabei gäbe es Themenkomplexe, wo diese Partei wirklich agieren könnte und ihre Wähler rekrutieren könnte. Es ist schon sehr aussagekräftig, wenn eine Umfrage ergibt, dass 18% diese Partei wählen würden, aber aufgrund dieser Umstände und Protagonisten dies nicht machen werden.
Dietmar Bartsch zähle ich noch zu den Besseren in dieser Partei. Er ist Mitte 60 und wird den Fraktionsvorsitz vermutlich noch so lange führen, wie es diese Partei überhaupt noch gibt.
Heute kann man in der SZ einen langen Aufsatz des Christoph Butterwegge lesen (emeritierter Politikwissenschaftler und Armutsforscher),der m.W. auch stark zur Linken tendiert; zumindest seine Frau ist dort Mitglied.
Aufgrund des neuen Armuts-Reports fängt er stark zu hetzen an: Er meint, dass seit der russischen Invasion in der Ukraine sich in Deutschland die etablierten Parteien und Medien mehr um ukrainische Flüchtlinge als um einheimische Obdachlose kümmerten. Nach seiner Aussage seien Notunterkünfte hier geräumt worden, um sie ukrainischen Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.
Dann betrauert er die Gefangenen, die in deutschen Gefängnissen ihre nicht bezahlte Geldstrafe wegen Schwarzfahrens absitzen und hetzt, dass ukrainische Flüchtlinge kostenlos unseren ÖPNV benutzen dürfen.
Dann kommen Joachim Gauck dran, der anderen Verzicht predigt, diesen aber selbst nie üben müsste, weil er über ein gutes Gehalt und weitere Benefits verfügt (stellt sich bei mir die Frage, wie hoch die Pension des Herrn Butterwegge ist - als ehemaliger Professor dürfte auch er nicht unbedingt "darben").
Und natürlich fehlt der Verweis nicht ,dass es sich das Ehepaar Lindner (Finanzminister) in diesen Zeiten frecherweise erlaubt hat, selbst zu bestimmen, wie sie die selbst bezahlte Hochzeit auf Sylt feiern wollen.
Ob das alles für die Linke hilfreich ist? Diese Verbreitung verbitterten Hasses "auf Reiche" und "regierende Parteien"kennen wir seit Bestehen dieser Partei - und trotzdem rutscht sie immer mehr nach unten und erweckt den Eindruck ,dass sie keiner mehr braucht. Olga
Wenn Dr. Christoph Butterwege beschreibt was seiner Beobachtung nach ist, kann man das - je nach Gemütslage - "Hetze" oder gar "Verbreitung von Hass" nennen.
Es ist jedoch niemand gezwungen, sich einer solchen Wertung anzuschließen.
Seriös wäre es, ihm Fehler bei seiner Betrachtung nachzuweisen, darzulegen wo er sich irrt.
Man könnte die Art wie Du darlegst, was Du glaubst darlegen zu sollen, ebenfalls "Hetze" nennen, Olga.
Zurückhaltender bezeichne ich es als zweckbestimmt einäugig.
@olga64: Ich beschränke mich mal in meiner Antwort:
-"" Frau Wagenknecht hat aber massgeblich dazu beigetragen, dass es mit dieser Partei so bergab geht..."""
Ich denke, das ist zuviel der Ehre für Frau Wagenknecht, die ich beileibe nicht in Schutz nehme. M.E. haben neben dem Parteiprogramm die letzten Vorsitzenden (nach Gysi) fü den Niedergang der Linke gesorgt. Die jetzigen werden keinesfalls Wähler anziehen.
Zu Butterwegge habe ich ein wertfreies Verhältnis. Was er jetzt gesagt hat, kann man allerdings nicht vollständig abwerten. Wenn man die Überspitzung wegdenkt, bleibt schon was übrig.
Hätte die Partei die Linke mehr Leute wie Herrn Ramelow oder Frau Henning-Welsow, sie stünde anders da als sie es jetzt (noch) tut, bis von ihr nichts mehr übrig bleibt.
Früher habe ich immer dafür plädiert, dass die Linke wieder mit der SPD zusammengeht,d a beide gemeinsam dann stärker wären. Ich denke aber, die heutige SPD wäre mit einer heutigen Linken nicht daran interessiert, dies zu tun. Olga
Es ist das gute Recht der ums Überleben kämpfenden Partei "die Linke" jetzt zu Strassenprotesten aufzurufen und auch den Versuch zu unternehmen, sich an die Spitze der Unmutsbewegungen gegen die Energiepolitik der Ampel-Regierung zu setzen - es wäre bedrohlicher, wenn die realen Nöte und berechtigten Ängste in der Bevölkerung jetzt von rechten Wutbürgern und deren parlamentarischer Vertretung im Bundestag, der AFD, exklusiv bearbeitet würden.
Jede Kundgebung, die in den kommenden Wochen von den Linken angemeldet wird, kann nicht mehr von den Rechtsextremen angemeldet werden.
Die Linke begeht aber schon im Vorfeld wieder ihre üblichen Fehler: sie diskutiert über Begrifflichkeiten und vorwiegend über sich selbst und nicht das eigentliche Problem, die davon b etroffenen Menschen.
Es sollen "Montagsdemonstrationen" in Leipzig stattfinden - dieser Begriff ist symbolisch beladen und wurde zuletzt konsequent von Rechtspopulisten zweckentfremdet.
Die Linke wäre besser beraten, sich einen anderen Wochentag auszusuchen, wo sie den Protest auf die Strasse trägt, um sich dort mit den Rechten und Demokratieverächtern zusammenzutreffen und auch von diesen vereinnahmt zu werden (Textpassagen entnommen dem KOmmentar "Die Linke - Zur Sache, Genossen" von Boris Herrmann in der heutigen SZ). Olga
Es ist interessant, mitzuerleben, wie bei den aktuellen Rücktrittsforderungen gegen unsere Aussenministerin, Frau Baerbock, ein Zusammenschluss zwischen den Damen Weidel (AFD) und Dagdelen (Linke) erfolgt.
In Sachsen jubelt Herr Chrupalla (Linke) über die unglückselige Wortwahl des dortigen MP Kretschmer und deutet sie als Vorspiel für zukünftige Koalitionsgespräche zwischen CDU und AFD.
DA scheint einiges in Bewegung zu geraten - Putin macht es möglich. Olga
Es ist interessant, mitzuerleben, wie bei den aktuellen Rücktrittsforderungen gegen unsere Aussenministerin, Frau Baerbock, ein Zusammenschluss zwischen den Damen Weidel (AFD) und Dagdelen (Linke) erfolgt.Habe ich da was übersehen?
In Sachsen jubelt Herr Chrupalla (Linke) über die unglückselige Wortwahl des dortigen MP Kretschmer und deutet sie als Vorspiel für zukünftige Koalitionsgespräche zwischen CDU und AFD.
DA scheint einiges in Bewegung zu geraten - Putin macht es möglich. Olga
Simiya
Es ist interessant, mitzuerleben, wie bei den aktuellen Rücktrittsforderungen gegen unsere Außenministerin, Frau Baerbock, ein Zusammenschluss zwischen den Damen Weidel (AFD) und Dagdelen (Linke) erfolgt.Wenn der Himmel blau ist und die AfD sagt "der Himmel ist blau", dann wird kein vernünftiger Mensch sagen "der Himmel ist gelb!" Es ist natürlich Irre draus irgendeine Übereinstimmung in den politischen Meinungen ( über die Farbe des Himmels hinaus! ) ableiten zu können.
In Sachsen jubelt Herr Chrupalla (Linke) über die unglückselige Wortwahl des dortigen MP Kretschmer und deutet sie als Vorspiel für zukünftige Koalitionsgespräche zwischen CDU und AFD.
DA scheint einiges in Bewegung zu geraten - Putin macht es möglich. Olga
Die AfD hat, bis auf ganz wenige Ausnahmen, einfach nur Flachpfeifen in ihren Reihen! Denen würde ich vielleicht noch die Lizenz für eine Pommesbude im Regierungsviertel erteilen, mehr aber nicht!
Und die Linke? ... von ihrem Programm her, von ihrem Blick auf die Probleme der Gesellschaft, da müsste mehr drin sein, es tut mir leid, ich hoffe da ist noch personelles Potential vorhanden, aber derzeit bekämen sie von mir auch nicht signifikant mehr!
MarkusXP
DAs sehe ich schon anders: schon zu Zeiten der sog. Flüchtlingskrise, die letztendlich keine war, fiel auf, wie sehr Frau Wagenknecht und Frau Weidel eine gemeinsame Sicht auf diese Katastrophe hatten, bzw. sich in ihrer Aversion gegen Frau Merkel medienwirksam zusammengeschlossen hatten.
Nicht von ungefähr gab es mal von der AFD ein Wahlplakat, wo Frau Wagenknecht für ihre entsprechende Unterstützung gedankt wurde.
Und nun marschieren sie an Montagen gegen die aktuellen Ungeheuerlichkeiten der Ampel-Regierung (in der keine dieser Parteien vertreten ist) gemeinsam - aber vermutlich auf getrennten Bürgersteigen.
So harmlos ist das alles nicht - nicht nur die AFD hat - wie Sie sich ausdrücken - Flachpfeifen in ihrer Partei - die gibt es auch bei der Partei, die sich die Linke nennt und um ihr Überleben kämpft. Olga