Innenpolitik Ist Dagegen sein, motivierender ?

@eko

mit kampf meine ich kampf - keine "kommunistische weltrevolution", aber eine soziale revolution. das geht allerdings nur mit einer arbeiterklasse, die sich ihrer kraft bewusst ist.

ich weiss, das wort ARBEITERKLASSE mag man in der bundesrepublik nicht besonders, aber alle sozialen leistungen und rechte, die ein "arbeitnehmer" heute hat, wurden von den arbeitern unter grossen entbehrungen erkämpft.

ich bin kein utopist und weiss, daß es schwer ist die arbeitsbedingungen der VW-arbeiter in deutschland, mexico, china und brasilien anzugleichen, aber es liegt auch im interesse der deutschen arbeiter dafür zu kämpfen. wenn in china bei VW eine sozialleistung verweigert wird, muss in wolfsburg gestreikt werden.

jeder will sein klein-häuschen behalten, für das er jahrzehnte gespart hat, aber wenn sich der arbeitskampf nicht globalisiert, werden wir in europa alles verlieren. allerdings sehe ich nur farblose gewerkschaftler, die sich in fetten limousinen kutschieren lassen.

das macht mir in der tat angst.

Sollten die Gewerkschaften weiter schwächeln, sehe ich auch schwarz für die arbeitende Masse, global gesehen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, es wird nur insgesamt besser werden, wenn die Menschen der reichen westlichen Welt abgeben und die übrigen dazu bekommen. Den Lebensstandard und unsinnigen Konsumwahn des Westens auf die ganze Welt übertragen, das hält dieser Globus nicht aus. Eigentlich braucht dies auch kein Mensch.
Ich denke, mein „Dafür“ zeige ich bei den Wahlen, meinen „Dagegen“ bei Demos.

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senhora

Wie wichtig Gewerkschaften in ihrer Funktion sind, zeigt die Diskussion um den Mindestlohn. Sie ist Ausdruck zunehmender Ohmacht der Gewerkschaften, was m.E. 2 Gründe hat:

1. Der Mitgliederschwund (siehe dazu der Link). Der RELATIVE Mitgliederbestand Gewerkschaftsmitglieder in Relation zur Zahl der Erwerbstätigen) sinkt kontinuierlich.

2. Die Wirtschaft, insbesondere die großen "Globalplayer", unterlaufen den nationalen Einfluß der Gewerkschaften.

Zum Mitgliederschwund in Deutschland haben die Gewerkschaften selbst beigetragen. Da sind die farblosen Gewerkschaftler in dicken Limousinen nicht die einzigen Passivposten.



donaldd

Für immer mehr Nichtmitglieder der Gewerkschaft lohnt es sich, denn die Lohnerhöhungen die immer weniger Gewerkschaftsmitglieder erkämpfen kommen den Trittbrettfahrern auch zu gut. Es könnte ein bitteres Ende für die Arbeitnehmerschaft werden.
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tobias

da stimme ich dir 100% zu.

eigentlich müßten die Lohnerhöhungen ausschließlich den Gerwerkschaftsmitgliedern zugute kommen. Aber da stünden wir vor dem nächsten Dilemma: Wer stellt dann noch ein Gewerkschaftsmitglied ein??


donaldd

In den 50er Jahren war jeder Bergmann Mitglied der Gewerkschaft.
Dies hat den Arbeitgeber damals nicht gestöhrt, warum sollte dies heute anders sein ?

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tobias

zum einen glaube ich, daß dein Ansatz zu kurz greift. Nicht alles was um den G8 herum passiert ist "anti"-G8 sonder G8 kritisch. Der unten angegeben link verweist auf die Grundlagen des Alternativ-Gipfels. G8-unkritisches lieferte die Hofberichterstattung.

Selbst Greenpeace rollt kein Plakat "nieder mit G8" sondern ein Plakat mit "G8 act now" aus. Das ist nicht bloßes "kontra" sondern fordert zum Handeln auf. "Jubelmasse", das siehst du richtig, ist wirklich überflüssig. Das erinnert mich fatal an die "Jubelperser" zum Shah-Besuch in den 60-igern. Neben der Konfrontation Polizei/Chaoten auch noch eine zwischen pro und kontra Anhängern?? Besser nicht. Daß es solche PRO-Aktivisten nicht gibt zeugt allerdings davon, wie weit der G8 vom Volk entfernt ist.

donaldd

ja solange der tarifvrtrag auch für die Trttbrettfahrer gilt, ist das sicher richtig.

donaldd

Guckt Euch doch nur die 1.-Mai-Umzüge in den letzten Jahren an -
für mich ein Barometer, wie schlecht es leider um die Gewerkschaften steht.
Gewerkschaftlich organisiert zu sein gehörte in meiner Stadt zum guten Ton, am 1. Mai gingen Zehntausende auf die Straße, ich mittenmang und anschließend nach den donnernden eindrucksvollen Reden zum Feiern in die Zelte.
Bevorzugt wurde von uns jungen Leuten das der Kommunisten, dort gab es Bier, Bratwürste und Frikadellen zu derart niedrigen "Volkspreisen", da konnten die anderen nicht mithalten. Und die Bands waren auch die besseren. Später erfuhr ich, daß diese Feiern durch die DDR "gesponsert" wurden.
)

Medea.

ja die alten zeiten sind vorbei. In unserer Spaßgesellschaft treibt der Egoismus ungehindert seine Blüten.

Man muß den Gewerkschaften natürlich viele eigene Fehler vorhalten. Allein die diversen Skandale haben nicht zur Erhöhung ihrer Popularität beigetragen.ES waren das zwar Fehler Einzelner oder einer Gruppe (alt:Neue Heimat, jüngst:VW-Betriebsrat.) Andererseits hat natürlich auch die Politik dazu beigetragen, die nationale Position der Gewrkschaften zu untergraben. Gerade die deutsche Politik hat da kläglich versagt:

Allein im Rahmen der EU-Erweiterung wurde vor Abschluß der Verträge versäumt, den Import von billlg-Arbeitskräften durch Schutzklauseln zu verhindern. Das ganze lädt doch zum Lohndumping geradezu ein. Und schon wären wir auch wieder beim G8 und der Globalisierung. Aber das würde jetzt abschweifen.

donaldd