Innenpolitik Ist Dagegen sein, motivierender ?
Rund um den G8 Gipfel gibt es dutzende Aktivitäten, Programme, Veranstaltungen die eine Menge Menschen auf die Beine bringen, die sich mit Kontra-, Mit Nein-, mit Gegenstimmung befassen.
Warum gibt es sie nicht, die Demonstranten, die Aktivitäten, die Menschenmengen die Programme rund um Heiligendamm usw. die sich mit dem Dafür, dem Pro, dem Ja für diesen Gipfel befassen ?
Hat schon mal jemand von Euch darüber nachgedacht ?
Liegt das an unserer Demokratie ? (altbekannte frühere Systeme überboten sich doch in dem Bestreben, jeweils eine riesige applaudierende Menge ins rechte Bild zu rücken) ,,*g*
aber diese Erklärung ist mir zu unvollständig. Vielleicht können unsere erfahrenen Altbundesbürger hier dazu mehr Erklärendes beitragen ?
hugo
Re: Ist Dagegen sein, motivierender ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nun Hugo ich habe nicht darüber nachgedacht, aber ich denke mir das es einige gibt denen das egal ist, weil sie keinen Einfluss haben, einige gibt die sich grundsätzlich nicht für Politik interessieren und andere der Meinung sind das die Berufpolitiker einfach ihre Arbeit machen für die sie bezahlt werden.
warum sollten sie dafür gefeiert werden. Eines steht fest Hugo der G8 Gipfel ist verglichen mit den Anfängen als G6 Gipfel, ich meine es war 1975 in Frankreich, an dem die Sache von Giscard d'Estaing und Helmut Schmidt ins Leben gerufen wurde, etwas mutiert, lache. Es ist nichts mehr zu ändern dieser Gipfel läuft , schauen wir mal welches Ergebnis er bringt, wenn es unbefriedigend sein sollte kann man immer noch die öffentliche Meinung mobilisieren, ich denke das wird man sogar ganz sicherlich tun!
Gruß Claude
PS: Das war jetzt ins Unreine geschrieben!!!
warum sollten sie dafür gefeiert werden. Eines steht fest Hugo der G8 Gipfel ist verglichen mit den Anfängen als G6 Gipfel, ich meine es war 1975 in Frankreich, an dem die Sache von Giscard d'Estaing und Helmut Schmidt ins Leben gerufen wurde, etwas mutiert, lache. Es ist nichts mehr zu ändern dieser Gipfel läuft , schauen wir mal welches Ergebnis er bringt, wenn es unbefriedigend sein sollte kann man immer noch die öffentliche Meinung mobilisieren, ich denke das wird man sogar ganz sicherlich tun!
Gruß Claude
PS: Das war jetzt ins Unreine geschrieben!!!
ich bin zwiegespalten, was den G8-gipfel angeht. grundsätzlich bin ich dagegen, wenn machtblöcke um anteile küngeln - wenn nationale interessen verhandelt werden, wo es doch um individuen geht. aber ich bin kein träumer.
deshalb finde ich es wichtig, daß sich die gegner einer entmenschlichten ökonomie gehör verschaffen, so daß die themen der MENSCHEN auch aufs tapet kommen. die machtzentren der welt werden sich durch unser gejammer nur unwesentlich beeinflussen lassen, aber sie haben angst vor wütendem geschrei.
zur zeit lernen sich in den camps rund um heiligendam zehntausende globalisierungsgegner aus aller herren länder kennen und LIEBEN. habt ihr schonmal darüber nachgedacht, welchen spaß die miteinander haben, wenn sie nicht gerade protestieren?
deshalb finde ich es wichtig, daß sich die gegner einer entmenschlichten ökonomie gehör verschaffen, so daß die themen der MENSCHEN auch aufs tapet kommen. die machtzentren der welt werden sich durch unser gejammer nur unwesentlich beeinflussen lassen, aber sie haben angst vor wütendem geschrei.
zur zeit lernen sich in den camps rund um heiligendam zehntausende globalisierungsgegner aus aller herren länder kennen und LIEBEN. habt ihr schonmal darüber nachgedacht, welchen spaß die miteinander haben, wenn sie nicht gerade protestieren?
Re: Ist Dagegen sein, motivierender ?
Mir geht es da nicht viel anders als dutch, auch ich bin zwiegespalten. Allerdings, als positiv denkender Mensch sehe ich zunächst einmal die Vorteile, die meiner Meinung darin bestehen, dass sich diese Leute aus 8 Ländern überhaupt zu einem Gipfelgespräch zusammenfinden. Und wenn dutch davon ausgeht, dass in der Globalisierungsszene sich die Menschen kennen und ....lieben (was immer man sich darunter vorstellen mag, lache) lernen, so denke ich, dass es auch unter den Politikern von Vorteil ist, wenn die sich besser kennen lernen, lieben müssen sie sich deshalb ja nicht unbedingt.
Ich traue auch unserer Bundeskanzlerin soviel Führungskraft zu, dass sie einiges wird bewegen können.
Allerdings wäre es Traumtänzerei, anzunehmen und zu glauben, es wäre auf einem solchen Gipfel möglich, alle Differenzen auszuräumen. Dazu sind die Interessen zu divergierend. Politik ist nun mal die Kunst, das Mögliche zu realisieren. Aber das wird Menschen, die sich ein Wunder erwarten, nie genügen.
Bis jetzt jedenfalls hat "Angie" eine gute Figur gemacht und auch Bush und Putin lassen erkennen, dass sie ausserhalb ihres jeweiligen Machtzentrums, wo sie ja auch den verschiedensten Interessen gerecht werden müssen, durchaus zu Kompromissen und Eingeständnissen bereit sind. Das hat sich ja schon darin gezeigt, dass Bush seine Raketenpläne nicht so wird durchbringen können, wie er und seine Administration sich das denken. Da hat ihm der Fuchs Putin mit Aserbaidschan und gemeinsamer Kontrolle ein bisschen die Schau gestohlen.
Aber immerhin zeigt dieser Vorgang eben auch, dass letztlich nichts so heiß gegessen wird, wie es zunächst einmal gekocht wurde. Das finde ich tröstlich und zusammen mit einer positiven Einstellung zu dem ganzen Gipfel denke ich, dass am Ende ganz gewiss keiner mit leeren Händen nach Hause gehen wird.
Ach ja, und noch etwas: Ich halte von Gegendemonstrationen rein gar nichts! Da müsste man mir erst noch erklären, was dabei bisher an Erfolgen herausgekommen ist. Vielleichtr das eine oder andere schon. Wenn man aber dagegen rechnet, was der Aufwand kostet, solche Veranstaltungen gegen Gewalttäter zu schützen, sind diese minimalen Erfolge von Gegnern (die ja sowieso nicht anerkannt werden!)nicht viel mehr als........Peanuts!! (
--
eko
Ich traue auch unserer Bundeskanzlerin soviel Führungskraft zu, dass sie einiges wird bewegen können.
Allerdings wäre es Traumtänzerei, anzunehmen und zu glauben, es wäre auf einem solchen Gipfel möglich, alle Differenzen auszuräumen. Dazu sind die Interessen zu divergierend. Politik ist nun mal die Kunst, das Mögliche zu realisieren. Aber das wird Menschen, die sich ein Wunder erwarten, nie genügen.
Bis jetzt jedenfalls hat "Angie" eine gute Figur gemacht und auch Bush und Putin lassen erkennen, dass sie ausserhalb ihres jeweiligen Machtzentrums, wo sie ja auch den verschiedensten Interessen gerecht werden müssen, durchaus zu Kompromissen und Eingeständnissen bereit sind. Das hat sich ja schon darin gezeigt, dass Bush seine Raketenpläne nicht so wird durchbringen können, wie er und seine Administration sich das denken. Da hat ihm der Fuchs Putin mit Aserbaidschan und gemeinsamer Kontrolle ein bisschen die Schau gestohlen.
Aber immerhin zeigt dieser Vorgang eben auch, dass letztlich nichts so heiß gegessen wird, wie es zunächst einmal gekocht wurde. Das finde ich tröstlich und zusammen mit einer positiven Einstellung zu dem ganzen Gipfel denke ich, dass am Ende ganz gewiss keiner mit leeren Händen nach Hause gehen wird.
Ach ja, und noch etwas: Ich halte von Gegendemonstrationen rein gar nichts! Da müsste man mir erst noch erklären, was dabei bisher an Erfolgen herausgekommen ist. Vielleichtr das eine oder andere schon. Wenn man aber dagegen rechnet, was der Aufwand kostet, solche Veranstaltungen gegen Gewalttäter zu schützen, sind diese minimalen Erfolge von Gegnern (die ja sowieso nicht anerkannt werden!)nicht viel mehr als........Peanuts!! (
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eko
So zwischen den zeilen kommts ja durch: Dir ist diese Demokratie mit all ihren freiheiten irgendwie sauspekt. Ist ja alles so kostspielig:
Wichtig ist für die Gegner, daß sie ihre Ziele und Kontrapunkte ins öffentliche Bewußsein heben und eine öffentliche Diskussion in Bewegung bringen und halten. Mittel- und langfristig kann das durchaus politisch etwas verändern.
Das ist doch mit den umweltpolitischen Themen genau so gegangen. Am Anfang standen ein paar "Spinner" (stelle mir fiktiv schon einen Kommentar ala eko in einem damals nocht nicht existenten Internetforum vor.) Heute ist Umweltpolitik und Umweltschutz ein total etabliertes Thema. Und zwar sosehr daß die meisten, die damals den Marsch durch die Institutionen als Tiger begonnen haben, zugegebnermaßen inzwischen als Bettvorleger oben angekommen sind.
donaldd
Wichtig ist für die Gegner, daß sie ihre Ziele und Kontrapunkte ins öffentliche Bewußsein heben und eine öffentliche Diskussion in Bewegung bringen und halten. Mittel- und langfristig kann das durchaus politisch etwas verändern.
Das ist doch mit den umweltpolitischen Themen genau so gegangen. Am Anfang standen ein paar "Spinner" (stelle mir fiktiv schon einen Kommentar ala eko in einem damals nocht nicht existenten Internetforum vor.) Heute ist Umweltpolitik und Umweltschutz ein total etabliertes Thema. Und zwar sosehr daß die meisten, die damals den Marsch durch die Institutionen als Tiger begonnen haben, zugegebnermaßen inzwischen als Bettvorleger oben angekommen sind.
donaldd
Re: Ist Dagegen sein, motivierender ?
Meiner Meinung nach hat der jetzige Gipfel bereits ein entscheidendes Ergebnis gebracht. Man ist sich einig, dass man sich nie einig werden wird!
--
schorsch
--
schorsch
@eko
ich finde es auch besser, wenn regierungschefs miteinander reden und nicht aufeinander schiessen lassen. andererseits ist für mich das prinzip-G8 sinnlos und überholt, da die probleme, die wir auf der welt haben anderswo passieren.
china wird sich von keinem der G8-staaten reinreden lassen und auch in lateinamerika gibt es mächtige bestrebungen, sich aus dem knebel der weltbank zu befreien.
über kurz oder lang wird nur eine mächtige UNO und eine erstarkende internationale gewerkschaftsbewegung die sozialen und wirtschaftlichen probleme lösen können. wir müssen uns WEGEN der globalisierung, von nationalstaatlichem denken trennen.
die probleme des textilarbeiters in bombay und schanghai sind unsere probleme!
ich finde es auch besser, wenn regierungschefs miteinander reden und nicht aufeinander schiessen lassen. andererseits ist für mich das prinzip-G8 sinnlos und überholt, da die probleme, die wir auf der welt haben anderswo passieren.
china wird sich von keinem der G8-staaten reinreden lassen und auch in lateinamerika gibt es mächtige bestrebungen, sich aus dem knebel der weltbank zu befreien.
über kurz oder lang wird nur eine mächtige UNO und eine erstarkende internationale gewerkschaftsbewegung die sozialen und wirtschaftlichen probleme lösen können. wir müssen uns WEGEN der globalisierung, von nationalstaatlichem denken trennen.
die probleme des textilarbeiters in bombay und schanghai sind unsere probleme!
Re: Ist Dagegen sein, motivierender ?
@ dutch:
Sicher hast Du Recht mit Deinen Betrachtungen. Ich denke aber dennoch, dass es besser ist, wenn sie, diese 8 miteinander reden, auch dann, wenn keine solchen Ergebnisse zustande kommen, wie sie sich viele Menschen erhoffen.
Was dereinst einmal mit China und Südamerika geschehen wird, wissen wir sowieso nicht. Wenn ich sehe, dass jedes zweite Produkt, das ich mir hier im hochtechnisierten Deutschland kaufe, Made in China ist, wenn ich höre, dass aus Deutschland Maschinen exportiert werden, mit Hilfe derer sich Trafo-Wicklungen schneller herstellen lassen, dann wird mir angst und bang um unsere Zukunft und da bin ich dann opportunistisch genug, um zu sagen: Bis das einmal greift, liege ich sicher schon 1.80 tief. Nur, wer will diese Entwicklung aufhalten? Auch wenn es einige Schrei(b)er nicht wahrhaben wollen, die Politik kanns nicht richten. Und ich hab da auch keine Lösung parat.
Man muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass nichts für alle Ewigkeit so bleibt, wie es ist. Schon immer hat es Kulturen gegeben, die aufgestiegen sind, ihren Höhepunkt erreicht haben....und dann verschwanden. Unsere abendländische Kultur, in der wir leben, hat meiner Meinung nach den Zenith überschritten.
--
eko
Sicher hast Du Recht mit Deinen Betrachtungen. Ich denke aber dennoch, dass es besser ist, wenn sie, diese 8 miteinander reden, auch dann, wenn keine solchen Ergebnisse zustande kommen, wie sie sich viele Menschen erhoffen.
Was dereinst einmal mit China und Südamerika geschehen wird, wissen wir sowieso nicht. Wenn ich sehe, dass jedes zweite Produkt, das ich mir hier im hochtechnisierten Deutschland kaufe, Made in China ist, wenn ich höre, dass aus Deutschland Maschinen exportiert werden, mit Hilfe derer sich Trafo-Wicklungen schneller herstellen lassen, dann wird mir angst und bang um unsere Zukunft und da bin ich dann opportunistisch genug, um zu sagen: Bis das einmal greift, liege ich sicher schon 1.80 tief. Nur, wer will diese Entwicklung aufhalten? Auch wenn es einige Schrei(b)er nicht wahrhaben wollen, die Politik kanns nicht richten. Und ich hab da auch keine Lösung parat.
Man muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass nichts für alle Ewigkeit so bleibt, wie es ist. Schon immer hat es Kulturen gegeben, die aufgestiegen sind, ihren Höhepunkt erreicht haben....und dann verschwanden. Unsere abendländische Kultur, in der wir leben, hat meiner Meinung nach den Zenith überschritten.
--
eko
@eko
fatalismus hilft uns aber nicht weiter. wir haben in europa eine fantastische infrastruktur und ein bildungspotential, um das uns die gesamte welt einschliesslich die USA beneidet. wir dürfen uns von den politikern nicht einreden lassen, daß der "standort deutschland" schlecht sei.
ich weiss von kunden aus übersee, daß sie gerade die gewerkschaftliche mitbestimmung und andere soziale unternehmensmaßnahmen in deutschland sehr schätzen, da sie unternehmerische unwägbarkeiten bei investitionen ausschliessen.
es kommt nun darauf an - auch durch massiven arbeitskampf hier in europa - diese prinzipien auch in anderen produktionsstandorten weltweit durchzusetzen. das wird einige zeit dauern und wird auch wieder blut kosten, wie zu zeiten des arbeitskampf im vorletzten jahrhundert. nichts fällt gottgewollt vom himmel.
fatalismus hilft uns aber nicht weiter. wir haben in europa eine fantastische infrastruktur und ein bildungspotential, um das uns die gesamte welt einschliesslich die USA beneidet. wir dürfen uns von den politikern nicht einreden lassen, daß der "standort deutschland" schlecht sei.
ich weiss von kunden aus übersee, daß sie gerade die gewerkschaftliche mitbestimmung und andere soziale unternehmensmaßnahmen in deutschland sehr schätzen, da sie unternehmerische unwägbarkeiten bei investitionen ausschliessen.
es kommt nun darauf an - auch durch massiven arbeitskampf hier in europa - diese prinzipien auch in anderen produktionsstandorten weltweit durchzusetzen. das wird einige zeit dauern und wird auch wieder blut kosten, wie zu zeiten des arbeitskampf im vorletzten jahrhundert. nichts fällt gottgewollt vom himmel.
Re: Ist Dagegen sein, motivierender ?
@ dutch:
Ich habs nicht fatalistisch gemeint und ich hoffe ja auch, dass die junge Generation das in den Griff kriegt. Du bist eine Generation nach mir, Du kannst noch was bewegen, ich selbst vermag da nichts mehr zu ändern. Und hoffentlich sehe ich das nicht zu schwarz, wahrscheinlich und hoffentlich werden die Europäer sich zu behaupten wissen.
Ob das allerdings immer mit "Kampf" einhergehen muss, da bleibe ich skeptisch. Vielleicht müssten wir dann noch analysieren, was darunter zu verstehen ist.
--
eko
Ich habs nicht fatalistisch gemeint und ich hoffe ja auch, dass die junge Generation das in den Griff kriegt. Du bist eine Generation nach mir, Du kannst noch was bewegen, ich selbst vermag da nichts mehr zu ändern. Und hoffentlich sehe ich das nicht zu schwarz, wahrscheinlich und hoffentlich werden die Europäer sich zu behaupten wissen.
Ob das allerdings immer mit "Kampf" einhergehen muss, da bleibe ich skeptisch. Vielleicht müssten wir dann noch analysieren, was darunter zu verstehen ist.
--
eko