Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?

Innenpolitik Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?

Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Facebook-Demokratie ist im Fall Wulff an ihre Grenzen gestoßen.

nordstern
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2014, 13:45:58
@nordstern

Mit diesem Artikel versucht Matthias Iken wohl seinen Kopf aus der Schlinge früherer Schreibereien rauszusziehen. Dei Affäre-Wulff hat nichts mit facebook zu tun, sondern mit Mauschelein und Fehlverhalten die eines Bundespräsidenten unwürdig sind - ich erinnere an den Anruf beim Chefredakteur der BILD: DAS BEDEUTET KRIEG!. Wulff war kein guter Präsident und es ist besser, dass wir alle nun 200.000 jedes Jahr für nass abdocken, als dass er noch amtiert.
Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 28.02.2014, 15:23:19
Du wirst es nicht glauben, Dutch.
So wie Du eine Meinung hast, darf es auch Iken haben.

Für mich hat ein Gerichtsverfahren und ein Urteil für den Verhandlungsantrag mehr Gewicht als Deine Meinung oder eine Facebook Umfrage.
Auch die Mehrheitsmeinung im ST ist nur eine Meinung.
Nicht gleichzusetzen mit dem Gerichtsurteil.

An dieser Stelle sehe ich wieder verschiedene Diskrepanzen mit großem Vergnügen.
Nämlich die Sache mit dem Rechtsstaat, der Vorverurteilung und dem Prinzip der Unschuldsvermutung.
Wer das nicht gegen jeden gelten lassen will, ist für mich kein Gesprächspartner.

Das hat was mit dem Nullmeridian zu tun.
Und den besseren Ruf sehe ich auch bei meiner Zeitung.
Daher auch höhere Anteile von Glaubwürdigkeit.

Servus

nordstern

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Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sarahkatja vom 27.02.2014, 13:28:01
Du bezweifelst das. Ich auch. Aber viele Menschen kennen sich da wohl selbst besser. Oder es erkennt ihre Umgebung, was in manchen Fällen ja nicht schwer ist.
panda
panda
Mitglied

Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von panda
Im Gegensatz zu einer landläufigen Meinung , bedeutet " Rechtsstaat" nicht , daß es " absolut gerecht " zugeht , sondern , daß ein genau festgelegtes Procedere abläuft.
Absolute Gerechtigkeit gibt's auf dieser Erde nicht.Vor Gericht bekommt man ein Urteil , da ist man , wie auf hoher See , in Gottes Hand.
Allerdings gibt es bei uns ein hohes Maß an Gerechtigkeit , gemessen an anderen Ländern.

Wulff hat drei von vier Fehlern gemacht , die - unweigerlich -zum MEDIALEN Abschuß eines Bundespräsidenten ( sogar evtl.anderer Politiker ) durch eine mächtige Presse führen. Daß die dann tätige Justiz ihm dann " Gerechtigkeit " hat widerfahren lassen , ändert nichts am Abschuß.

Fehler :
1) Das Judentum oder den Staat Israel offen angreifen , bzw.seine Existenz-Berechtigung in Frage stellen , den Holocaust leugnen oder relativieren .
2 ) offen die Banken und den Internat. Finanzsektor scharf zu kritisieren und deutliche Änderungen fordern ( Lindauer Rede von Wulff , 24.8 .2011 ) .
3)versuchen den Medien zu drohen ( Handy-Affäre )
4)das alles subsumierend , die polit. Zurückhaltung eines BP zu verlassen.

Der gesamte Islam ist der Todfeind des Staates Israel , ( nicht des Juden-oder Christentum´s ! ). Hier hätte Wulff " deutlich
zurückhaltender " agieren müßen , und nicht behaupten " daß der Islam zu Deutschland gehört ".
Den internt.Finanzsektor und die Banken scharf anzugreifen , mag richtig erscheinen , darf jedoch nicht vom amtierenden Staats-Oberhaupt ausgehen.
Dem Bild-chef mit dem Handy-Anruf zu drohen , ist eine schwerer " politisch-handwerklicher " Fehler.
Daß er damit , insgesamt , seine gebotene pol.Zurückhaltung als BP verlassen hat , ist klar.

Den ganzen " Rest der Geschichte " , kann man ruhig " in die Tonne klopfen " , das hätte ihm nicht geschadet.

Wulff ist sicher ein seht intelligenter Politiker.Ein kluger Politiker aber hätte gewußt , daß es " Fehler " gibt , die man , ohne Not , in dieser Position nicht machen darf.
Denn , warum das hier Geschilderte eben so ist , liegt auf der Hand .
Axel Springer hätte , zu Lebzeiten gesagt , er hätte wissen müßen , für was SEINE " Presse " steht. Und die Macht des britischen und amerik.Kapitals hätte ihm bekannt , und zu einer gewissen Zurückhaltung führen müßen . Auch nur auf Deutschland gemünzt , wäre die internationale Implikation aber klar gewesen.

Nun hat das Urteil ihm -- final -- doch geholfen.Er kann ein anderes Leben beginnen. Nach " Oben " aber wird er nicht mehr kommen.
Medea
Medea
Mitglied

Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von Medea
als Antwort auf panda vom 28.02.2014, 18:09:37
Die kecke Aussage, daß der Islam zu Deutschland gehöre/bzw. dort
angekommen sei, mit der er Sympathien bei den Muslimen schinden
wollte, hat ihm nämliche bei einem großen Teil der Bundesbürger
gekostet.

Für mich ist die Sache Wulff abgeschlossen - er ist durch viele
Fegefeuer gegangen, jetzt sollte er in Ruhe gelassen werden.
Ich hoffe für ihn, daß es ihm gelingt, nun nach dem Freispruch
ein einigermaßen normales Leben zu führen.

M.

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Medea vom 01.03.2014, 08:28:12
Wulff hat sich ungeschickt verhalten, die Medien suchten ein Opfer und Schlagzeilen, die Justiz im Fall der Staatsanwaltschaft Hannover war mit 20 Beamten tätig, zwei Jahre lang.

Am Ende blieb dem Richter nichts anderes übrig als festzustellen: Peanuts.

"Es gibt schlicht keine schlagkräftige Beweise gegen die Angeklagten", so der Richter in seinem Urteil. Die Kammer habe nicht feststellen können, dass Wulff bewusst Vorteile angenommen und es eine Unrechtsvereinbarung zwischen ihm und dem mitangeklagten Filmförderer D. Groenwold gegeben habe."


Bei dem in Frage kommenden Filmprojekt ging es um den Film "John Rabe", den ich gesehen habe. Dieser erinnert an den Siemensmanager Rabe, der bei dr Besetzung Nankings durch die japanische Armee 1937 (?) mehreren Tausend Menschen durch deren Aufnahme in die Siemensniederlassung das Leben rettete. Ein Beispiel persönlichen Mutes. Ein Antikriegsfilm. In Nanking kam es zum Massenmord an vielen Hunderttausend Chinesen.

Selbsverständlich gab es eine "Vorteilsnahme". Der Film wurde gedreht. Finanzieller Vorteil vor allem für das Land Niedersachsen. Ein Beispiel, wie die Politik die Wirtschaft eines Landes fördern kann. Sie muss es tun. Wulff hat das in anderen Fällen für Niedersachsen auch getan. Merkel tut es für Dtld. Schröder tat es für Dtld. Die englische Königin ist Botschafterin für englische Modehäuser. Nur Idioten können glauben, dass die Queen alle grünen, roten, blauen salat- oder fruchtkorbähnlichen Gebilde auf ihrem Kopf selber aus dem eigenen Portemonnaie bezahlt. Kein Engländer würde sie deshalb der Vorteilsnahme bezichtigen. Sie ist Werbeträgerin, Botschafterin für englische Mode.

Wulff war ungeschickt, weil er als Mann der Öffentlichkeit zu wenig Distanz wahrte. Bei Freunden übernachten, Urlaub machen, Bezahlung nach dem Motto eine Hand wäscht die andere. Zu viel "Connection." Aber die Politik lebt nun mal von Connection. Wer keine Connection hat, mag er noch so genial sein, ist erfolglos. Liebt das Publikum erfolglose Politiker, Manger ...etc? Vitamin B ist ungemein wichtig. Die Heuchelei und Blödheit in dieser Gesellschaft stinken zum Himmel.

Katharsis bedeutet Reinigung, Läuterung. Eine Aufarbeitung könnte evtl helfen.

"Von Groenewolds Kostenübernahme "habe niemand außer dem Land Niedersachesen einen Vorteil gehabt. Und wo es keinen Vorteil gibt, kann es auch keine Vorteilsnannahme geben." (Richter im Urteil).


Der Philososph Aristoteles, der vor mehr als 2000 Jahre lebte, würde im Grabe nur müde lächeln, könnte er es hören. Als Verfassser der bis heute gültigen formalen Aussagenlogik wäre er einverstanden. Hegel auch. In einem Lehrbuch des Strafrechts fand ich einen längeren Abschnitt über die Handlungslehre und die finale Handlungstheorie mit dem Hinweios auf den Ursprung der Ideen: Nicolai Hartmann, Ethik. Nicolai hartmann war Philosoph.

Wie bringt man im Zeitalter der Internetreizüberflutung den Leuten klares Denken bei? Immer erst durch Schaden klug werden, ist teuer. Un vor allem peinlich.
adam
adam
Mitglied

Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von adam
als Antwort auf carlos1 vom 01.03.2014, 10:24:13
Man sollte einen Eierdieb nicht wegen Obstdiebstahl vor Gericht zitieren. Dann kann nur ein Freispruch das Ergebnis sein.

Ch. Wulff hat als Ministerpräsident das niedersächsische Parlament belogen und als Bundespräsident die Presse durch die Kraft seines Amtes einzuschüchtern versucht. Daß er ein Bundespräsident nach Willen und Gnaden Angela Merkels war und somit der verlängerte Arm des Bundeskanzleramtes und für den Verfassungsauftrag des Bundespräsidenten denkbar ungeeignet, sei nur am Rande erwähnt.

Die Konsequenzen bekam er zu spüren und durch die scheibchenweise Offenbarung dessen, was er für wahr und wichtig hielt, mußte er die Spießruten ganz durchlaufen. Er hätte es weniger schmerzhaft haben können.

--

adam
Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 01.03.2014, 11:44:07
Ist das Kapitel Wulf nicht eigentlich abgeschlossen? Der Mann bekommt politisch keinen Fuß mehr in die Türe, seine Ehe ist kaputt, ohne Macht ist er eben was er ist, ein eher etwas dröger Typ.
Ich glaube er wird wohl als Anwalt arbeiten müssen, es wird wohl so manche Kanzelei geben die sich mit Herrn Wulf gerne schmücken würde und Beziehungen hat er mit Sicherheit auch noch!!
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Ist Christian Wulff juristisch nicht zu belangen?
geschrieben von sittingbull
sollten wir in einer demokratie leben ...
würde wulf zum spargelstechen abkommandiert werden ...

wie der rest der bande auch .

sitting bull

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