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Innenpolitik Integration in der Schule

Mitglied_81b4260
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lalelu vom 20.01.2011, 13:45:32


Ich wusste nicht, dass Wahlkampfzeiten sind. Das ist natürlich eine schlechte Zeit für Sachdiskussionen.

Deshalb nur in Kürze:

1. Ich glaube nicht, dass es Aufgabe des Staates ist über die Modischheit oder den praktischen Wert von Kleidung zu befinden. Wenn diese Burkinis den hygienischen Ansprüchen genügen, und sie scheinen es von dem Material her aus denen sie bestehen zu sein, dann soll en sie doch um Himmels willen getragen werden dürfen.

2. Turnen:
Was ich aus dem Folder, der zur Diskussion steht, lesen kann, geht es darum, dass Mädchen und Burschen im Prinzip einen getrennten Turnunterricht und Schwimmunterricht haben sollen.
Ich finde das einfach von den Unterrichtszielen her sinnvoll und ich kenne es nicht anders. Gemeinsame Aktionen wie Sporttage, Sportfeste, Wanderungen etc. inklusive, aber ich wiederhole mich da.

Das nach Möglichkeit der Turnunterricht von gleichgeschlechtlichen Lehrern erteilt werden soll, finde ich auch sinnvoll. Uki meint zwar, in Deutschland seien die Kinder eh so gut vor Übergriffen geschützt….. mag ja sein. Ich denke aber besonders auch an den Schutz der Lehrer (z.B. vor böse Nachrede), die ja nicht nur im Unterrichtssaal sind, sondern auch davor und danach die Aufsicht führen.

(Gemeinsamer Schwimmunterricht der Schüler einer Klasse ist an den meisten Schulen schon aus schulorganisatorischen Gründen sehr schwer möglich falls eben der Turnunterricht in Mädchen und Burschen geteilt ist.)

Da ich hier keineswegs missionarisch unterwegs bin, möchte ich über die Sinnhaftigkeit eines getrennten Turnunterrichts kein Wort mehr verlieren.

3. Von einer Schwimmbadschließung an best. Tagen für moslemische Frauen ist in dem Faltblatt nicht die Rede. Das ist ein anderes Kapitel. Aber gibt es so etwas nicht zugunsten best. Vereine etc. für einige Zeit? Wenn also zwei Stunden in der Woche nur für Frauen geöffnet ist, entspricht das in meinem Verständnis der Situation in manch öffentlicher (und privater) Sauna,... Männer- Frauentage, gemischte Sauna.
Der Bedarf mag zeigen, ob soetwas wirklich angenommen wird.

4. Über das Kapitel „Sexualkundeunterricht“ gibt es gerade von den sozialistischen und von sozialistisch nahestehenden Schüler-Verbänden in Österreich bzw. von der grünen Bildungssprecherin die Forderung nach teilweise geschlechtsmäßig getrennten Gruppen und die Heranziehung von extra geschulten Sexualpädagogen bzw. geschulten Schulärzten. (Hat hier überhaupt nichts mit Moslems zu tun!)

Du sagst, du sieht überhaupt nicht ein, da das erworbene Wissen ja dasselbe sein soll.
Es geht nicht nur um Wissen, um Organe und Hormone , Empfängnisverhütung und Schutz vor Krankheiten. Da ich aber auch in diesem Punkt keine Überzeugungsarbeit leisten möchte, lasse ich jeden gerne seine Meinung.

Meine Meinung über die Inhalte des Faltblattes – viel Lärm um Wenig, Wahlkampf ist, die Konservativen scharen die Häufchen hinter sich - ….. koste es was es wolle und bauen Fronten auf, wo sie überhaupt nicht notwendig sind. Anbiederung solls sein, was ich aber zum Teil als durchaus normale pädagogisch-didaktische und nicht so ganz ungewöhnliche Herangehensweise verstehe.
olga64
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2011, 13:43:03
könnte doch Mode werden und bei den Sonnenanbetern etliche Melanome verhindern

Nicht nur - es wäre auch grossenteils eine Wohltat für die Augen des Betrachters,denen sich jetzt Cellulite-Schenkel bieten zusammen mit Fettpolstern und herausquellendem Busen (oder gar busenfrei), gepresst in oft kleinste Bikinis. Dieses Mädchen auf dem Bild ist in jedem Fall attraktiver als so manche europäische Badenixe, die entblösst auftritt. Olga
uki
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2011, 15:29:37
Was du anführst, Mart, wird größtenteils schon immer so gehandhabt. Turn- und Schwimmunterricht, wenn gemeinsam, dann in getrennten Gruppen und mit gleichgeschlechtlichen Lehrern. Das heißt für mich, Lehrer zu Jungen, Lehrerin für Mädchen. Bei Ausflügen ist es ebenfalls so.
Keine Frage, deutsche Eltern sind auch auf Anstand und Sitte bedacht. Auch dann, wenn sie selbst im Urlaub mit den Kindern an den FKK Strand gehen.

Burkini zum Schwimmen, für mich absurd und hat nichts mit Integration zu tun. Für die meisten islamischen Eltern sind die in Deutschland bestehenden Schulregeln auch gar kein Problem. Ein zu großes Nachgeben den allzu sittenstrengen Eltern kommt nicht den Kindern/Mädchen zugute.

Olga sieht junge Mädchen/Kinder, Jugendliche gar schon mit Cellulite.
Selbst wenn du, Olga, dabei an ältere Frauen gedacht hast, was aber nicht zum Thema passt, haben die auch ein Anrecht im Badeanzug schwimmen zu gehen, ohne sich zu verhüllen.
Mehr verkneife ich mir.

-uki-

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Mitglied_81b4260
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 20.01.2011, 17:00:15
Schön, dass wir bis auf den feschen Burkini fast einer Meinung sind.
Aber erfolgen Ausflüge in Deutschland nun tatsächlich getrenntgeschlechtlich? Seltsam! Das würde ja einem wichtigen Lehrziel für Wanderungen und Ausflüge widersprechen!
uki
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2011, 17:28:16
Aber nein, Mart, natürlich sind Ausflüge, auch mit Übernachtungen, nicht nur getrennt.

Es sind dann aber Begleitpersonen beiderlei Geschlechts dabei.
Getrennte Schlafräume, getrennte Duschen, anders kenne ich es jedenfalls nicht. Was will man mehr.

Liebe Grüße
uki

Scherzkeks an: Es hat auch jeder sein eigenes Tellerchen und Gäbelchen.
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 20.01.2011, 17:32:52
Na, dann bleibt vom Inhalt des Faltblattes gar nicht mehr so viel umstritten, viel Lärm um Nichts - und wenn der fesche farbenfrohe Burkina hilft, dass ein paar Mädchen mehr das Vernügen des Schwimmens erleben dürfen, dann werden deren Kinder garantiert mehrheitlich uptodateste Badeanzüge tragen. ... und den gegenwärtigen Lehrern bleibt das Vergnügen erspart, noch mehr Pseudoentschuldigungen von Mädchen eines gewissen Alters - nicht nur von moslemischen Mädchen - zähneknirschend akzeptieren zu müssen.

Was will man mehr?

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uki
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2011, 17:37:09
Ja, was das Faltblatt betrifft sehe ich es auch so; viel Lärm, sagen wir mal, um wenig.

Beim Schwimmunterricht für Mädchen braucht vielleicht die eine oder andere musl. Mutter oder der Vater, etwas Aufklärungsarbeit seitens des Lehrers, noch besser, von anderen, aufgeklärten, großzügigeren isl. Eltern.

-uki-

clara
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von clara
als Antwort auf uki vom 20.01.2011, 17:43:05
Ja, Uki, ich finde auch, dass richtiges Schwimmen in diesen Anzügen nicht möglich ist! Ich habe mir die muslimische Modeseite einmal angesehen, da sieht man z. T. doppellagige Kleidung, dies behindert doch die natürliche Bewegung im Wasser. Die Kopfbedeckungen mögen wegen der Frisur vielleicht noch Sinn machen, ähnlich unseren Badekappen.
Ich glaube, diese Kleiderordnung wird sich auch irgend wann legen, es sei denn, man kramt auch bei den "Christen" wieder die Bademode der 20er-Jahre hervor, wo Weiblein und auch Männlein mit diesen tollen gestreiften Anzügen ins Wasser gingen - auch noch in getrennten Becken!
Schon absurd, wozu Religion verführt!

Clara
rolf †
rolf †
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von rolf †
als Antwort auf clara vom 20.01.2011, 17:57:37
Natürlich wird sich auch diese Bademode legen, je weniger Wirbel darum gemacht wird, ums schneller verschwindet sie.
Verbote rufen doch nur zum Protest auf.
lalelu
lalelu
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Re: Integration in der Schule
geschrieben von lalelu
@ alle

Im Grunde habt ihr Recht: vom Inhalt her brauchte man kein so großes Gezeter um das Faltblatt machen. Ich glaube, es wirbelt hauptsächlich deshalb mehr Staub auf als nötig, weil sich bei vielen Menschen in der deutschen Bevölkerung aus einem bestimmten Grund Unmut darüber breit macht:

Hier hat sich der gemeinsame Unterricht von Jungen und Mädchen durchgesetzt, ebenso wie gemeinsame Klassenfahrten mit erwachsenen Begleitpersonen beiderlei Geschlechts. Von Seiten der einheimischen Bevölkerung gibt es schon lange keine Einwände mehr dagegen, weil es mittlerweile als normal angesehen wird.

Die Empfehlungen, die jetzt im Faltblatt ausgesprochen werden, empfinden deshalb viele als Anachronismus und als Anbiederung an ultrakonservative Kreise in der islamischen Bevölkerung. Wahrscheinlich wird wieder Ruhe herrschen, wenn der Wahlkampf vorbei ist und sich der Sturm im Wasserglas gelegt hat.

Was die Burkinis betrifft: auch wem sie optisch gefallen, wird doch sicher nicht glauben, dass man darin gut schwimmen kann. Also vertrauen wir darauf, dass sich diese Einsicht von ganz allein bei den Betroffenen durchsetzt.

LG Lalelu

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