Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ich befürworte die PKW-Maut !

Innenpolitik Ich befürworte die PKW-Maut !

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Ich befürworte die PKW-Maut !
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hugo vom 14.10.2009, 09:30:34
"Das die Einnahmen durch Betreiben von KFZ ausschließlich dem Straßenbau zufließen, fände ich auch ungerecht,,,immerhin wird ja auch die Umwelt belastet und von funktionierenden und gut genutzten Wasserstrassen und Gleisen haben wir schließlich alle was davon(ohne sie selber täglich spüren, merken oder nutzen zu müssen)" hugo


Hallo hugo, wie der Staat die eingenommenen Steuern verwendet, darauf haben wir wenig Einfluss. Der ADAC wies immer wieder darauf hin, dass die Mineralölsteuer der Verkehrsinfrastruktur zugute kommen sollte.

Du hältst eine ganzheitliche Betrachtung für richtig. Bin der gleichen Meinung. Straße, Schiene, Wasserwege und Luftverkehr sollten in ein Gesamtkonzept eingebunden sein. An einer Stellschraube zu drehen, wie bei der PKW-Maut, ist eigentlich nur Kosmetik oder staatliche Geldbeschaffung auf die Schnelle.

Wie behutsam mut Verkehrskonzepten und Steuern umgegangen werden muss, zeigt das Beispiele der Pendlerpauschale. Wohnung und Arbeitsplattz lagen vor langer Zeit noch dicht beisammen. Heute ist alles anders. Wer einen Arbeitsplatz haben will, muss mobil sein. Eine junge Frau in unserem Hause arbeitete lange Zeit bei SAP in Walldorf. Das war eine tägliche Fahrtstrecke von 250km hin und zurück. Eine Stelle bei diesem Unternehmen ist eine Chance beim Berufseinstieg, birgt aber auch Risiken und natürlich Kosten für den Einzelnen. Derf Staat hilft ein wenig durch die 'Steuerliche Abestzungsmöglichkeit der Fahrtkosten. So weit so gut.

Langfristig gesehen hat die steuerliche Begünstigung auch die Zersiedelung der Landschaft begünstigt und negative Auswirkungen gezitigt. Im weniger dicht besiedelten Osten Deutschlands - du hast es beschrieben - ist der Flächenverbrauch gestiegen. Das geschah hier schon vor Jahrzehnten. Wenn ich hier auf einen Berg steige und ins Tal blicke, sehe ich nur Siedlungsbrei, der sich in die Landschaft ergießt. Damit wären wir bei der Raumordnung und Siedlungsplanung angelangt. Der Rest der Natur oder was noch übrig ist, wird immer mehr zurückgedrängt. Die Leute wollen aber im Grünen wohnen, wo es immer teurer wird. Also wird das Häuschen weit draußen gebaut. Eine Folge dieser zunehmenden Überbauung und Zersiedelung ist die Notwenigkeit des Schnellstraßenbaus, aber auch die steigende Häufigkeit der Jahrhundertüberschwemmungen. Zwei Tage Regen und schon haben wir wieder eine Jahrhundertflut. Das Wasser fließt von den versiegelten Flächen schnell in die Flüsse (oder was davon übrig gebliebn ist, es sind bestenfalls noch Vorfluter oder Kanäle). Dann sehen wir, wie die Leute in Köln das Wasser aus den Kellern schöpfen und meinen früher sei das doch nicht sooo schlimm gewesen. Schicksal ist das nicht. Vielmehr ds Ergebnis menschlichen Handelns. Das nur als Beispiel für die von dir angesprochenen Zusammenhänge.

@ hinterwaeldler
Das Beispiel mit den drei bis vier Autos in der Familie bezieht sich nicht auf imginäre Millionäre, sondern auf beobachtete Fälle in direkter Verwandtschaft. Ein Campingbus für den Urlaub (ist eindeutig ein Auto), der Jahreswagen aus der Autofabrik, der Kleinwagen für die Gattin und ein notwendiges Vehikel für die Jugend. Alles notwendig und kein Superluxus. Soziale Position: Facharbeiter.

c.
schorsch
schorsch
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Re: Ich befürworte die PKW-Maut !
geschrieben von schorsch
als Antwort auf carlos1 vom 15.10.2009, 08:08:58
In der Schweiz werden die Einnahmen aus der "Maut" (Vignette) auch nicht nur für den Strassenbau verwendet, sondern sogar ein Teil davon für die "Konkurrenz", nämlich die Bahn. Und ich finde das eine gute Sache. Ich benutze nämlich beide.

--
schorsch
hugo
hugo
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Re: Ich befürworte die PKW-Maut !
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 15.10.2009, 08:08:58
hm carlos das Beispiel der Frau bei SAP,,ok die tut mir nicht Leid
erstens verdient die dort sicher sehr gut
und zweitens bekommt sie früher oder später einen Dienstwagen und braucht sie sich um das Tanken keine Sorgen mehr zu machen.

Bei dieser Firma kann eine dort beschäftigte Familie auch mehrere Dienstwagen fahren,,

mit Deiner komplexen Sichtweise bezüglich Infrastruktur und Verkehr und sicher nicht nur deutschlandweit sondern vieles auch grenzüberschreitend betrachtet,,so seh ich das auch,,

naja und das Problem der Zersiedelung,da haben unsere Politik und auch die zuarbeitenden Planer oft genug regelrecht versagt oder haben sich vom Kommerz entgegen besserem Wissens, tümpeln lassen.

Was hier nach der Wende aus der Innenstadt auf die grüne Wiese verlegt wurde, was dort zusätzlich an völlig unnützen und maßlos übertriebenen Gewerbegebietsvorläufen (als beleuchtete Schafweiden mit Straßen, Gehwegen, Telefon-,Wasser-, Abwasser-, Stromzuleitungen usw. bekannt geworden) verbaut wurde,,geht auf keine Kuhhaut,,

Viele unsere uns geweissagten Prinzen sind Frösche geblieben auch wenn unsere Stadtplaner noch so viele West Investoren geküsst haben,,
was da an guten Fördermitteln verbraten wurde, an Material, Löhnen, Planungsgeldern usw ,,was da an Investruinen geschaffen wurde,,,kein Wunder wenn heute die Bund, Länder und Kommunen am Hungertuch nagen,,
--
hugo

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rello
rello
Mitglied

Re: Ich befürworte die PKW-Maut !
geschrieben von rello
als Antwort auf hugo vom 15.10.2009, 09:24:20
Zitat hugo: Was hier nach der Wende aus der Innenstadt auf die grüne Wiese verlegt wurde, was dort zusätzlich an völlig unnützen und maßlos übertriebenen Gewerbegebietsvorläufen (als beleuchtete Schafweiden mit Straßen, Gehwegen, Telefon-,Wasser-, Abwasser-, Stromzuleitungen usw. bekannt geworden) verbaut wurde,,geht auf keine Kuhhaut,,

Das alles findest Du unnütz? Da bist Du der Einzige im friedlich wieder eroberten Osten.

Als ich drei Tage nach der Grenzöffnung mit dem Auto nach Thüringen fuhr, musste ich beim Übergang von Hessen nach Th. die Geschwindigkeit drastisch drosseln, weil ich von einer asphaltierten Strasse auf holprige Kopfsteinpflaster aus Blaubasalt kam, das auch noch nass und somit lebensgefährlich war.
Aus den Schornsteinen der Häuser stieg beissender Qualm, von den Braunkohle befeuerten Öfen. Telefone gab es in dem 1500-Seelendorf ganze ZWEI, eins war in der VEB-Kneipe, das zweite hatte der Parteisekretär.

Dann begannen die Investitionen: Zuerst kamen die Fernsehschüsseln, dann liessen sich Voreilige Ölheizungen installieren, die etwas Klügeren warteten bis eine Gasleitung verlegt war. Die Deutsche Post kam mit den Telefonanschlüssen gar nicht nach und es gab lange Wartezeiten.

Dass zwischen 4 Dörfern, auf der grünen Wiese zentral gelegen, ein Einkaufzentrum mit Baumarkt entstand, wurde von allen begrüsst und es trauerte keiner dem volkseigenen Konsum im Dorf nach.

Es war für alle selbstverständlich, dass die Strassen auch autogerecht gebaut wurden, denn auch neue Autos hatte bei den privaten Investitionen eine hohe Priorität.

Darum: wen wundert es, wenn: Zitat Hugo: wenn heute die Bund, Länder und Kommunen am Hungertuch nagen,,

Jetzt bin ich regelmässig im Altmarkkreis, da ist die Landschaftsstruktur Jahrhunderte alt, nichts ist zersiedelt und versiegelt und wenn die Jeetze über die Ufer tritt, gibt es lokale Hochwässer, wie vor tausend Jahren.

in eigener Sache: wenn hier behauptet wird:

Niemand erreicht hier dein hohes Niveau, das weißt du doch.

dann kann ich ihm nur Weitblick attestieren, denn:


Highlander – Es kann nur einen geben


--
rello
olga64
olga64
Mitglied

Re: Ich befürworte die PKW-Maut !
geschrieben von olga64
als Antwort auf rello vom 14.10.2009, 19:10:32
Gut, dass es unter den Politikern, die regieren werden, auch einige mit wirtschaftlichem Sachverstand gibt. Da fällt Olga´s unmaßgebliche Meinung ( und auch die, einiger anderer ) nicht ins Gewicht.

--
rello

Gut, dass die Kassen leer sind und die Politiker sich neue Einnahmesquellen ausdenken müssen. Es wäre dann wirtschaftlicher Sachverstand, dort zu suchen, wo am meisten Geld reinkommt und dies ist die PKW-Maut. Ich gehe davon aus, dass die unmassgebliche Meinung von Rello bei unseren Politikern weder gelesen, noch berücksichtigt werden wird.

--
olga64

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