Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Horst Köhler soll zurückgetreten sein?

Innenpolitik Horst Köhler soll zurückgetreten sein?

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.06.2010, 12:09:05
@picaro

Dein Gleichnis gefällt mir sehr gut! Der Bundespräsident darf eigentlich nur Hände schütteln und lächeln. Und wenn er dann noch eingeschnappt zurück tritt, darf Lieschen Müller und dutchweepee sagen: "Köhler ist ein Weichei und ne Pussy!"

p.s.:
Es sei denn, dass im Hintergrund noch mehr abgelaufen ist, aber dann hätte er das sagen sollen und nicht so einen fadenscheinigen Grund für seinen Rücktritt angeben.
Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 02.06.2010, 12:17:14
p.s.: Es sei denn, dass im Hintergrund noch mehr abgelaufen ist, aber dann hätte er das sagen sollen und nicht so einen fadenscheinigen Grund für seinen Rücktritt angeben.
geschrieben von dutschweepee


Da hast Du wieder Recht, doch vielleicht hat er gerade damit größeren Schaden vermieden. Darum abwarten, ich kann es nicht glauben, daß ein intelligenter Mann wie Herr Köhler nicht bedacht hat, wie sehr er sich selbst schadet mit diesem Rücktritt.
Nein tut mir leid, so kann ein Mann der mal Chef de IWF war, das Gespühr für die Realität nicht verloren haben.

Picaro
Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.06.2010, 12:09:05
"Vermutlich hätte der Finanzexperte Köhler eine andere Lösung vorgezogen, doch er mußte es unterschreiben und damit wohl auch verantworten. Vielleicht ist der Finanzeperte mit großem Wissen, jetzt an seinem Gewissen gescheitert...
Vermutlich hatte er auch gute Gründe, den wahren Grund seinen Rücktrittes nicht in den Vordergrund zu stellen. "
geschrieben von picaro


Warum er gegangen ist, hat er ja eindeutig gesagt- man hat ihm seitens der Opposition quasi vorgeworfen, außerhalb der Verfassung zu stehen mit seinen Bemerkungen.
Das wäre für einen Bundespräsidenten "tödlich".
Das war starker Tobak und besonders deshalb hinterhältig, weil genau diejenigen, die ihm das vorwarfen, ihn jetzt heuchlerisch Lobesworte zukommen lassen.

Ich glaube nicht, dass der Bundespräsident - wie du vermutest - andere Krisenlösungen parat hatte. Woher auch - er ist kein Zauberer.

"Der Bundespräsident darf eigentlich nur Hände schütteln und lächeln. Und wenn er dann noch eingeschnappt zurück tritt, darf Lieschen Müller und dutchweepee sagen: "Köhler ist ein Weichei und ne Pussy!"


Das scheint mir etwas überzogen zu sein - aber im Kern hast du natürlich Recht.
Dass Köhler kein harter Kämpfer war, merkte man eigentlich an seinen Reden und seinen sonstigen Auftritten.
Wegen dieser - in mehreren Weißbüchern( 1998, 2006) der Bundeswehr festgeschriebenen Einsatz-Kriterien und die darauffolgende Kritik- hätte er nicht zurücktreten dürfen.
Aber - es sind nicht alle Menschen so "harte Hunde", wie z.B. Kohl oder Schröder, die man aus dem "Amt prügeln" musste.
Als BuPrä hätte Köhler allerdings schon besonnener reagieren , seine Ausführungen erklären und bleiben sollen.






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Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.06.2010, 13:33:46
Ich glaube nicht, dass der Bundespräsident - wie du vermutest - andere Krisenlösungen parat hatte. Woher auch - er ist kein Zauberer.


Nein, ein Zauberer Ist/war Horst Köhler nicht, doch er war Finanzexperte mit Durchblick.
Leider ist in der Bundesregierung einschl. der dazu gehörigen Fraktionen, ein solcher Experte nicht mehr vorhanden. (Vielleicht Herr Solms, er war damit auch nicht einverstanden mit der Euro-Rettung, so wie es abgelaufen ist?)

Nun wirklich lächerlich machst Du Dich jetzt, wenn Du die Opposition für Ihre Kritik an Kohler verantwortlich machst.
Kritik gehört zur lebendigen Demokratie, daß sich dies auch manchmal unter der Gürtellinie abspielt ist traurig, aber tägliche Praxis. Kritik kann man richtig stellen.
Ein Weißbuch hat noch lange nicht die Wertigkeit, wie das gesprochene Wort eines Bundespräsidenten. Da ist sich doch ganz Deutschland einig, daß diese Aussagen von Köhler grenzwertig waren.
Und wenn das so eindeutig war, wie Du das jetzt darstellst, dann ist es fatal, daß Frau Bundeskanzlerin Merkel für Köhler NICHT in die Bresche gesprungen ist. Herr Guttenberg hat es ja auch getan. Warum er und sie nicht?
Du suchst da wieder einmal Schuldige wo keine sind, Demokratie kann nur funktionieren, wenn Menschen den Mund aufmachen und wenn eine Kritik unberechtigt ist, dann ist es doch sehr leicht dies zu berichtigen, zumal ja diese, gemäß Deiner Aussage, von der Opposition so verwerflich war. So etwas kann man doch auch in einen Vorteil verwandeln, wenn es so wäre, wie Du das gerne hättest.
Das Weißbuch 2006 ist unter einer Kanzlerin Merkel mit Richtlinienkompetenz entstanden, traurig, daß sie nicht mehr dazu stehen möchte, sonst hätte sie den Mund aufgemacht, doch sie hat Köhler im Regen stehen lassen. Grüne waren an diesem Weißbuch erst gar nicht beteiligt.
Lieber Klaus so funktioniert Politik, Frau Merkel hat jetzt 6 Monate zugelassen, daß Herr Seehofer und Herr Westerwelle den Menschen Steuererleichterungen versprechen durften, freuen wir uns auf Montag, da erwartet uns die Realität.

Da kannst Du Dich dann austoben und aufregen.

Picaro
albaraq
albaraq
Mitglied

Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von albaraq
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.06.2010, 12:38:56

"..."
Nein tut mir leid, so kann ein Mann der mal Chef de IWF war, das Gespühr für die Realität nicht verloren haben.

Picaro
geschrieben von picaro


Herr Köhler hatte sicher nicht das Gespür für die Realität verloren.
Ich glaube eher, gerade weil er aus der Finanzwelt kommt, das seine Meinung (hinter den Kulissen) den global agierenden Investmentbankern gar nicht in den Kram passte und er ihnen vielleicht ihren Handlungsspielraum einschränken lassen wollte, so etwas dulden sie nicht und somit mußte er wohl freiwillig (versteht sich) gegangen werden!
Denn wer sich auch nur etwas in Charakterkunde auskennt - seine Mimik und Körperhaltung sprachen ihre ganz eigene Sprache !

Jala
olga64
olga64
Mitglied

Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.06.2010, 21:52:00
Aber Gnädigste - wollen Sie sich schon wieder mal mit mir anlegen? Dann gebe ich Ihnen noch ein wenig Munition dazu - vielleicht gelingt es Ihnen ja dann besser?????
Diese beleidigte Leberwurst (heute in der SZ von Herrn Prantl so benannt) des Ex-Präsidenten machte den gravierenden Fehler, seine Person über die Person des wichtigsten deutschen Amtes zu heben. Typisch hierfür war sein Stocken bei seiner "Abschiedsrede", so als wolle er noch Fragen beantworten - die allerdings ausblieben.
Was mich hier sehr wundert, ist die aufeinmal aufgetretene Lobhudelei für den Ex-Präsidenten. Ich erinnere mich noch gut, als dieser vor einigen Wochen sich für eine Erhöhung der Spritpreise aussprach, mit welcher Menge Schaum vor dem Munde er in diesem Forum beschimpft wurde (was er sicher nie las - da zu unwichtig). Man empfahl ihm u.a. in Berlin als Präsident die U-Bahn zu benützen, da "ihm der Bezug zur Basis" fehlen würde. Und jetzt ist anscheinend jeder traurig über den Abgang dieser beleidigten Leberwurst. Olga

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Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 02.06.2010, 16:15:20
Sehr geehrte Frau Olga,

ich hoffe Gudrun ist mir nicht böse, wenn ich jetzt meinen Senf dazu gebe.
Wenn Herr Prantl unseren Bundespräsidenten Horst Köhler eine beleidigte Leberwurst genannt hat, dann tut das jemand, der auch in einer verantwortlichen Position in unserer Gesellschaft, also auf gewisser Augenhöhe mit Herrn Köhler steht.
Ferner ist es immer unfair, wenn solche Sprüche aus dem Zusammenhang gerissen zitiert werden, weil das sehr schnell zu falschen Auslegungen führen kann.
Wer unseren ehemaligen Präsidenten so keck kritisiert, sollte zumindest den Mut haben, die totale Anonymität aufzugeben und sich nicht hinter Nicks verstecken.
Unser ehemaliger Präsident hat sicher Fehler gemacht, aber dahinter stand seine Persönlichkeit, das hatte er ihnen schon mal voraus. So vollkommen im Dunkeln zu stehen und Kritik üben und nie dazu stehen müssen ist sehr leicht.
Liebe Frau Olga niemand will sich mit Ihnen anlegen, doch sie suchen wohl den Streit.

Nix für ungut!

Picaro
olga64
olga64
Mitglied

Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.06.2010, 16:43:16
Lieber Mitdiskutant,

verstehe ich leider nicht ganz - Heribert Prantl = anonym? Er ist einer der wichtigsten Journalisten der Südd. Zeitung und hantiert nicht mit Nick-Names. Und bei uns in Bayern ist beleidigte Leberwurst ein ganz normaler Terminus, den wir meist nicht "bösartig" gebrauchen, der es aber oft trifft, wie ich finde.
Weshalb sollte ich Streit suchen? Ist dies schon gegeben, wenn ich mir erlaube, anderer Meinung zu sein und diese auch ausdrücke und - hoffentlich - auch artikulieren kann? Dies sollte das Forum doch aushalten - oder bewegen sich hier nur "Mini-Köhlers" - also beleidigte Leberwürste? Mag ich nicht hoffen .... nix für unguat (ebenfalls bayerischer Terminus). Olga
Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.06.2010, 14:25:25
Du hast leider nicht richtig gelesen, was ich geschrieben habe.

Auch ich bin der Meinung, dass Köhler nicht hätte zurücktreten sollen.

Übrigens stammt das Weißbuch 2006 nicht von der Kanzlerin, sondern wurde von einer sog. P- Kommission - bestehend aus Abgeordneten der CDU/CSU und SPD erarbeitet.
Vorherige Weißbücher - auch das während der Regierungszeit der SPD/Grünen - gehen noch deutlicher auf die Problematik der Auslandseinsätze ein.
Re: Horst Köhler soll zurückgetreten sein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.06.2010, 17:07:18
Übrigens stammt das Weißbuch 2006 nicht von der Kanzlerin, sondern wurde von einer sog. P- Kommission - bestehend aus Abgeordneten der CDU/CSU und SPD erarbeitet.


Tut mir leid, aber Deine Informationen sind leider nicht immer so zutreffend.

Das Weißbuch 2006 war schon im Entwurf vor allem kritisiert worden, da die Formulierung der Aufgaben der Bundeswehr im Rahmen von Auslandseinsätzen erneut ausgeweitet und als verfassungswidrig weit auslegbar angesehen wurde. Es wurde nach Abstimmung zwischen den Regierungsparteien CDU und SPD der Großen Koalition unter Angela Merkel am 24. Oktober 2006 vom Kabinett verabschiedet und veröffentlicht.
geschrieben von Wikipedia


Die Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers ist in Art. 65 S. 1 des Grundgesetzes (GG) geregelt. Sie stärkt die Stellung des Bundeskanzlers im politischen System der Bundesrepublik.
geschrieben von Wikipedia

Ich denke schon daß meine Feststellung, daß Frau Merkel dafür verantwortlich ist, nicht so falsch war.


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