Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?

Innenpolitik Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?

bukamary
bukamary
Mitglied

RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von bukamary


Woher soll ich denn Wissen ob mein Nebenmann in der Bahn Nazi ist? und, und, und. Wenn ich meine trauten vier Wände verlasse begegne ich aber fast immer den Alltagsrassismus und der ist es, der immer mehr um sich greift, immer lauter und ungenierter vernehmbar ist und erheblich zur Klimavergiftung.
 
Dem zu begegnen, bedarf nur selten viel Mut, außer Sie treten zu mehreren auf.
Beispiel: letztens beim Einkaufen war eine Kassiererin gegenüber einer Kundin offensichtlich mit Migrationsvordergrund wegen einer Unachtsamkeit massiv angegangen. Sie wurde u.A. als Schmarotzerin beschimpft.

Ich war als nächste dran. Zu mir war die Kassiererin immer sehr freundlich und auch sehr hilfsbereit (brauche wegen einer körperlichen Anstrengung manchmal Hilfe). Ich sprach sie an und bat sie darum auch gegenüber solchen Menschen genau so freundlich zu sein, wie sie es zu mir ist. Das war ihr offensichtlich peinlich.

Ich habe die Kundin vor mir noch „erwischt“ und sie zu einem Kaffee eingeladen. Sie ist mit einem Deutschen verheirate und kommt aus Spanien.

Die Kassiererin habe ich zufällig Tage späterbei einer Pause in dem Kaffee getroffen. Ich habe mich zu ihr gesetzt (war ihr erst peinlich, haben dann aber ein sehr erfreuliches Gespräch geführt. Sie gab dann zu, dass sie sich dadurch stärker und nicht angreifbar fühle
 
 

novella
novella
Mitglied

RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von novella
als Antwort auf bukamary vom 23.02.2020, 17:34:06
Siehste! Mund aufmachen, Gesicht zeigen, Gegenrede praktizieren!
Man wird schon nicht gleich körperlich angegriffen werden.
Bravo, Bukamary!
aixois
aixois
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RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 23.02.2020, 15:59:26

@Karl

Was mir - aus eigener Lebenserfahrung - Sorge bereitet,  ist eher die "hidden agenda", d.h. die gezielte (Unter-) Wanderung von zumindest "gesinnungsaffinem" Personal in die Institutionen von geschulten, langfristig denekenden Strategen.  Die "überraschten "Feststellungen der letzten Wochen, dass - wenn  mal genauer hingesehen wird - die Zahl derer, die mindestens "rechts-freundlich" einzustufen sind,  erheblich höher ist als man (naiverweise oder gar bewusst) bislang gedacht hatte.

Sind die Vorwürfe gegen  den ehemaligen Verfassungsschutz Boss mehr nach links als nach rechts geschaut zu haben, wirklich ohne Substanz  ?

Hat der zuständige Minister ihm zunächst nicht noch den Rücken gestärkt. um ihn dann auch noch zum Staatssekretär befördern zu wollen, alles in Unkenntnis über seine politischen Einstellungen ?

Was Leuten passiert, die Zivilcourage zeigen, haben einige Beiträge im  Forum gezeigt, man muss mit Nachteilen rechnen. Was geschah/geschieht denn mit "whistleblowern", wie gross ist der Gruppendruck keinen "zu verpetzen" ?

Gibt es nicht zunehmend Einschüchterungen (wir wissen wo du wohnst, dein Name ist auf unserer Liste usw.), so dass "Wegsehen" von vielen als bessere Option angesehen wird. Von den Drohungen gegenüber Mandatsträgern mal gar nicht zu reden.

Wie schnell muss zu einem Einsatz wegen Randale mit "Rechts" gefahren werden, muss immer sofort ein Einsatzfahrzeug verfügbar sein, handelt es nicht doch nur um einen der üblichen Zwists zwischen (betrunkenen) Jugendlichen wegen eines Mädchens ...

Sieht die Staatsanwaltschaft immer ein öffentliches Interesse um einer Anzeige wegen "Rechts" nachzugehen ?

Nur mal so ein paar Gedanken, aber die Wurzeln mancher Pflänzchen scheinen  schon tiefer zu reichen als dass man sie nur so mal ausreissen könnte.




 


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RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf novella vom 23.02.2020, 17:30:41
die nicht von selbst auf einfache Antworten zur Angstüberwindung kommen, sondern Anleitungen von anderen dafür verlangen. (Und deswegen, lieber Dicker, war meine Antwort oben keineswegs unüberlegt.)
Also wenn das so einfach ist, dann laß uns mal deine Sicht sehen. Mit nur "Po-Backen zusammen kneifen" und ab durch die Mitte wird es nichts.

Sich einmischen und Position beziehen ist das eine - aber dann...

Ein ehmaliger Kollege vom Sicherheitsdienst war zufällig Zeuge eines Überfalles während seines Dienstfreis. Er ist eingeschritten, hat den Täter festgenommen und der Polizei übergeben. Gerichtsverhandlung, Täter verurteilt. Soweit so gut.
Nur der Bursche kam nach einiger Zeit wieder raus. Mein Kollege hat es nicht gewußt, aus Datenschutzgründen. Plötzlich bremste sein Auto nicht mehr, obwohl wenige Tage vorher beim TÜV alles iO. Kontrolle ergab das der Bremsschlauch manipuliert worden war. Andere Vorfälle kamen dazu. Täter unbekannt. Von da an fuhr bei ihm die pur Angst mit. Erst per Zufall wurde der Täter "bei der Tat" erwischt - es war der verurteilte Bursche vom Überfall.

Ich habe das Thema "Angst" nicht umsonst hier zur Sprache gebracht. Gestern haben wir uns getroffen und auch über die Rechtsradikalen und über deren Abwehr gesprochen. Da hat er mir diese Sache vom Überfall erzählt.
Gegen solcherart Rache ist kaum gegenwehr möglich für den Einzelnen.

@novella, daher finde ich deine saloppe Art der Antwort eher unpassend und nicht hilfreich.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von aixois
als Antwort auf novella vom 23.02.2020, 17:30:41

I do not understand ???

Karl
Karl
Administrator

RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von Karl

Die Nazis sind draußen aus der Bürgerschaft in Hamburg, so wie es aussieht. 

Bin ich erleichtert!!!

Karl


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RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 23.02.2020, 18:00:48

Natürlich kann man den Mund aufmachen, Hauptsache man kriegt ihn auch wieder zu  wenn der Gegenüber erst richtig austickt.

Die Polizei empfiehlt nicht umsonst Zurückhaltung, oder wie man bei Polizei und Sicherheitsdienst es macht - mit Deskalation. Aber sowas will gelernt sein. Emetional "hochgefahrene Typen" sind schlicht unberechenbar.

RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.02.2020, 18:04:51

Sehr Gut. Scheint Thüringen auch ein Weckruf für Demokraten gewesen zu sein.

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 23.02.2020, 18:04:51

So muss die Antwort der Bevölkerung aussehen.

Ciao
Hobbyradler

teri
teri
Mitglied

RE: Hanau - Rechtsradikaler Anschlag..?
geschrieben von teri
als Antwort auf aixois vom 23.02.2020, 17:10:34
Von wegen abstrus !

Es ist die Herausforderung an uns alle , unsere Gesellschaft, natürlich auch der politischen Parteien, aber auch darüber hinaus an alle politischen Strukturen, sich endlich aufzumachen, um das von allen Parteien viel beschworene  neue "Narrativ" zu definieren.
Wie soll  die sog. "Transition" ablaufen und - viel wichtiger - wo soll sie  hingehen. Welche Funktion und wieviel davon, soll mit welcher Ausprägung der Kapitalismus bzw. der Sozialismus   einnehmen, was ist mit Wachstum, was mit Verzicht und Lastenverteilung, was mit der Freiheit (freie Entfaltung der 'Stärkeren', sog. Leistungsträger ?), welche Macht der  KI, was mit Bürgerbeteiligung, dezentraler Verantwortung, humaner Arbeitswelt, Gemeinwirtschaftlichen Strukturen (Genossenschaftsgedanke), welche Sicherheitspolitik, welches Europa, Grenzen der Globalisierung usw.usw.

Timothy Snyder (Yale) meint hierzu z.B., dass der Glaube vorherrsche, dass seit 1989 die "Geschichte gelaufen" sei. Das Gute (=Kapitalismus) hat gesiegt, es gibt keine Alternativen mehr, die Politik des "Unvermeidlichen" (pol. of inevitability) herrscht vor, alles stellt sich quasi 'automatisch' ein (Demokratie, Wohlstand, Wachstum, Fortschritt ...).

Zukunft braucht aber Alternativen, Wahlmöglichkeiten, Visionen, nur so kann Demokratie (Volk kann auswählen welche 'Vision', Idee von der Zukunft  es haben möchte) weiter funktionieren/existieren.

Die Realität ist aber eine andere als die "geglaubte". Die Leute sind dabei, das zu merken. Sie sind schockiert und etliche fallen auf die Verführer herein, die in der Vergangenheit die Zukunft sehen.
Snyder empfiehlt deshalb:

„Wenn wir unsere Demokratie wiederhaben wollen, wenn wir wollen, dass sie funktioniert, dann müssen wir beginnen, nachzudenken: über die Zukunft, über unseren Weg in die Zukunft und darüber, wie wir die Zukunft wieder zurück in die Politik bringen. [...] wenn wir unseren Weg in die Zukunft anhand einer konzipierten Politik sehen können, dann können wir uns auch vorstellen, dass wir die Zukunft gestalten können, dass wir die zukünftige Welt zu einem besseren Ort machen können. [...] Und sobald wir das tun, sind wir auf dem Weg, uns in unsere Demokratie zurückzudenken.  [...]  das alles ist  nicht nur einfach notwendig, es entfacht sogar auch Begeisterung“

Ich glaube, dass man nur durch eine solche "Begeisterungsbewegung" für eine neue Zukunftskonzeption, Leute wegholen kann von den Verführungen der vergangenheitsgläubigen Zukunftsleugnern, die sich "ihr Land" wieder zurückholen wollen.

Da langsam nicht nur, aber besonders, in den Reihen der nachwachsenden Jugend in dieser Hinsicht Bewegung aufzukommen scheint, und das nicht nur in Deutschland,  habe ich Hoffnung, dass mehr und mehr Druck aufgebaut wird und endlich angefangen wird, "Zukunftspolitik zu konzipieren", denn die "politics of inevitability has crashed", was  auch für die alten, kleinmütigen Volksparteien zutrifft. Deshalb ist es aktuell so, dass :
" fast die Hälfte (45 %) der Bürger es keiner Partei zutraut, die großen Zukunftsfragen zu lösen. Zumindest die Grünen haben erkannt: Es genügt nicht mehr, sich ins Klein-Klein zu vertiefen. Politik muss Raum lassen für Wünsche und Sehnsüchte." (Deutschlandtrend zitiert nach Die Welt, 07 06 2019)
 

👍 👍 👍 

So ist es. Doch leider wollen es die meisten Menschen - auch hier im Forum - nicht gerne hören.

teri

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