Innenpolitik Hambacher Forst

olga64
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 11.10.2018, 14:33:10
 
Leider haben die Grünen ihre Aufgaben auch nicht befriedigend gemacht.
Liegt es womöglich daran, dass die gewählten Volksvertreter "zu gut versorgt" sind?
Weil RotGrün ihren Job nicht optimal erledigten, wurden sie abgewählt und SChwarz-Grün hat diese unselige Causa geerbt (und wird nun auch so beschimpft, wie es eigentlich Rot-Grün hätte gelten sollen).
ich finde es, mit Verlaub, ein wenig billig, immer auf die Versorgungslage der Politiker zu pochen, wenn keine anderen Argumente mehr vorhanden sind.
Glauben Sie wirklich, dass z.B .ein Jurist, der für einige Jahre "in die Politik geht" in seinem Zivilberuf nicht mehr GEld verdienen würde (also besser versorgt wäre) als in der Politik? Wenn Sie aber diese "VErsorgung" so optimal sehen ,was hindert Sie daran, selbst einen politischen Beruf zu ergreifen und sich diesem dann möglichst 24 h täglich zu stellen, inkl. aller Beschimpfungen, Beleidigungen, spekulativer Vorwürfe usw. wie es mehr und mehr der FAll ist? Olga
Mareike
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von Mareike

Wenn Gesellschaftsveränderung auf parlamentarischem Wege nicht erreicht wird, braucht es Selbstaktivität, Streiks, Demonstrationen und Proteste seitens der Bevölkerung.
Ich habe den Eindruck, dass dies zur Zeit vermehrt auch in DE erkannt wird.

olga64
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 11.10.2018, 15:29:04

ES kann davon ausgegangen werden ,dass nicht 100% des Wahlvolkes all das unterstützen, was Aktivisten und Demonstranten fordern. ABer solche Aktivitäten "von denen da unten" sind immer gut (wenn sie einigermassen zivilisiert und mit fundierten Gründen ablaufen) und bilden dann Anstösse für die demokratisch gewählten Politikern, hier umzusetzen, was machbar ist und vor allem, was die Mehrheit so wünscht.
Dahinter stehen dann aber Parteien und Politiker. Welche Partei würden Sie, Mareike, für diesen regionalen Sonderfall in NRW für besonders geeignet einschätzen, um diese Forderungen, die Sie ja vehement vertreten, umzusetzen und zwar so,dass auch die "andere Seite mit ihren spezifischen Forderungen" so gut bedient ist, dass sie dem zustimmen könnte?

GEsellschaftsveränderungen sagt sich immer so leicht, auch wenn theoretisch viele dafür wären. Kommt es zur Umsetzung und darauf an, dass jeder von uns Opfer dafür bringen muss und auch Einschränkungen im persönlichen Leben, sieht es bereits wieder anders aus.
Ich denke dabei an die vielen Demonstranten bei Bau von Windrädern, bzw. Trassen, um Strom von Nord nach Süd zu bringen.
Ich denke auch an Neubauten mit vielen Wohnungen, wenn diese z.B. in einer Siedlung mit Einfamilienhäusern erbaut werden sollen, dann sich dagegen eine Bürgerinitiative formiert, die mehr Wert darauf legt, vom eigenen Garten aus eine gute Sicht nach Irgendwohin zu haben als dass wohnungssuchende Menschen eine Unterkunft finden.
Und natürlich denke ich an die Menschen, die gerne Billigflieger benützen oder auf den Dreckschleudern über die Meere schippern, was man auch Kreuzfahrten nennt. Olga


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Mareike
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von Mareike
als Antwort auf dutchweepee vom 09.10.2018, 03:29:34
20181009_032822.jpg
In Sache Hambacher Wald scheint die Meinung der Bevölkerung deutlich zu sein.

Und ich wiederhole mich gerne: Klimaschutz ist keine regionale Aufgabe. Deshalb sehe ich Hambachforst nicht als "regionalen Sonderfall in NRW ".
olga64
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 11.10.2018, 16:00:28

Das verstehe ich nicht: Sie stellen einen NRW-Trend ein, der sicherlich auch eine Momentaufnahme der aufgewühlten BEvölkerung zu diesem regionalen Forst ist.

Daraus sollten Sie aber nicht ableiten, wie die Weltbevölkerung (Klimaschutz ist eine weltpolitische Angelegenheit) dies beurteilen sollte, auch solche, denen dieser Forst sehr fremd ist.
ABer egal - ich klinke mich hier jetzt aus, weil ich denke, Sie und ich werden unsere differierenden Ansichten und Meinungen nie auf einen Kompromiss bringen können. Ist aber egal - es gibt auch noch andere Probleme von Bedeutung auch in unserem Land. Olga

Mareike
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von Mareike

Das größte Loch Europas ist seit 4 Jahrzehnten umstritten:
https://www.bund-nrw.de/themen/mensch-umwelt/braunkohle/hintergruende-und-publikationen/braunkohlentagebaue/hambach/


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Mareike
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von Mareike

Wer sich den Rahmenbetriebsplan anschaut, wird sehen, dass die Auswirkungen vom Tagebau weitreichend sind.
Nur mal als Beispiel:
"Das FFH-Gebiet „Kellenberg und Rur“ zwischen Floßdorf und Broich liegt in der Rurniederung 15 Kilometer von der Abbaufläche des 3. Rahmenbetriebsplans entfernt. Das Gebiet wird im Wesentlichen geprägt von der dort überwiegend naturnah mäandrierenden Rur mit Auwäldern und Altwässern. Als Arten bzw. Zielarten sind Biber, Groppe, Eisvogel, Wespenbussard, Pirol, Nachtigall, Krickente und Waldwasserläufer besonders zu berücksichtigen. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass als einzige vorhabensbedingte Auswirkung in einem sehr kleinflächigen Bereich im Osten des FFHGebiets eine sümpfungsbedingte Veränderung der Grundwasserverhältnisse in Betracht kommt. Die Prüfung der Verträglichkeit mit den Zielen der FFH-Richtlinie ergibt, dass auch bei möglichen Kumulationswirkungen erhebliche Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des FFH-Gebietes ausgeschlossen werden können, da das Gebiet in seinen maßgeblichen Bestandteilen nicht erheblich beeinträchtigt wird. Die Verträglichkeitsprüfung für das FFH-Gebiet „Waldseenbereich Theresia“ im Südrevier bei Hürth, vom Tagebau Hambach aktuell etwa 22 Kilometer entfernt, hat ebenfalls ergeben, dass einschließlich möglicher Kumulationswirkungen erhebliche Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des FFH-Gebietes ausgeschlossen werden können. Einzig die prognostizierte sümpfungsbedingte Veränderung des Grundwasserstands in einem sehr kleinen Abschnitt am Westufer des Sees ist näher zu betrachten. Die Grundwasserabsenkung wird den Seewasserspiegel nicht verändern, weil dem See Oberflächenwasser zuströmt und sein Abfluss in den Stotzheimer Graben die Schwankungen des Seewasserspiegels nach oben begrenzt." 

Die Zukunft wird zeigen, wie "kleinflächig" die jeweilige Bereiche sind.

Rahmenbetriebsplan für die Fortführung des Tagebaus Hambach im Zeitraum 2020 Information über die wesentlichen Inhalte © RWE Power Rahmenbetriebsplan für die Fortführung des Tagebaus im Zeitraum 2020-2030

olga64
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von olga64

Die Delegierten der Kohlekommission in BErlin reisten in den letzten TAgen in die Lausitz, wo ca 8000 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren könnten, wenn der Ausstieg aus der Braunkohle unkontrolliert erfolgt. Im Gegensatz zu NRW haben diese Menschen in dieser Region wenig Chancen auf neue Jobs und würden arbeitslos werden, bzw. müssten irgendwohin wandern, wo die Aussichten besser sind.
Es darf nicht verwundern, dass viele Menschen demonstrierten und die Delegierten der Kohlekommission nicht gerade freundlich empfingen.
Diese Delegation plant auch einen Besuch in NRW, wo vermutlich auch die Kumpels nicht ruhig bleiben werden.
Es ist gut, wenn dadurch beide Seiten ihre spezifischen Probleme ausdrücken; alles muss berücksichtigt werden bei diesem wichtigen Schritt, der hoffentlich zu einer vernünftigen Kompromisslösung führen wird. Olga

Mareike
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von Mareike

Fehler?

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/todesfall-im-hambacher-forst-herbert-reul-gibt-falsche-darstellung-zu-a-1232914.html

olga64
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RE: Hambacher Forst
geschrieben von olga64

Und nun sind die Kumpels auf die Strasse gegangen (ca 15.000 in NRW) und habe nauf ihre Situation aufmerksam gemacht. Man rechnet bei einem zu schnellen und ungeordneten Aus für die BRaunkohle in den betroffenen Gebieten in Ost- und Westdeutschland mit ca 60.000 Arbeitslosen.
Diese Menschen verdienen meist gut und haben, insbesondere bei den Älteren, keine alternativen Ausbildungen, die sie u.U. in Kürze zu IT-Fachleuten machen würde. Verlieren sie ihre Jobs, können ganze Landstriche zu Slums verkommen und auch die Einzahlungen in Steuer- und Sozialkassen erfahren empfindliche Einbussen.
Es muss nun klug sowohl die ökologische als auch die ökonomische Situation beleuchtet werden. DAs ist das Gebot der Stunde und es sollte mit Nüchternheit und Realitätssinn angegangen werden. Olga


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