Innenpolitik Hambacher Forst
Dies ist die Absturzstelle.
Nach Angaben eines Polizeisprechers ist er durch die Lattung gebrochen. Ein Polizeiaktion hat zum Absturzzeitpunkt an dieser Stelle nicht stattgefunden.
Aus Deinen Sätzen kann man herauslesen, dass Du durchaus bereit bist, die Brücke zu betreten, die zur Anarchie führt. Gegen diesen Schritt sollte es aber Hemmschwellen geben.
Ich glaube nicht, daß die zivile Verteidigung eines schützenswerten Naturgutes wie einen Wald mit so einer merkwürdigen Diktion wie Anarchie zu belegen angebracht ist.
.....Ok, man muss ein Gerichtsurteil nicht zwingend akzeptieren, wenn man anderer Ansicht ist, dahingehend gebe ich Dir durchaus recht. In einem solchen Fall kann man aber Widerspruch einlegen, und somit die Vollstreckung eines Urteils zumindest zeitlich etwas hinauszögern, oder sogar kippen.
Leider sitzen Konzerne monetär und jur.ausgefeimt am längeren Hebel. Bis ein Widerspruch u.U. endlich durchgeht und dem Naturschutz recht gibt, ist der Wald bereits zerstört. Wem nützt dann noch diese Rechtssprechung?
... Anarchistisches kindisch-naives Robin-Hood-Gehabe dagegen nicht.
Hätten wir in Österreich 1984 in den Hainburger Auen keine Besetzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet, hätte die Au heute kein Naturschutzgebiet werden können, denn das geschah einige Jahre nach der Rettung dieses Gebietes, auf das wir in Österreich sehr stolz sind.
Es halten sich ja sogar Nazis an staatliche Anweisungen, wenn bspw. seitens der Polizei Platzverweise, oder Versammlungs- und Demonstrationsverbote ausgesprochen werden. Dann sollten doch jene Weltverbesserer dazu auch in der Lage sein.geschrieben von wandersmann_1
DAs berechtigte Engagement in Sachen "Rettung der Natur" ist eine begrüssenswerte Sache, sollte aber letztendlich auch zu einem tragbaren Ergebnis führen und nicht nur eine Sichtweise offerieren, wo jeder versucht, Recht zu haben oder zu bekommen.
Ausserdem ist die Abschaffung der Kohle ja nur eine, kleine Seite der Angelegenheit.
Wenn wir die Natur und die Lebensbedingungen von uns und vor allem nachfolgender Generationen wirklich und endlich verbessern wollen, ist es auch nötig, umfassende Fahrverbote für unsere Autos in den grossen Städten einzuführen. Ferner die mit Strafe belegte Verwendung von Millionen und ABermillionen Kaffeebechern, weil die Menschen anscheinend keine Lust mehr haben, ihren Kaffee aus TAssen zu trinken und natürlich auch die angeblich so bequeme Verwendung von Millionen und ABermillionen Kaffee-Pads, mit den Billigmaschinen gefüttert werden müssen (und als guter Nebeneffekt die Kaffee-Industrie wahre Nepp-Preise für den Kaffee erwirtschaftet, daran aber die ERzeuger in nur kleinem Umfange beteiligt).
Engagement für die Umwelt und die Natur ist eine anstrengende Sache und führt meist nicht zum Erfolg, wenn spektakuläre Aktionen in Nähe der Medien das Ziel der Bemühungen ist. Wir alle sind gefrag und dies seit Jahren: aber mit der Opferbereitschaft sieht es bei den meisten von uns nicht gut aus - es sei denn, man glaubt, es durch theoretische Äusserungen und Schuldzuweisungen grundsätzlich an andere (gerne genommen wird hier die böse Industrie, die Politiker usw.) abgehandelt zu haben. Olga
Wirklich witzig diese Ableitung ...
Es halten sich ja sogar Nazis an staatliche Anweisungen, wenn bspw. seitens der Polizei Platzverweise, oder Versammlungs- und Demonstrationsverbote ausgesprochen werden. Dann sollten doch jene Weltverbesserer dazu auch in der Lage sein.geschrieben von wandersmann_1
Nee im ernst - ich kann mir nicht vorstellen, dass Dir hierbei auch nur Irgendetwas klarer wird.
Und übrigens - hätten die Ösis seinerzeit ihrem berüchtigten Postkartenmaler engagiert den Stift aus der Hand geschlagen, und ihn auf den Platz verwiesen, der ihm zugestand, wäre uns allen aber sehr viel an Leid erspart geblieben.
Ja, der Widerstand wächst.
Widerstand hat viele Gesichter.
Der Widerstand der Umweltaktivisten: "Mit Baumhäusern gegen Bagger
Geschichten vom Widerstand im rheinischen Braunkohlerevier":
Im vorliegenden Buch erzählen die Umweltaktivisten ihre Geschichten vom Widerstand, informieren über die Ökologie des Waldes, legen Medien- und Politfilz offen, machen sich Gedanken zur Frage, wie Menschen in Frieden miteinander und mit der Natur leben können. Verträumt, wütend, kampflustig, übermütig, optimistisch, nachdenklich – jeder Widerständler ist anders und vermutlich ist es gerade die bunte Vielfalt von Menschen und Aktionsformen, die den Widerstand im Hambacher Forst von Jahr zu Jahr weiterleben, wachsen und sich entwickeln läßt.
http://www.packpapierverlag.de/?product=mit-baumhausern-gegen-bagger-2
Wer seine Tage im Baumhaus oder im Erdloch verbringt, lebt freilich auf irgendeine Weise im Einklang mit der Natur. Aus dieser Position heraus ist es leicht, andere, "übliche" Lebensformen abzuwerten.
Im vorliegenden Buch erzählen die Umweltaktivisten ihre Geschichten vom Widerstand, informieren über die Ökologie des Waldes, legen Medien- und Politfilz offen, machen sich Gedanken zur Frage, wie Menschen in Frieden miteinander und mit der Natur leben können. Verträumt, wütend, kampflustig, übermütig, optimistisch, nachdenklich – jeder Widerständler ist anders und vermutlich ist es gerade die bunte Vielfalt von Menschen und Aktionsformen, die den Widerstand im Hambacher Forst von Jahr zu Jahr weiterleben, wachsen und sich entwickeln läßt.
Man sollte diesen Leuten vielleicht auch mal klar machen, dass es hierzulande Menschen gibt, die ihren Lebensunterhalt mit Arbeit verdienen müssen, die in einer Wohnung leben, ein Auto benötigen, um zur Arbeit gelangen zu können, Energie verbrauchen, Kinder groß ziehen usw. Das funktioniert im Erdloch in der Regel nicht.
Das funktioniert nicht immer im 100%-igem Einklang mit der Natur, im Kapitalismus gleich gar nicht.
Man kann nicht einerseits den Übergang vom Verbrennungs- zum Elektromotor fordern, und andererseits bewährte Energielieferanten, wie Kern- und Kohlekraftwerke abschalten. Mit was eigentlich sollen denn die Millionen von Batterien geladen werden? Selbst wenn wir unser Land mit Solarflächen und Windrädern zustellen - ausreichend wäre das dann dennoch nicht, vor allem nicht nachts und bei Windstille.
Ich bin mir nicht sicher darüber, ob sich die Fraktion der Baumhauskollektive wirkliche Gedanken über die Energiequellen der Zukunft macht, oder doch lieber nur bissel Widerstand im Robin-Hood-Kostüm spielt und gleichzeitig arrogant auf die herabblickt, die in ihr tägliches Hamsterrad müssen, um zu überleben.
wie überheblich Du doch schreibst -
immer linientreu und gesetzeskonform, ja?
Da wirst Du dich sicher auch heute noch über die aufregen, die damals "Wir sind das Volk" in Leipzig skandierten und friedlich gegen das herrschende Regime demonstrierten?
Ein Gedankenaustausch darüber setzt Bereitschaft und Interesse voraus.
Ich bin mir nicht sicher darüber, ob sich die Fraktion der Baumhauskollektive wirkliche Gedanken über die Energiequellen der Zukunft macht, oder doch lieber nur bissel Widerstand im Robin-Hood-Kostüm spielt und gleichzeitig arrogant auf die herabblickt, die in ihr tägliches Hamsterrad müssen, um zu überleben.
Dies scheint bei Dir nicht vorhanden zu sein.
Es erwartet niemand von Dir und anderen auf Bäumen oder in Erdlöchern zu leben.
Aber ein jeder Mensch ist auf frische Atemluft und reines Trinkwasser angewiesen.
Es scheint noch nicht deutlich genug zu sein, dass diese "Selbstverständlichkeiten" gefährdet sind ...
Die Robin-Hood-Leute schaffen es aufmerksam zu machen:
"Spätestens wenn Staat und Unternehmen nicht mehr nur Berufsdemonstranten gegenüberstehen, sondern ganzen Familien mit Kindern, die von den Bäumen gerissen werden müssen, kommen die Presseabteilung und der Vorstand in Erklärungsnot. Und auf politischer Seite wird das Thema Emissionen und Kohleausstieg wahrscheinlich erst recht hochgekocht. RWE scheint das Empörungspotenzial einer von Feinstaub und Klimaschutz geplagten Gesellschaft zu unterschätzen.
https://www.gevestor.de/details/rwe-aktie-imageverlust-durch-die-macht-der-bilder-832441.html
@ WoSchi
Bei den ersten 3 Demonstrationen '89 war ich selbst dabei, nicht in Leipzig, aber in Erfurt. Meine Bewertung der Demonstranten fällt dabei in der Rückschau differenziert aus. Denn neben den überwiegend Friedlichen gab es auch welche, die Hassplakate trugen, die zu Gewalt oder gar Mord aufriefen, und verglichen mit heute eher in einen PEGIDA-"Spaziergang" gepasst hätten. Aber das nur nebenbei, ich verurteile keinen einzigen, denn alle, die damals mitmarschierten hatten ihre individuelle Motivation. Und - was den Unterschied zu den Baumhäuslern ausmacht, sie waren damals erfolgreich. Extrem erfolgreich sogar. Von denen hätte sich keiner von der Volkspolizei politisch korrekt wegtragen lassen, so wie das heutige Rituale vorsehen.
@ mareike
Aber bar jeglichen Planes, woraus wir künftig die notwendige Energie gewinnen können, ist doch das Abschalten funktionierender Kraftwerke einfach nur dumm. Und der Energiebedarf wird explodieren, sollte der Umstieg auf e-Autos tatsächlich so erfolgen, wie vorgesehen.