Innenpolitik Hambacher Forst
DAs alles hat ja auch keiner behauptet, dass es eine Straftat wäre usw. Ich stehe sowieso auf dem Standpunkt, wenn jemand für eine gute Sache demonstriert, bzw. an die Öffentlichkeit geht, bzw. diese "herstellen" möchte, solle er oder sie dies nicht mit Verschleierung seiner Identität oder eigene GEwaltanwendung machen, sondern den Mut haben, mit offenem Visier zu kämpfen (und sich auch Bussgelder oder Knastaufenthalte ersparen).
Ebenso wenig nützt es, diverse Feindbilder aufzubauen (zum einen die im Einsatz befindlichen Polizisten, zum anderen die sich wehrenden Demonstranten). Im besten Falle läuft es hoffentlich bald lauf einen Kompromiss hinaus, der dann allen hilft auch in Sachen Gesichtswahrung.
Mein Beitrag bezog sich ausschliesslich auf Dutch und dessen heldenhafte Anweisung, wie jemand demonstrieren sollte.... Olga
Rückblick zu Repression im und um den Hambacher Forst – Ende August bis Ende September 2018
2. OKTOBER 2018ALLGEMEIN
vom Ermittlungsausschuss Hambacher Forst
In den letzten Wochen konnten wir – teils durch Berichte von Beteiligten und Augenzeug*innen, teils durch die Live-Streams – zahlreiche unrechtmäßige Handlungen seitens der RWE und der Polizei miterleben, die teilweise das Leben von Aktivist*innen gefährdeten. Dies sind keine außergewöhnlichen Vorfälle. Im Gegenteil: Insbesondere im Hambacher Forst verhält sich die Polizei und die RWE Security seit Jahren genau so. Der einzige Unterschied ist, dass während der Räumungen in den letzten Wochen deutlich mehr mediale Aufmerksamkeit gegeben war und die Übergriffe und Misshandlungen in kürzeren Zeitabständen erfolgten.
Unser Text hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir können nur von den Vorfällen berichten, von denen wir selbst mitbekommen haben.
Eine umfassende, mediale und konkrete Thematisierung des Verhaltens seitens der Polizei bleib bisher aus. Es ist uns unverständlich, wie sich die Berichterstattung schwerpunktmäßig auf das Bewerfen der Beamt*innen mit Fäkalien fokussiert, während die Polizei zeitgleich das Leben von Aktivist*innen gefährdet. Es wird von Demonstrant*innen und Aktivist*innen erwartet, ihren Protest im Rahmen der Legalität zu halten, während die Polizei systematisch und am laufenden Band unverhältnismäßig handelt und Menschen ihre Rechte, z.B. auf Versammlungsfreiheit und körperliche Unversehrtheit, verwehrt werden. Wir haben daher einige Erfahrungen dokumentiert und gesammelt, die einen Einblick in die entwürdigenden und unrechtmäßigen Praktiken der Staatsgewalt bieten. Hierbei handelt es sich nicht um Ausnahmefälle von Verfehlungen einzelner Polizist*innen, sondern um ein strukturelles Problem der Polizei als ausführende Gewalt, mit dem Aktivist*innen häufig konfrontiert sind:
https://hambacherforst.org/blog/2018/10/02/rueckblick-zu-repression-im-und-um-den-hambacher-forst-ende-august-bis-ende-september-2018/
Video
Ich bin auch kein Fachmann.Hierzu einen ausführlichen Bericht:
Aber wenn RWE die Erdmassen unter dem Restwald braucht
um die Böschungen stabil zu halten - dann hätte man auch einen
Teil des alten Abraums zurückhalten können (die "Sophienhöhe" wäre
dann ein wenig kleiner) um mit diesem Material die Böschungen zu stabilisieren.
Freilich - die Transportwege wären wohl länger (Rücktransport),
die Kosten wären dadurch höher und der Gewinn wäre kleiner.
Es geht also RWE nur um die preisgünstigste Lösung - und die wurde -
vor Jahrzehnten - mal so genehmigt.
DIe Mehrkosten, die RWE entstehen würden, sich das Material heute
woanders zu besorgen - darüber schweigt der Energiekonzern.
Aber immerhin - die Konzernlenker haben es "geschafft" den Börsenwert innerhalb
der letzten 10 Jahre (2008-2018) von knapp 60 Mrd. Euro (2008) auf
12 Mrd. Euro (2018) zu reduzieren und führen so das schlechteste der
30 Dax Unternehmen.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/aktien/geldanlage-und-aktien-das-sind-die-groessten-kapitalvernichter-an-der-boerse/13360308.html?ticket=ST-6665630-HOJfS7Hqvqp2Xkepe2fx-ap2
Die Sophienhöhe wurde von RWE aufgeforstet
und ist einer von den Wäldern, die RWE intern als "Energieholzplantage" bezeichnet
und immer wieder den "gefällten Bäumen" gegenrechnet.
LG
Sam
https://www.dw.com/de/hambacher-forst-dw-faktencheck/a-45726374
Und nun wird ein Graben um den Wald gezogen und Dauer-Ausleuchtung installiert.
So hält man Waldspaziergänger ab und vertreibt die Tiere.
Das geheime Leben der Bäume:
Experten einig: Bäume kommunizieren und haben ein Gedächtnis
Ich finde, was dort erläutert wird, durchaus in Ordnung.
Auch seine Aussage, dass Bäume sprechen können?
Ja, das sind sie ohne Frage: Sie haben ihre eigenen Probleme, ihre eigenen Fähigkeiten, mit Problemen umzugehen, und sie kommunizie-
ren auch miteinander und lösen die Probleme miteinander
Da gibt es noch sehr viel, was wir erforschen müssen. Dieses Thema ist im Zusammenhang mit pflanzlichen Verhalten ja erst seit fünf, sechs Jahren als wissenschaftliche Fragestellung überhaupt anerkannt. So lange waren Bäume als Lebewesen gar nicht akzeptiert.
Was muss ich mir unter einem Wood-Wide-Web vorstellen ?
Bäume kommunizieren nicht nur über Duftbotschaften, sondern auch über Pilze, die wie eine Art Glasfasernetz den ganzen Boden durchziehen. Über ihr Feinwurzelsystem können Bäume und Pflanzen zu diesen Mykorrhiza genannten Pilzen Kontakt aufnehmen. Verschiedene Bäume werden durch sie in ein Netzwerk zusammengebunden. So können Informationen von Baum zu Baum weitergeleitet werden. Und das wird auch als „Wood-Wide-Web“ bezeichnet
Was zeichnet denn Mykorrhiza für diese wichtige Aufgabe aus?
Mykorrhiza ist ein spezieller Bodenpilz, der völlig auf die Pflanzen angewiesen ist, das heißt, ohne Pflanzen kann dieser Pilz nicht funktionieren.
Erwartet der Pilz für seine Dienste als Informationsvermittler auch eine Gegenleistung?
Er bekommt die Zuckerlösung aus der Fotosynthese der Bäume und anderer Pflanzen. Die Pflanzen erhalten die Mineralien und das Wasser. Mykorrhiza-Pilze sind auf die höher wachsenden Pflanzen und Bäume als Lieferanten für Zuckerlösung angewiesen.
Als Kommunikation kann man einen solchen Austausch von Nährstoffen aber doch noch nicht bezeichnen...
Die Wissenschaft tut sich mit diesem Thema noch etwas schwer. Aber es gibt bereits Publikationen, in denen eine Kommunikation innerhalb dieses Netzwerkes nachgewiesen wird.
Kommunikation ist ein sozialer Akt. Haben Pflanzen ein Sozialverhalten? Sind sie sogar Sozialwesen, und bilden ein Sozialsystem?
Dafür gibt es keinen Beweis. Aber auch das Gegenteil ist nicht bewiesen. Da muss noch sehr viel geforscht werden. Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass Pflanzen Lebewesen sind. Wenn sie aber Lebewesen sind, müssen sie auch ein Sozialverhalten haben.
Können Sie uns für diese Einschätzung ein Beispiel geben?
Nehmen Sie zum Beispiel die Mykorrhiza. Wenn junge Bäume in einem ganz dichten Wald stehen, bekommen sie kein Licht und würden normalerweise absterben. Sind sie aber mit den großen Bäumen verwandt, bekommen sie Zucker über die Mykorrhiza und können weiterwachsen.
Haben Bäume auch ein Gedächtnis?
Sie müssen ein Gedächtnis haben. Hätten sie es nicht, könnten sie auch keine Probleme lösen. Sie müssen außerdem vorausschauend sein und ein Gefühl dafür haben, was auf sie irgendwann zukommt.
Und wie zeigt sich das?
Sicher ist, dass Pflanzen und Bäume die wichtigsten Umweltdaten kontinuierlich wahrnehmen. Diese Daten speichern sie auch und stellen sich mit ihrer Hilfe auf Veränderungen ein. So bereiten sie sich zum Beispiel auf starke Temperaturschwankungen vor.
Sie meinen also, dass ihre Reaktionen auf Veränderungen in der Umwelt nicht nur reine Reflexe sind?
Nein. Pflanzen nehmen mindestens 20 und vermutlich auch noch mehr Parameter aus der Umwelt auf. Sie bringen diese Werte irgendwie auch zusammen. Auf dieser Grundlage treffen sie dann Entscheidungen. Da die Parameter sich ständig ändern, müssen aber auch die Entscheidungen immer wieder neu getroffen werden.
Was vermuten Sie löst der Klimawandel in den Pflanzen aus?
Sie stellen sich darauf ein. Wir wissen aber noch nicht genau wie.
Das Hirn der Pflanze wird aber in der Wurzelspitze vermutet...
Ja, die Wurzelspitze ist eine sensorische Domäne, wo all die wichtigen Parameter nicht nur gespeichert sind. Dort werden auch Lösungswege gefunden. Aufgrund der gespeicherten Informationen entschließt sich die Wurzel zum Beispiel, nach oben, unten, rechts oder links zu wachsen. Es ist ja am einfachsten, ungünstige Regionen zu umwachsen.
Auch Sie forschen ja vor allem zur Wurzelspitze...
Ja, wir wollen herausfinden, wie die Wurzel zum Beispiel auf Stress reagiert. So spüren sie Salzstress schon sehr früh und wachsen in derartige Böden gar nicht erst hinein, sondern umgehen sie.
Wie sieht es mit der Akzeptanz dieses Forschungsansatzes aus?
Es gibt viele Kollegen, die noch sehr skeptisch sind. Noch dominiert ein wissenschaftlich-konservativer Ansatz, nach dem Pflanzen nicht kommunizieren und es auch nicht müssen. Und weil es vor allem die älteren Semester sind, die für die Verteilung der Gelder für Projekte zuständig sind, ändert sich das auch nur langsam.
Weiterlesen: Pflanzen und Schmerzen
In der Schweiz gibt es eine Ethikkommission, die darüber diskutiert, ob man eine Ethik für einen würdevollen Umgang mit Pflanzen festlegen sollte. Wie finden Sie das?
Das, was die machen, ist in Ordnung. Denn Pflanzen sind Lebewesen, und man sollte sie auch wie Lebewesen behandeln und nicht wie Ware,
was ja leider häufig der Fall ist.
Das ist unglaublich und erinnert mich an die damalige Zonengrenze.
Fehlt nur noch, dass man die Grenze vermint.
Pippa
und auch die Kirche meldet sich zu Wort:
http://www.domradio.de/themen/sch%C3%B6pfung/2018-10-02/wovor-hat-rwe-angst-katholiken-im-bistum-aachen-gegen-abholzung-im-hambacher-forst
Der Graben und Seile und Schilder sollen sicherstellen, dass das Betreten! als Hausfriedensbruchs ( da privates Gelände) strafrechtlich verfolgt werden kann. ( Freiheitsstrafe bis 1 Jahr)
Meine Gedanken zum Hambacher Forst ...
- Kann es sein, daß die Aktivisten viel zu spät die Öffentlichkeit informierten was dort passiert?
- Wer im Umfeld wohnt hat es wohl bereits zu Beginn mitbekommen.
- Ich zum Beispiel habe erst jetzt davon Kenntnis bekommen. Kannte diesen Forst auch nicht.
- Etwas haben sie dennoch erreicht, auch wenn sie diesen Wald wahrscheinlich nicht mehr erhalten können.
Sie haben die Öffentlichkeit sensibilisiert genauer hinzusehen.
Bleibt zu hoffen, wenn wieder ähnliches passiert, daß die Öffentlichkeit vorher, bevor die Arbeiten beginnen, informiert werden, nicht nur Regional.
Dann wäre die Chance größer auch etwas zu erreichen.
Monja.
Die Demonstranten haben rechtzeitig die Medien informiert, jedoch mussten diese ja den ganzen Sommer über das dumme Affentheater mit Seehofer bearbeiten. Verbrecher wie RWE haben halt eine bessere Lobby, als protestierende Bürger, die sich mutig der Polizei entgegenstellen.