Innenpolitik Habeck : wird er zur tragischen Figur ?
Ich sehe das ähnlich, liebe Werderanerin.
ABer das schliesst nicht aus, dass sich auf der anderen Seite wieder Horden von Bedenkenträgern formieren werden, die sich vermutlich noch gar nicht intensiv mit dem Thema beschäftigten, von der Materie wenig Ahnung haben und denen die Zukunft ihrer Kinder und Nachfahren sowieso egal ist (wenn man von einigen berührenden verbalen Äusserungen absieht...). Hauptsache man findet immer wieder ein Argument, um gegen Grünen-PolitikerInnen stänkern zu können.
In der Nähe meines Wohnortes hat sich ein (CSU) Bürgermeister eines mittelgrossen Ortes schon vor Jahren für Windräder engagiert, die in Bayern ja politisch seit Jahren nicht forciert werden (oft mit den fadenscheinigsten Ausreden).
Dieser Bürgermeister startete eine Rundfrage und suchte parallel auch nach Investoren, die sich an dem sehr teuren Projekt für neue Windräder beteiligen wollten (solche Windräder sind ja nicht billig). Dann setzte er sich mit der bayerischen Staatsregierung auseinander, dann beschäftigte er Juristen,die die drohenden Eingaben der Bürgerintitativen (Tierschützer, Naturschützer usw.) entsprechend prüften und dann legte er los.
Jetzt gibt es hier 10 Windräder (das ist viel im Vergleich zur grossen Fläche in Bayern und den wenigen Windrädern); die Investoren waren mit durchschnittlich 5.000.-- am Projekt beteiligt und freuen sich jetzt genauso über eine anständige Rendite wie die BürgerInnen ,die im Umkreis leben und nun an den günstigeren Strompreisen partizipieren.
Dieser Bürgermeister, der sein Amt seit 20 Jahren ausübt - also immer wieder gewählt wird - hat starke Nerven und wird weitermachen, weil auch in Bayern der Wind weht und nicht nur . - wie Herr Söder meint - in Norddeutschland. Olga
Windkrafträder sind da sicherlich eine von vielen Ideen, denke ich mir. Was ich aber sehr wichtig finde und so ist es ja in dem bayrischen Städtchen auch geschehen...der aktive Part war der engagierte Bürgermeister und genau darum geht es.
Es braucht Leute, die das Zepter in die Hand nehmen, einen langen Atem haben und vor allem nerven,- und durchsetzungsstark sind !
Man kann so manches "von oben" beschließen..., die Umsetzung passiert nun mal "unten" bei uns allen.
Das Allerwichtisgte scheint mir aber, man muss die Menschen überzeugen und vor allem Klartext reden und ehrlich sein.
Sie bei Entscheidungen mitnehmen, alles plausibel erklären, überzeugend sein und...ja auch den Bürgern solch Projekte "schmackhaft" machen.
Nur gemeinsam mit - Bürgern-Investoren und Politikern - kann solch ein Projekt umgesetzt werden und nicht nur das, der Bürger hat noch etwas davon.
Ein schönes Beispiel, wie ich finde aber ich betone..., solche Bürgermeister hat eben nicht jede Gemeinde aber wer weiß...mal schauen.
Kristine
Diese Gemeinde ist nicht weit weg von meinem Wohnort, aber ich erfuhr auch erst davon als die Südd. Zeitung einen sehr langen und detaillierten Artikel brachte.
Mittlerweile hat sich dieser engagierte Bürgermeister mit Umlandgemeinden zusammengeschlossen. Bei uns in dieser recht teuren Gegend um die schönen Seen ist es ja auch so, dass es hier viele Bürgermeister gibt, die der Partei der Grünen angehören und bei denen rennt man schon offene Türen ein und vermutlich auch bei den Wählern.
Was in Bayern immer geht: wenn man Investoren braucht, die Möglichkeit ,dass diese Geld verdienen. Dashat auch hier geklappt und dürfte als Vorbild für andere Regionen gelten.
Dieser Aspekt wird m.E. viel zu wenig weiterverfolgt - es geht um die Teilhabe der Menschen und die Möglichkeit zum Mitmachen (und wenn man dann in Zeiten, wo man auf der Bank keine Zinsen mehr erhält, auch noch ein wenig am eingesetzten Kapital verdient, ist dies sicherlich nicht demotivierend). Olga
. . . . ."Gestern noch galts den Wald in seinem Bestand zu schützen. Heute denken wir fortschrittlicher und brauchen viele der Bäume nicht mehr?"
Wie sonst sollte gut durchdachter und umsetzbarer Fortschritt gehen...der nun mal auch weh tun kann aber das war immer so !
geschrieben von werderanerin
Wir bekommen derzeit alle vorgeführt wie es aussieht, wenn Politikern den Bürgern ihre sorgfältig vom Ende her durchdachten Entscheidungen präsentieren.
Betrachten, ein wenig drüber nachdenken und schon weiß ich wems gründlich zu misstrauen gilt.
So schwer ist es meiner Ansicht doch nicht, manche Wandlungen nachzuvollziehen.
Die Zeiten haben sich abrupt verändert, die Umstände ebenso.
Ergo gilt es, die Ziele des Handelns und damit das Handeln anzupassen.
Daran kann ich nichts Übles erkennen.
Im Gegenteil. wenn einer jetzt noch an den alten Zielen klebt und nicht zu erkennen gibt, dass er verstanden hat, dann ist er zutiefst suspekt.
Habeck hatte bei Lanz am 31.3. einen "großen" Auftritt. Seine Offenheit und Ehrlichkeit zu den gestellten Fragen waren stellenweise zwar schon beängstigend; aber seine ganz klare Sicht auf die Lage und die Entwicklung. Was Habeck geboten hatte, wäre eigentlich vom Bundeskanzler zu erwarten.....
Es lohnt sich, die Sendung in der Mediathek des ZDF anzuschauen.
Es nützt ja letztlich auch nichts..., wir alle sehen, wie die Preise zusehends und in fast allen Bereichen steigen und ich denke, das wird sich noch steigern.
Der Bevölkerung da reinen Wein einzuschenken, ist nicht nur gut, es ist absolut notwendig, damit wir alle mitziehen, auch wenn einem da manchmal schon Angst werden kann, denn ein Ende ist nicht abzusehen.
Das alles wird Herr Habeck wissen und dementsprechend handeln und hoffentlich auch Wege finden.
Kristine
Werderanerin - ich stimme völlig mit Ihnen überein.
Allerdings finde ich es allmählich überfällig, dass eine Rede zur Nation des Kanzlers Scholz zu erfolgen hat. Und zwar nicht im Rahmen eines Einzelinterviews bei Frau Will zu späterer Stunde, sondern zur besten Sendezeit nach der Tagesschau auf allen rechtlichen TV-Sendern.
Und da muss er klar und verständlich sprechen, damit alle Schichten des deutschen Volkes, dessen Kanzler er ist, das verstehen, verinnerlichen und auch befolgen. Olga
In derPolitik ist das natürlich völlig anders,bzw. in Bereichen, wo Einzelentscheidungen nicht möglich oder durchführbar sind, sonder in der Gruppe gefällt werden und zwar basierend auf Mehrheiten.
Im Gegenteil. wenn einer jetzt noch an den alten Zielen klebt und nicht zu erkennen gibt, dass er verstanden hat, dann ist er zutiefst suspekt.
Die Grünen in der Ampel-Koalition (und teilweise auch die SPD) laufen schon Gefahr,dass sie bei wichtigen Wahlen demnächst verlieren werden ,weil die Stammklientel es anders sieht und auch wenig Verständnis dafür aufbringen wird, dass sich diese beiden Parteien von der kleineren FDP so dominieren lassen.
Herrn Habeck sieht es man es förmlich an, wie unwohl er sich fühlt - bei Frau Baerbock scheint das anders zu sein; sie wächst nicht nur mit ihren Aufgaben, sondern diese haben auch inspirierende Wirkung auf sie.
Herr Habeck mit seinem grossen Ministerium muss nun viel Arbeit leisten, viele Rücksichten nehmen, vieles über Bord werfen und sich sehr oft erklären.
Wäre er Kanzler geworden, könnte er das anderen Ministerien überlassen, so wie es Herr SCholz macht. Da habe ich oft den Eindruck, dass sich dieser Mann mit seiner nicht sehr ausgeprägten Kommunikationseigenscchaft aus so manchem raushält, wofür er doch eigentlich vermittlungstechnisch zuständig wäre. Olga
@olga64: """ Da habe ich oft den Eindruck, dass sich dieser Mann mit seiner nicht sehr ausgeprägten Kommunikationseigenscchaft aus so manchem raushält, """
Das sehe ich genauso. Den Löwenanteil dessen, was er sagen sollte, überlässt er Habeck und Baerbock. Bei Lindner kann man nicht von "überlassen" sprechen. Der kocht eher sein FDP-Süppchen.