Innenpolitik Habeck ruft die Gas Alarmstufe aus
Zu dem Thema mit Strom heizen kann ich mit eigenen Erfahrungen beitragen. In den 70er-Jahren wurde dafür geworben, mit Nachtstrom zu heizen. Mein Elternhaus, Bj. 1937, hatte damals noch Ofenheizung. Meine Eltern haben sich dann auf das Abenteuer mit der Nachtspeicherheizung eingelassen. Diese wurde 1973 installiert. Richtig funktioniert hat die nie. Der einzige Vorteil war, dass sie nicht einfrieren konnte. Die Wärme, die eine E-Heizung abgibt, hält nicht vor. Schaltete man die Heizkörper ab, wurde es sofort kalt im Zimmer. Meine Mutter hat, nachdem mein Vater verstorben war, lieber mit ihrem alten Kachelofen im Wohnzimmer und ihrem Kohleherd in der Küche geheizt.Für mich immer wieder erstaunlich (eigentlich auch charakterisierend) mit welcher Leichtigkeit so etwas einfach hingeschrieben wird.
Doch in etwa zwei Jahren dürfte es auch für Wohnhäuser möglich sein, Energie aus Sonnenstrom für die Nacht zu speichern.
Natürlich wird man Häuser bauen können, die so mit Strom beheizt werden ohne auf die sicher noch vorhandenen technischen und ökonomischen Probleme einzugehen.
Dir ist ja doch wohl bekannt, dass ca. 40% und mehr Häuser oder Wohnungen mit Gas beheizt werden.
Und was machen die Nutzer oder Besitzer? Meinst du ernsthaft, die können in wenigen Jahren umbauen und ist das in vielen Fällen überhaupt möglich? Da stehen doch oft grundsätzliche bauliche Verhältnisse dagegen.
Oder meinst du, dass mit der absoluten Verstärkung des politischen Willens das alles überwunden werden kann , und zwar umgehend und kurzfristig?
lupus
Als meine Eltern verstorben sind, haben wir das Haus 1980 übernommen und es bis 1992 vermietet. Es gab nur Ärger mit dieser Heizung und damit auch mit den Mietern. Hinzu kam, dass die klobigen Heizkörper damals voll mit Asbest waren. 1992 ging mein Mann in Rente und wir wollten selbst in unser Haus einziehen. Ein befreundeter Elektriker hat uns geraten, die komplette Nachtspeicherheizung auszubauen und durch eine Warmwasserheizung zu ersetzen. Die Ausbauarbeiten waren aufwendig und teuer. 10 Heizkörper mussten entsorgt werden, die Technik aus 3 Schaltschränken entfernt und Leitungen aus den Wänden und Fußböden gerissen werden usw. Die meisten Fußböden haben wir gleich ganz ausgebaut (Holzbalken) und durch Betonuntergrund und Estrich ersetzt. So war es einfacher, die erforderlichen Rohre für die Gasheizung zu verlegen. Solche umfangreichen Sanierungsarbeiten kann man nur durchführen, wenn ein Haus nicht bewohnt ist. Unsere Gasheizung, betrieben mit einem Küchenkessel, funktioniert bis heute tadellos. Vor 7 Jahren wurde der Kessel durch eine Brennwerttherme ersetzt, was den Gasverbrauch um knapp die Häfte gesenkt hat. Unser Verbrauch liegt jetzt je nach Witterung im Herbst und Winter um die 2200 cbm für 160 qm. Im Laufe der Jahre haben wir umfangreiche Dämmungsarbeiten durchgeführt, was sich gelohnt hat.
Eine reine Stromheizung würde ich nie und nimmer einbauen, auch keinen Heizlüfter oder so einsetzen. Nachdem jetzt ein Nachbar sein Haus, Bj. 1928, mit Photovoltaik ausgerüstet hat und ein anderer gleich nebenan seine 450-qm-Hütte Bj. 2014 ebenfalls letzte Woche damit verschönt hat, mache ich mir jetzt ernsthaft Gedanken, ob ich es noch wagen soll oder nicht. Gruss Zausel2
Richtig @aixois,
die gewollte Zerschlagung der Photovoltaik in Deutschland durch die Merkel-Wirtschaftsminister hat mich immer sehr genervt.
Karl
Richtig @aixois,Das kann ich mich noch gut erinnern, damals wurde in unserem Konzern eine Extruder-Video Linie wo fast nur für TDK produzierte, für enorm viel Geld umgebaut um Photovoltaik Folie zu produzieren, diese Linie konnte mit 400 Meter Pro Minute und 9 Meter Breite ausserordentliche Mengen Tonnen Folie produzieren, aber alles für die Katz. Phil.
die gewollte Zerschlagung der Photovoltaik in Deutschland durch die Merkel-Wirtschaftsminister hat mich immer sehr genervt.
Karl
Für mich immer wieder erstaunlich (eigentlich auch charakterisierend) mit welcher Leichtigkeit so etwas einfach hingeschrieben wird.
Doch in etwa zwei Jahren dürfte es auch für Wohnhäuser möglich sein, Energie aus Sonnenstrom für die Nacht zu speichern.
Natürlich wird man Häuser bauen können, die so mit Strom beheizt werden ohne auf die sicher noch vorhandenen technischen und ökonomischen Probleme einzugehen.
Dir ist ja doch wohl bekannt, dass ca. 40% und mehr Häuser oder Wohnungen mit Gas beheizt werden.
Und was machen die Nutzer oder Besitzer? Meinst du ernsthaft, die können in wenigen Jahren umbauen und ist das in vielen Fällen überhaupt möglich? Da stehen doch oft grundsätzliche bauliche Verhältnisse dagegen.
Oder meinst du, dass mit der absoluten Verstärkung des politischen Willens das alles überwunden werden kann , und zwar umgehend und kurzfristig?
lupus
Das kommt daher, lieber lupus,
weil Du eigene Gedanken und gedachte Problemlösungen mir unterstellen möchtest und Du lediglich einen Satz zum Maßstab meines Arguments verwendest.
Es ging bei meinem Argument lediglich darum aufzuzeigen, wie eine Versorgung von selbst erzeugter Energie in der Nacht möglich sein wird.
Zumal eine sichere Energieversorgung breit aufgestellt sein muss.
Die theoretische Ausnutzung aller Dachflächen in Deutschland würde z.B. etliche Kraftwerke ersetzen.
Und erst recht die Atomenergie.
Und was wäre so unsinnig daran anstelle von Öltanks Wärmespeicher zu nutzen?
Oder was wäre falsch daran Umwandlungen zu nutzen, die bei Tag geladen werden und nachts Wärme erzeugen?
Wir kennen doch diese "Knickwärmekissen", wenn wir uns eine Zerrung zugezogen haben.
Und sorry, das konnte ich wirklich nicht in aller Kürze darstellen, dass es Deinen Bedürfnissen entsprechen würde. 😉
Ich fürchte sogar, dass Du im Eifer nicht richtig gelesen hast.
Darum antworte ich jetzt auf deinen Vorwurf wie folgt:
Es ging nicht vornehmlich darum Gasheizungen zu ersetzen, sondern sie zu ertüchtigen.
Da wäre die Brennstoffzellen-Heizung zu nennen.
Es wäre zudem eine stromerzeugenden Heizung.
Das funktioniert in etwa so:
In einer Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser.
Bei diesem chemischen Prozess wird gleichzeitig Strom erzeugt und Reaktionswärme freigesetzt.
Wasserstoff wird dabei aus Erdgas gewonnen.
Also wäre das bei allen Gasheizungen grundsätzlich möglich.
Brennstoffzellen arbeiten sehr effizient:
Wie beim Blockheizkraftwerk könnte auch hier sowohl der Strom, als auch die Wärme, direkt vor Ort genutzt werden.
Hallo aixois,
danke, ich war leider etwas in Eile. Aber mit deiner Antwort dürfte auch Edita was anfngen können.
Juro
Danke Karl für den Hinweis. So weit hatte ich wohl noch nicht nachgelesen.
Alles gut.
Einen sonnigen Tag für euch.
Und in Spanien war es Mariano Rajoy, während seiner Zeit mussten Photovoltaikanlagen sogar abgebaut werden.
Wie weit könnten wir heute sein, wenn Politiker den Mut für Innovationen gehabt hätten.
Bruny
.....Ich glaube nicht, dass BK Scholz seine als manchmal zögerlich empfundene Haltung aus dem 2 + 4 Vertrag herleitet. Dort nimmt zwar die Präambel eine Reihe von Willenserklärungen auf, aber eben nur in der Präambel, die Versprechungen darstellt , die nicht 'einklagbar' sind....
....Man kann bei 'Verstoß' nur den Vorwurf machen, dass eine der Parteien gegen den "Geist des Vertrags" (hier: eine Bereitschaft erklärt zu haben, die heute keine mehr ist) verstoßen hat, viel mehr nicht, und schon gar nicht , 'Kriegspartei' geworden zu sein. Dazu ist UN Recht heranzuziehen.
Souveränitätseinschränkende Rechte sind direkt in bilateralen oder im Rahmen von NATO Vereinbarungen geregelt. Sonderrechte der USA sind da dauerhaft gesichert und fortgeschrieben worden.....
Und das kann, mal abgesehen von Rechten im Bereich der Sicherheitszusammenarbeit (Vergünstigungen für amerikanische Firmen, die bestimmte Dienstleistungen, unter anderem im Geheimdienstbereich), auch viel alltäglichere Angelegenheiten betreffen wie z.B. das Steuerrecht, das Baurecht , aber auch was die Strafgerichtsbarkeit /Strafverfolgung angeht, wo weitgehend US Recht gilt.....
.....Und da ist man bei der - unter Juristen umstrittenen Frage - ob die Ausbildung ukrainischer Kämpfer an modernen Waffen, die sie zeitnah gegen den Kriegsteilnehmer Russland einsetzen werden, über die (erlaubte) Hilfe im Falle eines Angriffs hinausgeht.....
......Das gleiche gilt für die einsatzvorbereitende Tätigkeit von Ausbildern der Bundeswehr in deutschen Kasernen.
Werden die USA, wird insbesondere DE, dadurch zur "Kriegspartei", weil da die Grenze des "nur" Helfen Wollens (durch Waffenmaterial) überschritten wurde ?.....
Interessant auch die Anfrage/Antwort zu dieser Frage (Truppenstationierungen/Militärhilfe) im BT. Teile der Anwort sind als VS - 'militärisches Geheimnis' - nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.....
....Das hat jetzt mit dem Gas-Alarm nur insoweit etwas zu tun, als dass wir uns bewusster werden sollten, dass wir uns nicht in einer Friedenssituation befinden, sondern von den Folgen des aktuellen 'Wirtschaftskriegs' betroffen sind und dazu können auch gelegentliche Stromabschaltungen uvam gehören.
aixois:
aixois: Du zeigst uns in deinem Beitrag an Beispielen, dass Politiker wie auch wir als Einzelne in der Souveränität immer eingeschränkt sind. Für mich zeigt die Erfahrung aus 60 Jahren Begleitung der Politik:
Jeder, der in der Demokratie in die Politik geht, muss erst mal lernen, dass er in der Politik nie das bekommt, was er sich wünscht.
Das klingt auf den ersten Blick vielleicht trivial, ist es aber nicht denn jeder, vor allem die, die mit viel Idealismus antraten, müssen erst mal diese schmerzliche Erfahrung machen.
Du nennst als Beispiel den 2+4 Vertrag und seine Präambel. Für mich ein eindrückliches Beispiel dafür, dass die USA damals, 1990, die Weltmacht Nummer 1 war und das auch angewendet hat: Verträge werden so formuliert, dass die Interessen der USA sichergestellt bleiben. Und alle stimmen zu. Auch die Sowjetunion mit Gorbatschow. Die SU war damals militärisch immer noch eine Weltmacht. Aber nur noch auf dem Papier. Denn Gorbatschow war damals nur noch Herr eines schon im Untergang befindlichen Reiches und finanziell von der Hilfe des Westens abhängig. Und nicht mehr souverän.
Ob das mit den USA als Weltmacht Nummer 1 heute auch noch so ist, ist ein anderes Thema. Und auch, was der Volksmund schon immer wusste: Geld regiert die Welt! ist auch ein anders Thema.
Nick42
ich denke immer mehr,d ass niemand von uns, die wir in grosser Gnade alle kriegsunerfahren sind,diesen von Putin angezettelten Krieg in der Ukraine und deren Kampfwillen und Einstellung auch nur ansatzweise beurteilen kann.Putins Krieg "geht" doch auch. Ich hätte eher dafür Verständnis, wie jemand fragt, warum ein Krieg "geht", statt zu fragen, wie man einen Krieg beenden. Egalisieren heißt, den Zustand vor Beginn des Krieges wieder herstellen. Alles andere wäre Putin und allen Kriegstreibern geholfen. Deshalb wünsche ich mir, als Ende eines Krieges den Zusatand wieder herzustellen, der vor dem Krieg herrschte. Das funktioniert nicht? Das muß man sich eben vorher überlegen. In diesem Sinn kann kein materieller Kampf gewonnen werden und ist sinnlos. De Gaulle hat es gut ausgedrückt: "Deutschland wurde geschlagen. Wir alle haben verloren." Für den Ukrainekrieg würde es heißen: "Die Ukraine wurde geschlagen. Russland hat verloren!" So wird die falsche Logik des Krieges zurecht gerückt. Wer Krieg anzettelt verliert. Das muß in die Köpfe der Menschen.
Erreichen könnte man das am Verhandlungstisch über die Gesetze der Organisation und Selbstorganisation. Denn die Organisation eines Systems muß sein, sonst droht der Untergang des Systems. Aus Gründen der Organisation ist es auch Unsinn, der Macht eines Systems Wille zur Vorherrschaft vorzuwerfen. Die Macht kann vom Aufbau des System gezwungen sein, vorherrschend zu werden. Oder andersherum: Was Putin macht, ist letztendlich sinnlos, weil er nicht gewinnen kann. Dazu hat er im System zu wenig Teilmacht.
--
adam
Das hängt auch damit zusammen, dass wir alle von zensierten Informationen leben, bzw. von den Aussagen pensionierter, deutscher Generäle, die immer wieder (vermutlich sehr gerne) vor deutschen TV-Kameras sitzen und uns ihre Theorien vermitteln wollten. Meist lagen sie genau so falsch, wie man an späteren tatsächlichen Ergebnissen sehen konnte, wie wir alle, auch in diesem Forum.
Ich selbst habe mir bis heute keine eigen Meinung bilden können, ob ein weiter verstärkter Einsatz von Waffen, die aus der freien, westlichen Welt geliefert werden, zu einem wie auch immer gearteten Kriegsende führen können. Ich verbinde die gesamte männliche Kriegsrhetorik immer stärker mit Tod und Verderben und zwar auf beiden Seiten - der Ukraine und auch Russland.
Derzeit hören wir, dass die Ukraine Gebiete zurückerobert und Russland anscheinend flieht, dies aber als Umgruppierung der TRuppen deklariert.
Ich denke, Verhandlungen auf dieser Ebene werden weder angestrebt, noch könnten sie mit einem einigrmassen kompromissfähigen Ergebnis beendet werden. Dazu scheint die Zeit auf beiden Seiten noch nicht reif genug zu sein.
Die Ukrainer scheinen nicht in Furcht zu erstarren vor einer russischen Übermacht, die sich in Teilen mehr und mehr als "Wahn Putins" herausstellt.
Aber wir stehen kurz vor dem Winter: bei uns dürfte er "nur kühler" in den Wohnungen werden - die Menschen in der Ukraine haben keine Wohnungen mehr und überlegen dann, wo sie die nächste Mahlzeit herbekommen sollen oder ob doch noch eine Fluchtmöglichkeit in ein anderes Land gelingen könnte.
Im Wirtschaftskrieg gegen Europa wirid Putins Waffe Energie auf Dauer nicht halten, was er sich selbst davon verspricht. WEnn die Volkswirtschaften des Westens längst wieder auf Erholungskurs sind, dürfte Russlands Wirtschaft in den Trümmern liegen - ob mit oder ohne Putin. Olga
So sehe ich es auch liebe Olga, RU Wirtschaft war schon vor dem Ukraine Krieg sehr schwach , es wird wird früher oder später zum Zusammenbruch kommen, ich schrieb als Ironie vor 1-2 Jahren irgenwann könnten wir so weit kommen dass die EU den russischen Bürger mit EU Gelder helfen könnte um die alltäglichen Bedürfnisse des russischen Bürger aufrecht zu erhalten, warten wir mal ab.
Besonders wenn die EU Einnahmen der RU Energie wegfallen das könnte der letzte Stoss sein.
Dann hat China eine billige RU Tankstelle für sich alleine. Phil.