Innenpolitik Habeck ruft die Gas Alarmstufe aus
Nun ja, wenn du gar kein Gas (direkt !) verbrauchst, dann gehen dir deine Ratschläge auch relativ leicht von der Hand!Wir verbrauchen auch kein Gas - aber Öl und das geht aktuell wieder mal im Preis runter, kann aber natürlich genau wieder umgekehrt kommen.
Was meinst du denn mit "Ersatzheizung kaufen"? Etwa einen Heizlüfter oder einen Infrarot Strahler, der dann mit Strom aus dem AKW beheizt wird? Das wird eh nix - aber das nur am Rande...
Die Heiztemperatur in der Heizperiode senken, ist sicher schon mal gut (egal, wie die Heizenergie generiert wird). Was die Warmwassererzeugung angeht, so haben wir jetzt - wo die Gastherme eh nur für das Wasser läuft - das Gerät ganz abgeschaltet. Warmes Wasser betrachte ich bei diesen Temperaturen für einen gesunden Menschen als Luxus.
Was mir noch einfällt: die Unmengen an Gasgrills, die in unserer Nachbarschaft - und sicher nicht nur da -
jedes WE mindestens 1x zum Einsatz kommen.
Wir haben im Haus noch immer keine Betriebskostenabrechnung für 2021; das lässt düstere Vorahnungen über die Höhe aufkommen, die vermutlich im nächsten Jahr noch schlimmer wird,wenn 2022 abgerechnet wird. Also finanzielles Polster schaffen, um das alles bezahlen zu können und sich auf Verzicht auf anderer Seite einstellen.
Das mit der Ersatzheizung verstehe ich auch nicht - wer "anstatt"einen elektrischen Strahler einsetzt, der wird sein Stromrechnungswunder erleben und sollte jetzt schon beginnen, entsprechend viel Geld auf die Seite zu legen (damit nicht hinterher wieder "nach dem Staat" gerufen werden muss).
Wieso wird das mit dem AKW-Strom nichts? Haben Sie nicht bedacht, dass dieser auch von der anderen Seite des Rheins gekauft werden kann (also von Frankreich?) - dieses Land liegt gar nicht so an irgeneinem Rande, sondern in unserer Nachbarschaft.
Gasgrills? Bei uns setzen sie Leute immer mehr Elektrogrills ein, was aber auch nicht kostensparend ist. Aber vielleicht hören die Hardcore-Griller dann wieder auf damit, sogar im Winter mit Daunenjacken, Mützen und dicken Handschuhen draussen zu grillen, weil das verwendete Fleisch aus Massentierhaltung ja sooooo lecker ist.
Wir werden uns alle umstellen müssen und je schneller wird das tun, desto besser. Merke: durch Klagen über unerfreuliche Situationen wurden diese noch nie verbessert.... Olga
Intern wird bei den Energieversorgern bereits Stufe 2 vorbereitet.
Bei Gesprächen mit Handwerksmeistern, habe ich erfahren, dass bereits einige Dachziegel - und Fliesenhersteller die Produktion eingestellt haben.
weserstern
Das trifft dann auf die andere, unangenehme Wahrheit,dass z.B. auf Fliesenleger und andere Handwerker hier in Bayern mittlerweile monatelang gewartet werden muss, bis die in der Lage sind, Aufträge auszuführen.
Wissen Sie, aus welchen Ländern diese Fliesen kommen, wo nun die Produktion eingestellt wurde oder wird? Das muss ja nicht automatisch Deutschland bedeuten; Fliesen werden auch sehr oft zB. aus Italien geliefert oder anderen südeuropäischen Ländern .Olga
@olga ,
einige Infos habe ich von Ausschusssitzungen und wie mir die Handwerker mitgeteilt haben, handelt es sich um deutsche Firmen. Doch ich denke mir, auch bei den ausländischen Herstellern wird es nicht anders aussehen.
Alle Preise für das gesamte Bauwesen sind massiv gestiegen , wie auch die Lebenshaltungskosten für alle Bürger.
weserstern
" Die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG ist der größte Keramikfliesenhersteller des Landes. Das Unternehmen hat 1115 Mitarbeiter. 2021 lag der Umsatz bei 152 Mio. Euro. In den vier Werken in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Rheinland-Pfalz stellt das Unternehmen Fliesen sowie Schwimmbad- und Fassadenkeramik her. Vorstand der Deutschen Steinzeug ist seit 37 Jahren Dieter Schäfer."
„Ich hätte mir mehr Verständnis erhofft“
Edita
Diese Keramikhersteller, zu denen vermutlich auch die Fliesen- und Ziegelhersteller gehören, benötigen viel Gas für ihre Spezialöfen. Wie man nun hören kann, sind diese Öfen nicht mehr einsatzbereit, wenn sie einmal zB. wegen Energieverknappung kalt heruntergefahren wurden.
Wenn also jetzt schon solche Hersteller ihre Produktion einstellen, bedeutet das ja, dass sie kein Gas mehr bekommen, was ich mir aber nicht so richtig vorstellen kann.
Vermutlich ist das auch eine vorankündigende Drohung an das deutsche Wirtschaftsministerium, wo jetzt vermutlich ständig Briefe von Industrieunternehmen eintrudeln, die alle den Wortlaut haben: wir sind wichtig, wir dürfen nicht in die allgemeinen Energie-Sparmassnahmen inkludiert werden. Olga
Danke Edita.
Es zeigt aber auch überdeutlich, dass nicht nur die handelnde Politik (CDU/CSU und SPD) über viele Jahre ziemlich blauäugig das Energie-Thema und dessen Beschaffung als nicht mehr auflösbar beurteilte, sondern auch die Industrie. Die stehen jetzt vor der schwierigen Aufgabe, innerhalb kürzester Zeit Energie-Alternativen aufzubauen. Das müssen die m.E. schon dann, wenn nicht mehr russisches, sondern evtl. Gas aus Katar geliefert wird, weil die Spezifika völlig unterschiedlich sind.
Wenn man dann natürlich dieses Unternehmen mit ca 150 Euro Jahresumsatz in die Wichtigkeitsbetrachtung mit einschliesst, kommen natürlich Unternehmen wie BASF, Bayer usw. immer weiter nach vorne in die Reihe,die vom Wirtschaftsministerium mit oberster Priorität behandelt werden müssen. Olga
Dazu noch ein Gedanke @olga,
denke auch an die Glasindustrie, wo die Öfen Tag und Nacht brennen müssen und auch viele wichtige Dinge für die Pharmaindustrie herstellen.
weserstern
Naja Olga - in dem Falle hat sich die Industrie schon auf die Aussagen des damaligen Umweltministers Peter Altmaier verlassen, er verkündete damals, Zitat:
„Energiewende kostet eine Billion Euro!“
"Dabei war die Rechnung damals schon falsch. Die angeblichen Kosten waren nicht nur viel zu hoch beziffert. Sie verwechselten sie auch mit Investitionen. Heißt: Man verschwieg den vielfältigen Nutzen der Energiewende und die damit verbundenen Einnahmen und Gewinne. Wer darauf hinwies, wurde verspottet.
Die Strategie ging auf. Die Energiewende wurde erfolgreich ausgebremst. Fossiles Erdgas boomte als „Brückentechnologie“. Milliarden flossen in „Stranded Investments“ und es entstanden fossile „Lock ins“, Abhängigkeiten, die wir heute schmerzhaft spüren.
Es wurden massive Barrieren und Hemmnisse für (oder besser: gegen) den Ausbau erneuerbarer Energien aufgebaut: zu wenige und fehlerhafte Ausschreibungen, Sonder-Abgaben und komplizierte Genehmigungsverfahren. Belohnt wurde nicht das Energiesparen, etwas die energetische Gebäudesanierung. Belohnt wurde die energieintensive Industrie mit üppigen Ausnahmen."
Der Preis der verschleppten Energiewende
Edita
Doch. Habe ich bedacht. Offenbar anders als du. Frankreich könnte demnächst durchaus in die Lage geraten, Strom importieren zu müssen als welchen exportieren zu können.Wieso wird das mit dem AKW-Strom nichts? Haben Sie nicht bedacht, dass dieser auch von der anderen Seite des Rheins gekauft werden kann (also von Frankreich?) - dieses Land liegt gar nicht so an irgeneinem Rande, sondern in unserer Nachbarschaft.
Ach.... und Frankreich liegt in der Nachbarschaft?!
Echt?... was du nicht sagst... *Kopfschüttel*
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