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Irgendwer hat die Übersicht verloren ??


Bei ihren Ermittlungen gegen Karl-Theodor zu Guttenberg ging die Staatsanwaltschaft Hof nicht davon aus, dass der ehemalige Verteidigungsminister das Urheberrecht absichtlich verletzt hat.

Seine Erklärung, er habe bei der Doktorarbeit die Übersicht verloren und wissenschaftliche Quellen nur noch sporadisch studiert, sei "nachvollziehbar und jedenfalls nicht zu widerlegen", heißt es nach Informationen des SPIEGEL in der Begründung, warum das Verfahren eingestellt wurde.

Die Ermittler sprechen von einem "dolus eventualis", einem Eventualvorsatz. Das würde bedeuten, dass Guttenberg bewusst in Kauf genommen hat, dass sein Handeln zu einer Urheberrechtsverletzung führen könnte - diese aber nicht beabsichtigte.

Die Hofer Behörde widerspricht damit den Experten der Universität Bayreuth, die Guttenberg den Doktortitel wieder aberkannt hatte. Die Fachleute hatten in ihrem Abschlussbericht erklärt, es seien nicht nur wissenschaftliche Standards "evident grob verletzt" worden, sondern der Freiherr habe "hierbei vorsätzlich getäuscht"

Phil.

Irgendwer hat die Übersicht verloren ??

Vermutlich Springers Welt oder die Spiegel-Redaktion. Anderseits hat sich der Lügenbaron mit 20.000 Eus frei gekauft und damit ist er nach deutschem Recht nicht mehr vorbestraft. Er darf also nicht mehr Lügenbaron genannt werden und auch ein Staatsanwalt muss seine Schuld bestreiten.

Erinnere dich an Josef Ackermann. Kein Mensch nennt ihn mehr einen korrupten Betrüger und ihm wurde sogar von der Kanzlerin im Kanzleramt eine Geburtstagsparty ausgerichtet. Du musst nur Geld haben.

Geld UND Beziehungen/Netzwerk; wobei ich letzteres für wichtiger halte.

Gut, dass G. im Augenblick nicht in der deutschen Politik Gelegenheit bekommt, im Chaos seiner Zettelkästen den Weg nicht mehr zu finden.

Für mich ist er ein verwöhnter, absolut narzistischer Bubi.

Na, dann will ich den braven Gutgläubigen, die nach Entlastung eines Idols lechzen, mal einen Wermutstropfen in ihre Feierbowle träufeln und ihnen die neuesten Nachrichten (bereits von gestern) unterjubeln:

Kaum hat Karl-Theodor zu Guttenberg öffentlich damit begonnen, seine Zukunft zu planen, widmen sich die Aktivisten von GuttenPlag wieder seiner Vergangenheit - und werden fündig: Schon vor seiner Doktorarbeit soll der CSU-Politiker für einen Aufsatz abgeschrieben haben - auch bei einem Partei-Kollegen.

Blendwerk beginnt nicht erst mit seiner Doktorarbeit. Im Jahr 2004 veröffentlichte er in einer Schriftenreihe der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung einen Aufsatz zu den Beziehungen zwischen EU und Türkei ("Die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU - eine 'Privilegierte Partnerschaft' "). Bereits diesen Aufsatz hatte Guttenberg nach einer neuen Analyse der Online-Aktivisten des GuttenPlag-Wiki in weiten Teilen zusammenkopiert. Mehr als die Hälfte der Seiten enthalte Plagiate - Passagen, in denen Guttenberg sich bei anderen bediente, ohne dies sauber zu kennzeichnen. Die Analyse ist noch nicht abgeschlossen, stündlich kommen neue Funde dazu.

Das "Montageprinzip", das für die Dissertation stilprägend gewesen sei, zeige sich auch hier, sagen die Internet-Aktivisten: "Die Aussage Guttenbergs, beim Verfassen der Dissertation unter besonderem Druck über eine Vielzahl von Quellen den Überblick verloren zu haben, erweist sich in diesem Licht als Schutzbehauptung."
Es handle sich vielmehr um eine "nachweislich erprobte Vorgehensweise", erklären die Aktivisten von GuttenPlag. "Das Plagiieren hatte bei Guttenberg schlicht System."
(Hervorhebungen von Marina)

Allen weiter einen schönen 2. Advent!

Die Staatsanwaltschaft ermittelt und klagt an, wenn sie glaubt die Schuld, in diesem Fall den Vorsatz, nachweisen zu können.
Wenn der Nachweis der Unschuld erbracht wurde, erfolgt die Einstellung ohne Zahlung eines Bußgeldes!
Wenn ich eine Tat nicht begangen habe, zahle ich auch kein Bußgeld sondern warte das Urteil, also den Freispruch ab.

Bei ihren Ermittlungen gegen Karl-Theodor zu Guttenberg ging die Staatsanwaltschaft Hof nicht davon aus, dass der ehemalige Verteidigungsminister das Urheberrecht absichtlich verletzt hat.

Das ist ja eine furchtbare Lachnummer. Fragt sich, wie und wer hier die Fäden gezogen hat. Das stinkt nach Korruption, anders kann ich mir das nicht erklären.

Wenn Guttenberg sich selbst für unzurechnungsfähig erklärt (etwas anderes wäre es doch nicht, wenn er nicht mehr gewusst hätte, was er tut), dann kommt er damit auch noch durch? Bei denkenden, nicht korrumpierten Ermittlern unmöglich in meinen Augen. Ich bin jetzt wirklich baff.

Karl

Hallo Karl.

Mal abwarten was noch kommt.

Phil.

Ich glaube auch nicht daß der noch jemals eine wichtige Rolle in der Politik übernehmen wird.


Phil.

Vielleicht sind Ihnen die Feinheiten der bundesdeutschen Parteienlandschaft nicht ganz so bekannt? Es wird immer vergessen, dass Herr zu Guttenberg für Gesamtdeutschland nie wählbar war; als Mitglied der CSU war er dies nur in Bayern.
Und dort hat er immer noch Fans und könnte bei der nächsten Landtagswahl (2014) sicher den jetzigen Ministerpräsidenten ablösen. Wie gesagt: wir hatten ja auch Franz Josef Strauss, der viel grössere Missetaten in seiner Biografie aufzuweisen hatte und bis heute wie ein König in Bayern verehrt wird. Olga

Karl-Theodor zu Guttenberg nutzt die EU-Kommission in Brüssel für seine Rückkehr auf die politischen Bühne.

Zusammen mit der Kommissarin für Digitales, Neelie Kroes, will Guttenberg am kommenden Montag vor Journalisten eine Initiative zur Freiheit im Internet starten, wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel ankündigte.

Eine Begründung, warum ausgerechnet zu Guttenberg an der Seite von Kroes auftreten soll, war zunächst nicht von der Kommission zu bekommen.

Phil.

Ich schmeiße mich weg Guttenberg wird zu einem Hüter der Freiheit und Menschenrechte im Internet in der EU gekürt. Malte Spitz von den Grünen hat auf Grund einer Anfrage aus Brüssel dies erfahren:

Google übersetzt das so:

Das erinnert mich entfernt an unseren gegenwärtigen Finanzminister.