Innenpolitik guttenberg - popstar

Als der Herr von und zu Guttenberg in unserer politischen Landschaft auftauchte hatte er ja sogar auch mir imponiert.
Er zeigte Energie und Tatendrang, er unterschied sich irgendwie angenehm von den übrigen Langweilern, und ich hätte in mir mit seiner Gattin in den höchsten Ämtern vorstellen können.
Sogar seine Betrügerei mit der Dissertation würde ich als Jugendsünde abgehakt haben, wenn er seinen Betrug eingestanden hätte.
Dass er aber danach seinen bewussten Betrug energisch abstritt und sogar mit Verleumdungsklagen drohte, war schon an Frechheit nicht mehr zu überbieten. Aber er hat es verstanden, mit seinem Buch seine Unverfrorenheit doch noch zu steigern.
Er versteht es inzwischen auch, seine letzten Freunde noch vor den Kopf zu stossen.

Ich habe keinerlei Grund ihn zu hassen. Außer sich selbst hat er ja bisher niemand Schaden zugefügt.

Aber seine Wahrnehmung ist verzerrt. Er macht aus Unrecht weniger als ein Kavaliersdelikt,

und dutch, was hälste denn davon: Der G ist das Opfer einer Verschwörung geworden.

Da schreibt Er eine Doktorarbeit,,leicht erkennbar als Plagiat, Fälschung, Kopie,,
nun setzen sich seine "Vertrauenspersonen/Gönner" die in Wahrheit seine -wie im Nibelungenlied- falschen Freunde sind, (also den Hagen spielen) hin und bestätigen Ihm der Größte zu sein, unfehlbar ja ein Werk abgeliefert zu haben das mit summa cum laude „mit höchstem Lob" bedacht wird.

Im Hinterzimmer sitzen nun diese Freunde und warten darauf das ihr Opfer Karriere macht und lassen (so wie es Journalisten tun die oft ein Granate im Schubfach hätscheln und auf den günstigen Moment warten) die Bombe platzen, so das der Betrug herauskommt,,ok wenn das zu lange dauert könnte man ja nachhelfen und ein paar Tips an Interessenten verraten (hallo, guckt Euch mal die Doktorarbeit vom Dingsda an,,)

vielleicht hätte er mit dieser Ausreden-äh Entschuldigungs-Version mehr Erfolg, müßte sich nur die Beweggründe der Freunde ausdenken, aber Phantasie hat er ja,,,

vielleicht wollte er ja nur mal die Verhaltensweisen der Deutschen testen,,,wie reagieren sie auf Prominenten Betrug,,

hugo

@hugo

Nein. Ich denke, dass dieser vzG so sehr im dünkel seines Geld- und Erbadels erzogen wurde, dass er dachte mit jeder Trickserei davon zu kommen, da er ja so dermaßen elitär und herausragend ist und wir so poplig und doof. Er hat einfach nicht damit gerechnet, dass Jemand es wagt seine Unfehlbarkeit zu hinterfragen. Nun stellt er fest, dass man Ehre nichtmal mit einem Familienvermögen von 320 Mio Euro kaufen kann.

Im Radio habe ich gehört, der Freiherr kritisiert in seinem Buch auch die Verfasser der Texte, die er sich „ausgeliehen“ hat.
Er behauptet, sie hätten auch nur abgeschrieben.

Senhora

an der Tatsache, dass nun ständig talkshows laufen zum Thema ZG, kann man ablesen, was für ein versprengter Haufen unsere Gesellschaft ist.
Man reibt sich an einem genialen Betrüger, weil der weniger Langeweile verspricht.
Dieser Roßtäuscher deckt die Hilflosigkeit eines ganzen Volkes auf.

Sind wir von allen guten Geistern verlassen.

Servus

@heigl

"genialer Betrüger" ...wo war vzG denn genial? Bei der ersten genaueren Kontrolle war seine Doktorarbeit seitenweise rot von registrierten Fremdleistungen. Daran ist doch nix "genial"?

Außer sich selbst hat er ja bisher niemand Schaden zugefügt.

Das sehen viele ehrliche Doktoren und Doktoranden aber völlig anders. Die Rufschädigung des Doktortitels dürfte in Euro nur sehr schwer zu bemessen sein, es werden aber gewaltig viele, die Dimension des Guttenbergschen Vermögens möglicherweise übersteigend viele Euros sein. Deutschland lebt nämlich von dem guten Ruf seiner Wissenschaft und seiner Marke "Made in Germany".

Sehr gut fand ich die Sendung von Maybrit Illner zum Thema.

In dieser sehr unterhaltsamen Sendung kommt die Journalisten zu Wort, die Guttenberg wegen der unauthorisierten Verwendung ihrer Texte verklagt hatte. Das war m. E. das Highlight der Sendung, die ich empfehle anzuschauen.

Das Fazit dieser Sendung ist eindeutig: Deutschland braucht den Betrüger Guttenberg nicht! So doof sind wir nicht.

Karl

@heigl

"genialer Betrüger" ...wo war vzG denn genial? Bei der ersten genaueren Kontrolle war seine Doktorarbeit seitenweise rot von registrierten Fremdleistungen. Daran ist doch nix "genial"?

Den Begriff habe ich versucht, als Wecker hier zu benutzen, um u n s als Zuschauer anzuprangern, mit uns meine ich alle Medien und viel zu viele Leser, Zuschauer, Zuhörer.

In dieser sehr unterhaltsamen Sendung kommt die Journalisten zu Wort, die Guttenberg wegen der unauthorisierten Verwendung ihrer Texte verklagt hatte. Das war m. E. das Highlight der Sendung, die ich empfehle anzuschauen.

Das Fazit dieser Sendung ist eindeutig: Deutschland braucht den Betrüger Guttenberg nicht!

Karl

DAs PRoblem ist natürlich, dass nur eine Frau klagte, deren Texte verwendet wurden - der Rest übte sich in Schweigen. Das hatte ich mir bei dem Geschrei in dieser Plagiatsaffäre auch anders vorgestellt - allerdings: wo klein Kläger, da kein Richter.
Bei Maybrit Illner sass ja auch der Typ von der Uni Bayreuth, der schon extrem kläglich die Tatsache argumentierte, dass diese Dissertation immerhin von einem Professoren-Gremium mit suma cum laude benotet wurde.

Und lieber Karl - ca 49% der deutschen Bevölkerung möchten ihn gerne zurück (das ist fast die Hälfte) - und Wahlentscheidungen werden bei der amüsanten und sehr netten Frau Illner-Obermann ja nicht getroffen, bzw. vorweggenommen.
Bis zu den nächsten Wahlen kann es Herr Baron mit Familie sicher gut in seiner Villa für 5 Mio in Connecticut aushalten - ist z.B. nicht weit nach New York von dort aus. Olga

Sehr gut fand ich die Sendung von Maybrit Illner zum Thema.

In dieser sehr unterhaltsamen Sendung kommt die Journalisten zu Wort, die Guttenberg wegen der unauthorisierten Verwendung ihrer Texte verklagt hatte. Das war m. E. das Highlight der Sendung, die ich empfehle anzuschauen.

Das Fazit dieser Sendung ist eindeutig: Deutschland braucht den Betrüger Guttenberg nicht! So doof sind wir nicht.

Karl

Karl, die Illner-Sendung war hochinteressant, und der Klägerin, Frau Volkmann-Schluck, habe ich fast atemlos zugehört, so spannend fand ich sie.
Diese eine Klage, stellvertretend für alle, zeigt das ganze Ausmaß der Dreistigkeit, die unser smarter, hochstaplerischer, verlogener Emporkömmlings-Schönling (ich beginne, ihn regelrecht zu hassen, wie man wohl sieht ) sich geleistet hat, in derart anschaulicher und überzeugender Weise, dass ich niemanden mehr verstehe, der seine Stimme für ihn erhebt. Zumindest muss man mit völliger Ignoranz und einer gehörigen Portion Dummheit (Anwesende sind nicht ausgeschlossen) versehen sein, um so jemanden noch ernsthaft weiter als Politiker hierhaben zu wollen. Ein Lügner und Betrüger, so jemanden wollen angeblich noch 50 oder 48% der Deutschen, einzig und allein wegen seines Charisma? Auf zur Berlusconisierung Germanias? Dann wundert mich weniger denn je, wie ein viel schlimmerer hetzerischer Demagoge und Massenmörder mal in diesem Land an die Macht kommen konnte.

Ich bin trotzdem überzeugt davon, dass er nicht nur „vorerst“, sondern auf Dauer oder zumindest auf lange Sicht gescheitert ist. Er wird es nicht schaffen, allen Olgas und di Lorenzos (der Mann ist bei mir endgültig unten durch) zum Trotz!