Innenpolitik guttenberg - popstar
Schon interessant, dass Sie diesen hasserfüllten und persönlich beleidigenden Beitrag auch noch "bescheiden" nennen:[...]
Nicht hasserfüllt. Ich hasse KTG nicht, ich halte ihn lediglich für einen Blender/Hochstapler dreisten Lügner halt.
Um ihn hassen zu können, müsste er mir mal was bedeutet haben. Dem ist aber nicht so.
Was hat Ihnen Herr zu Guttenberg persönlich getan? Psychologen würden es so erklären, dass er Sie an irgendjemanden in Ihrem Leben erinnert, der nicht gut zu Ihnen war. WAr es so?[...]
KTG muss mir persönlich nichts angetan haben, um mir ein Bild von ihm zu machen.
Und nein, er erinnert mich an niemanden aus meinem Umfeld.
Weshalb so viel Energie Ihrerseits?Weniger Energie, als Sie offenbar meinen. Das war jetzt einmal meine Meinung zu diesem Mann und fertig. Ansonsten interessiert der mich nicht sonderlich. Einzig in der Politik will ich ihn nie wieder sehen, denn dann trifft er womöglich Entscheidungen, die auch mein Leben beeinflussen könnten, und das wäre mit das Letzte, was ich mit mir machen lassen würde.
Ob er nie mehr zurückkehrt, da wäre ich ganz vorsichtig Madame Olga, vorstellen könnte er sichs und ausschließen tut er es auch nicht. Und erste geöffnete Arme sind bereits vorhanden, die ihn freudig auffangen würden.
Oh und bzgl. meiner Einschätzung zu seiner Person: Empathie und das Lesen von Körpersprache zeigen schnell, sehr schnell, ob jemand lügt oder nicht. KTG liest sich wie ein Buch für Anfänger.
Wer bei einem der vermutlich einschneidensten Schritte seiner beruflichen Laufbahn (nämlich erst die Erklärung den Doktortitel vorübergehend - ich betone vorübergehend - abzugeben und dann die Erklärung seines Rücktritts) nicht mal seine Mundwinkel unter Kontrolle bringen kann, zeigt mir, dass er a) lügt und b) dabei offensichtlich noch nicht mal begriffen hat, was er da getan hat und wie ernst seine Lage ist. Und ich weiß ehrlich nicht, was von beidem schlimmer ist. Davon ab weicht er beim Lügen den Blicken von anderen aus.
Sobald er Dinge spricht, von denen er wirklich überzeugt ist, ist seine Körpersprache eine völlig andere.
Gerade beginnt Guttenberg, den Spieß umzudrehen nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Er beschuldigt nun die Uni Bayreuth, bei der Be-und Verurteilung seiner Dissertation befangen gewesen zu sein. Am Ende bekommt er seinen Doktor wieder, braucht keine neue Dissertation zu schreiben (was er vorhat) und wird wieder Minister irgend eines Ministerium!
Clara
Obwohl der Herr Baron einst sehr noble Spenden an diese Uni überwies, wird sie nicht ihre Seriosität riskieren, und ihre Einschätzung korrigieren.
Befangen war die Uni Bayreuth möglicherweise damals als sie ihm diesen Grad zuerkannte.
Es wäre ein gefundenes Fressen für viele Professoren, dem Freiherrn seinen Betrug erneut nachzuweisen, und auch die Opposition hätte wieder willkommene Argumente gegen die
CDU /CSU, wenn diese den Blender wieder in die Politik einfädeln würde.
Aber ich bin trotzdem gespannt, was in unserem Staat so alles möglich ist.
[...] Alle Zeitungen sind befangen, weil es auch die Meinungen der Redakteure und/oder ihrer Arbeitgeber sind. Im Fall Guttenberg, bzw. seiner Beurteilung sind sich gemeinsam mit der (1) "Zeit" fast alle Zeitungen einig, auch die "FAZ" und die "taz". [...] (2) Am Ende bekommt er seinen Doktor wieder, braucht keine neue Dissertation zu schreiben (was er vorhat) und (3) wird wieder Minister irgend eines Ministerium! Clara
(1)
Es war schon interessant seinerzeit zu lesen, wie die FAS (= Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) im Frühjahr ca. fünf Seiten darauf verwendete, KTG gleichsam mit allen Rohren zu beschießen und damit, zumindest aus der Sicht des bürgerlichen Leitungs- und Bildungselite (die Hauptzielgruppe der FAZ), öffentlich zu demontieren. Wobei sie damals, wenn ich mich recht erinnere, kaum die Person KTG angriff, als vielmehr das Terrain um KTG beschoss. Ein besonderes Angriffsziel war in einem ganzseitigen Artikel "ein Massenblatt", das namentlich nicht genannt wurde, mit dem aber natürlich die BILD gemeint war. Denn die BILD hatte es vorher gewagt, mit ihrer Werbung im Stile der FAZ (Dahinter steckt immer ein kluger Kopf) mit Hilfe Udo Lindenbergs in einer Fußnote daraufhinzuweisen, dass sie mehr Akademiker/ Hochschulabsolventen unter ihren Leser habe als die FAZ (Das wurde mit dem Hinweis auf irgendeine Studie belegt.).
(2)
Diese mögliche Kalkulation bzw. Strategie gehört in den Bereich der Realsatire; d.h. die Wirklichkeit ist schlimmer als jede satirische Fiktion, das Original, der Realzustand erfüllt die Kriterien einer Satire. (In 89er Jahren: Nach Ansicht vieler Kabarettisten war das Original Kohl komischer als jede parodistische Verzerrung und Übertreibung. (Man könnte auch sagen, die Wirklichkeit ist schlimmer als jede Überlegung vorher ... siehe im Falle der Irakkriege: Die Wirklichkeit (das, was man hinterher aufklärte und erfuhr) war schlimmer als jede "spekulierte, erfundene Kritik" vorher.)
Würde ein Drehbuchautor mit einer solchen Idee wie die Re-Inkarnation der KTG'schen Promotion bei einem Intendanten vorstellig werden, würde vermutlich dieser diese Idee wegen ihrer Absurdität ablehnen ... jetzt bin ich mal gespannt ...
(3)
Aber, aber ... man glaube doch nicht, dass sich Herr KTG mit irgendeinem Ministerposten begnügt! Jetzt - nach der ganzen Geschichte vorher - wird dieses narzistische Buberl, flankiert von dem Ehrgeiz seiner Vaters und bejubelt von vielen schlichten, heilsbedürftigen Menschen, natürlich nach dem höchsten Amte greifen ... Schloss Bellevue ist ja leider schon besetzt, bleibt also nur noch das Bundeskanzleramt. Für den Petristuhl in Rom fehlen ja leider die entsprechenden Voraussetzungen.
Es ist schon überlegenswert, wie doch die Ego-Manie bestimmter Menschen immer mehr zum einzigen Maßstab für eine Laufbahn in der Öffentlichkeit wird, wobei die Rolle der Massenmedien, hier vor allem die entsprechenden Bombardierung mit audiovisuellen Botschaften, bei der Verbreitung dieser Botschaften evident ist.
Ego-Manie, Personenkult ... offenbar das Merkmal politischer Herrschaft im 20. und offenbar auch im 21. Jahrhundert. Aber man muss ehrlich sein ... diese Ego-Manie, dieser daraus resultierende und verbundene Personenkult funktioniert nur, weil sich eine Menge, eine Masse, eine Öffentlichkeit, eine Gesellschaft für blöd halten lässt.
(Parteien stehen da in einem Dilemma: Auf der einen Seite profitieren sie von der Popularität eines solchen narzistischen Menschen, ihr ganzer Wahlkampf ist dann entsprechend darauf abgestimmt. Andererseits sind sie dann von diesem Menschen abhängig, innerparteiliche Kritik und Kontrollinstanzen funktionieren nicht mehr. Gleich ob CSU, CDU, SDP, FDP, GRÜNE ... Und wenn man nach Italien, Frankreich, UNgarn, Polen, USA, zu den zentralasiatischen Republiken, zu den afrikanischen, zu den fernöstlichen und lateinamerikanischen Staaten hinschaut ... überall das Gleiche.
Für mich wäre eine Analyse der Person KTG's, seiner Sozialisation, seiner Entwicklung interessant. Denn darin liegt wohl der wesentliche Schlüssel des Ganzen.
In diesem Sinne und sich dringend Regen wünschend (für die Landwirtschaft = immer noch Grundlage unserer Ernährung und damit unseren menschlichen Lebens)
Robert(ino)
Da ist mir Herr Baron immer noch lieber, der übrigens, als er die Disseration schrieb, noch kein Politiker war.Das ist nicht richtig. Der Herr hat sogar den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages für Passagen seines betrügerischen Werkes verwendet.
Margit
... Es war schon interessant seinerzeit zu lesen, wie die FAS (= Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) im Frühjahr ca. fünf Seiten darauf verwendete, KTG gleichsam mit allen Rohren zu beschießen und damit, zumindest aus der Sicht des bürgerlichen Leitungs- und Bildungselite (die Hauptzielgruppe der FAZ), öffentlich zu demontieren. ... Robert(ino)
Ebenfalls aus der heutigen FAZ
Vollkommen unverändert
Das aktuelle Buch
Karl-Theodor zu Guttenberg über die Brille, die Badewanne und seine „beschissene“ Arbeit
Wer dieses Buch nicht in Gänze lesen mag, dem seien die beiden entscheidenden Stellen gleich genannt. Es ist die mit der Brille und die mit der Badewanne. Auf gut 200 Seiten unterhält sich der einstige Verteidigungsminister und Liebling vieler Deutscher, Karl-Theodor zu Guttenberg, mit dem Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“, Giovanni di Lorenzo, und schildert dabei unter anderem, warum er keine Brille mehr trägt. Eine „reizende indische Ärztin in den USA“ habe festgestellt, dass er, Guttenberg, ohne Brille „vollkommen ausreichend“ sehen könne. Nur beim Autofahren trage er noch eine Brille, da es dabei besser sei, wenn man „mit dem linken Auge etwas mehr sieht als nur schwarze Klumpen, die einen überholen“. Etwas weiter hinten erklärt er, warum es völlig normal sei, dass der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer auf dem jüngsten CSU-Parteitag nicht einmal seinen Namen erwähnt habe: „Wenn man nicht mehr in der gleichen Badewanne plantscht, wird das Wasser schnell kühler.“
Wieso diese beiden Passagen so wichtig sind? Weil sie dokumentieren, dass Guttenberg neun Monate nach seinem Rücktritt völlig unverändert und nach wie vor bereit ist, unter Missachtung aller Logik Dinge in einen Zusammenhang zu pressen, der für den Normalmenschen beim besten Willen nicht zu erkennen ist. Oder kann irgendjemand erklären, warum man eine „reizende indische Ärztin“ braucht, um zu merken, dass man tadellos sieht? Und wie es – zweitens – sein kann, dass ein Mensch, der liest, schreibt, Vorträge hält, sich in der Welt bewegt, mühelos überall ohne Brille auskommt, beim Autofahren aber andere Fahrzeuge nur als schwarze Klumpen wahrnimmt? Das können nur höhere Wesen begreifen, ebenso wie die Logik der Behauptung, dass das Wasser schneller abkühle, wenn zwei Menschen nicht mehr in derselben Wanne planschten. Man könnte es auch so sagen: Karl-Theodor zu Guttenberg hat von seiner Fähigkeit, Unsinn zu erzählen, nichts eingebüßt.
Besonders deutlich wird das im ersten Kapitel des Gesprächsbandes, in dem es um Guttenbergs Doktorarbeit geht. Wieder und wieder betont der ehemalige Minister, dass er zwar einen großen Fehler gemacht und eine (so wörtlich) „beschissene“ Doktorarbeit abgeliefert habe. ... (Zu seiner Arbeitsweise und möglichen Schuld) "Das ist für mich ganz wichtig, weil es auch etwas mit der eigenen Ehre zu tun hat.“ Wo die Ehre ist, kann die aristokratische Erziehung nicht weit sein. Einmal umblättern: „Aber wenn ich wüsste, dass ich das absichtlich gemacht hätte, würde ich dazu stehen. So bin ich auch erzogen worden.“
Guttenbergs Gesprächspartner di Lorenzo lässt es zu, dass sich die Debatte über die Doktorarbeit über dreißig Seiten erstreckt, ohne dass etwas Neues dabei herauskommt. Damit wird für den Leser des Buches der Eindruck erweckt, im Grunde gehe es bei der Beurteilung des ehemaligen Ministers vor allem um dessen Fehlverhalten beim Abfassen seiner Dissertation, das ja – wenn man ihm glaubt – nicht einmal ein Fehlverhalten, sondern eine ohne eigenes Zutun entstandene Verirrung, eine Art Schicksalsschlag wegen Überforderung war. Für Guttenberg und seine Fans ist das eine ideale Vorlage. Von den eigentlichen Problemen, also Guttenbergs Unfähigkeit und Unwillen, sich den Regeln normalen Regierungshandelns zu unterwerfen, der Masche, sich immer gegen die etablierte Politik zu stellen und diese nebst ihren Protagonisten als Mittelmaß hinzustellen, wird abgelenkt. Einen Fehler, so mögen Guttenbergs Anhänger argumentieren, müsse man doch wohl verzeihen können. Noch dazu bei einem so begabten Politiker. Dass es sich um einen solchen handelt, erfährt der Leser gleich zu Beginn des Buches vom Interviewer di Lorenzo. Der sagt über das Gespräch: „Es ist aber auch das Zeugnis eines Mannes, der zu den größten politischen Talenten in Deutschland zählt und der nie aufgehört hat, ein homo politicus zu sein.“ Auf dem Höhepunkt der Plagiatsaffäre hatte sich di Lorenzo in einem Leitartikel dafür ausgesprochen, dass Guttenberg sein Amt behalten solle.
Doch auch in diesem Gespräch zeigt Guttenberg unfreiwillig, warum er als politische Führungsfigur ungeeignet ist. ...
Vielmehr findet sich das entscheidende Argument in den ausführlichen Erklärungen, mit denen er versucht zu belegen, dass er bei der Erstellung seiner Doktorarbeit nicht absichtlich abgeschrieben habe. So minutiös beschreibt er sein chaotisches Vorgehen – ... so wortreich seine Überforderung mit einer Aufgabe (Bundestagsmandat, Doktorarbeit, Familie), die doch so oder ähnlich zahllose Menschen bewältigen, dass einem angst und bange wird bei dem Gedanken, dieser Mann könnte noch einmal die Geschicke Deutschlands lenken, und sei es nur durch die Mitarbeit an Gesetzen. (ECKART LOHSE)
Vorerst gescheitert. Karl-Theodor zu Guttenberg im Gespräch mit Giovanni di Lorenzo, 208 Seiten, Herder-Verlag 2011, € 19,99.
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30.11.2011 Seite 10
Was kann, was sollte man diesem Kommentar noch hinzufügen?
Die Klostermaus
Danke, Klostermaus, für diesen Bericht! Hinzufügen kann ich natürlich nichts Wesentliches, weil ich das Buch nicht kenne, die Auszüge dennoch aufschlussreich finde. G. di Lorenzo, den ich eigentlich schätze, macht danach einen zwiespältigen Eindruck auf mich. Wenn gesagt wird, Zitat:
"...erfährt der Leser gleich zu Beginn des Buches vom Interviewer di Lorenzo. Der sagt über das Gespräch: „Es ist aber auch das Zeugnis eines Mannes, der zu den größten politischen Talenten in Deutschland zählt und der nie aufgehört hat, ein homo politicus zu sein.“ Auf dem Höhepunkt der Plagiatsaffäre hatte sich di Lorenzo in einem Leitartikel dafür ausgesprochen, dass Guttenberg sein Amt behalten solle."
...dann widerspricht dies eindeutig seiner neueren Aussage, die ich oben schon zitierte und die aus meiner Tageszeitung stammt, nämlich:
"Der Chefredakteur der "Zeit" wird in einer Buchvorstellung so zitiert: "Wer also die Rückkehr des Karl-Theodor zu Guttenberg auf die politische Bühne befürchtet, der fürchtet sich nach diesem Buch vermutlich völlig zu recht."
Die Frage stellt sich: Hat di Lorenzo seine Meinung freiwillig oder auf Druck hin geändert? Oder hat er es nach dem Durchlesen dieses "Bekenntniswerks" vielleicht bereut, das Interview mit G. geführt zu haben und wollte etwas gut machen?
@ Roberta: Im Nachhinein kann ich Deine Bedenken gegen die "Zeit" besser nachvollziehen. Ich kannte di Lorenzos Leitartikel nicht.
Clara
"...erfährt der Leser gleich zu Beginn des Buches vom Interviewer di Lorenzo. Der sagt über das Gespräch: „Es ist aber auch das Zeugnis eines Mannes, der zu den größten politischen Talenten in Deutschland zählt und der nie aufgehört hat, ein homo politicus zu sein.“ Auf dem Höhepunkt der Plagiatsaffäre hatte sich di Lorenzo in einem Leitartikel dafür ausgesprochen, dass Guttenberg sein Amt behalten solle."
...dann widerspricht dies eindeutig seiner neueren Aussage, die ich oben schon zitierte und die aus meiner Tageszeitung stammt, nämlich:
"Der Chefredakteur der "Zeit" wird in einer Buchvorstellung so zitiert: "Wer also die Rückkehr des Karl-Theodor zu Guttenberg auf die politische Bühne befürchtet, der fürchtet sich nach diesem Buch vermutlich völlig zu recht."
Die Frage stellt sich: Hat di Lorenzo seine Meinung freiwillig oder auf Druck hin geändert? Oder hat er es nach dem Durchlesen dieses "Bekenntniswerks" vielleicht bereut, das Interview mit G. geführt zu haben und wollte etwas gut machen?
@ Roberta: Im Nachhinein kann ich Deine Bedenken gegen die "Zeit" besser nachvollziehen. Ich kannte di Lorenzos Leitartikel nicht.
Clara
Re: Und was schreibt die FAZ heute über KTG? (Nicht nur für Robertino)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bemerkenswert ist halt, dass Herr Guttenberg sein Äußeres drastisch geändert hat. Sollte die Harry-Potter-Brille etwa intelektuell wirken, passend zum akademischen Grad? Hat er schon die Gattin gewechselt? Neubeginn?
Jeder kann ja seine Meinung hierzu haben. Mir war der Mann nie sympathisch, er ist ein Schwätzer, ein Blender, macht zu viel Show.
Sein Nachfolger hält sich schön bescheiden im Hintergrund auf.
Jeder kann ja seine Meinung hierzu haben. Mir war der Mann nie sympathisch, er ist ein Schwätzer, ein Blender, macht zu viel Show.
Sein Nachfolger hält sich schön bescheiden im Hintergrund auf.
Amazon macht sich gerade keine Freunde, indem alle negativen Rezensionen zu Guttenbergs-Abenteuern gelöscht werden - es bleiben trotzdem genügend Meinungen übrig, die ein treffendes Bild zeichnen. Hier ein Beitrag, den ich besonders interessant fand:
"Der entscheidene Faktor zu einer wirklichen Karriere ist Demut. Diesen Zusatz hätte Karl-Theodor zu Guttenberg lernen können in den USA, er hätte neue, menschliche Facetten erwerben dürfen, wir hätten ihm Zeit gelassen für Stille & Einkehr. Leider belegt dieses Buch das Gegenteil. Seine Argumentation einer hektisch verteilten Dissertation-Arbeitsweise zielt ins Leere, ich kann dem einfach nicht folgen. Selbst ein Vielschreiber und wissenschaftlicher Arbeiter wusste ich immer - auch in hektischsten Zeiten - woher Texte waren. Für mich bleibt als einzige Möglichkeit, weil Herr zu Guttenberg so dumm nicht sein kann, dass diese Arbeit von einem Ghostwriter geschrieben wurde. Das kann er aber nicht zugeben, weil er diesen Mann/Frau, ja die gesamte Elite in ihrem Doktorgehabe bloßstellen würde. "Wenn ich die Absicht gehabt hätte, zu täuschen, dann hätte ich mich niemals so plump und dumm angestellt, wie es an einigen Stellen dieser Arbeit der Fall ist." Eben, so dumm kann jemand gar nicht sein, der immerhin MInister wurde.
Die Affäre Karl-Theodor zu Guttenberg ist für mich ein Sargnagel in das Vertrauen der Demokratie, wie es Norbert Lammert formulierte. Letzteren greift zG beherzt an: "Ein Sargnagel braucht immer jemanden, der den Hammer hält und den Sargnagel einschlägt". In der Tat hat Karl-Theodor zu Guttenberg mit diesem Buch diese Rolle jetzt selbst übernommen. Es ist in der Summe eine unglaublich unfassliche Abrechnung mit Freund und Feind. Mit etwas mehr Demut wäre ihm klar gewesen, dass dies nicht geht. Selten bin ich mit Seehofer einig, aber hier hat er Recht in der Feststellung, man darf sich nicht erheben über andere, indem man sie herabwürdigt. In der jetzigen Situation steht das zG nicht zu.
Über seine ehemalige Universität sagt er: "Ich bin nicht bereit, mir von einer Kommission, die noch nicht einmal mehrheitlich mit Juristen besetzt gewesen ist, eine rechtlich relevante vorsätzliche Täuschung vorwerfen zu lassen." Jetzt so dumm dastehen zu wollen, um den den Vorsatz auszuschließen, ist die Verteidigungsposition dazu, der überarbeitete nächtliche Schreiber, der nicht einmal Texte zusammenführen kann in Zeiten von kleinen Festplatten und Laptops, es stockt einem der Atem. Und jeder fühlt dies als etwas nicht Stimmiges, das hier instrumentalisiert werden soll. Man kann die leeren, juristisch aufgeblasenen Worthülsen förmlich schmecken, die uns von Karl-Theodor zu Guttenberg entgegengeschleudert wurden und werden.
Ich hatte, obwohl seinem Lager nicht nahestehend, in Karl-Theodor zu Guttenberg durchaus einen positiven Politiker gesehen, der auf eine neue, menschliche Art zuhörte. Tatsächlich bin ich auf eine Inszenierung hereingefallen, die mit diesem Buch weitere Klarheit erfährt. Jetzt nachzutreten, ist schlicht fahrlässig und dumm. Er verhält sich gekränkt, wo Stille besser, wird offensiv, wo die Bitte um Vergebung angebracht gewesen wäre. zG wird somit als jemand transparent, den unsere Gesellschaft nicht braucht: aufgeblasene Rhetorik reicht nicht, schneidiges Auftreten ist von vorgestern. Das Buch trägt allenfalls dazu bei, jene Vorurteile zu bestärken, die wir schon immer gegen eine Aristokratie hatten, die im Grunde nichts lehrt außer den Erb- und Geldadel in der Zukunft definitiv auszuschließen.
So selbstverständlich gut aussehend und unbekümmert er nach oben kam, so unvermeidlich ist die jetzt folgende, schiefe Ebene vorgezeichnet. Unsere Zeit vollzieht eine radikale Umkehr von Heldenbewunderung und Führergläubigkeit, es ist eine der Erfolgsfaktoren von Occupy weltweit, niemand voranzustellen. Das hätte Karl-Theodor zu Guttenberg doch merken können vor Ort in der Nähe der Wallstreet, aber seine zentrale Bemerkung in Halifax war die Forderung nach besseren europäischen Führern, eine Ohrfeige für Angela Merkel und andere. Schon dies zeigte, dass Karl-Theodor zu Guttenberg von allen guten Geistern verlassen ist, dieses Buch setzt dem ganzen jetzt die Krone auf, nein, es schließt jenes Behältnis, von dem Lammert sprach, zu Guttenberg redet sich um jede weitere Chance in unserem Staat.
Und das ist gut so. Das war's, Herr zu Guttenberg. Er wird in Deutschland keine zweite Chance bekommen. Insofern kam das Buch zur richtigen Zeit und Knecht Ruprecht wird ihm die Leviten lesen mit diesem Titel: Endgültig gescheitert: zuGenagelt. Auch in einer neuen möglichen Partei unter der intellektuellen Leitung des Deutschen: Hans Olaf Henkel."
"Der entscheidene Faktor zu einer wirklichen Karriere ist Demut. Diesen Zusatz hätte Karl-Theodor zu Guttenberg lernen können in den USA, er hätte neue, menschliche Facetten erwerben dürfen, wir hätten ihm Zeit gelassen für Stille & Einkehr. Leider belegt dieses Buch das Gegenteil. Seine Argumentation einer hektisch verteilten Dissertation-Arbeitsweise zielt ins Leere, ich kann dem einfach nicht folgen. Selbst ein Vielschreiber und wissenschaftlicher Arbeiter wusste ich immer - auch in hektischsten Zeiten - woher Texte waren. Für mich bleibt als einzige Möglichkeit, weil Herr zu Guttenberg so dumm nicht sein kann, dass diese Arbeit von einem Ghostwriter geschrieben wurde. Das kann er aber nicht zugeben, weil er diesen Mann/Frau, ja die gesamte Elite in ihrem Doktorgehabe bloßstellen würde. "Wenn ich die Absicht gehabt hätte, zu täuschen, dann hätte ich mich niemals so plump und dumm angestellt, wie es an einigen Stellen dieser Arbeit der Fall ist." Eben, so dumm kann jemand gar nicht sein, der immerhin MInister wurde.
Die Affäre Karl-Theodor zu Guttenberg ist für mich ein Sargnagel in das Vertrauen der Demokratie, wie es Norbert Lammert formulierte. Letzteren greift zG beherzt an: "Ein Sargnagel braucht immer jemanden, der den Hammer hält und den Sargnagel einschlägt". In der Tat hat Karl-Theodor zu Guttenberg mit diesem Buch diese Rolle jetzt selbst übernommen. Es ist in der Summe eine unglaublich unfassliche Abrechnung mit Freund und Feind. Mit etwas mehr Demut wäre ihm klar gewesen, dass dies nicht geht. Selten bin ich mit Seehofer einig, aber hier hat er Recht in der Feststellung, man darf sich nicht erheben über andere, indem man sie herabwürdigt. In der jetzigen Situation steht das zG nicht zu.
Über seine ehemalige Universität sagt er: "Ich bin nicht bereit, mir von einer Kommission, die noch nicht einmal mehrheitlich mit Juristen besetzt gewesen ist, eine rechtlich relevante vorsätzliche Täuschung vorwerfen zu lassen." Jetzt so dumm dastehen zu wollen, um den den Vorsatz auszuschließen, ist die Verteidigungsposition dazu, der überarbeitete nächtliche Schreiber, der nicht einmal Texte zusammenführen kann in Zeiten von kleinen Festplatten und Laptops, es stockt einem der Atem. Und jeder fühlt dies als etwas nicht Stimmiges, das hier instrumentalisiert werden soll. Man kann die leeren, juristisch aufgeblasenen Worthülsen förmlich schmecken, die uns von Karl-Theodor zu Guttenberg entgegengeschleudert wurden und werden.
Ich hatte, obwohl seinem Lager nicht nahestehend, in Karl-Theodor zu Guttenberg durchaus einen positiven Politiker gesehen, der auf eine neue, menschliche Art zuhörte. Tatsächlich bin ich auf eine Inszenierung hereingefallen, die mit diesem Buch weitere Klarheit erfährt. Jetzt nachzutreten, ist schlicht fahrlässig und dumm. Er verhält sich gekränkt, wo Stille besser, wird offensiv, wo die Bitte um Vergebung angebracht gewesen wäre. zG wird somit als jemand transparent, den unsere Gesellschaft nicht braucht: aufgeblasene Rhetorik reicht nicht, schneidiges Auftreten ist von vorgestern. Das Buch trägt allenfalls dazu bei, jene Vorurteile zu bestärken, die wir schon immer gegen eine Aristokratie hatten, die im Grunde nichts lehrt außer den Erb- und Geldadel in der Zukunft definitiv auszuschließen.
So selbstverständlich gut aussehend und unbekümmert er nach oben kam, so unvermeidlich ist die jetzt folgende, schiefe Ebene vorgezeichnet. Unsere Zeit vollzieht eine radikale Umkehr von Heldenbewunderung und Führergläubigkeit, es ist eine der Erfolgsfaktoren von Occupy weltweit, niemand voranzustellen. Das hätte Karl-Theodor zu Guttenberg doch merken können vor Ort in der Nähe der Wallstreet, aber seine zentrale Bemerkung in Halifax war die Forderung nach besseren europäischen Führern, eine Ohrfeige für Angela Merkel und andere. Schon dies zeigte, dass Karl-Theodor zu Guttenberg von allen guten Geistern verlassen ist, dieses Buch setzt dem ganzen jetzt die Krone auf, nein, es schließt jenes Behältnis, von dem Lammert sprach, zu Guttenberg redet sich um jede weitere Chance in unserem Staat.
Und das ist gut so. Das war's, Herr zu Guttenberg. Er wird in Deutschland keine zweite Chance bekommen. Insofern kam das Buch zur richtigen Zeit und Knecht Ruprecht wird ihm die Leviten lesen mit diesem Titel: Endgültig gescheitert: zuGenagelt. Auch in einer neuen möglichen Partei unter der intellektuellen Leitung des Deutschen: Hans Olaf Henkel."
Jeder kann ja seine Meinung hierzu haben. Mir war der Mann nie sympathisch, er ist ein Schwätzer, ein Blender, macht zu viel Show.
Sein Nachfolger hält sich schön bescheiden im Hintergrund auf.
... aber Herr Baron bewegt die Massen doch nach wie vor ungemein. Alles erinnert mich an das Sarrazin-Syndrom: auch damals diskutierte das Volk lang und ausführlich über das Buch, obwohl es fast keiner gelesen hatte- dies beförderte Herrn S. zum Millionär,da sein Buch ein Bestseller wurde.
Bei Herrn Baron wird es nicht anders ein - bei ihm ist aber auch seine Dissertation noch sehr gefragt- diese steht mittlerweile auf Warteliste, da man mit diesem Hype nicht rechnete.
Und sein ministerialer Nachfolger wird sich vermutlich - so oder so - ab 2013 einen neuen Job suchen müssen. Wer von den Grünen oder evtl. gar Piraten wird dann wohl neuer Verteidigungsminister sein? Oder -ministerIn? Spannend - oder? Olga
... aber Herr Baron bewegt die Massen doch nach wie vor ungemein
beim bewegen von massen, stellen sich mir die nackenhaare !!!
das würde dem freiherr so passen ... die fahnen hoch und alle hinterher.
da halte ich es mit max liebermann " ich kann garnicht soviel fressen wie ich kotzen möchte"
roberta