Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.

Innenpolitik Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Anna842
als Antwort auf pschroed vom 30.07.2024, 10:53:41
Nein Phil, ich mag dich und du hast mich auch nicht provoziert.
Aber es gibt auch eine ganz andere Seite als Glitzer und Glimmer.
Eine ganz fiese.
Meine Nachbarin freut sich, dass sie ein "Frauenpaar" als Nachbarn hat.
Aber ich würde ihr nie erzählen, auf welch fiese Art ich hier im
Kirchenchor Diskriminierung erfahren habe. Ich vermute, das würde
sie überfordern.
Ich habe es anderen Lesben erzählt. Die kennen das.
Du kannst es im Grunde nur untereinander erzählen, wenn nicht,
kommt von der hetero-Seite immer ein: Das kann doch gar nicht sein!

Wenn du wissen willst, wie es unserem Nachwuchs so ergeht,
dann lese den von mir eingestellten Bericht aus der ach so 
weltoffenen und toleranten Hauptstadt Berlin, die ja so bunt ist...
und leben und leben lassen...die Realität ist sehr oft anders.

Dieser " dyke-march and friends " gibt es in vielen Städten bereits seit
Jahren.
Er läuft einen Tag vor dem CSD.
Er ist ausschließlich für " Lesben und ihre Freunde ".
Mittlerweile wird er überall angegriffen.
Die meisten Freunde haben Angst und bleiben weg.

Ich glaube, du hast den thread hier eröffnet.
Dafür möchte ich dir danken.

Anna
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Lenova46 vom 30.07.2024, 08:28:56
Da ich nicht der Szene angehöre, waren/sind für mich die Aussagen von Anna aufschlussreich. 
Bisher sehe ich keinen Grund dafür, diese Aussagen anzuzweifeln.

 

Ich auch nicht. Zumal mir mein bereits erwähnter verstorbener schwuler Freund (den ich 30 Jahre lang gekannt habe!), der sehr aktiv in der Schwulenbewegung einer hessischen Großstadt war, von ähnlichen Hassexzessen berichtete.

Ich freue mich aber sehr, dass hier einige Menschen schwule Bekannte haben, die diese Erfahrungen NICHT machen mussten. Sie sollten nur nicht den Rückschluss daraus ziehen, dass @Anna842 und andere die Unwahrheit sagen. Das finde ich verletzend.

DW
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf werderanerin vom 30.07.2024, 10:44:30
Ja, Anna...deine Antwort zeigt mir, dass sich in deinem Leben alles, aber auch alles um das Lesbensein dreht.
 

Liebe Kristine,

wenn Du Dich von Kindheit an "anders" fühlst als die anderen,
wenn Du ausgegrenzt wirst (was meinst Du, was mein Freund in der Pubertät erleiden musste, bis hin zur Vergewaltigung??!!!!),
wenn Du niemals bist "wie die anderen" bzw. die anderen niemals sind wie Du,
wenn Du immer wieder darum ringen musst, als "normal" anerkannt zu werden,
wenn Du in einem sozialen Umfeld aufwächst, das Dich schlicht und ergreifend ausgrenzt, und zwar IMMER,
wenn bei Dir immer vorausgesetzt wird, Du seist hetero,, BIST es aber gar nicht...,

... tja, dann dreht sich in der Tat "alles ums Lesben- oder Schwulsein".

Aber das zwingen  die anderen Dir auf. Das wählst Du nicht selbst.

Und hier passiert das wieder: @Anna842 wird nicht geglaubt, ihre Erfahrungen (!!!) werden infrage gestellt, man sucht geradezu Argumente, die ihre Erfahrungen (!!!) widerlegen könnten. Wohlgemerkt: Es werden ihre ERFAHRUNGEN infrage gestellt...

Würde hier eine Frau davon berichten, dass sie vergewaltigt worden sei, würde man das gewiss nicht in dem Maße infrage stellen, man würde eher Mitgefühl, Empathie empfinden. Oder würde ein Mann sich öffnen und erzählen, dass er in der Kindheit von einem "heiligen Mann" sexuell schwerst missbraucht worden ist, würde man bestürzt sein, erschüttert, empathisch.

Aber wenn eine Lesbe von Gewalt durch eine oder mehrere Bevölkerungsgruppen berichtet, dreht sich alles um ihr Lesbensein, oder wird sogar hinterfragt, ob das denn stimmen könnte???

Dieser Thread hier erschüttert mich wie kaum ein anderer. Aber nicht, weil Anna sich hier sehr mutig öffnet, sondern wie mit dieser Öffnung umgegangen wird.

LG

DW

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Brita
Brita
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Brita
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.07.2024, 12:38:02
Hallo Waldler
Danke für deine Worte 
Brita 
Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.07.2024, 12:38:02
Dieser Thread hier erschüttert mich wie kaum ein anderer. Aber nicht, weil Anna sich hier sehr mutig öffnet, sondern wie mit dieser Öffnung umgegangen wird.
 

Ich habe die ganze Zeit nur still mitgelesen. Ich kann nichts dazu beitragen, weil ich keinerlei Erfahrung habe, fand das Thema aber auch aus diesem Grund interessant, vor allem was Anna842 schrieb!!!
 
Je länger ich hier las umso mehr kamen mir die Gedanken die du hier schreibst!!! Ich wollte mich auch dazu äußern, nur fand ich nicht die richtigen Worte. Danke Der-Waldler! 👍


LG Heidrun
Edita
Edita
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Edita
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.07.2024, 12:38:02

Kleiner Einspruch - Anna wird nicht widersprochen weil sie eine Lesbe ist, ihr wird widersprochen wie sie alles was ihr widerfahren ist was sie erzählt, wie sie „ihre Erfahrungen“ ganz selbstverständlich pauschalisiert, als ob alle Lesben diesen Weg gehen mußten und weiterhin müssen, nur da setzt der Widerspruch ein, zu Recht! 
Denn so viele Lesben es gibt, so unterschiedliche Erfahrungen gibt es!
Auch die 1500 Fälle von Haßkriminalität gegen die gesamte LGBTQ - Community hat sie nur auf Lesben bezogen, und das ist nicht seriös!
Teilt man die 1500 auf die 5 Gruppierungen auf, sind es 300 Fälle von Gewalt gegen Lesben, immer noch viel zu viele, aber dennoch gehörig zusammengeschrumpft! 

Edita 


Lesbisch, Schwul, Trans - wie steht’s mit der Toleranz? | SWR Nachtcafé 



 


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Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.07.2024, 12:38:02

Na, du machst mir Spaß.
Wenn du das alles aus den Antworten herausliest, dann gehst du allerdings auch mit einer sehr einseitigen Brille an die Beiträge ran.
Ich habe ein Zitat vom Lesben- und Schwulenverband bzw. drittes Geschlecht gebracht, selbst das wird von Anna als irrelevant abgetan. Und ich dachte, das sei der Verband, von dem Lesben sich vertreten fühlen.
Im Übrigen wird ihr auch deshalb widersprochen, weil man ihre geballte Hetze gegen Transmenschen wahrnimmt.
Rein theoretisch könnte es ja auch sein, dass so jemand hier im Forum vertreten ist, wie mag der sich denn wohl fühlen, wenn er das alles liest? Transmenschen wollen genauso wenig diskriminiert werden wie Schwule oder Lesben.
Ich glaube nicht, dass diese Menschen Monster sind und nur auf Lesben losgehen, da kann Anna schreiben, was sie will. Auf ihr Beispiel könnte man sicher genauso gut Gegenbeispiele bringen, wo die Gewalt von den anderen ausgeht, wenn man wollte. Ich habe aber keine Lust mehr zu googeln, sonst würde ich sicher was finden.
Und das behaupte ich gerade deshalb, weil ich von Vorurteilen frei bleiben will: Von Vorurteilen gegen Schwule, gegen Lesben und auch gegen allgemein „queere“, also Transmenschen.
Das gelingt mir nach dieser Diskussion nicht mehr. Anna hat dafür gesorgt, dass ich anfange, Vorurteile zu entwickeln, die vorher nicht da waren. Vorurteile gegen alle diese Gruppen, die ich vorher nicht hatte.
Was sagst du nun? Findest du dieses Fazit gut? Traurig aber wahr, ich kann es nicht leugnen.

Und jetzt zieh ich mich hier raus, eine Diskussion bei der alles verdreht wird, was man schreibt, ist völlig sinnlos.

Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf Edita vom 30.07.2024, 13:15:30

Ich lese Annas Beiträge ganz anders. 😏    Mich irritiert die Art wie ihr sie immer wieder angeht. Natürlich spricht sie an wie sie es als Betroffene erlebt und ich glaube auch dass sie da mehr Erfahrung hat, als jemand der es doch mehr oder weniger als Außenstehender erlebt.
Ich denke auch das die Dunkelziffer sehr viel höher ist, nicht alles wird bekannt, nicht jeder wehrt sich 😏
Aber das wars auch schon von meiner Seite .........
LG Heidrun
 
Klaro
Klaro
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Klaro
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.07.2024, 12:38:02
Ja, Anna...deine Antwort zeigt mir, dass sich in deinem Leben alles, aber auch alles um das Lesbensein dreht.
 

Liebe Kristine,

wenn Du Dich von Kindheit an "anders" fühlst als die anderen,
wenn Du ausgegrenzt wirst (was meinst Du, was mein Freund in der Pubertät erleiden musste, bis hin zur Vergewaltigung??!!!!),
wenn Du niemals bist "wie die anderen" bzw. die anderen niemals sind wie Du,
wenn Du immer wieder darum ringen musst, als "normal" anerkannt zu werden,
wenn Du in einem sozialen Umfeld aufwächst, das Dich schlicht und ergreifend ausgrenzt, und zwar IMMER,
wenn bei Dir immer vorausgesetzt wird, Du seist hetero,, BIST es aber gar nicht...,

... tja, dann dreht sich in der Tat "alles ums Lesben- oder Schwulsein".

Aber das zwingen  die anderen Dir auf. Das wählst Du nicht selbst.

Und hier passiert das wieder: @Anna842 wird nicht geglaubt, ihre Erfahrungen (!!!) werden infrage gestellt, man sucht geradezu Argumente, die ihre Erfahrungen (!!!) widerlegen könnten. Wohlgemerkt: Es werden ihre ERFAHRUNGEN infrage gestellt...

Würde hier eine Frau davon berichten, dass sie vergewaltigt worden sei, würde man das gewiss nicht in dem Maße infrage stellen, man würde eher Mitgefühl, Empathie empfinden. Oder würde ein Mann sich öffnen und erzählen, dass er in der Kindheit von einem "heiligen Mann" sexuell schwerst missbraucht worden ist, würde man bestürzt sein, erschüttert, empathisch.

Aber wenn eine Lesbe von Gewalt durch eine oder mehrere Bevölkerungsgruppen berichtet, dreht sich alles um ihr Lesbensein, oder wird sogar hinterfragt, ob das denn stimmen könnte???

Dieser Thread hier erschüttert mich wie kaum ein anderer. Aber nicht, weil Anna sich hier sehr mutig öffnet, sondern wie mit dieser Öffnung umgegangen wird.

LG

DW
..."was nicht sein kann, das nicht sein darf"....


Klaro 
Edita
Edita
Mitglied

RE: Glitzer, Regenbogen und Politik beim CSD in Berlin.
geschrieben von Edita

Die Erfahrungen und Geschichten der Leute im Nachtcafé hören sich jedenfalls ganz anders an, warum fühlt man sich da nicht bemüßigt und provoziert einzuhaken und zu widersprechen??? 


Edita


 


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