Innenpolitik Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
Die erste Frage, die Du Dir bei diesem Thema stellen solltest, olga64, ist die Frage nach der Priorität. Was hat Vorrang, die Interessen der Patienten oder die Interessen der Aktionäre der Kliniken. Es gibt Schnittmengen dieser Interessen, keine Frage, aber die auch nur in guten Zeiten, denn im Zweifelsfall muss sich der Geschäftsführer von "Rhönklinikum" bspw. für den Profit entscheiden, und den erst gestern an der Bandscheibe operierten bereits morgen als gesund zu entlassen, um die Kosten zu minimieren, Stichwort Fallpauschale.
Darum geht es ja nicht allein. Sondern auch darum, dass viel zu viel operiert wird, damit die Kliniken Gewinne abwerfen. Darüber schreibt der gute Werner Bartens auch schon seit Jahren in der Süddeutschen Zeitung.
Diese Sendung war für mich sehr lehrreich. Interessant auch, dass Herr Lauterbach, der sich allabendlich als Experte, der nur um unser Wohl besorgt ist, vor die Kameras stellt, an diesen Bertelsmann-Verflechtungen beteiligt war. Er war einer derjenigen, der für die Konzentration im Gesundheitswesen weg von den kleinen hin zu den großen gewinnträchtigen Privatkliniken mit verantwortlich war.
Dass es diesen Kliniken hauptsächlich um den Gewinn geht, das wurde in der Sendung deutlich aufgeklärt, das wusste ich allerdings schon vorher.
Wir können von Glück sagen, dass trotzdem jetzt noch genügend da waren oder sind,die gut arbeiten, andererseits vermute ich mal, dass nicht so viele OP‘s von Patienten in den letzten Wochen hätten verschoben werden müssen, wenn diese Konzentration auf die großen weniger stattgefunden hätte und noch mehr kleine Kliniken da wären, die geschlossen wurden.
In vielen anderen Ländern sieht es allerdings noch schlimmer aus, so gesehen haben wir nochmal Glück, und zwar in jeder Beziehung.
Es gibt übrigens einen Faktencheck zu der Sendung mit vielen Links, den Faktencheck kann ich hier nicht verlinken, findet man aber beim Googeln. Einen von den darin enthaltenen Links stell ich aber mal hier ein: Wie die Bertelsmann-Stiftung Druck auf die Regierung macht, um Krankenhäuser in ein Konkurrenzsystem zu zwängen.
Und hier die Forderung von Herrn Lauterbach, mehr Kliniken zu schließen (auch gefunden im Faktencheck: Lauterbach
Also ich gebe es offen und ehrlich zu: zu den Menschen gehöre ich nicht (und werde auch nie dazugehören), die im Falle einer OP und vor der Auswahl eines Operateurs und einer Klinik erst mal erkundigen, wer die Eigentümer/Aktionäre/Investoren dort sind.
Ausschlaggebend für meine Entscheidung ist der RAt des Operateurs, welchen Ruf der hat, auf welche Expertise er verweisen kann und auch die Klinik selbst.
Als ich im letzten Jahr eine OP durchführen lassen musste, vertraute ich voll und ganz auf den Rat meines zu operierenden Belegarztes, der mich auch ausserhalb einer Klinik betreut.
Dann prüfte ich die Klinik (geht ja über Internet recht gut) und war voll und ganz zufrieden mit allem, was ich dort erlebte. Die Klinik gehört zu einem Verbund, ist also in mehreren Städten tätig - meinem Arzt vertraute ich sowieso und das Pflegepersonal war entspannt und hilfsbereit;die Unterbringung sehr gut.
Auch anschliessend hielt die Klinik noch KOntakt zu mir, was ich sehr gut und beruhigend empfand.
Ich persönlich fand es auch gar nicht schlimm, dass ich bereits nach 4 Tagen das Krankenhaus verlassen konnte (nicht musste!), weil ich froh war, dies hinter mir zu haben und auch fähig war, wieder in mein Leben zurückzukehren.
Die Krankenversicherung sandte mir dann eine Bestätigung, was siedafür bezahlt hatte (inkl. OP, Aufenthalt usw.) - auch das mag ich, einen gewissen Überblick zu erhalten, wie sich dies finanziell auswirkt. Olga
Hans-Georg: Nun mach bitte mal halblang. Deinen Eröffnungsbeitrag habe ich nicht verstanden, weil er eher nichtssagend war. Zu Deinem zweiten Beitrag: Ich habe seit 1976 im Sozialamt gearbeitet. Schon damals waren die Sozialhilfeempfänger in der Gesellschaft stigmatisiert. Das hat sich leider nicht verändert, weil Familien in zweiter, dritter Generation auch Sozialleistungsempfänger waren/blieben. Dieses Problem kriegen wir leider nicht gelöst, obwohl sich der Leistungssatz von 265 DM im Jahr 76 auf 432 € = 844 DM erhöht hat. Selbst wenn man ein Drittel Inflationsrate/Lohnerhöhung abzieht, gibt es heute immer noch doppelt soviel, wie damals. Selbst wenn man davon nochmal 10 % runterrechnet, weil €=T€uro ist, ist das noch wesentlich mehr als damals. Einziger Haken: Damals gab es noch Beihilfen für Bekleidung etc.
Die heutigen Leistungssätze fordern den Empfängern eine ganz hohe Selbstverantwortung ab. Die ist allerdings im Laufe der Jahre rapide gesunken. Heute gibt es kaum noch Leistungsempfänger, die selber kochen. Fertiggerichte sind angesagt und teuer.
Du hast Recht, dass die Lage ernst ist. Aber Du solltest auch begreifen, dass es unmöglich ist, dass Vater Staat die Lage dieser Menschen ändert. Doch.....es gäbe eine Möglichkeit: Es müssten Arbeitslager eingerichtet werden, um Menschen, die an ihrer Situation krank und lahm geworden sind, wieder an Arbeit zu gewöhnen. Langzeitarbeitslosigkeit ist eine Krankheit. Und nun mach Dir, statt einen oberflächlichen Beitrag zu schreiben, mal Gedanken darüber, wie man diese Krankheit heilen kann. Ich bin sehr gespannt, Deine Vorschläge zu lesen.
Aha @Ingo* und deshalb antwortest du am 08.05.2020 auf einen Beitrag vom 30.04.2018 ???
Der Beitrag stand unter "Neues", weil ihn Wandersmann mit dem Thema "Spahn" wieder hochgeholt hat. Dass hier alte Themen wieder hochgeholt werden, ist aber nix Neues, Bruny. Gefällt mir zwar grundsätzlich nicht; aber wenn da Neues drangehängt wird, ist es halt so. Mir war nicht aufgefallen, dass das Ursprungsthema aus 2018 war.
Ich gelobe, mich zu bessern und hoffe, dass ich zur neuen Thematik was beigetragen habe.....
Der Beitrag stand unter "Neues", weil ihn Wandersmann mit dem Thema "Spahn" wieder hochgeholt hat.Ich bin diesbezüglich unschuldig.
Der Beitrag stand unter "Neues", weil ihn Wandersmann mit dem Thema "Spahn" wieder hochgeholt hat.Ich bin diesbezüglich unschuldig.
Unschuldig..? Das sagen sie alle, aber wehe man schaut mal richtig hin....
Ich habe offenbar nicht gründlich genug geblättert. Das liegt wohl daran, dass der Wechsel von "alte Themen zuerst" auf "neue Themen zuerst" nicht zuverlässig funktioniert. Das ist schon lange ein technisches Problem. Offenbar hat dutch das Thema hochgeholt. Was bleibt, ist, dass Themen hier jahrelang am Leben oder aus der Senke hervorgeholt erden, statt mal einen neuen Thread zu eröffnen. Das ist eine ST-Krankheit. Booooohhhhh!
Es müssten Arbeitslager eingerichtet werden, um Menschen, die an ihrer Situation krank und lahm geworden sind, wieder an Arbeit zu gewöhnen. Langzeitarbeitslosigkeit ist eine Krankheit.Schon wieder ein neues Lager? Und dorthin gehen dann auch die ARbeitgeber, um die kranken Langzeitarbeitslosen "vor Ort abzuholen, bzw. zu beschäftigen"?
Warum wird der Ruf nach Lägern für bestimmte Bevölkerungsgruppen immer lauter?
In Corona-Zeiten sind es wir Alten, die irgendwo isoliert werden sollen, damit die Jungen unbeschwert leben können.
In der Flüchtlingskrise waren es die hilfesuchenden Ausländer, die man am liebsten in Läger gesteckt hätte.
Und vor vielen Jahren hatte der bayerische Jurist Gauweiler mal die zündende Idee, alle Menschen, die an HIV erkrankt sind, in Läger zu stecken.
Haben wir Deutsche nicht sowieso viel Unheil über die Welt gebracht mit unserem Lagerdenken? Muss dies immer wieder für verschiedene Bereiche aufgefrischt werden? Olga