Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit

Innenpolitik Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit

RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 06.05.2020, 13:04:18

@karl, Eigentum verschafft nicht nur Rechte - es verpflichtet auch.

Was @Dutchweepee kritisiert ist das die Konzerne sich vom Staat (also uns allen) die Boni und Dividenden der Aktionäre sichern läßt. Und da sind nicht nur die Pharmafirmen, es geht quer Beet durch die Wirtschaft. Oder schon vergessen das Adidas gleich zu Beginn der Pandemie mal die "Mietzahlungen" sparen wollte..? Schon vergessen das die Auto-Lobby ganz dreist betrogen hat und jetzt schön fordert..?

An einer "Spalttablette" hat sich seit Jahrzehnte sich nichts geändert, sie wirkt nach wie vor, ist zwar um einiges teurer geworden, aber dürfte immer noch sehr guten Gewinn abwerfen. Und so geht es den meisten Medikamenten "- sofern sie denn lieferbar sind".

Dafür werden einige Krankheiten links liegen gelassen, sie sind schlicht "betriebswirtschaftlich uninteressant", aber etliche Kranke suchen händeringend nach Hilfe. Die Pharma-Industrie finanziert lieber Werbeveranstaltungen für ihre Produkte mit den Ärzten.
Das Jammern der Pharma-Riesen ist schon grotesk....

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2020, 13:20:07

Man darf nicht vergessen dass der Investor , das können wir alle sein in die Konzerne ihr Geld stecken und für den Wohlstand sorgen, lieber Dicker das ist nun ebenso, ich bin froh dass viel Geld jetzt in ein Serum investiert wird was möglicherweise viel Leben retten wird und das ist fast bei jedem Produkt so, besonders die wir alltäglich benutzen, sei es nur das Toilettenpapier, natürlich gibt es kleine rückständige Parteien oder kleinere Gruppen die noch zum Teil in der Vergangenheit leben, warum auch nicht, solange kein anderes Konzept von ihnen überliefert wird was besser wäre als der Kapitalismus funktioniert ,ist es meines Erachtens nur warme Luft und es wird nur von Seiten der unzufriedenen bei den üblichen Klagelieder bleiben, anders ausgedrückt  es wird sich keine Mehrheit finden. Phil.

Edita
Edita
Mitglied

RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2020, 13:20:07

An einer "Spalttablette" hat sich seit Jahrzehnte sich nichts geändert, sie wirkt nach wie vor, ist zwar um einiges teurer geworden, aber dürfte immer noch sehr guten Gewinn abwerfen. Und so geht es den meisten Medikamenten "- sofern sie denn lieferbar sind".

Dafür werden einige Krankheiten links liegen gelassen, sie sind schlicht "betriebswirtschaftlich uninteressant", aber etliche Kranke suchen händeringend nach Hilfe. Die Pharma-Industrie finanziert lieber Werbeveranstaltungen für ihre Produkte mit den Ärzten.
Das Jammern der Pharma-Riesen ist schon grotesk....

Dicker - die Pharmafirmen mit den betrügerischen Autofirmen und ADIDAS in einen Topf zu werfen, halte ich für falsch, gar verwerflich, die Gesundheitsreform, die ab 2005 oder 2006 vorbereitet wurde und 2009 in Kraft trat, hat die Zustände, unter denen das gesamte Gesundheitssystem mitsamt der Bevölkerung jetzt leidet, förmlich hervorgerufen oder produziert, die vier größten Pharmaverbände haben sich 2006 zu dem geplanten Gesetzentwurf schriftlich in einer gemeinsamen Erklärung geäußert,
" die beteiligten Verbände sind sich darin einig, daß die gesundheitspolitischen Pläne der großen Koalition gravierende Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung und die Standortbedingungen für die gesamte pharmazeutische Industrie in Deutschland haben. würde",
und genau das ist eingetreten, nicht mehr und nicht weniger!
Wie aufwendig in Kosten, Zeit und Personal, Forschung im Pharmabereich ist, können interessierte Leute jetzt gerade in der Corona-Pandemie mitverfolgen und nachvollziehen, daß mitunter verzweifelte Kranke händeringend nach Hilfe suchen und aber enttäuscht werden, ist allein unseren Politikern zu verdankent, iund bei denen kann man sich bedanken! 
Mit den Ärzten ist es das gleiche Procedere, ihnen wurden dermaßen Daumenschrauben angelegt, sodaß sie sich gezwungen sahen, sich nach NEBENEINNAHMEN umzusehen, und wer könnte sie besser darin beraten als die Pharmafirmen!

Edita

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RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 06.05.2020, 14:07:59

...die Pharmafirmen mit den betrügerischen Autofirmen und ADIDAS in einen Topf zu werfen, halte ich für falsch...


@pschroed, @edita, ich verstehe Eure Bedenken sehr wohl, aber alle haben nur den Fokus auf's Gewinn machen. Bei einem Sportsachenherrsteller und auf Autobauer kann man notfalls Verzicht üben. Bei der Pharma aber sieht es anders aus, da hängt die Gesundheit der Menschen direkt daran. Ein Verzicht ist schwerlich möglich.
Da rührt meine Kritik her.
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 06.05.2020, 13:04:18
@dutchweepee,


Man merkt schon, dass Du die DDR-Mentalität nie abgelegt hast. Unser System funktioniert hier im Westen deshalb soviel besser als das alte drüben, weil es Anreize dafür gibt, gute Arbeit zu leisten.


 
geschrieben von karl
Dünnes Eis karl, ganz dünnes. Außerdem funktionieren Quervergleiche die einen 50-jährigen Zeit- und Systemunterschied zur Basis haben, schon mal gar nicht.
Und im Zusammenhang mit Pharma und "Anreiz" sollte man nie die Verantwortungslosigkeit und die Profitgier von "Grünenthal" und ihrem Contergan (Thalidomid) vergessen, mit dem massenhaft Leid über nichtsahnende Menschen gebracht wurde.
Karl
Karl
Administrator

RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 06.05.2020, 17:08:03

OK, Contergan ist aber ein noch "älterer Hut" als die DDR. 

Karl


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wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 06.05.2020, 17:26:27

@ karl

Naja, zumindest hatten die DDR-Verantwortlichen Produktion und Anwendung von "Contergan" damals abgelehnt, da die Nebenwirkungen des Medikaments nicht ausreichend erforscht waren.

Ist aber wirklich ein alter Hut, der aber nicht ganz hinten im Schrank verstauben sollte.
In der gestrigen "Anstalt" wurde das Thema "Profitgier in der Medizin" recht eindringlich dargestellt, vielleicht hast Du es ja gesehen, kam unmittelbar vorm Lesch.
Nie hätte ich mir vorstellen können, mal in einer Zeit zu leben, in welcher Krankenhäuser auf Gedeih und Verderb profitorientiert wirtschaften müssen, werfen sie nicht genügend Gewinn ab, werden sie u.U. geschlossen. Das war mal anders, auch im Westen. Und es ging auch.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2020, 17:06:15
 

@pschroed, @edita, ich verstehe Eure Bedenken sehr wohl, aber alle haben nur den Fokus auf's Gewinn machen. Bei einem Sportsachenherrsteller und auf Autobauer kann man notfalls Verzicht üben. Bei der Pharma aber sieht es anders aus, da hängt die Gesundheit der Menschen direkt daran. Ein Verzicht ist schwerlich möglich.
Da rührt meine Kritik her.
Ich weiss nicht, weshalb dieser alte Thread hervorgekramt wurde, wo bekanntermassen damals eine Dame,die ihre persönliche H 4-Situation jederzeit durch Aufnahme einer bezahlten ,beruflichen Tätigkeit hätte ändern können, sich einen kurzzeitigen Promistatus verschaffte, der sie dann aber wohl auch nicht weiter brachte. Denn wer spricht heute noch über diese Dame,der ich übrigens allesGute wünsche.

Ich verstehe auch nicht ganz, warum immer so negativ über Unternehmen geurteilt wird, die sich in der Gewinnphase befinden oder dorthin wollen (das ist wohl mit Profit gemeint). Firmen, die anders denken und arbeiten, gibt es nicht sehr lange, weil sie vermutlich insolvent gehen, wenn die Ausgaben höher oder weniger rentabel werden als die Einnahmen.
Auch die frühere DDR hatte solche Dinge im Kopf, wenn sie z.B. das eigene Volk zu Zwangsarbeitern rekrutierte, um für den Klassenfeind produzieren zu dürfen. Wäre das nicht gewesen, wäre sie vermutlich schon früher Pleite gegangen in dem nicht vorhandenen Anspruch, auf Profite zu verzichten. Denn von den Krediten, die der Klassenfeind bis zum Schluss gewährte, kann auch kein Land auf Dauer überleben, wie man in der Historie ja gut betrachten kann.
Dabei sollte sich doch jeder deutsche Schnäppchenjäger mal selbst hinterfragen: wir sind ja berüchtigt auf diesem Gebiet und wenn jemand stolz seinem Umfeld erzählt, wie günstig er was gekauft hat - ist das doch auch eine Art persönlicher Profit, der dann vom Einzelnen oft nicht hinterfragt wurde, wo diese Billigartikel unter welchen, unmenschlichen Bedingungen prodoziert wurde. Hauptsache das T-Shirt, das Fleisch aus Massentierhaltung,das Bier oder was auch immer sind billig.

Ja, es ist richtig, dass die Pharmaindustrie zusammen mit der Medizin massgeblich daran beteiligt ist, dass wir immer älter werden und zwar immer gesünder, auch im höheren Alter. Aber jedes Medikament kann helfen und heilen, hat aber naturbedingt auch Nebenwirkungen. Und hier die Balance zu finden, es zu schlucken oder nicht, kann auch der Patient entscheiden.
Auch die Entscheidung, ob man die günstigeren Generika erwirbt (gleiche Produkte aber durch Auslauf des Patentschutzes billiger) ist eine eigene Entscheidung. Denn zum grössten TEil werden die Medikamente von der Krankenversicherung bezahlt, also der Solidargemeinschaft - das sollte man nie vergessen.
Ich persönlich denke, dass die Gesundheit der Menschen vom eigenen Verhalten und der Kunst der Medizin abhängig ist und die Pharmaindustrie mit ihren Produkten diese Komponenten unterstützt. Olga
olga64
olga64
Mitglied

RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 06.05.2020, 17:37:26
 
 

Nie hätte ich mir vorstellen können, mal in einer Zeit zu leben, in welcher Krankenhäuser auf Gedeih und Verderb profitorientiert wirtschaften müssen, werfen sie nicht genügend Gewinn ab, werden sie u.U. geschlossen. Das war mal anders, auch im Westen. Und es ging auch.
Das stellen Sie leider zu vereinfacht und zu wenig differenziert dar.
Deutschland ist das Land mit den meisten Krankenbetten in Europa. DAs hat zur Folge,dass es viele, regionale und kleine Krankenhäuser gibt, die aber z.B. bei wichtigen Operationen nicht über die Expertise verfügen, um sie ausführen zu können. Spezialisten auf den Gebieten der Transplantation usw. gehen lieber in die grossen und Unikliniken, weil sie dort mehr operieren können als in kleinen Kliniken. Diese Form von Medizin ist ja auch an die Wissenschaft gekoppelt und die findet man nun mal nicht in einer Klinik, die sich normalerweise mit dem Blinddarm beschäftigt und somit auch keine hochkarätigen Mediziner an sich binden kann.
DAzu kommt ,dass sich diese kleinen, oft mit Verlust arbeitenden Krankenhäuser keine modernen Equipments leisten können und demzufolge die Krankenwagen die Patienten dort nicht abliefern können, sondern in die Spezialkliniken weiterfahren müssen.
Ich persönlich gehöre auch zu den Patienten, die sich vor einem Eingriff erkundigen würden, welche Expertise das Krankenhaus hat und wie viele OP`s auf den verschiedenen Gebieten sie durchgeführt haben. Diese Auskünfte erhält man aus dem Internet, bzw. würde ich sie von meiner Krankenversicherung erhalten.

Dazu kommt das Personalproblem, nicht nur bei den Ärzten sondern auch beim Pflegepersonal, das dann auch lieber in grössere Kliniken geht, wo auch ein Personalrat über sie wacht und sie auch grössere Aufstiegschancen haben.

Es hat also nicht alles was mit dem bei manchen Leuten so verabscheuten Profit zu tun. Sollte ohne Profit gearbeitet werden, bedeutet das nur ,dass "der Staat" die Verantwortung übernimmt und der STeuerzahler für die Finanzierung sorgt. Aber umsonst gibt es dann auch dort keine Behandlungen. Für uns bedeutet das dann, dass sowohl Steuern als auch Krankenversicherungsbeiträge steigen. Aber wer das wünscht, weil er dann ein besseres GEwissen hat und den verhassten Profit glaubt, los zu sein, soll ruhig dafür kämpfen.
Es wurden nun in Zeiten der Pandemie kleinere Kliniken reaktiviert, um Intensivbetten bei Bedarf vorzuhalten. Ob das aber wirklich für "normale" Zeiten ein Zukunftsmodell ist, wage ich zu bezweifeln. Olga
Via
Via
Mitglied

RE: Gesundheitsminister Spahn besucht Hartz-IV-Bezieherin und redet nicht über Gesundheit
geschrieben von Via

Eine informative Satire mit mehr als einem Körnchen Wahrheit:

Die Anstalt vom 5. Mai 2020

VG - Via


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