Innenpolitik Gestern bei Jauch

justus39
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von justus39
als Antwort auf eka231246 vom 26.11.2012, 20:21:04
So oder so ähnlich formulierte es Daniel Barenboim zum Schluss der Sendung:

Erst müssen Palästinenser und Israelis in ihren eigenen Gesellschaften den Extremismus ausschalten. Nur dann können sie jeweils mit ehrlicher Stimme sprechen und aufeinander zugehen und eine Lösung erarbeiten. Das ist doch das Hauptproblem, dass Extremisten auf beiden Seiten diese Debatte bestimmen und zwei Völker für sich in Geiselhaft nehmen. Die meisten Menschen auf beiden Seiten wollen Frieden, aber wenn Extremisten am Ruder sind, dann wird es diesen nicht geben und es besteht sogar die Gefahr, dass auch normale friedliebende Menschen radikalisiert werden.

Aber unser Außenminister war der Meinung, dass es keine Vorbedingungen geben darf, und da sind meiner Meinung nach die Palästinenser sehr benachteiligt.

justus
silhouette
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von silhouette
als Antwort auf justus39 vom 26.11.2012, 21:52:22
Die Sendung ist schon verfügbar:

Günther Jauch 25.11.2012
eka231246
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von eka231246
als Antwort auf silhouette vom 26.11.2012, 20:45:14
Hallo Siluette,

ich kann schlecht im Forum öffentlich Adressen bekannt geben. Newe Shalom leistet hervorragende Arbeit. Ich meine mehr themenbezogene Projekte. Du kannst natürlich über vieles Informationen im Internet unter Konrad Adenauer- Stiftung, Friedrich Ebert - Stiftung, Heinrich Böll- Stiftung und viele andere bekommen. Schau bei Google unter "Deutsche Stiftungen" nach. Dort findest du bei den meisten auch eine Repräsentanz in Ramallah. Für mich ist eine der beeindruckendsten Organisationen das Projekt israelischer Soldaten in Hebron. Es heißt - break the silence -. Es gibt auch Kooperationen zwischen Universitäten. Oft, wegen der Resulutionen nicht offiziell, aber es gibt sie. Die Universität Haifa gehört zu den wenigen Unis wo Arabische und Israelische Studenten in friedlicher Koexistenz gemeinsam studieren.

Eka

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silhouette
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von silhouette
als Antwort auf eka231246 vom 26.11.2012, 22:21:41
Danke, eka,
solche Hinweise habe ich gemeint, im Sinne von Internet-Adresse, Namen der Organisation o.ä. Ich (wir) werde(n) deinen Tipps nachgehen.
justus39
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von justus39
als Antwort auf silhouette vom 26.11.2012, 22:05:00
Ja danke,
ich hab noch mal nachgeguckt. Er sagt es etwas anders und nicht erst am Schluß, aber der Sinn stimmt so!

justus
eka231246
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von eka231246
als Antwort auf justus39 vom 26.11.2012, 21:52:22
Guten Morgen Justus, Westerwelle nimmt aus meiner Sicht schon die richtige Position ein und genießt, besonders in den Authonomiegebieten der Palästinenser, großes ansehen. Er befindet sich stets auf glattem Eis und muss verständlicherweise diplomatisch argumentieren. Radikalisierung kann nur da entstehen wo eine Zukunft ohne Perspektive nur noch die Aussicht auf das Versprechen der 7 Jungfrauen im Universum bereit hält. Palästinenser sind nicht schlechter ausgebildet als Israelis. Es gibt hervorragende Universitäten mit internationaler Anbindung im Westjordanland und Gaza. Jeder noch so arme Palästinenser hat begriffen, dass der eigene Staat ohne gut funktionierende Zivilgesellschaft nicht entstehen kann und die Internationale Anerkennung an Bedingungen geknüpft ist. Trotzdem, die Bedingungen sind mit dem Wissen bedrückend, wenig Aussicht auf eine beruflich befriedigende Zukunft zu haben. Das ist das beste Klima für verunsicherte junge Menschen, sich den Gruppen anzuschließen,die für so viele Anschläge mit katastrophalen Auswirkungen rund um den Globus vertantwortlich sind. Ich kenne bei meinen Freunden in Israel kaum eine Familie, die nicht direkt oder indirekt von solchen Anschlägen betroffen war oder ist. Man vergisst immer, wie klein das Land ist. So groß wie Hessen und 6 Mil. Einwohner in Ballungsgebieten wie Haifa, Jerusalem, und Tel Aviv. Dazwischen ist viel Wüste und wenig fruchtbares oder strategisch wichtiges Land, was jeder haben will. Nur ist es so, dass die Palästinenser schon vor dem 2. Weltkrieg dort waren und nicht einfach verjagt werden können.

Wer sich für die Hintergründe und Zusammenhänge des Konflikts interessiert, dem empfehle ich zwei Bücher: "Liebe und Finsternis" Amos OZ (Israeli) und "Es war einmal ein Land" Sari Nusseibeh, Palästineser. Beide beschreiben ihre Kindheit nach dem 2. Weltkrieg beeindruckend authentisch. Sari ist Präsident der AL Quds University und seine Familie hat seit 300 Jahren die Schlüsselgewalt der Grabeskirche (noch aus der Osmanischen Zeit) in Jerusalem. Sein Buch gibt es leider nur noch bei Amazon. Er war viele Jahre außerdem enger Berater von Arafat. Amos Oz ist inzwischen ein hoch angesehener Autor und unter den Intellektuellen in Palästina angesehen.

Eka

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silhouette
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von silhouette
als Antwort auf eka231246 vom 27.11.2012, 11:21:22
Danke für die allgemeine "Richtungsweisung", an der sich dieses Forum und die öffentlichen Diskussionen einen Maßstab nehmen sollten.
justus39
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von justus39
als Antwort auf eka231246 vom 27.11.2012, 11:21:22
Dass unser Außenminister nicht unparteiisch sein kann, um unsere Verbündeten nicht zu verärgern, kann ich schon verstehen, deshalb werde ich seinen Worten auch nur wenig Bedeutung beimessen.
Von Günter Jauch hätte ich mir allerdings konkretere Fragen gewünscht. Er hatte doch bedeutende Gäste, von denen ich endliche einmal klare Aussagen erwartete.
Von dem palästinensischen Vertreter hätte ich eine Antwort auf die Frage, ob sie tatsächlich für eine Beseitigung des Staates Israels kämpfen, erwartet und vom israelischen Vertreter würde ich gern wissen wollen, was sie daran hindert, mit einer gewählten palästinensischen Regierung zu verhandeln.

Ansonsten habe ich auch kein Verständnis für die Raketen der Hamas, die keine andere Wirkung erzielen, als Israel wieder den gewünschten Anlass für eine gnadenlose Bombardierung zu liefern.

justus
eka231246
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von eka231246
als Antwort auf justus39 vom 27.11.2012, 14:21:35
Danke für die Antwort. Obwohl ich ihn nicht gut leiden kann, hat Westerwelle bei Jauch keine schlechte Figur gemacht. Auf der anderen Seite glaube ich nicht, dass solche Runden überhaupt dazu geeignet sind Hintergründe mit der ganzen Wahrheit offen zu legen. Zumal sich die Situation täglich ändert. Trotzdem haben sie ihren Sinn, weil z.B. wir - Du und ich - und hoffentlich noch viele Andere, sich über die Probleme in der Region NO Gedanken machen. Wir müssen uns Gedanken machen, denn Israel ist im Moment nicht zu beneiden. Ein kleines Land, eingekesselt von Nachbarn, mit Ausnahme von Jordanien, die das Land Israel lieber ausgelöscht sehen wollen, als eine friedliche Zwei Staatenlösung zu unterstützen. Das könnte langfristig auch Auswirkungen auf die gesamte westliche Welt haben.

Gruß Eka
olga64
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Re: Gestern bei Jauch
geschrieben von olga64
als Antwort auf justus39 vom 27.11.2012, 14:21:35
Ansonsten habe ich auch kein Verständnis für die Raketen der Hamas, die keine andere Wirkung erzielen, als Israel wieder den gewünschten Anlass für eine gnadenlose Bombardierung zu liefern.

justus


Mich hat wieder sehr erstaunt, dass monatelange RAketenbeschüsse von GAza aus gen Israel nirgendwo als grosse Schlagzeile vermerkt war; kaum schoss Israel zurück, berichteten alle Medien darüber.
Auch Israel ist verpflichtet, für die Sicherheit seiner Bewohner zu sorgen. Und dass der Trend zum verstärkten Islamismus, ausgelöst durch die immer erfolgreicher werdenden Islambrüder sich zu einem grossen Problem für Israel auswirkt, werden wir bald selbst feststellen - wenn militärische Hilfe auch von Deutschland gefordert wird. Olga

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