Innenpolitik Gaucks Antrittsrede

hobbyradler
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf mulde vom 26.03.2012, 09:54:11
@Mulde

ich kann niemandem etwas bezüglich der DDR erklären. Außer das ich mal bei einer Autobahnfahrt Strafe zahlen musste und mich euere Polizei am Aussteigen hinderte. Ich musste das Westgeld durchs offene Autofenster reichen. Alle anderen Erlebnisse im Osten waren bereits zu BRD Zeiten.

Ich habe nicht das Geringste gegen die DDR oder ihre Bürger. Aber das Mosern mit den falschen Angaben von Hugo habe ich satt.

Wenn jemand behauptet, durch Kühlschranklieferungen der DDR an Quelle, der BRD zu Wohlstand verholfen zu haben, oder das die BRD die DDR zum Beitritt mehr oder weniger gezwungen hätte, dann geht mir nach gefühlten 1.000-fachen Wiederholungen der Hut hoch.

Der Elefantenrüssel und der Regenwurm sind ein fantastischer lustiger Vergleich.

Ciao
Hobbyradler
rolf †
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von rolf †
Sicher war der Zwangsumtausch für viele ein Ärgernis, aber er erfolgte mit Zustimmung "unserer" Regierung.
Es gab auch einen Schutz der Grenze zur DDR durch den extra geschaffenen Bundesgrenzschutz, obwohl die Grenze ja nie offiziell anerkannt wurde.
hafel
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von hafel
als Antwort auf rolf † vom 26.03.2012, 16:05:40
Rolf:


Der Zwangsumtausch war nicht nur ein Ärgernis der Betroffenen, sondern für die DDR eine tolle Einnahmequelle von Westdevisen. Natürlich hatte der Westen zugestimmt, Was sonst? Naiver geht es wohl nicht Rolf? Der Westen hat auf Reiseerleichterungen gesetzt und hätte er nicht zugestimmt, wären Besuchsreisen eben nicht möglich gewesen. Da hättest Du auch selber drauf kommen können.

Zum Bundesgrenzschutz:
Bis 1955 durfte die Bundesrepublik zwar keine Streitkräfte unterhalten, wollte aber eine eigene Grenzschutztruppe und eine Polizei auf Bundesebene aufbauen. Und dieser Bundesgrenzschutz war für ALLE Grenzen zuständig, auch für die neutrale Schweiz. Auch hier hättest Du selber drauf kommen können.

Hafel




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olga64
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 26.03.2012, 15:24:31
Er hatte ja bei einem GEspräch mit Herrn STröbele (wirklicher Alt-68er) kokett gesagt: vielleicht wäre auch er ein 68er geworden,wenn er damals in der BRD gelebt hätte. Ströbele meinte dann, er könne ihn sich nicht mit langen Haaren und zerfetzten Jeans vorstellen. Ausserdem waren wir 68er damals ja in der schon wohlhabenden BRD sehr angetan von den sozialistischen Brüdern und Schwestern in der DDR - daran erinnere ich mich heute mit Grauen. Mein Bruder war noch mehr angetan als ich und als ich einmal leise sagte, dass mir die damals schon ziemlich verrotteten Häuser und das fette Essen dort nicht behagen, stritt mein Bruder heftig mit mir. Ich verglich mit dem schönen München und da kam Ostberlin nicht mehr mit (architektonisch).
Ja, die Rede war gut und sehr facettenreich - aber irgendwann müssen Taten folgen. Und da tut sich ein BP naturgemäss schwer - er ist ja Alleinunterhalter und hat kein Gremium um sich, das gestalten kann. Olga
mulde
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von mulde
als Antwort auf loretta vom 26.03.2012, 13:41:05
Loretta!
Das Monatseinkommen eines DDR Bürgers mit rund 300 Mark (ost)
,das war so um 1950-52 und da gab es denn Zwangsumtausch mit Sicherheit noch nicht!
Wir haben dann in etwa 1957 und später schon mit 600-800 auf den Großbaustellen erhalten
Um die Zeit gab es noch Lebensmittelkarten und die Preise demzufolge "noch" niedriger
Der Zwangsumtausch konnte also frühestens nach dem 13.8.1961 nötig gewesen sein!

mulde
rolf †
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von rolf †
als Antwort auf hafel vom 26.03.2012, 16:15:12
Und weil der BGS für alle Grenzen zuständig war, fiel er mit der DDR weg.
Da Beamte nicht einfach gekündigt werden konnten, wurde dann die Auffanggesellschaft Bundespolizei gegründet.

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olga64
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von olga64
als Antwort auf rolf † vom 26.03.2012, 16:36:16
Ach - Herr Gauck war auch beim Grenzschutz? Als was? Als Predigier? Olga
hugo
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von hugo
als Antwort auf hobbyradler vom 26.03.2012, 15:30:04
die, Elefantenrüssel-Regenwurm-Prüfung, die Vogelfußbestimmung und die Hörleistung der 6 Bein-Wanzen präsentierte fast jeder Biologieprofessor in seiner fröhlichen Einführungslesung den Neueinsteigern der DDR Unis.

soweit ich mich erinnern kann hat es nach dem Mauerfall all diese oben von hafel, klaus, loretta, hobbyradler hier erwähnten DDR-Geschichten vonwegen Mindestumtausch, Kühlschrankprobleme mit Quelle, Notaufnahmedingsda von DDR-Bürgern (obwohls komischerweise noch die Gesetze dazu in der BRD gab) Autoersatzteile für Westgeld,,den Schwarzen Kanal, Westgeld durch die Vopos bei Verkehrsübertretungen, Mindestumtauschprobleme usw gar nicht mehr gegeben.

Hier wird absichtlich die DDR Bürgerbewegung der Wendezeit, welche ja gerade dabei war all dies zu ändern was dem vorigen System vorgeworfen wurde, im gleichen Atmenzug mit diesen Kritikpunkten genannt, also geschmäht, beleidigt, verunglimpft,,,

Diese Leute (am Runden Tisch und auf den Strassen)hatten andere Sorgen als dem hafel an der Autobahn das Westgeld abzunehmen,,

Es ging hier eigentlich um die Wendezeit, um die Montagsdemos um die Forderungen der Ossis und die Versprechungen und die Verflechtungen des Westens bis zu den manipulierten Wahlen zur 10. Volkskammer am 18. März 1990

Anfang März 1990 wurde z.B zum Zeichen der völlig unabhängigen, demokratischen und unbeeinflussten Wahlvorbereitungen der Wahlaufruf der "Allianz für Deutschland" veröffentlicht und zwar nicht in Berlin, nein? nicht in Leipzig nein ? sondern wie es sich gehört, mitten in der DDR,,, nämlich in Bonn.???blöd nicht ??

Die Wessis (Parteimitglieder ) machten teilweise Urlaub um hier bei uns die Massen auf zu mischen,
hobbradler wußtest Du das ?

Die CDU bildete zum Beispiel Kreispartnerschaften: Jeder Landkreis der DDR wurde von einem Kreis in der Bundesrepublik Deutschland unterstützt
hobbradler wußtest Du das ?

Westdeutsche und West-Berliner Medien erschienen von nun an auch in der DDR: 73 Zeitungen und Zeitschriften konnten zum Kaufpreis 1:3 erworben werden.
Was hat da wohl drin gestanden ?

die CDU West hat in annähernd 400 Veranstaltungen mit ca. 80 Spitzenpolitikern der Unionsparteien im Wahlkampf mitgemischt, wustest Du das ?
ca 40 Millionen DM hat dieser parteipolitischen Werbefeldzug gekostet.

100.000 Schallplatten und Kassetten mit drei Reden Helmut Kohls wurden unter die Massen verteilt.

In Erfurt beispielsweise haben hessische CDUler, die mit acht Omnibussen angekarrt wurden, in einer einzigen Nacht 80.000 Plakate geklebt.(wiki)

Jens Reich meinte mal dazu:
Das Bonner Nilpferd ist in einer Massivität gekommen, dass man einfach hilflos war. Im Wahlkampf ist einfach der gesamte Apparatismus des Westens in den Osten gebracht worden. Dem hatten wir nichts entgegenzusetzen. Das waren in die DDR exportierte Westwahlen.“

aber uns wird noch heute eingeredet das die Osssis völlig unbeeinflusst aus freien Stücken und vollster innerer Überzeugung diesen Schritt getan haben und ihre eigene Bürgerbewegung vernichteten. Sowas von efolgreicher Verblendung hats in Europa sicher noch nie gegeben.

und dabei hätte eine einzige minikleine Maßnahme ausgereicht -so meine Meinung- viele Bürger zum Denken, zum Überlegen und zu anderen Entscheidung bewogen.

Es wär alles ganz vernünftig abgelaufen und nicht so eine Fehl-, und Sturzgeburt geworden wenn man uns die Wahrheit erzählt hätte (das man unsere Industrie plattmachen wollte)nicht so ungeheuer auf den Putz gehauen hätte (vonwegen die Einheit aus der Portokasse bezahlen) und nicht dermaßen unausgegorene Weisheiten verbreitet hätte ( Keinem wird es schlechter gehen, und alles wird blühen)

Ihr Wessis hättet uns nicht mit 100 DM Augenkleister anlocken sondern 100 DM Eintritt fordern sollen,,,das ganze Chaos wär ausgeblieben,,und ,,,naja ich verkneif mir den folgenden Scherz,,
viele verstehen sowieso nicht worums eigentlich geht so wie sie zur Wende nicht begriffen haben wie Wir (und da meine ich uns alle West wie Ost) über den Tisch gezogen wurden.

ich konnte mich gut und gerne von der alten DDR trennen und auf die Neue hoffen, auch ein gemeinsames Deutschland war sehr gut vorstellbar aber so wie das dann ablief, nee,,,niemals mit meinem Segen.

hugo












olga64
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 26.03.2012, 16:48:29
Und für all das war Herr Gauck der Auslöser? Olga
loretta
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Re: Gaucks Antrittsrede
geschrieben von loretta
als Antwort auf mulde vom 26.03.2012, 16:31:53
Loretta!
Wir haben dann in etwa 1957 und später schon mit 600-800 auf den Großbaustellen erhalten
mulde



@mulde,

als wir diesen 3-wöchigen Urlaub in MeckPom machten schrieben wir das Jahr 1974. Da waren auch für uns als junges Pärchen Mitte Zwanzig 840 DM viel Geld. Aber das ändert nichts an der Tatsache des "Mindestumstauschs", wie es im DDR-Fachjargon hieß und der durch nichts gerechtfertigt war - außer dass man von dem großen Kuchen der "reichen BRD" auch was abhaben wollte.

Ich denke, mich auch richtig zu erinnern, dass die Bundesrepublik Deutschland auch Unsummen an Benutzungsgebühren für die Transitstrecken von und nach Berlin an die DDR zahlte. Gemacht wurde aber so gut wie nix an den Autobahnen aus Hitlers Zeiten. Da war ja beim Maueröffnung teilweise noch die alte Decke von 1936 drauf. Bei den Schlaglöchern schlackerten einem die Ohren. Am besten war notorisches Linksfahren, um Schäden am Fahrzeug zu vermeiden. Wurde man dabei allerdings erwischt, durfte man schon wieder blechen. Ja, ja, die hatten alle ein sehr einnehmendes Wesen

Ob ich mit dem DDR-Verdienst in dieser Zeit so daneben liege, da bin ich mir grade nicht so sicher, aber 800 M schon 1957 ..... na, ick weeß nich

Vielleicht können hier einige zur Klärung aus eigenem Erinnern beitragen - wäre schön.

loretta

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