Innenpolitik gauck ...

olga64
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Re: gauck ...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 10.10.2012, 17:41:41
Ob sein Ruf bei allen Deutschen ruiniert ist oder ob es nicht doch einige nachdenkliche gibt, die diese Art und Weise verurteilen - wer weiss?
Und ob er für immer verschwinden wird - wer weiss?
Ruiniert ist er sicher nicht, wenn man die finanzielle Komponente betrachtet und auch die Tatsache, dass er seinen Beruf wieder ausübt; auch bei seinen Mandanten dürften sich solche befinden, die diese mediale Schlammschlacht wegen Peanuts ein wenig anders sehen als "das Volk". Olga
Edita
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Re: gauck ...
geschrieben von Edita
Am 15.11.2012 hat Joachim Gauck vor versammelter Wirtschaftselite folgende rede gehalten:

Sueddeutsche.de - Gaucks Wutrede

Wenn er so weitermacht, dann haben wir einen hervorragenden Bundespräsidenten bekommen!
Warum wollte AM uns den vorenthalten???

Edita
olga64
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Re: gauck ...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 18.11.2012, 14:45:29
Wenn er so weitermacht, dann haben wir einen hervorragenden Bundespräsidenten bekommen!

Edita


Ob das wirklich alle so sehen, liebe Edita? Soeben erklärte Vater Gauck bei einem Auslandsbesuch,dass die Polen sehr viel fleissiger seien als wir Deutsche. Das stimmt ja, wenn man die Anzahl der Stunden ansieht, die deutsche Arbeitnehmer im Vergleich zu anderen Nationen arbeiten (wir befinden uns recht weit hinten auf dieser Skala. Es stimmt auch, wenn man das hohe Wirtschaftswachstum der fleissigen und sehr netten Polen betrachtet im Gegensatz zu dem Miniwachstum in Deutschland. Aber das ist halt nicht alles - die Produktivität ist aussagefähiger - und da liegen wir Deutsche dann doch immer noch weit vorne.
Bei aller Liebe von Vater Gauck für die Polen (die ich in vollem Umfange teile) - was hat ihn da geritten,dass er solche Aussagen im Ausland machen muss? Olga

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schorsch
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Re: gauck ...
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 22.11.2012, 15:27:10
Ehrlicherweise muss man in Betracht ziehen, dass die Industrialisierung Polens und deren Automatisierung noch längst nicht auf dem Niveau liegt wie z.B. in Deutschland. Somit ist der Ausstoss von Gütern pro Nase auch noch viel kleiner.
clara
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Re: gauck ...
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 22.11.2012, 15:27:10

Bei aller Liebe von Vater Gauck für die Polen (die ich in vollem Umfange teile) - was hat ihn da geritten,dass er solche Aussagen im Ausland machen muss? Olga

Solche Aussagen - auch wenn es sich nur um Schmeicheleien handeln sollte - sind im Zeichen der momentanen Eurokrise nicht mal so schlecht. Gauck ist hier ganz Diplömat und versteht es, bei den Polen Sympathie für Deutschland zu wecken. Praktisch im Gegenzug zu Polens erstaunlichem Wunsch, Deutschland möge eine Führungsrolle in der Eurokrise übernehmen. Auch dahinter steht vermutlich oder wahrscheinlich ein Eigeninteresse Polens.
Nachdem sich Deutschland bei anderen Eurostaaten wie Griechenland und Spanien unbeliebt gemacht hat (warum, bleibt mir leider verschlossen), ist mit Polen ein wichtiges Land auf "unserer" Seite, was bei dem ihm von "uns" zugefügten Leid anerkannt werden sollte.

Die Gefahr bei der Eurokrise besteht darin, alte Ressentiments zwischen den Staaten wieder aufleben zu lassen. Dann würde das hehre Ziel einer echten europäischen Union tatsächlich noch in weiter Ferne liegen. Wie würde sich z. B. das gute Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland bei großem wirtschaftlichen Unterschied entwickeln? Könnte die hart erworbene Freundschaft bröckeln? Solche Gedanken finden auch allmählich Eingang in die Medien.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Krise-belebt-alte-Vorurteile-article4593171.html

Clara
olga64
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Re: gauck ...
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 23.11.2012, 12:07:58
Wie schon gesagt- unterstütze ich diese Aussage von Gauck in vollem Umfange. Ich kenne Polen recht gut, war dort viele Male auf Geschäftsreise, weil unsere Firma dort auch ein WErk hatte und konnte mich gut mit den dortigen Interna beschäftigen.
Aber Diplomatie ist das nicht, wenn der Präsident eines Landes zwischen den Zeilen dem "eigenen Volk" ein wenig Faulheit vorhält. So wird das hier nicht verstanden - gut wäre es ja, da wir uns derzeit mal wieder als die ganz tollen Hechte in Europa sehen und weinerlich feststellen, dass uns eigentlich keiner so richtig lieb hat.
Verstehen kann ich z.B. die griechische Bevölkerung schon (allerdings nicht deren Nazivergleiche und den Hass auf uns). Uns würde es sicher auch nicht passen, wenn sie jahrelang beste Kunden für unsere ökonomischen Erfolge waren und dann nur noch kontrolliert werden, teilweise unmenschliche Sparprogramme absolvieren müssen, um überhaupt noch Geld zu bekommen. Ich wüsste nicht, wie das deutsche Volk reagieren würde, wenn umgekehrt Griechenland uns vorschreiben würde, dass die Renten um 25% reduziert und Hartz IV gestrichen werden soll. Und das dann in Abständen immer noch einige Prozente mehr. Olga

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