Innenpolitik gauck ...

Danke Karl - Sie sprechen mir aus der Seele.
Allerdings war es zu erwarten, wie Herr Gauck zu diesem Thema steht (er sprach ja auch vor seiner Präsidentschaft schon viel über seine diesbezüglichen Ansichten). Er verbindet ja anscheinend seinen Lieblingsbegriff Freiheit streng mit Militarismus. Aber auch er wird das Rad nicht mehr zurückdrehen können, z.B. die Bundeswehr wieder zu beleben. Mich beruhigt, dass dieser Präsident sicher nur eine Amtszeit "regieren" wird - für alles andere dürfte er zu alt sein. Olga

@hugo

Mir ist es egal, ob es LINKE, Katholiken, Evangelen, Neuapostolische oder Gebissträger sind, die gegen Auslandseinsätze auftreten. Mir wird nur übel, wenn ein Bundespräsident plötzlich wieder die "Kriegshelden" einführen will.

....und dann immer mit dem Griff zum Herzen und mühsam unterdrückten (Krokodils)-Tränen. Ich habe es so befürchtet - wir werden noch vieles in diesem Stil erleben dürfen. Olga

@olga ...hab grad den LIKE IT BUTTON gesucht, um Deinen Beitrag zu markieren.

"Dass es wieder deutsche Gefallene gibt, ist für unsere glücksüchtige Gesellschaft schwer zu ertragen"

Für mich ist solch ein verquerer Satz nur schwer zu ertragen und ich würde begrüßen, wenn der BP das gerade rücken würde. Wer viel redet, macht auch schon einmal einen Lapsus, aber stehen bleiben darf das so nicht.

Ich hoffe, ich bin mit Gauck einer Meinung, dass Gefallene jeder Nationalität überall schwer zu ertragen sind und es besser ist, wenn eine Gesellschaft nach Glück süchtig ist als nach Ruhm und Macht.

Ich hoffe sehr, dass Gauck nicht mit dazu beitragen möchte, unsere Gesellschaft wieder zu militarisieren. Ich jedenfalls fühle mich in einer Gesellschaft mit Distanz zu dem Soldatentum wohl.

Karl

karl,

ein verquerer Satz wäre es gewesen, hätte ihn Gauck im Ausland gebraucht. Aber er sprach vor der Bundeswehr und bezog sich auf die deutsche Gesellschaft. Überhaupt vor der Bundeswehr den Tod zu erwähnen, ist schon entgegen einer Militarisierung geredet, eigentlich fast schon ein Tabu, ohne das vielbesungene Heldentum zu erwähnen. Noch ehrlicher wäre es nur gewesen, hätte Gauck, statt von Gefallenen, von Toten gesprochen. Im Krieg wird nicht gefallen oder gestorben, im Krieg wird in jungen Jahren, bei bester Gesundheit, meist grausam, krepiert. Aber das zu erwähnen gehört sich wohl nicht unter Rücksichtsnahme auf Angehörige.

Mich hat an der Rede gestört , daß er von einer glücksüchtigen Gesellschaft spricht. Für ein Stück Glück muß man sich auch bei uns ganz schön strecken und ich finde diese Bemerkung von Gauck ungerechtfertigt, ja mißgünstig.

Aber statt Kleinigkeiten der Rhetorik in Gaucks Rede zu kritisieren, sollte sich jeder Gedanken darüber machen, ab wann ein Rechtsstaat nach außen Gewalt anwenden darf. Auch wenn man der Meinung ist, er dürfe das garnicht, schafft man so die Gewalt nicht aus der Welt. Heutzutage sind skrupellose Despoten in der Lage, einen Krieg zu gewinnen, ehe er begonnen hat. Die Welt wird mit jedem Tag gefährlicher.

--

adam



@olga,

offensichtlich hast Du noch nie einen Militaristen reden hören.

Ich fand die Talkshow zu diesem Thema mit Günther Jauch am vergangenen Sonntag viel wichtiger. DA war immerhin der Verteidigungsminister sowie ein Opfer aus dem Soldatenkreis, der nach wie vor mit seinen Traumata zu kämpfen hat. Dies ist für mich viel wichtiger als eine pastorale Rede zu irgendeinem Thema, wo ich dem Redner meist in Abrede stellen muss, dass er viel Ahnung von der Thematik hat. Olga

Was ist an Gaucks Sätzen so falsch?

"Die Abscheu gegen Gewalt ist verständlich. Gewalt, auch militärische Gewalt, wird immer auch ein Übel bleiben. Aber sie kann – solange wir in der Welt leben, in der wir leben – notwendig und sinnvoll sein, um ihrerseits Gewalt zu überwinden. Allerdings müssen wir militärische Einsätze begründen. Wir müssen diskutieren: darüber, ob sie die gewünschten Ziele erreichen oder schlimmstenfalls neue Gewalt erschaffen, und auch darüber, ob wir im Einzelfall die Mittel haben, die für ein sinnvolles Eingreifen nötig sind. All diese Fragen gehören – mit den handelnden Personen – in die Mitte unserer Gesellschaft."

Gauck ist nun auch nicht der erste Bundespräsident, der eine Debatte über die Streitkräfte in der Mitte unserer Gesellschaft fordert. Aber so wie Gauck es getan hat, hat es wohl noch keiner auf die Frage zugespitzt: Wie wollen wir damit umgehen, dass von uns der Einsatz von Gewalt vielleicht gefordert wird? Und: haben wir die Mittel dafür?

Sofern das sachlich und ohne Parteipolemik geschieht, sind das interessante Fragen für eine Debatte.

Hafel

@ Olga: "wo ich dem Redner meist in Abrede stellen muss, dass er viel Ahnung von der Thematik hat."


Die Ahnung zu diesem Thema spreche ich Dir allerdings auch ab.

Hafel

war von Ihnen auch nicht anders zu erwarten - Sie haben wohl wieder einen Ihrer schlechten Tage (mitterlweile 30 in einem Monat ohne Schaltjahr).
Im Gegensatz zu Ihnen erwerbe ich mir Ahnung z.B. von Menschen, die diese haben - es war für mich wichtig, diese Jauch-Talkshow zu sehen und zu erleben - dort tummelten sich diese Menschen, die mir Wissen vermitteln können.
Sollten Sie mal ausprobieren - und Abstand von Ihren persönlichen BEschimpfungen anderer DiskutantInnen nehmen - das fällt alles auf Sie selbst und Ihre evtl. Intellektualität zurück. Olga

Ach Olga, hättest Du jetzt geschwiegen wärest Du Kaiserin. So aber.......! Du merkst gar nicht wie lächerlich Du Dich mit Deiner kindischen Rechthaberei machst. Aber bleibe ruhig so wie Du bist. Die Masse braucht Unterhaltung.

Hafel