Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Friedrich Merz "for President"

Innenpolitik Friedrich Merz "for President"

werderanerin
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Der-Waldler vom 18.09.2024, 14:37:39
Merz ist für mich kein guter Kanzlerkandidat, zumal ich Bedenken habe, dass seine, immer wiederkehrenden Ausraster nicht gut tun würden, unserem Lande aber auch auf internationaler Bühne abstoßend sein könnten.

Leider hat die CDU/CSU hier keinen Mut gehabt, Herrn Wüst ins Rennen zu schicken. Er wäre jung, hat bereits Erfahrung in NRW , ist ein sachlicher und solider Politiker, mit einer angenehmen Ausstrahlung.

Merz ist alte Schule, hat nichts Neues in petto, wird sehr konservativ regieren, immer die CSU im Nacken...und ich befürchte vor allem, junge Menschen werden in ihm keine Option sehen.

Kristine
aixois
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von aixois
als Antwort auf Bruny_K vom 18.09.2024, 14:41:58

Was muss ein Kanzler können?

Vor allen Dingen sich, seine Person,   nicht so wichtig nehmen ! Die Zeiten des Absolutismus sind vorbei, wo einer oben (der meist wenig Ahnung hat,  aber mit einem starken Herrschaftswillen ausgestattet ist), ein paar beratende 'Einflüsterer ' und der Rest  Bückling machende Hofschranzen.
Obwohl, manche können (wollen) es noch nicht glauben, dass ihr Keni, der gute Ludwig, nicht mehr ist ...

Was den neuen Kanzler Merz angeht (alle Welt tut ja schon so, als ob er bereits gewählt sei und schon mit  Regieren angefangen hätte), so will sich bei mir einfach das Gefühl nicht einstellen, dass all sein Mühen voller Selbstaufopferung danach trachtet, dies alles nur  für das Wohlergehen des Landes und der ihm angehörigen (oder unterworfenen)  'Menschen' zu tun  ... alles nur im Interesse des Landes, nicht für die Partei, nicht für das eigene Geltungs- und Machtstreben.

Ich erwarte , dass ein BK vor allen Dingen ein guter, umgänglicher  Manager ist, der seine Aufgabe korrekt und gewissenhaft erfüllt, nämlich , das vom Souverän, dem Wahlvolk , gewünschte Programm detailgetreu umzusetzen.
Er vergibt, begleitet und verfolgt die einzelnen Aufträge an die Leute der Exekutive, was bedeutet, dass er weiss, worum es sich  handelt und was zu tun ist.

Leider habe ich den Eindruck, dass immer noch zuviel 'absolutistisch' und 'personifiziert' gedacht wird.

Alle Sorge werfet auf ihn, den qualifizierten Führer, den Alleskönner, dem Hoffnungsträger, der alles zum Besten richten wird.
Diese Aufschauen auf eine einzelne Person ist m.E. eher Ausdruck für eine peinliche, wenn nicht gar gefährliche, Demokratieschwäche.

Demokratie meint ja eben, dass nicht von oben nach unten, sondern von unten nach oben 'geherrscht' und bestimmt wird.

Aber es ist nun mal leichter, sich über einzelne Personen auszulassen, seinen Ärger auf sie zu richten, sie entweder anzuhimmeln oder sie persönlich zu sezieren, zu vernichten, kein gutes Haar an ihnen zu lassen.

Dieser Tage wird 'denen da oben' der Vorwurf gemacht, sie würden die "Menschen" (allein schon dieser Begriff ist für mich Ausdruck von Distanz und Abgehobenheit als ob die Regierenden nicht auch Menschen wären) nicht mitnehmen ...

Da kommt mir das Bild von der "Schlafwagen" - Gesellschaft vor Augen , einer sitzt vorne und lenkt den Zug auf festgelegten Spuren, die anderen werden im Zug mitgenommen, werden bedient, können es sich bequem machen, sogar ruhig schlafen,  ohne sich weiter   sorgen zu müssen ... 

Aber um mitfahren zu können, muss man einen Fahrpreis entrichten und wissen, welche Strecke man 'mitfahren' will.

Aber Merz als Lokführer, das ist doch auch ein schönes Bild, da kann er es pfeifen und dampfen lassen, muss nur ab und zu mal den 'tote Mannknopf' drücken, um zu zeigen dass er noch wach ist, ansonsten rollt der Zug ja auf den bereits ausgelegten (oft maroden) Gleisen laut ratternd dahin ...

 
olga64
olga64
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 17.09.2024, 21:08:57
 

Ich bedauere den Niedergang der SPD jedenfalls sehr, denn sie ist keinesfalls überflüssig, im Gegenteil.


Schönen Abend noch

DW

 
Lieber D.W. - ich bedaure auch den Niedergang der Linken, obwohl ich diese Partei nie gewählt habe. Aber ich denke, es braucht solche Parteien in unserem Parteien-Spektrum.
Und deshalb habe ich auch so viele negative Gefühle und Meinungen z.B. zu Oskar Lafontaine und Frau Wagenknecht, die in ihrem Zerstörungswahn solchen Parteien den Garaus machen.

Aber letztendlich haben auch die WahlbürgeInnen Schuld daran - sie dürften nicht über diese Untergänge jammern und wehklagen, sondern die Parteien einfach wählen. Denn wir sind die letztendliche Instanz, die auch für den  Erhalt von Parteien verantwortlich und zuständig ist.

Olga

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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf aixois vom 18.09.2024, 17:18:28
Aber Merz als Lokführer, das ist doch auch ein schönes Bild, da kann er es pfeifen und dampfen lassen, muss nur ab und zu mal den 'tote Mannknopf' drücken, um zu zeigen dass er noch wach ist, ansonsten rollt der Zug ja auf den bereits ausgelegten (oft maroden) Gleisen laut ratternd dahin ...

 

In so einen Zug würde ich mich ungern setzen, lieber aixois.

Ansonsten: Zustimmung!

LG

DW
olga64
olga64
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 18.09.2024, 17:08:34
Merz ist für mich kein guter Kanzlerkandidat, zumal ich Bedenken habe, dass seine, immer wiederkehrenden Ausraster nicht gut tun würden, unserem Lande aber auch auf internationaler Bühne abstoßend sein könnten.

Leider hat die CDU/CSU hier keinen Mut gehabt, Herrn Wüst ins Rennen zu schicken. Er wäre jung, hat bereits Erfahrung in NRW , ist ein sachlicher und solider Politiker, mit einer angenehmen Ausstrahlung.

Merz ist alte Schule, hat nichts Neues in petto, wird sehr konservativ regieren, immer die CSU im Nacken...und ich befürchte vor allem, junge Menschen werden in ihm keine Option sehen.

Kristine
Es ist Herr Merz selbst, der sich jetzt seinen Traum, Kanzler zu werden, am Ende noch zerstören kann. Da kann und wird viel geschehen in dem noch verbleibenden Jahr und nur mit einer Strategie, Häme und Hass auf mitbewerbende Parteien auszugiessen, wird das allmählich etwas langweilig.
Oder AFD-Themen aufzugreifen, um sie dann mit kleinen Änderungen als CDU-Themen zu verkaufen -dürfte auch problematisch sein, weil im Ernstfall so gesinnte WählerInnen lieber das Original wählen.

Herr Wüst und auch Herr Daniel sind jung genug, um noch Zeit zu haben für weitere Kandidaturen; sogar beim 57-jährigen Herrn Söder wäre das nochmals möglich.


Ich bin jetzt gespannt auf die TV-Aufnahmen, wenn in Kürze der 70. Geburtstag von Frau Merkel nachgefeiert wird und ER anscheinend die Abschlussrede halten wird. Zwischenzeitlich versuchte er auch ,das humanitäre Werk von Frau Merkel in Sachen Migration bis zur Unkenntlichkeit zu zerstören, was ihm u.a. aus juristischen Gründen ja nicht gelingen wird.
Aber diese Feier-Bilder dürften ikonischer Art werden - denn SIE wusste es schon vor 20 Jahren, wie dieser Mann mit stark verkürzter Zündschnur so sein kann.
Ich erinnere mich da auch gut als Frau Merkel vor vielen Jahren nach Wolfratshausen (bei München) fuhr, um dort mit Herrn Stoiber das berühmte Frühstück abzuhalten und ihm die Kanzlerschaft anzudienen. Herr Stoiber wurde es nicht - aber einige Jahre später Frau Merkel für sehr lange Zeit. Olga

 

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 18.09.2024, 17:19:38
Aber letztendlich haben auch die WahlbürgeInnen Schuld daran - sie dürften nicht über diese Untergänge jammern und wehklagen, sondern die Parteien einfach wählen. Denn wir sind die letztendliche Instanz, die auch für den  Erhalt von Parteien verantwortlich und zuständig ist.

Olga

Liebe Olga,

da stimme ich Ihnen absolut zu. Auch dem, was Sie über Lafontaine, Wagenknecht und Co. schrieben.

LG

DW

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pschroed
pschroed
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von pschroed

Einer der größten Herausforderung für den nächsten Bundeskanzler wird wieder das Hochfahren der DE Industrie sein, wenn Scholz es (Ampel) nicht schaffen sollte, es wird definitiv holprig, wie auch jetzt bei Thyssen Krupp. Phil.

Thyssen-Krupp schreibt erneut rote Zahlen – Aktie fällt auf Rekordtief. Düsseldorf. Im dritten Quartal hat der Industriekonzern Thyssen-Krupp einen Nettoverlust in Höhe von 54 Millionen Euro eingefahren. Das operative Ergebnis sank von zuvor 243 Millionen auf 149 Millionen Euro.14.08.2024

aixois
aixois
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von aixois
als Antwort auf werderanerin vom 18.09.2024, 17:08:34

Merz ist für mich kein guter Kanzlerkandidat, zumal ich Bedenken habe, dass seine, immer wiederkehrenden Ausraster nicht gut tun würden, unserem Lande aber auch auf internationaler Bühne abstoßend sein könnten.

Tja, wenn dieser Herr das Beste sein sollte, was unser Land in diesen krisenhaften Zeiten aufzubieten hat  ...

Ich erinnere mich, dass Merz als 'sozialpolitisch' engagiert bezeichnet , es folglich ablehnt als 'Neoliberaler' beschimpft zu werden, ansonsten aber den Leuten empfiehlt, mehr Aktien zu kaufen.
Ich erinner mich auch , dass er ein sehr erfolgreicher Lobbyist war, seine Netzwerke gewinnbringend einsetzte, um Türen zu öffnen , Geschäfte anzubahnen etc.

Hatte er sich nicht auch vehement dagegen gewehrt, seine Nebeneinkünfte als Abgeordneter offen zu legen , wie es Pflicht war ?
Seinerzeit unterstellte er doch allen Abgeordneten,  so zu denken wie er, denn wenn die alle ihre Nebeneinkünfte offenlegen müssten, dann bekämen wir   - so Merz - "ein Studienabbrecher- Parlament" ... will heissen, die haben wegen geringer oder fehlender Nebeneinkünfte nichts zu verbergen.

Mit der Transparenz scheint er es also nicht so zu haben. Ein guter Lobbyist ist eben einer, der im Hintergrund arbeitet , dort die Fäden zieht, im Volksmund auch mauschelt ...

Ob diese 'Qualifikationen' als Oberlobbyist sich gut 'verkaufen ' lassen für einen BK ?
Ich befürchte ja, besonders, wenn man kein 'Neo-Liberaler' sein will.
olga64
olga64
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 18.09.2024, 17:27:09

Es ist natürlich auch ein wenig lustig: wir deutsche Menschen lästern  seit langem ausgiebig über die alten Männer in den USA,die nochmals Präsidenten werden wollen.
Und jetzt haben wir selbst einen,der fieberhaft darauf hinarbeitet und im nächsten Jahr, wenn es gut für ihn läuft, dann seinen 70. Geburtstag feiern wird.
Aber irgendwann kommen die Jüngeren hoffentlich dran und hoffentlich auch wieder mal eine Frau. Da hat ja die CDU die recht positiv wirkende Karin Prien. Vielleicht hat sie ja Mut, sich ein wenig nach vorne zu arbeiten.
Ich mag mir nicht vostellen,dass Herr Merz davon träumt, noch eine weitere Kanzlerschaft mit dann Mitte 70 zu erreichen; seine Aussagen, wie alt seine Eltern sind und Grosseltern waren und wie toll sein medizinischer Check-up ausgefallen ist, machen mich etwas misstrauisch.
Aber es gibt ja auch die Lebensweisheit: wenn Menschen Pläne machen, lacht der liebe Gott gar herzlich darüber. Olga
 

aixois
aixois
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RE: Friedrich Merz "for President"
geschrieben von aixois
als Antwort auf aixois vom 18.09.2024, 18:03:45

Ein Nachwort zu den Eigenschaften von guten Lobbyisten (und Politikern): flexibel sein und bleiben, was die Meinung gestern war , muss nicht die heutige sein.Und morgen kann es wieder ein beliebig andere sein.

Merz im Zeit Interview (April 2023) Klimaschutz natürlich ernst nehmen - aber keine Eile, wir haben jede Menge Zeit zum Handeln.

"Das Argument, die Zeit laufe ab, in der Maßnahmen noch den nötigen Erfolg haben könnten"  teil er dezidiert nicht.
„Es ist eben gerade nicht so, dass morgen die Welt untergeht. Wenn wir in den nächsten zehn Jahren die Weichen richtig stellen, sind wir auf einem guten Weg“ ...  "Jeder von uns nimmt das Thema Klimaschutz sehr ernst. Wir sind allerdings nicht so im Alarmismus unterwegs wie hier einige in der Bundesregierung"

Merz (Mai 2024 - Saar Hochwasser) : Die jetzigen (2023 noch als alarmistisch angesehenen)  Massnahmen müssen verschäft werden...

""Wir müssen alles tun, in der Klimapolitik, in der Wirtschaftspolitik, in der Energiepolitik, dass wir diesen Klimawandel stoppen."
"Deshalb müssen wir gemeinsam die Anstrengungen verschärfen, um diesen Klimawandel nicht noch dramatischer werden zu lassen als er heute schon ist".



Wie das Fähnchen auf dem Turme sich kann drehn bei Wind und Sturme ...

 


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