Innenpolitik "freie" marktwirtschaft

hugo
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Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von hugo
als Antwort auf hobbyradler vom 03.07.2012, 09:32:03
Solltest du schon vor der Rentenzeit, als große Ausnahme, eine Ausreiseerlaubnis bekommen haben(,hobbyradler)

wo Denkst Du hin hobbyradler,Du musst noch ne ganze Menge lernen,,,ich heiße hugo und nicht Gauck, außerdem hatte ich reichlich Verwandte 1. und 2. Grades im Westen nur meine Großeltern, meine Mutter und sämtliche Osttanten durften Reisen, besuchten Ihre Schwestern im Westen (auch jene die abgehauen war) und kamen alle alle immer wieder zurück,,weils hier so gemütlich, schön warm und sicher war.

ist ja ok und auch rechtens wolfgang, das all das aufgearbeitet, zusammengefasst und öffentlich gemacht wird -einschließlich Stasiunswesen mitsamt der IM-Tätigkeit- usw,,was es in der Ex-DDR eben auch gab,,es ist aber nicht alles und für mich und im Unterschied zu Dir nicht die Hauptsache,, es ist eine von mehreren Komponenten aus denen sich meine Erinnerung an damals zusammensetzt.

"Die Masse der Bevölkerung gewöhnt sich an diktatorische Einschnitte, weil es zum Überleben notwendig ist und richtet sich - wie man so schön sagt - ein." (klaus)

ja genau so wars und so isses heute auch (damals die SED heute der Geldadel)aber wenn die Rede auf damals kommt, dann ist es eben üblich -siehe wolfgang und klaus- das zu 90% von der üblen und 10 % (so mein Gefühl) der normalen Erinnerung ausgegangen wird,,naja und das hakelt sich gewaltig mit hugos Eindrücken von damals.

und wie stehts in dem von senhora zitiertem Buch ?: " Und damit das auch glaubwürdig ist, muss man natürlich die DDR so radikal-dämonisch zeichnen, wie sie nie war"

und weil ich das nun begriffen habe und den Wessis und den "Normalen also gewendeten Ex-DDR Bürgern" eine Freude machen möchte drängts mich eben ab und zu diesem Verlangen nachzugeben,,und nu isses auch wieder nicht recht. *g*

hugo
justus39
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Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von justus39
als Antwort auf hugo vom 03.07.2012, 08:22:41
Hallo hugo!
Wir können doch froh, glücklich und dankbar sein, dass es so viele kluge und erfahrene Menschen gibt, die sich der undankbaren Aufgabe widmen, uns zu erklären unter welch schlimmen Bedingungen wir vierzig Jahre lang dahinvegetieren, leiden und schmachten mussten.

Stell Dir vor, wir hätten ohne sie dumm sterben müssen und würden tatsächlich die Illusion mit ins Grab nehmen, dass es in unserem Leben viele glückliche Stunden gegeben hätte und dass wir auch von vielen Menschen umgeben waren, denen man vertrauen konnte und die uns in mancher Notlage so ganz selbstverständlich geholfen haben.

Es grüßt Dich
ein nachdenklicher justus,
der sich immer noch wundern muss, dass er diese Hölle überlebte ohne großen Schaden zu nehmen.
Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 03.07.2012, 10:53:22
"es ist aber nicht alles und für mich und im Unterschied zu Dir nicht die Hauptsache,, es ist eine von mehreren Komponenten aus denen sich meine Erinnerung an damals zusammensetzt. "
geschrieben von hugo


Das sagt alles und erinnert mich an meine Eltern, wenn sie über die Anfangsjahre des NS-Regimes erzählten.
Du hättest es aber auch nicht extra schreiben müssen - man bekommt schon mit, was für dich sehr unwesentlich war und auch heute noch für dich nicht der Rede wert ist., obwohl du jetzt all diese Freiheiten als Selbstverständlichkeit nutzt.

Für eine große Mehrheit der EX-DDR-Bürger scheint es aber eine ganz wesentliche Hautsache gewesen zu sein, sonst wären sie vor über 20 Jahren nicht zu Hunderttausenden auf die Straße gegangen und hätten gegen dieses Regime gekämpft, obwohl die Gefahr dabei den "Kürzeren zu ziehen" sehr groß war.





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Mitglied_bed8151
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Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 03.07.2012, 10:53:22
der untertan fühlt sich im unrechtsstaat wohl. er sieht zwar das unrecht. aber es ist ihm nicht wichtig, nicht hauptsächlich. gewindelt und gefüttert von der wiege bis zur bahre ist ihm die hauptsache. freiheit stört da nur.
--
w.
hugo
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Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.07.2012, 11:45:48
hallo klaus, warum nur,,,warum ? warum musst Du immerzu so unverschämt übertreiben,
Für eine große Mehrheit der EX-DDR-Bürger scheint es aber eine ganz wesentliche Hauptsache gewesen zu sein,
geschrieben von kaus

bleib doch bitte einmal bei den Tatsachen,,und Tatsache ist -falls so honorige Institute wie Emnid nicht zu subjektiv arbeiten- das z.B. 2007
- 64 Prozent der Menschen in den neuen Bundesländern "eher positive" und nur 17 Prozent "eher negative" Erinnerungen an die DDR, hatten.

-und lt (Quelle: BMVBS) auf die Frage: "Wie beurteilen Sie rückblickend das Leben in der DDR?" nur 8% antworteten das die DDR überwiegend schlechte Seiten hatte.

es kommt zwar auf die Fragestellung aber auch auf das Interpretieren der Antworten an und da scheinen wir beide ziemlich verschiedene statistische Auswertungmsethoden gelernt bzw verinnerlicht oder vergessen zu haben.

hier werden hugo und co immerzu als Leute mit fast unanständig anmutenden Einzelkämpfermeinungen hingestellt, als totale Außenseitermeinungsvertreter,,,,,dem ist aber nicht so,,ich fühle mich ganz und gar nicht als Jemand der eine Meinung vertritt die total außer der Reihe liegt, auch wenn dies immerzu behauptet wird.

hugo
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf loretta vom 02.07.2012, 21:36:36

Für mich ist das längst kein Thema mehr und Schnee von vorgestern. Ich arbeite mit ca. 300 Menschen zusammen, na ja, nicht direkt, aber indirekt, davon sind ca. 270 ehemalige DDR-Leute. Wir hätten viel zu tun, uns über die hier an den Haaren herbei gezogenen Probs uns einen Kopp zu machen.

Dieser Unterschied ist einfach nicht mehr existent und es wird kreuz und quer geliebt, gelebt, geheiratet, gelacht und vor allem zusammen gearbeitet und an einem Strang gezogen.

Was sich hier in diesem Forum offenbart ist nicht das „neue Deutschland“ - das spielt sich draußen im Arbeitsleben ab – nicht hier.


Danke Loretta,
ich glaube Du hast richtig erfasst, was realität und was gejammer und wunschdenken darstellt.
Dieses, bei jeder gelegenheit wieder und wieder eingestreute hochjubeln der DDR und wie schöns doch war, zwischen Ostsee und Erzgebirge und das reichte doch fürn DDR bürger genau wie der Trabant, interessiert im wahren leben draußen keine sau mehr.
Das wird hier von ein paar verbitterten rentnern euphorisch hochgejubelt, wie man eben eine vergangenheit verschönt, die so nicht wiederkommt.
Das miese an der sache ist allerdings, das die sache immer so konstruiert wird, daß kritik am system DDR bewußt als kritik am DDR bürger gefälscht wird und somit der status ewiger ungerechtbehandlung und des beleidigtseins aufrecht erhalten werden soll.
Da scheinen jetzt einige ihre lebensaufgabe zu sehen und sind sehr emsig dabei alles auszugraben was man positiv über die DDR sehen kann und alles zu verfälschen oder zu verniedlichen was den wahren unrechtscharakter dieses staats wesens (nicht der einfachen menschen darin) ausgemacht hat.
Also lassen wir sie doch einfach träumen, sie haben ja nix anderes mehr, außer einer ordentlichen wohnung, einer sauberen umwelt, meinungsfreiheit, reisefreiheit,einem ordentlichen auto, überfluß an waren u.a.m..
Bei so einem armseligen leben, muß man ja depressiv werden.






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Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 03.07.2012, 12:01:47
bleib doch bitte einmal bei den Tatsachen,,und Tatsache ist -falls so honorige Institute wie Emnid nicht zu subjektiv arbeiten- das z.B. 2007
"- 64 Prozent der Menschen in den neuen Bundesländern \"eher positive\" und nur 17 Prozent "eher negative" Erinnerungen an die DDR, hatten."
geschrieben von hugo

Auszüge aus der von dir verlinkten Umfrage v. vor 5 Jahren ( Fragestellung übrigens unklar ).

"64 Prozent der Menschen in den neuen Bundesländern haben "eher positive" und nur 17 Prozent "eher negative" Erinnerungen an die DDR ...Gleichzeitig sagte allerdings eine Mehrheit von 71 Prozent der Ostdeutschen, dass sie Verhältnisse wie in der DDR "auf keinen Fall" zurückhaben wolle. Nur 18 Prozent wollten gerne wieder "im Sozialismus" leben...Die meisten Menschen mit guten Erinnerungen an die DDR gibt es mit 85 Prozent bei der Anhängerschaft der Linken."

Ja sind denn die 71%, die die DDR NICHT wiederhaben wollen, bescheuert, wo sie doch mehrheitlich so positive Erinnerungen an die DDR hatten?

Nee - ich gehe mal davon aus, dass sie da weniger an die DDR dachten, als an ihr ganz privates Leben, das man sich auch in einer Diktatur Marke SED-Staat DDR nach seiner eigenen Fasson einrichtete und natürlich positive Erinnerungen z.B. an die erste Liebe, die Kinder, das familiäre Leben, die Zusammenarbeit mit Kollegen, die Feiern...hatte.
Da muss man zwangsweise all das ausklammern, das nach Lage der Dinge unerreichbar ist.
Anpassung an die Umwelt ist ein wesentliches Merkmal auch menschl. Daseins.

UND genau das sind in einer Diktatur unerreichbaren Dinge, für die die Demonstranten auf die Straße gingen und letztendlich das ganze SED-Regim zur Aufgabe zwangen.
Dass das alles ziemlich friedlich ablief, halte ich für besonderes Verdienst der Ostdeutschen.




olga64
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Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.07.2012, 18:48:39

Nur - wundere ich mich, dass du bei der so außerordentlich guten Arbeit in der DDR wenig verdient hast, so dass du nach immerhin 30 Jahren DDR-Tätigkeit auf so wenig Rentenpunkte kommst, dass du eine Kundenkarte bei der Stockacher Tafel beantragen könntest.
Das ist nahezu unmöglich, da bei der Rentenberechnung die DDR-Gehälter etwa verdreifacht wurden und alle Zusatzversorgungssysteme und Prämien... der DDR anerkannt wurden und du sicher auch in der BRD noch gearbeitet hast.


Hinterwaldner schreibt in seinem Profil,dass er 1943 geboren sei. Zur Wende war er gerade mal Mitte 40 - ob und was und wie er dann die 20 Jahre bis zu seinem Renteneintritt gearbeitet hat, weiss zumindest ich nicht. Er hätte aber viel Möglichkeit gehabt, sich noch eine stattliche Anzahl von Rentenpunkten zu erwerben und müsste dann wirklich nicht einer Stockacher-Kundenkarte nachweinen, die er nur deshalb nicht bekommt, weil seine Frau noch arbeitet. Olga
hugo
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Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.07.2012, 13:44:23
das das ganze SED-Regime zur Aufgabe gezwungen wurde und
dass das alles ziemlich friedlich ablief,,,da wären wir uns ja wieder mal einig, aaber eben nur bis hierrher.

nur das es danach aus dem Ruder lief und in eine Strömung geriet, die so nicht anvisiert war,,wird zumeist unterschlagen. Das dann sogar das Ruder in fremde Hände fiel und wir nun nach deren Pfeife tanzen müssen um so schlimmer.
Wär doch zu schön gewesen wir hätten zusammenwachsen dürfen.

Aber eins ist wohl den besscheuerten Ossis bisher noch nicht ausgetrieben worden (ich rechne die hugos natürlich dazu) nämlich einen Strich einen Graben in Ihre bisherige Lebensgeschichte zu ziehen und alles vorherige der Hölle und was danach kam, dem Leben im Paradies zuzuordnen.

eine noch ziemlich aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Enquete-Kommission des Landtags Brandenburg will ich hier nicht unterschlagen,
wobei die beauftragte Kommission mögliche Defizite des Landes bei der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit untersuchen sollte

Insgesamt ergaben sich bei 73 Prozent der (bescheuerten?) Befragten, eher positive Assoziationen zur DDR, musste der betröppelte Oberauswerter zerknirscht in die Mikrophone flöten.

Als spontane negative Assoziation nannten nur 10 Prozent die Mauer sowie je 5 Prozent die Stasi und die Einschränkungen bei der Freiheit.

da habt Ihr noch allerhand zu tun um eines Tages mit Umfragen brillieren zu können die Deiner Behauptung von der großen Mehrheit usw nahekommen.

die Freie Marktwwirtsschaft -um zum Thema zurückzukehren- wird hieer so lange nicht Begeisterungsstürme auslösen so lange sie mit bescheuerter
-Freisetzung vom Arbeitsplatz
-Bestrafung durch ungerechte Entlohnung
-Freibeuterei am Immobilienmarkt
-Entzug bisheriger Sicherheiten usw verbunden wird.
Umfrageergebnisse Dez 2011

hugo
olga64
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Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 03.07.2012, 16:21:08
nur das es danach aus dem Ruder lief und in eine Strömung geriet, die so nicht anvisiert war,,wird zumeist unterschlagen. Das dann sogar das Ruder in fremde Hände fiel und wir nun nach deren Pfeife tanzen müssen um so schlimmer.
Wär doch zu schön gewesen wir hätten zusammenwachsen dürfen.

hugo


Hätten sich damals ca 60 Mio (West)-Deutsche nach noch verbliebenen ca 16 Mio Ostdeutschen richten sollen, von denen sowieso sehr viele die Flucht aus ihrem ruhmreichen Staat ergriffen haben? Hätte der Hauptfinanzierer (die Westdeutschen) diesen bankrotten Staat ohne jegliche Zukunftsaussichten aus good will in seinen verrotteten Strukturen weiter bestehen lassen sollen? Das wollten die Wähler doch gar nicht - sie wählten Freiheit und Kapitalismus, wie wir alle wissen.
Und die nostalgischen Tränen, die von einigen nach wie vor geweint werden, resultieren sicher daraus, dass bei solchen Menschen die Rechnung nicht aufgegangen ist: auch Westdeutschland war nie ein SChlaraffenland, sondern eine Leistungsgesellschaft. Das haben leider nur einige zu spät begriffen und werden nach wie vor von diesem Thema anscheinend innerlich aufgefressen. Schade - ich würde den Menschen gönnen, endlich das Leben zu geniessen, so lange es noch möglich ist.
Zusammenwachsen wäre sicher schön - aber es gehören zwei Parteien dazu; das werden wohl erst die jungen Menschen schaffen, für die die DDR nur eine Fussnote in der Geschichte darstellt mit nicht nachahmenswerten Strukturen und Interna. Olga

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