Innenpolitik "freie" marktwirtschaft
@karl & all
Wo liegt der Hase im Pfeffer? "DDR-Bürger [.] die ihr Leben in der DDR verteidigen, das eben auch schöne Seiten hatte", hier liegt er im Pfeffer der Hase. Es geht, jedenfalls nach meiner Meinung, nicht um das individuelle Leben. Das DDR-System war in höchsten Maße kritisierbar. Leute, die diese Diktatur verteidigen, sich mit deren Unrecht identifizieren, müssen sich ebenfalls Kritik gefallen lassen.
Hier. irgendwann an anderer Stelle, hatte ich schon mal von Menschen berichtet, die nach 1945, davon sprachen, wie abgesehen von diesem und jenem, ihr Leben schön war. Nicht alles war schlecht im 3.Reich. Es gab keine Arbeitslosen, die Strassen waren sicher, für Kinder und Jugendliche wurde viel getan und überhaupt, wenn es nicht bewölkt wae, schien die Sonne.
So locker, lustig und beschwingt, war das Leben für meine Familie 1936, an der Ostsee.....
sysiphus...
Wo liegt der Hase im Pfeffer? "DDR-Bürger [.] die ihr Leben in der DDR verteidigen, das eben auch schöne Seiten hatte", hier liegt er im Pfeffer der Hase. Es geht, jedenfalls nach meiner Meinung, nicht um das individuelle Leben. Das DDR-System war in höchsten Maße kritisierbar. Leute, die diese Diktatur verteidigen, sich mit deren Unrecht identifizieren, müssen sich ebenfalls Kritik gefallen lassen.
Hier. irgendwann an anderer Stelle, hatte ich schon mal von Menschen berichtet, die nach 1945, davon sprachen, wie abgesehen von diesem und jenem, ihr Leben schön war. Nicht alles war schlecht im 3.Reich. Es gab keine Arbeitslosen, die Strassen waren sicher, für Kinder und Jugendliche wurde viel getan und überhaupt, wenn es nicht bewölkt wae, schien die Sonne.
So locker, lustig und beschwingt, war das Leben für meine Familie 1936, an der Ostsee.....
sysiphus...
Wenn 85 % der Altstadtsubstanz eines ganzen Staates renovierungsbedürftig und 48% nach der Wende als unbewohnbar gilt( obwohl fast alles bewohnt war) - auch dann lässt sich auf den Gesamtzustand des Staates schließen.
ich denke Du hast in der DDR gelebt und tüchtig mit angefasst und geholfen beim Wiederaufbau ??
Scheint ziemlich daneben gegangen zu sein,,der Erfolg ist -nach Deine Bewertung zu urteilen- sehr miserabel.
haste nun im Rückblick wenigstens erkannt was da schief gelaufen ist, was man hätte anders machen sollen ?
die Russen nachhause schicken und die Amis ins Land holen ??
ging ja wohl nicht,,
die Altbauten sanieren und auf die Neubauten verzichten ??
wie lange hätteste denn dann auf Deine Wohnung warten wollen ? wo Du sowieso zum nörgeln, meckern und kritisieren tendiertest (oder ist das erst eine Nachwendeeigenschaft ?)
der Zustand des Gesamtwohnungsbestandes war meines Erachtens noch lange nicht so, wie sich das der fleißige zupackende DDR-Bürger gewünscht hätte, (von den faulen und nur meckernden mal ganz abgesehen),,aber er war bei Weitem besser als noch 1949.
Die Zahl solltest Du mal erforschen, und ehrlicherweise auch hier nennen, wie viele DDR-Bürger 1989 schlechter wohnten als 1949. Ich kenne keinen, Du kennst vermutlich ausschließlich solche,,
auf den Gesamtzustand eines Staates könnte man auch schließen wenn man seine erfolgreichen/erfolglosen Bemühungen zum verringern der sozialen Kluft betrachtet.
ok ok aber die kaputten Dachrinnen der Altbauten sieht man eben auf den ersten speziell darauf geschulten Blick,,und für einen Zweiten reicht dann das Interesse nicht mehr, man fühlt sich und BILD bestätigt.
Du solltest eigentlich wissen mit welchen echten objektiven (neben den selbstgemachten und Systemrelevanten )Problemen wir uns damals abrackerten -ich nehm dich bezüglich abrackern vorsichtshalber mal davon aus, um Dich nicht in Gewissenskonflikte zu bringen.
Fakt ist, es war -besonders bezüglich WohinImmobilien- schlechter als wir alle wollten und wünschten, aber begründbar und besser als Jene behaupten, die gerne Schlechtes hervorheben.
aber das musste der ollen Dingsda doch lassen,,,für die Miesmacher hat sie ausreichend Hinterlassenschaften in die Übernahme mit eingebracht über die man sich voller Begeisterung kritisch und nörgelnd auslassen kann,, und das, was anschließend der Zerstörung dem Verfall,wegen der gewinnorientierten Privatisierung preisgegeben wurde, noch gar nicht erwähnt,,
der von Dir zitierte Beitrag (vermutlich von der Friedrich Ebert Stiftung)enthält aber auch folgende Erkenntnis: "In den alten Bundesländern sind nach Schätzungen 1990 ca. 250.000 und 1991 mehr als 300.000 Wohnungen neu errichtet worden, in den neuen Bundesländern ist die Fertigstellungsrate 1991 auf etwa 30.000 Wohneinheiten gesunken"
ist doch mein Reden seit langem, der große Wende-Nutzen kam eben nicht ausschließlich den armen Brüdern und Schwestern im Osten zugute,,
hugo
Re: "freie" marktwirtschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Dazu sage ich nur, die DDR mit all ihren Schwächen und positiven Seiten war und ist heute noch meine Heimat, als Heimat meine ich nicht die DDR in der heutigen Zeit, die gibt nicht mehr und ist Geschichte, aber das Land, die Leute die hier leben, die Natur und das ganze Umfeld ist meine Heimat und hier will ich wohnen und auch mein Leben beenden. "
Ja - stange - auch ich wohne noch immer dort, wo ich zu DDR-Zeiten lebte. Ich würde sagen - es ist meine Heimat.
Im Gegensatz zu dir betrachte ich aber NICHT den Staat DDR als meine Heimat, sondern - so wie du auch schreibst -"das Land, die Leute die hier leben, die Natur und das ganze Umfeld".
Also ganz einfach - die DDR ist nicht meine Heimat - da unterscheiden wir uns, wenn du schreibst :"die DDR mit all ihren Schwächen und positiven Seiten war und ist heute noch meine Heimat".
Heimat bedeutet für mich meine ganz spezielle Beziehung zu einem bestimmten Raum und zu den Menschen, die mir nahestehen.
Da ist es mir zunächst mal egal, welches politische System herrscht, in dem ich "meine Heimat" habe ( oder haben muss !).
Dazu brauche ich natürlich auch ganz bestimmte Freiheiten, wie z.B. meine Heimat verlassen zu dürfen, wann und warum ich will - oder z.B. auch eine halbwegs intakte Natur.
UND - genau auf diesem Gebiet hat der Staat DDR meiner Meinung nach versagt, denn ich sehe jetzt, dass es besser geht, was persönliche Freiheiten anbetrifft und ich sehe, wie positiv sich die Umwelt in meiner Region in den letzten 20 Jahren entwickelt hat, wie die Lebenserwartung deutlich stieg und "meine Heimat" allein schon optisch und v. den Umweltwerten deutlich besser geworden ist.
Das heißt nicht, dass ich alles, was mich hier umgibt kritiklos akzeptiere und auch deshalb bin ich seit mehreren Jahren selbst aktiv tätig ( z.B. in der Stadtverord.-Versammlung meines Ortes).
"Ich sage allen PFUI-Teufel, die alle Nutzungen des ehemaligen DDR-Systems in vollen Zügen zur Entwicklung ihrer Existenz ausgenutzt haben..."
Ich habe es satt, mich auch heute noch immer wieder rechtfertigen und bedanken zu müssen, dass ich in der DDR studieren durfte, weil ich natürlich auch einiges "zurückgegeben" habe und das bei deutlich weniger Anerkennung des Staates ( Gehalt, Urlaubsplätze, weniger Rentenjahre...)als du dir vielleicht vorstellen willst.
Deshalb ist dein " PFUI-Teufel " völlig daneben und es "kotzt" mich immer wieder an, wenn da jemand auch 20 Jahre nach der DDR erwartet, dass ich mich bei den DDR-Bonzen nachträglich bedanke und darüber vergesse, dass sie mir auch eine "tolle" Stasiakte bescherten.
Re: "freie" marktwirtschaft
die diese Diktatur verteidigen, sich mit deren Unrecht identifizieren, müssen sich ebenfalls Kritik gefallen lassen.
.. da muss ich dir Recht geben, aber bitte nicht alle kritisieren. Nicht jeder (und das war die Mehrheit) hat sich unwohl in der DDR gefühlt.
Man muss schon unterscheiden, welche Missstände kritisiert wurden.
Das was die Stasi mit den sogenannten Klassenfeinden gemacht hat, wurde hauptsächlich erst im Zuge der Wende bekannt.
Sagt mal einem Harzt IV Empfänger, er solle seine Wohnung renovieren, neue Fliesen ins Bad, bessere Fenster und wenn dann noch Geld übrig ist, kann er sich ja die Einrichtung erneuern.
Was meinst du, was er zu dir sagt?
Glaubt ihr etwa uns hat es gefallen, dass ganze Häuserzeilen abrissreif waren? Uns hat es auch nicht gefallen, dass die ganze Kinderkleidung zu Neckermann ging und wir zusehen mussten, wie wir zu Kinderkleidung kamen.
Wohl dem, der „Westverwandtschaft“ hatte, dann wurden die Sachen auf dem Privatweg zurückgesandt, als super Geschenk.
Und Karl,
es muss nicht Genrationen dauern, bis die Geschichte aufgearbeitet ist, es kann sehr schnell passieren, wenn jeder die Wahrheit sagt.
Die Wahrheit, wie es in der DDR war und die Wahrheit, wie und für welchen Preis die DDR abgewickelt wurde.
Niemand von der Bundesregierung hat die Wahrheit gesprochen, es sind Gelder geflossen, die nicht dafür verwendet wurden, um „blühende Landschaften“ zu bauen, nein der größte Teil floss in private Hände.
Sobald die Fördermittel verbraucht waren, haben sich die Unternehmen massenweise zurückgezogen und es wurden wieder „Ruinen“ hinterlassen.
Selbst den Politikern musste und war klar, dass sich renommierte, alteingesessene, weltbekannte Firmen nicht von ihren Stammsitz entfernen und im „finstersten“ Osten der DDR niederlassen.
Soweit reichte in der DDR auch die Schulbildung an den POS, dass die Bürger dies erkannten.
Es war nur eine Hinhaltetaktik und natürlich ein lukratives Geschäft für die Unternehmen.
Ein sehr Arbeitgeberfreunlicher Staat.
Wer auf dem Pferd sitzt übersieht schnell, was am Boden vor sich geht, doch auch er kann fallen.
Das Schlimmste ist, dass den Menschen, die in der DDR lebten, keine Staatsfeinde waren, sich dem Regime wohl oder übel untergeordnet haben, immer wieder kluge Ratschläge erteilt werden, wie sie es richtig hätten machen sollen.
Es will doch keiner wissen wie es war, ihr wisst es doch eh schon.
Es ist doch schön, wenn „Ihr“ besser leben konntet, was relativ ist.
Ich bin da nicht neidisch drauf, denn ich kann da nichts daran ändern und für Bananen und Arbeitslosigkeit wollte ich keine Republikflucht begehen.
Die meisten kennen die Redewendung:
„..so ist es nun mal, da kann ich doch nichts ändern, wenns nicht schlimmer kommt…“
Denkt mal drüber nach, die passt ganz genau auch in die heutige Zeit.
Viele geben sich mit den Missständen am Ende zufrieden; und so ging es den DDR Bürgern auch.
Ich habe es schon mal in einem Thread geschrieben:
„.. es ist sehr deprimierend, sehr vorsichtig ausgedrückt, wenn man an Eides Statt erklärt, nie für die Stasi tätig gewesen zu sein und es nicht geglaubt wird.
Ich wurde wahrscheinlich mehr als ein Bundespolitiker überprüft, ganze 7 Mal, bis man mir die „weiße Weste“ bescheinigt hat und ich war nur eine Mitarbeiterin im öffentl. Dienst.
Da war nix mit herzlich Willkommen, Missgunst, Misstrauen, Arroganz und Überheblichkeit sowie die Unfähigkeit Vertrauen und Verständnis zu entwickeln gaben den Tenor der sogenannten „Amtshilfe“ an.
Es ist Vergangenheit, heute lächle ich tatsächlich darüber, denn ich stehe über den Dingen. Ich kann allen in die Augen schauen, auch denen, die mich vielleicht bespitzelt haben, denn sie müssen mit der Ungewissheit leben ob und was ich weiß.
..ein..
Re: "freie" marktwirtschaft
Dann wundert es mich aber, warum ich mich in der Jauche wohlfühlen sollte, in die Wolf Biermann gekommen ist. Wir baden doch nicht gemeinsam in einer Wanne.
schönes Bild sysiphus...
haste gute Qualität hinbekommen beim Digitalisieren,,
solche Bilder wurden sicher auch zu DDR-Zeiten millionenfach geknipst, egal ob mit Pouva Start, Penti, Praktika, Exa,,,hab selber einige Alben und viele Dias voll davon,,
sieht immer so aus als ob die Menschen dort glücklich wären und dabei sind sie sicher unter Srafandrohung und im Beisein von Stasi und co zum Lächeln gezwungen worden,
ein Bildreporter hätte sicher das echte gequälte Lächen der Unterdrückten die sich ständig bei den SED Bonzen bedanken mussten, perfekt auf die Platte gerettet.
stange, wer will, kann schon verstehen wie Du es gemeint hast,,und was einlächelnfürdich schreibt,,,,da läuft bei mir doch glatt ein Film ab, so übereinstimmend sind die Erinnerungen und Erfahrungen.
hugo
haste gute Qualität hinbekommen beim Digitalisieren,,
solche Bilder wurden sicher auch zu DDR-Zeiten millionenfach geknipst, egal ob mit Pouva Start, Penti, Praktika, Exa,,,hab selber einige Alben und viele Dias voll davon,,
sieht immer so aus als ob die Menschen dort glücklich wären und dabei sind sie sicher unter Srafandrohung und im Beisein von Stasi und co zum Lächeln gezwungen worden,
ein Bildreporter hätte sicher das echte gequälte Lächen der Unterdrückten die sich ständig bei den SED Bonzen bedanken mussten, perfekt auf die Platte gerettet.
stange, wer will, kann schon verstehen wie Du es gemeint hast,,und was einlächelnfürdich schreibt,,,,da läuft bei mir doch glatt ein Film ab, so übereinstimmend sind die Erinnerungen und Erfahrungen.
hugo
Wie sang der überzeugte Kommunist Wolf Biermann, der durch seine Ausbürgerung unfreiwillig im Westen bleiben musste:
" ... gekommen bin ich ... vom Regen in die Jauche."
(Später korrigiert er sich: das ungerechte Wort Regen nimmt er zurück. )
Noch später macht er diese Aussagen:
"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu."
"Die Sklaven sehnen sich nach dem Knüppel, den sie gut kennen."
(Biermann über das Fortwirken der DDR in den Köpfen vieler Menschen
"Berliner Morgenpost" vom 4. September 1999) - NDR-de
Re: "freie" marktwirtschaft
Justus39, würdest du deine Kinder wegen ihrer von deiner abweichenden Meinung aus der Familie jagen?
Biermann war Deutscher und überzeugter Kommunist, er hat lediglich auf Missstände, im Osten und Westen, aufmerksam gemacht.
Ciao
Hobbyradler
Natürlich würde ich meine Kinder nicht aus der Familie jagen. Aber Biermann gehörte nicht ganz zu Erichs Familie. Er hatte zwar einen guten geschwisterlichen Draht zur Margot, aber zum Erich wohl eher nicht.
Mir geht auch der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass seine Ausbürgerung geplant war, zumindest wird er es geahnt haben.
Re: "freie" marktwirtschaft
Nach was sich Biermann so zurücksehnen mag, kann ich nicht beurteilen, so gut kenne ich ihn auch wieder nicht.
@ mein lieber Klaus,
Ich habe nicht verlangt, dass Du dich rechtfertigen musst und was die Stasi-Akten anbetrifft, nenne mir eine Person die an führender Stellung in der Industrie und Wirtschaft war oder an Stellen arbeitete, wo junge Menschen geformt werden sollten, die keine Akten hatten. Auch ich werde eine Akte haben, aber ich interssiere mich nicht was da drin steht, da ich kein schlechtes Gewissen habe, noch interessiere ich mich, wer über mich geschrieben haben könnte.
Aber eins habe ich miterlebt, ich war jahrelang Vorsitzender eines Elternbeirates und habe an jedemenge sogenannte Sitzungen des pädagogischen Rates der polytechnischen Oberschule teilgenommen, und habe dabei kenngelernt, wie die meisten Pädagogen zu mindest nach außen hin getikt haben, wie sie wirklich dachten, weiß ich natürlich nicht, aber die praktischen Handlungen waren so wie sie es vorher zum Ausdruck brachten. Sollen das alles verführte gewesen sein, und dachtest Du anderst, dann warst Du eine große Ausnahme und ich ziehe heute noch vor Dir den Hut.
Stange
Ich habe nicht verlangt, dass Du dich rechtfertigen musst und was die Stasi-Akten anbetrifft, nenne mir eine Person die an führender Stellung in der Industrie und Wirtschaft war oder an Stellen arbeitete, wo junge Menschen geformt werden sollten, die keine Akten hatten. Auch ich werde eine Akte haben, aber ich interssiere mich nicht was da drin steht, da ich kein schlechtes Gewissen habe, noch interessiere ich mich, wer über mich geschrieben haben könnte.
Aber eins habe ich miterlebt, ich war jahrelang Vorsitzender eines Elternbeirates und habe an jedemenge sogenannte Sitzungen des pädagogischen Rates der polytechnischen Oberschule teilgenommen, und habe dabei kenngelernt, wie die meisten Pädagogen zu mindest nach außen hin getikt haben, wie sie wirklich dachten, weiß ich natürlich nicht, aber die praktischen Handlungen waren so wie sie es vorher zum Ausdruck brachten. Sollen das alles verführte gewesen sein, und dachtest Du anderst, dann warst Du eine große Ausnahme und ich ziehe heute noch vor Dir den Hut.
Stange