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Innenpolitik Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen

Mitglied_5ccaf87
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Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Könnt ihr euch noch erinnern, als dem Bürgermeister von Altena im NRW Andreas Hollstein CDU in einer Kneipe mit einem Messer in den Hals gestochen wurde? Frau Merkel hat sich sofort nach seinem Befinden erkundigt und getwittert:

Kanzlerin #Merkel: „Ich bin entsetzt über den Messerangriff auf Bürgermeister Andreas Hollstein – und sehr erleichtert, dass er schon wieder bei seiner Familie sein kann. Dank auch an die, die ihm geholfen haben.“ #Altena

Nun wurde in Kandel eine junge Frau (15 Jahre, Kopftuchträgerin, parteilos) von ihrem Freund (Asylbewerber, Afghane, angeblich minderjährig) mit einem Messer derart traktiert, das sie an ihren Verletzungen verstarb und die Zähne trotz verschlossenem Mund noch sichtbar waren. Frau Merkel schwieg und das einzige was zu diesem Fall bei Twitter zu lesen war, ist der Tweet einer yos2112, die an den Regierungssprecher Seibert die Frage stellte:

Wann darf man denn mit den Sondersendungen und Pressekonferenzen, Beileidsbekundungen etc zu #Kandel rechnen? Das wird bestimmt ganz groß aufgefahren, deshalb dauert es wohl so lange.

Wirklich, noch heute ist es das Einzige und auch in ihrer Ansprache zum Jahreswechsel fiel kein Wort des Bedauerns von der Kanzlerin der Deutschland GmbH. Lediglich der Bürgermeister von Kandel warnte die Medien  vor – na was denn? – Fremdenhass, Pauschalisierung, voreiligen Schlüssen und Abschiebung. Und merkwürdiger Weise halten sich die Meisten daran. Ein paar Zeitungen haben es dann doch nicht lassen können.

Auch hier im ST ist es noch niemanden aufgefallen. Man beschäftigt sich viel lieber mit dem Kanzler in der Gruft.

Wer sich in dieses Thema vertiefen will, hier ist meine Quelle: http://www.altermannblog.de/double-standards-oder-wenn-zwei-das-gleiche-tun/  und https://www.google.de/search?q=Bürgermeister+von+Kandel Nun denkt um Himmels Willen nicht, das der Block von der AfD oder den Neonazis betrieben wird. Eher das Gegenteil. Anderseits ist der Hashtag #Kandel zum Hass-Spielball der AfD geworden.

Edita
Edita
Mitglied

RE: Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.01.2018, 04:44:31

HW - nun mach's aber mal halblang, oder hast Du, neben AfD, Neonazis und altermannblog auch nicht verstanden warum sich die Kanzlerin zu diesem Mord nicht geäußert hat, ja gar nicht äußern konnte, durfte!

Der Unterschied zwischen den Taten von Altena und Kandel ist der, daß in Altena der Mann "abgestochen" werden sollte, weil er Bürgermeister ist, sprich - er bekleidet ein öffentliches politisches Amt - und nur darum sollte er umgebracht werden, und nicht weil er Ehemann und Familienvater ist!
Und nur in solchen Fällen, wenn es sich um "Öffentliche Personen" handelt, kann sie sich dazu äußern!

In Kandel wurde das Mädchen umgebracht, nur weil sie "Nur -Intim- Freundin" war und d-a-s- nicht mehr sein wollte!

Leuchtet es Dir nun ein, oder macht Dein Haß auf Merkel Dich blind für alles?

Edita

 

Karl
Karl
Administrator

RE: Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.01.2018, 04:44:31

Wir haben es in Kandel mit einer Beziehungstat zu tun. Leider geht weltweit, nicht nur in Deutschland, die größte Gefahr für Frauen von ihren Partnern aus.

Beziehungsmorde in Deutschland

Aus verlinkter Quelle
2011 fielen hierzulande 313 Frauen Mord und Totschlag zum Opfer. Bei 154 von ihnen, also fast jeder zweiten getöteten Frau, hatte die Polizei Ehemann, Freund oder Ex-Partner in dringendem Tatverdacht. 
Soll Frau Merkel bei jedem Mord eine Pressekonferenz geben oder nur wenn der Täter einen Migrationshintergrund hat?

Sie ist keine Rassistin und ich bin froh darüber.

Karl

 

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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 01.01.2018, 10:16:48

Nun machte ich mal wahllos einen Link auf aus deinem eingestellten Link.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/westend-mann-toetet-ehefrau-mit-kuechenmesser-1.1364174
Erschreckend die Parallelen.

Wir können nicht die Augen davor verschließen, dass das Aufeinandertreffen von unterschiedlichsten Kulturkreisen zu Spannungen und Konflikten führt, die dann auch verständlicherweise in die Privatphären hineinwirken.
Dies muss erörtert werden können, ohne sich gleich in einer Rassismusdebatte zu verstricken.

Leider fehlt es im Netz im Allgemeinem an Sachlichkeit und das ist der Grund, dass ich stark bezweifle, dass der erwünschte und beschworene Zusammenhalt in der Gesellschaft im Netz gestalltet werden kann.

Hat hier jemand Ideen, welche konkrete Maßnahmen Zusammenhalt in der Gesellschaft fördern würden?

Karl
Karl
Administrator

RE: Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 01.01.2018, 13:20:46

mareike
Leider fehlt es im Netz im Allgemeinem an Sachlichkeit und das ist der Grund, dass ich stark bezweifle, dass der erwünschte und beschworene Zusammenhalt in der Gesellschaft im Netz gestalltet werden kann.

So sehe ich das auch. Das Netz ist derzeit eher negativ an der Gestaltung der Zukunft beteiligt, da es Hasspostings befördert und eine nachdenkliche Diskussion nur sehr selten zustandekommt.

Zum Thema: Die Probleme in Partnerschaften sind sicherlich nicht nur auf solche beschränkt, in denen die Partner aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen, aber solch ein Faktum kann möglicherweise zusätzliche Konflikte schaffen. Gibt es darüber verlässliche Zahlen? Wenn Du eine entsprechende Quelle kennen würdest, wäre ich Dir dankbar.

Wieviele von den 154 weiblichen Opfern von Beziehungstaten 2011 in Deutschland wurden von deutschen Männern umgebracht? Kennst Du die Zahlen? Sie würden helfen, die Diskussion zu versachlichen.

Ohne diese Zahlen zu kennen, drängt sich mir der Eindruck auf, dass in der Öffentlichkeit diejenigen Fälle eine besonders hohe Aufmerksamkeit erfahren, bei denen der Täter Migrationshintergrund hatte. Denn in solchen Fällen berichtet oft nicht nur die lokale Presse. Ich frage mich, warum.

Du fragst darüberhinaus nach konkreten Maßnahmen, die die gesellschaftlichen Konflikte zwischen Gruppen mindern könnten. Ich halte Integrationsmaßnahmen für sehr konkret, diese können staatlicherseits durch übergreifende Maßnahmen wie sozialen Wohnungsbau, Lehrereinstellungen etc. erfolgen, aber auch im Mikrokosmos eines jeden einzelnen. Sehr konkret wäre es z.B., wenn jeder versuchen würde wenigstens auf eine ihm/ihr bekannte Familie zuzugehen, um ihr bei ihren Integrationsproblemen zu helfen.

Würden dies alle tun, bräuchten wir uns vor der Zukunft nicht zu fürchten.

Karl



 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 01.01.2018, 14:32:21

Ich bin der Meinung, dass das nennen von Zahlen nicht zur Versachlichung beiträgt.

Ich zitiere aus einem Heise-Bericht:
"Rassismus ist nie eine Lösung - egal für was. Aber Kulturrelativismus, also die Verherrlichung fremder Kulturen und die Negierung der mit dieser Kultur verbundenen Probleme, z. B. ein archaisches Frauenbild, das durchaus existenzgefährdend in die Praxis umgesetzt wird, auch nicht. Im Gegenteil.
Nein, es sind nicht alle so. Aber zu viele. Der tödliche Angriff auf die 15-jährige Mia ist der dritte lebensbedrohliche Angriff auf ein Mädchen innerhalb von zehn Tagen. Zumindest soweit die Taten bekannt geworden sind. In allen drei Fällen waren die Mädchen mit dem Angreifer liiert, in allen drei Fällen handelte es sich um junge Geflüchtete aus Afghanistan.
Bei 30% aller Fälle im Rahmen sexualisierter und tätlicher Gewalt im Rahmen einer Ehe oder Partnerschaft, bzw. nach deren Ende, sind die Tatverdächtigen Männer ohne deutschen Pass. Eine Gruppe, die ca. 5% der Gesamtbevölkerung stellt. Dieses Gefährdungspotential muss endlich zur Kenntnis genommen werden.
Auch - oder gerade - im Interesse derjenigen männlichen Geflüchteten und der Migranten aus dem muslimischen Kulturkreis, die in Frieden miteinander und auch mit dem weiblichen Teil dieser Gesellschaft leben möchten."

Freundschaftliche Kontakte können viel bewirken, jedoch längst nicht immer.
Der Täter von Kandel wurde zunächst wie ein Sohn aufgenommen.

Ich sehe den Heise-Bericht kritisch, wohl auch, weil ich eher politisch links orientiert bin, dennoch oder gerade deshalb bin ich der Meinung, dass Schluss sein muss mit Relativierungen einerseits und Übertreibungen andererseits.

https://www.heise.de/tp/features/Verschleierter-Frauenmord-Das-unwerte-Leben-der-Mia-aus-Kandel-3928710.html?seite=all

 


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Edita
Edita
Mitglied

RE: Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 01.01.2018, 13:20:46

Wir können nicht die Augen davor verschließen, dass das Aufeinandertreffen von unterschiedlichsten Kulturkreisen zu Spannungen und Konflikten führt, die dann auch verständlicherweise in die Privatphären hineinwirken.
Dies muss erörtert werden können, ohne sich gleich in einer Rassismusdebatte zu verstricken.

 
Hallo Mareike,

ganz genau genommen, und explizit auf den Mord von Kandel bezogen, fängt für mich hier schon Rassismus an!
Denn daß "Aufeinandertreffen von unterschiedlichsten Kulturkreisen" unweigerlich zu Spannungen und Konflikten führt, halte ich persönlich für ein Gerücht, denn das würde ja das AUS für jegliche Kulturarbeit, für Kulturannäherung, für Kulturaustausch, für Kulturbewußtsein und Kulturanerkennung bedeuten!
Jeder fremde Kulturabkömmling, egal ob aus Burundi, Afghanisten, Syrien oder sonstwo her, der in Deutschland einen Mord begeht, der begeht ihn auch in seinem Heimatland, und das ist ein Krimineller aus enormen persönlichen psychischen Schwachstellen heraus, und hat mit "fremder Kultur" nichts zu tun, gerade der Afghane ..... der hätte in Afghanistan auch ein Mädchen umgebracht, wenn es mit ihm Schluß gemacht hätte, aber nicht alle afghanischen Männer in Deutschland bringen ein Mädchen um, wenn es mit ihm Schluß macht!
Denn auch deutsche Männer bringen Freundinnen oder Ehefrauen um, wenn die sich trennen oder trennen wollen, das hat auch mit Kultur nichts zu tun, sondern mit persönlichen psychischen Schwachstellen, die in einer kriminellen Tat ihren Höhepunkt erfahren!

OKTOBER 2017:
Ehemann tötet Frau und Liebhaber


Wenn Liebe tödlich endet, ist das eine Beziehungstat, deren Ausführer(in) immer einen malignen Narzissmus aufweist, eine narzisstische Persönlichkeitsstörung gepaart mit antisozialem Verhalten, einer Ich-syntonen Aggression oder Sadismus gegen andere und eine ausgeprägt paranoide Haltung!

Und alle anderen Menschen auf diesem Erdenball können und wollen sich auch spezifischen Kulturgepflogenheiten in anderen Ländern anpassen! Die Zeiten in denen in Deutschland Ziegen und Schafe auf dem Balkon zur eigenen Fleischbevorratung gehalten wurden, hat das digitale Zeitalter eleminiert!

Edita
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.01.2018, 04:44:31

Schick doch einfach mal der Kanzlerin einen deiner Meinung nach richtigen To Do-Katalog. Gewiss wird sie dich dann in Zukunft jeden Tag nach einer Aktualisierung anfragen!

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 01.01.2018, 16:05:45
ganz genau genommen, und explizit auf den Mord von Kandel bezogen, fängt für mich hier schon Rassismus an!
Denn daß "Aufeinandertreffen von unterschiedlichsten Kulturkreisen" unweigerlich zu Spannungen und Konflikten führt, halte ich persönlich für ein Gerücht, denn das würde ja das AUS für jegliche Kulturarbeit, für Kulturannäherung, für Kulturaustausch, für Kulturbewußtsein und Kulturanerkennung bedeuten!
 
Ich lege Wert darauf klarzustellen, dass das Wort unweigerlich nicht von mit stammt.
Ich bin allerdings der meinung, dass noch sehr viel Kulturarbeit zu leisten ist zwecks Annäherung und Anerkennung.
Eine Rassismusdebatte ist da alles andere als hilfreich.

https://frauenbildvergleich.wordpress.com/theoretischer-hintergrund/das-frauenbild-in-afghanistan/
Karl
Karl
Administrator

RE: Frau Merkel hat es die Sprache verschlagen
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 01.01.2018, 15:37:29
Mareike
Bei 30% aller Fälle im Rahmen sexualisierter und tätlicher Gewalt im Rahmen einer Ehe oder Partnerschaft, bzw. nach deren Ende, sind die Tatverdächtigen Männer ohne deutschen Pass. Eine Gruppe, die ca. 5% der Gesamtbevölkerung stellt.
Ich finde schon, dass ohne Fakten eine Diskussion immer schwieriger ist als mit. Deshalb danke für diese Zahlen. Die Quelle ("in einem Heise Artikel") ist sehr tendenziös, aber ich gehe einmal davon aus, dass die Zahlen in der Tendenz stimmen. Für mich ist es nicht unplausibel, dass deutsche Männer relativ seltener gewalttätig werden, denn immerhin haben wir eine Entwicklung hin zu gewaltloser Erziehung in unserem Land und das zahlt sich aus (leider hat dies nicht verhindert, dass im Jahr 2011 70% von 154 - also 108 Frauen von ihren deutschen Männern umgebracht wurden).

Interessant wäre als Nächstes für mich zu ergründen, ob der soziale Status der "ausländischen" Männer dem der "deutschen" Männer entspricht, überhaupt würde mich interessieren, ob jemand weiß, inwiefern oder ob überhaupt der soziale Status eine Rolle bei der Gewalt gegen Frauen spielt.

Karl

P.S.: Zu dem von Dir verlinkten Heise-Artikel. Ich finde im Gegensatz zu der Autorin des Heise-Artikels die Entscheidung der Tagesschau für richtig. 

Marcus Bornheim, Zweiter Chefredakteur ARD-aktuell

Kandel - wie die tagesschau damit umgeht
Am Mittwoch ist im rheinland-pfälzischen Kandel eine ganz fürchterliche Tat geschehen: Ein Jugendlicher hat in einem Drogeriemarkt ein gleichaltriges Mädchen erstochen. Unser Mitleid ist bei den Eltern und den Angehörigen. Nichts wird diesen Verlust wettmachen können. Diese Trauer erfasst jeden, der von ihr hört.
Selbstverständlich müssen wir als Berichterstatter einen professionellen Blick auf diese Tat richten: Seit einigen Stunden wird uns in den Sozialen Netzwerken vorgeworfen, die tagesschau würde darüber nicht berichten. Wir würden bewusst etwas verschweigen. Die Identität des mutmaßlichen Täters ist bekannt. Er ist nach Polizeiangaben ein unbegleiteter jugendlicher Flüchtling aus Afghanistan. Nach bisherigen Erkenntnissen war er der Ex-Freund des Mädchens. Andere Medien haben dies bereits groß berichtet.
Warum waren wir so zögerlich? Das hat einen guten Grund. Nach allem, was wir bisher wissen, handelt es sich um eine Beziehungstat. So schrecklich sie gewesen ist, vor allem für die Eltern, Angehörigen und Bekannten - aber tagesschau und tagesschau.de berichten in der Regel nicht über Beziehungstaten. Zumal es hier um Jugendliche geht, die einen besonderen Schutz genießen. Noch ist die Polizei am Anfang ihrer Ermittlungen und deshalb halten wir uns sehr zurück. Das Motiv ist derzeit unklar. Inzwischen gibt es neue Details. Die Eltern hatten vorab Anzeige gegen den Jugendlichen erstattet, wie die Polizei bekanntgab. Einer Vorladung ist der Jugendliche offenbar nicht gefolgt. Es stellen sich weitere Fragen.
Die Kollegen des SWR sind an diesen Ermittlungen dran und berichten darüber. Wir werden diesen Fall weiter beobachten. Aber wir werden das mit dem journalistischen Know-How machen, das geboten ist.


 

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