Innenpolitik Frau Baerbock wird in den sozialen Netzwerken massiv angefeindet. Fake News, Lügen usw.

Nun, ich sage Dir gerne @Bias, was ich so abscheulich finde, das ist dass Du erkennbar versuchst den sensiblen Gebrauch von Sprache ins Lächerliche zu ziehen. Begriffe wie "bis zum Vergasen" sind eben ohne ihre Geschichte nicht mehr wahrnehmbar, höchsten für Menschen, die diese Geschichte nicht kennen, was ich bei Dir ausschließe.

Wenn ein Palmer behauptet, ein Fussballer habe Frauen seinen N*Schwanz angeboten, dann argumentierst Du ebenso, ohne diese Aussage zu zitieren, als wenn dies eine Lappalie und nicht rassistisch wäre.

Deshalb ist das penetrante Verteidigen solcher Formulierungen, ohne sie selbst in den Mund zu nehmen, perfide und abscheulich.

Karl

. . . .
Wirklich empfindlich sind da tatsächlich nur andere Deutsche. geschrieben von Woschi2

Kannst Du denn eine - Deine - Erklärung dafür liefern, weshalb es zu diesem, anscheinend stetig weiter wachsenden, Ausmaß von Einlassungen Ersatzbeleidigter, Ersatzempörter kommt?

Ich gehe zuversichtlich davon aus, dass bspw. die Sache zwischen den zwei Fußballerkameraden geklärt und ausgestanden ist.
Wer hat was davon sie weiter am Köcheln zu halten?
Mit Abscheu und Empörung auf jene dort zu deuten, die Garstiges gesagt haben?

Ich denke man sollte auch hier nicht pauschal verurteilen.
Wenn jemand mit dem Satz auf eine schlimme Situation hinweist, ist das zwar maßlos übertrieben, aber es wurde ja nicht gesagt, es solle jemand vergast werden.
Es führt sonst nur zur Verwirrung wann nicht vergessen werden soll und wann es ein Tabu ist.
Diese Mentalität, mit der jemand durch eine einzige Aussage verurteilt wird, passt irgendwie nicht zu der sonst so angeblichen Offenheit und Toleranz, die manche an den Tag legen.

Es ist eine Redewendung die ich bis vor 20 Jahren noch relativ oft gehört habe und kann mir schon vorstellen, dass jemandem so etwas mal rausrutscht. Deshalb muss ich nicht gleich eine Gesinnung o.ä. daraus ableiten.
Selbstverständlich ist das nicht toll!
Solche Debatten entstehen doch nur, wenn man keine anderen Probleme hat, oder diese nicht sieht.

Aogo hat sich doch entschuldigt und damit ist dies für mich als Vorwurf gegen Aogo vom Tisch.

karl

. . . .
Wirklich empfindlich sind da tatsächlich nur andere Deutsche. geschrieben von Woschi2

Kannst Du denn eine - Deine - Erklärung dafür liefern, weshalb es zu diesem, anscheinend stetig weiter wachsenden, Ausmaß von Einlassungen Ersatzbeleidigter, Ersatzempörter kommt?

Ich gehe zuversichtlich davon aus, dass bspw. die Sache zwischen den zwei Fußballerkameraden geklärt und ausgestanden ist.
Wer hat was davon sie weiter am Köcheln zu halten?
Mit Abscheu und Empörung auf jene dort zu deuten, die Garstiges gesagt haben?

Hallo Blas, ich müsste dazu etwas ausholen, habe im Moment aber wenig Zeit. Aber ich komme darauf zurück. Lass mich nur gerade noch hinzufügen, dass mich und andere Jüdinnen und Juden ganz andere Worte aufregen, die tatsächlich aus der Wortfabrik der Nazis stammen - zum Beispiel das Wort "HALBJUDE"
Es GIBT keine Halbjuden ... Jude ist per Definition, wer eine jüdische Mutter hat und unter liberalen Juden auch jene, die konvertiert sind. Halbe Sachen gibt es nicht. 
Komisch ist nur, dass dieser Ausdruck immer noch "salonfähig" zu sein scheint - auch hier im Forum wurde da noch nie ermahnt. Auch nicht vom Webmaster bzw Admin. 

Ich lass mal dieses Vodeo zum Thema Nazisprache da, schnell merkt man, dass bestimmte rhetorische Techniken , von Nazis ersonnen, heute immer noch Anwendung finden - im Alltag, in der Werbung und in der Politik. Ganz legal und ohne dass sich jemand aufregt. Hört sich komisch an, ist aber so ..
 

off topic

Der Umgang mit unserer Sprache ist ein sehr sensibles Instrument, das in positivem wie im negativen Sinn eingesetzt werden kann.

Bewusster Umgang mit diesem Werkzeug ist deshalb von Bedeutung. Das war schon in der Antike ein großes Thema - jeder, der damals politischen Erfolg haben wollte, durchlief eine rhetorische Ausbildung, um Sprache bewusst zur Beeinflussung der Massen einsetzen zu können.

Immer mehr rückt heute aber auch der Einfluss der Sprache auf unser gesamtes Denken in den Vordergrund. Geschickte sprachliche Manipulation verändert auch unser Verhalten - oft ohne dass dies das manipulierte Opfer bemerkt.

Dagegen hilft nur ein bewusster Umgang mit Sprache. Historisches Wissen kann dabei hilfreich sein.
Sprachliche Verwahrlosung führt auf direktem Weg auch zu real entsprechendem Verhalten.

Deshalb ist es wichtig, dass wir darauf ein Augenmerk legen. 

Margit 

Hallo Bias, den Eindruck teile ich mit Dir. Wenn immer ich durch die Deutschen TV-Sender zappe, so finde ich mindestens 2, auf denen gerade einmal wieder eine Nazi- Doku oder Hitler-und-seine.was-immer-auch (wahlweise, Hunde, Frauen, Geheimnisse, Mutter ..usw) Welche Zielgruppen unter den Zuschauern wird da wohl angesprochen?
Einerseits befleissigt man sich, Stolpersteine zu polieren uns die Sprache zu entnazifizieren, andererseits scheint es aussichtslos, gegen Naziaufmärsche usw. vorzugehen ... und pdlwgt eben diese Vergangenheit mit regelmässiger Naziberieselung im TV. 
 

Naja - unter "Berieselung" verstehe ich eine penetrante Beschallung meiner Ohren, der ich nicht ausweichen kann, wie z.B. in Kaufhäusern ........ das ist Berieselung, wer sich im TV berieseln läßt, ist nur zu faul das Knöpfchen zu drücken!
Und im Ausland sieht man das wohl auch differenzierter .........

" Deutsche Geschichte im Allgemeinen und die Zeit des Nationalsozialismus im Besonderen - in Film und Fernsehen ist das seit Ende des Zweiten Weltkriegs ein Dauerthema.
Und das nicht nur bei heimischen Regisseurinnen und Regisseuren.
Schaut man auf die Produktionsgeschichte deutscher Filmstudios, so fällt auf, dass auch viele renommierte Regisseure aus dem Ausland immer wieder gern nach Berlin, München oder in andere Regionen der Republik gekommen sind, um dort zu drehen. In den vergangenen Jahrzehnten haben auch sie oft und gern Geschichten von Nazis und NS-Verbrechen erzählt, von deutschen Opportunisten und Widerstandskämpfern, von der Vorgeschichte der Nazi-Herrschaft und deren Auswirkungen nach 1945."
Quotengarant: Nationalsozialismus in TV und Film

Edita

Ich denke man sollte auch hier nicht pauschal verurteilen.
Wenn jemand mit dem Satz auf eine schlimme Situation hinweist, ist das zwar maßlos übertrieben, aber es wurde ja nicht gesagt, es solle jemand vergast werden.


Es ist eine Redewendung die ich bis vor 20 Jahren noch relativ oft gehört habe und kann mir schon vorstellen, dass jemandem so etwas mal rausrutscht. Deshalb muss ich nicht gleich eine Gesinnung o.ä. daraus ableiten.
Selbstverständlich ist das nicht toll!

geschrieben: Alexs

Da kann ich Dir nur zustimmen - auch mir könnte so ein Satz mal durchrutschen, der ist einfach in unserem Sprachgebrauch so drin gewesen bisher. 
Ich selbst habe diese böse Zeit, an den der Satz jetzt erinnern soll, nie erlebt und als ich den Satz so hörte und ich ihn selbst gebrauchte, war ich schon Jugendliche, also sehr lang nach der bösen NS-Zeit. 
Hätte mich jetzt nicht immer wieder jemand erinnert, dass der Satz aus der Vernichtung der Judenlager entstammt und erinnert, wäre ich nie darauf gekommen, ihn dahin in Verbindung zu bringen.

Ist ja mal gut jetzt, dass jemand daran erinnert, aber rutscht so ein Satz mal wieder raus, sollte man doch keine Staatsaffäre daraus machen.

Ich glaube sowieso, dass nur wir Deutsche bei diesem Satz was Böses denken oder es uns unterstellt. Ich will nichts relativieren, aber man sollte auch nicht im Übermaß ein schlechtes Gewissen einem einreden wollen.

Sorry, mein Deutsch ist nicht korrekt, aber wie es gemeint ist kommt doch deutlich raus.

Habt einen schönen Tag und regt euch nicht über alles auf, das Leben ist doch viel zu kurz dafür, grade bei uns Oldies. 

LG Lorena 

off topic

Der Umgang mit unserer Sprache ist ein sehr sensibles Instrument, das in positivem wie im negativen Sinn eingesetzt werden kann.

Bewusster Umgang mit diesem Werkzeug ist deshalb von Bedeutung. Das war schon in der Antike ein großes Thema - jeder, der damals politischen Erfolg haben wollte, durchlief eine rhetorische Ausbildung, um Sprache bewusst zur Beeinflussung der Massen einsetzen zu können.

Immer mehr rückt heute aber auch der Einfluss der Sprache auf unser gesamtes Denken in den Vordergrund. Geschickte sprachliche Manipulation verändert auch unser Verhalten - oft ohne dass dies das manipulierte Opfer bemerkt.

Dagegen hilft nur ein bewusster Umgang mit Sprache. Historisches Wissen kann dabei hilfreich sein.
Sprachliche Verwahrlosung führt auf direktem Weg auch zu real entsprechendem Verhalten.

Deshalb ist es wichtig, dass wir darauf ein Augenmerk legen. 

Margit 

Liebe @margit

Insgesamt sehe ich das mit der Sprache so wie Du schreibst.
Aber aufpassen, alle Übertreibungen bewirken oft das Gegenteil.
Klar, wenn es offensichtlich ist, dass mit einem Wort oder Satz
Menschen, eine Volksgruppe beleidigt wird, ist es klar, das geht gar nicht.

Aber hinter allem was Böses vermuten ist auch keine Lösung. Das erinnert an Maulkorb.

LG Lorena 

Nun, ich sage Dir gerne @Bias, was ich so abscheulich finde, das ist dass Du erkennbar versuchst den sensiblen Gebrauch von Sprache ins Lächerliche zu ziehen. Begriffe wie "bis zum Vergasen" sind eben ohne ihre Geschichte nicht mehr wahrnehmbar, höchsten für Menschen, die diese Geschichte nicht kennen, was ich bei Dir ausschließe.
Wenn ein Palmer behauptet, ein Fussballer habe Frauen seinen N*Schwanz angeboten, dann argumentierst Du ebenso, ohne diese Aussage zu zitieren, als wenn dies eine Lappalie und nicht rassistisch wäre.
Deshalb ist das penetrante Verteidigen solcher Formulierungen, ohne sie selbst in den Mund zu nehmen, perfide und abscheulich.
geschrieben von karl

Wir erleben das was geschieht ganz offensichtlich vor dem Hintergrund unterschiedlicher Lebenswege,  Erfahrungen und sozialer Zugehörigkeit, unterschiedlich, Karl.
Du bist Du - ich bin ich.

Dass meine Verweigerung einer Empörungsteilnahme ernsthaft als Verteidigung von irgend etwas gedeutet werden könnte, wäre mir beispielsweise kaum je in den Sinn gekommen.
Dennoch steht es natürlich jedermann frei ein solches Verhalten als penetrant und abscheulich zu empfinden.

Aber was bedeutet so etwas im Ergebnis für den gesellschaftlichen Diskurs oder den hier im Forum, wenn selbst das was nicht gesagt ist, von Intellektuellen so beurteilt und verurteilt wird wie Du es tust, frage ich Dich.

Was Boris Palmer angeht: Dessen Art mag ich ob seiner Gradlinigkeit, Unverstelltheit, Einsatzfreude und der Fähigkeit seinen Verstand zu gebrauchen. Eine nennenswerte Anzahl der Tübinger Bürger scheinen das zumindest nicht unähnlich zu sehen.
Den Mann persönlich kenne ich - anders als vermutlich viele von jenen - nicht.

Und - wenn ich nicht völlig andere Informationen als Du haben sollte - hat er, was den Schwanz betrifft, ein Posting aus Fatzebock oder so zitiert, um aufzuzeigen was abgeht und auch damit eine Diskussion über das grassierende Canceling zu eröffnen.

Jetzt ist der Streit darüber was sein darf und was nicht durch seine Parteiführung zum offiziellen Thema gemacht worden.
Man wird sehen, mit welchem Ergebnis dasselbe öffentlich erörtert wird.
Möglicherweise ändert das, was in nächster Zeit prozesshaft abgeht, meine Einstellung zu OB Boris Palmer; vielleicht aber auch nicht.

Komm munter durch die Woche.


Nachtrag: Sollte Dich meine an Pschroed gerichtete Antwort zu Deiner - ich nenns mal Rüge - veranlasst haben, erinnere ich Dich daran, was dieser "ungerügt" vorausgegangen ist, nämlich:
"Bist du dir überhaupt bewusst, was du schon wieder von dir gibst ?
Du solltest dich schämen. Phil."