Innenpolitik Flohmarkt für Medikamente?
Die Pharmaindustrie weiss es in Deutschland seit Jahren erfolgreich zu verhindern, dass Medikamente nach ärztlicher Verordnung abgezählt in der Apotheke abgegeben werden und nicht gleich die grossen Packungen. In Italien, Kroatien, Serbien, Ungarn, zum Teil in Spanien und den USA wird das erfolgreich praktiziert und so werden weniger Medikamente vergeudet. Das wäre doch ein Absatz, man muss eben das Gesetz ein wenig ändern. Es gibt in einigen grossen Kliniken ja auch Computer gesteuerte Medikamentenausgabe , wo von der Station pro Patient die Rezepte bzw Verordnzngen automatisch zusammengestellt, verpackt, beschriftet und auf Station geschickt werden. Sowas müsste im Kleinen doch auch in Apotheken möglich sein.
Ich weiss zwar nicht, welches bestehende Gesetz hier nur "ein wenig " verändert werden müsste.
Ausserdem geben Sie leider keine Quelle an,aus der ersichtlich ist, dass in anderen Ländern weniger Medikamente vergeudet werden. Das ist dann - für mich zumindest - nur bedingt glaubwürdig.
ABer ich sehe zum eine grosse Gefahr darin, wenn Medikamente stückweise in der Apotheke verabreicht werden und nicht in der Originalverpackung.
Wo Menschen handeln und arbeiten, passieren Fehler. Bei Medikamenten können diese tödlich sein - z.B. wenn hier Präparate verwechselt werden o.ä.
Ausserdem denke ich nicht ,dass die Apotheken für diese 'Einzelzusammenstellungen und -zuweisungen kostenlos bereit wären. Es würde für sie höheren Personaleinsatz bedeuten, also höhere Kosten.
Wenn sie aktuell nicht bereit sind, den so knappen Fiebersaft für Kinder selbst zusammenzumischen (was sie als Pharmakologen sicher technisch gut könnten), gehe ich davon aus, dass es ein harter Kampf mit dieser Gruppe wäre, solche Änderungen durchzuführen und womöglich dann auch noch das hohe Risiko selbst zu tragen. Olga
Wenn Sie sich im Freundeskreis über so ein Thema oder ein ähnliches unterhalten, fordern Sie dann eigentlich auch sofort Nachweise für das von anderen Gesagte ein oder sind sie da wenigstens etwas höflicher?
Sie sind doch im Internet - ergoogeln Sie sich die Fakten. Ich liefere Ihnen gerne alles und sogar bebildert, wenn sie faktengestützt nachweisen, dass Sie die sind, die sie hier vorgeben zu sein. Einverstanden?
Und Sie haben doch angeblich einen Freund, der Jurist ist, der wird Ihnen mit den Gesetzen sicher weiterhelfen.
Ansonsten danke, dass Sie für Karl geantwortet haben und dann gleich so konstruktiv
Aber @Olga , da kennst du die Apotheken aber schlecht. Bei uns auf dem Dorf stellt der Apotheker alles selbst her, wenn es in seinen Möglichkeiten liegt, auch meinem Sohn hat er damals mit seinem selbst hergestellten Produkt prima geholfen. Bitte nicht immer verallgemeinern.
ABer ich sehe zum eine grosse Gefahr darin, wenn Medikamente stückweise in der Apotheke verabreicht werden und nicht in der Originalverpackung.
Wo Menschen handeln und arbeiten, passieren Fehler. Bei Medikamenten können diese tödlich sein - z.B. wenn hier Präparate verwechselt werden o.ä.
Ausserdem denke ich nicht ,dass die Apotheken für diese 'Einzelzusammenstellungen und -zuweisungen kostenlos bereit wären. Es würde für sie höheren Personaleinsatz bedeuten, also höhere Kosten.
Wenn sie aktuell nicht bereit sind, den so knappen Fiebersaft für Kinder selbst zusammenzumischen (was sie als Pharmakologen sicher technisch gut könnten), gehe ich davon aus, dass es ein harter Kampf mit dieser Gruppe wäre, solche Änderungen durchzuführen und womöglich dann auch noch das hohe Risiko selbst zu tragen. Olga
weserstern
Wir haben einen Apotheker im Freundeskreis und ansonsten beurteile ich diese, weil ich dort Kundin bin.
Aber wenn das so ist, wie Sie schreiben, warum stellen die Apotheken dann nicht flächendeckend Fiebersaft selbst her (und dies auch ausserhalb Ihres sicher vorbildlichen Dorfes?). Olga
Das bundesweite Geschehen kann ich nicht beurteilen, doch kannst du dich bei deinem Apotheker gerne informieren.
Bei uns auf dem Dorf geht es noch familiärer und freundschaftlicher zu. Die Kinder des Apothekers waren sogar bei uns auf der Schule , als ich noch Schulelterratsvorsitzende war . Sie haben auch die Apotheke ihres Vaters übernommen.
weserstern
... und stellen die den Fiebersaft nun selbst her, nach welchem so eine hohe Nachfrage besteht? Olga
Liebe Olga, der Engpass besteht ja schon seit Monaten, drum sind die meisten Apotheken dazu übergegangen, die Fiebersäfte für Kinder selber herzustellen, denn nur um diese geht es.
„ Auch wenn die industriell hergestellten Fiebersäfte vielerorts ausverkauft sind, sind viele Apotheken dazu übergegangen, Fiebersäfte selbst herzustellen. Diese haben die gleiche Qualität und enthalten die gleichen Wirkstoffe, entweder Ibuprofen oder Paracetamol. Einziges Manko: Die Säfte schmecken anders. „Bei Fiebersäften setzt die Industrie sehr auf Geschmack. Der Fiebersaft aus der Apotheke schmeckt im Vergleich dazu natürlich nicht so gut“, sagte Jakob Maske, Kinderarzt und Pressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).“
Edita
Danke Edita. LG Olga
Ob es emotional ist, wenn ich die Meinung vertrete, dass bestimmte Bereiche des gesellschaftlichen Konsums und Bedarfs nicht dem freien 'Markt' alleine überlassen werden sollte, der nach einer Maximierung des Gewinns strebt, sei dahin gestellt.zuviel Emotionalität wirkt auch hier nicht zielführend
Die Gesundheit sollte ebensowenig wie die Büchereien, Bibliotheken, Schwimmbäder, Schulen usw usw, von privaten (auch hinter AGs stehen letztlich private Renditeempfänger) Unternehmen 'hergestellt ' werden.
Es wird immer behauptet der Staat sei ein schlechter Unternehmer. Da mag was Wahres dran sein, muss aber nicht so sein.
Dass der Staat jetzt mit Milliarden von Steuergeldern private Unternehmen vor der Pleite retten muss ist für einen echten Marktwirtschaftler des Teufels. Zumindest wird deutlich, wer letztlich für das Versagen des Marktes einstehen muss. Nicht die Unternehmer mit ihrem so hoch gehaltenen unternehmerischen Risiko.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: ich fordere jetzt nicht, dass Beamte anfangen, Pillen zu drehen !!! Aber doch, dass es der Staat ist, die von uns beauftragten Regierungen, der die Zügel in der Hand behält. Man sollte auch mal dran denken, dass nicht der Patient das Pharmaunternehmen für seine Medikamente braucht, auch der Pharmaproduzent könnte ohne die Abnehmer seiner Produkte nicht wirtschaften. Und an dieser Schnittstelle von Interessen gilt es anzusetzen, meint meine Wenigkeit.
PS: am Rande: meine Hautärztin hat einen kleinen "Tik": sie verschreibt gerne Medikamente (Salben), deren Rezeptur sie von ihrem Professor (LMU ) abgeschrieben hat.
Der Apotheker muss das Zeug selber zusammenmixen und lässt sich das natürlich auch bezahlen. Jedenfalls kann er es. Er könnte fast alle nicht patentierten Medikamente in seinem Hinterstübchenlabor zusammenmischen.
35 € für 'sein' Töpfchen, für eine in der Fabrik hergestellte Salbe wäre der Betrag so um die 10 Euro gewesen ... aber wenn ich einen gerechten Stundenlohn zugrunde lege (mein Installateur berechnet ja schon 70 €), dann ist das nicht übertrieben teuer.
Ob es aber immer die Tinktur des Dermatologenprofessors sein muss, ist eine andere Frage. Eins ist sicher, für den Flohmarkt taugt das selbstgemachte 'Schmieröl' nicht.