Innenpolitik Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
Zitat @Zaunkönigin:
"Denn je nachdem muss man erst einmal das Geld haben, um gegen die Verrottung vorzugehen." Und das Argument: "dann muss halt verkauft werden" ist ein zweischneidiges."
Seriöse Eigentümer von Wohnungen oder Gebäuden bilden stes Rücklagen für die Pflege der Wohnungen, Instandhaltung, Modernisierung. Wer Gewinn abschöpfen will, muss zuvor etwas investieren.
Das gibt es in Deutschland Lenova? Der Staat verfügt über mein Eigentum? Kein Wunder verabschiedet sich die Wirtschaft. 🔥
LG Hubert
Ja, es gibt Zwangsenteignungen in Deutschland, die nicht neu sind.
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 14
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
Das steht sogar im Grundgesetz, in welchen Fällen das möglich ist.
Natürlich werden die Eigentümer entschädigt.
Verabschieden sich Wirtschaftsunternehmen aus Deutschland, hat das andere Gründe.
Zitat @Zaunkönigin:
Seriöse Eigentümer von Wohnungen oder Gebäuden bilden stes Rücklagen für die Pflege der Wohnungen, Instandhaltung, Modernisierung. Wer Gewinn abschöpfen will, muss zuvor etwas investieren.
Zu dieser Aussage muss man sich dann auch die Vermieterstruktur anschauen.
Private Vermieter stellen mittlerweile nahezu zwei Drittel der Mietwohnungen und -häuser in Deutschland - Tendenz steigend.
Dass die Tendenz steigend sein soll hat mich überrascht. Überrascht deshalb, weil ich hier in der Region miterlebe, dass, anders als früher, man beim "Häusle-Bau" keine Einliegerwohnung mehr mit einplant die dann, bis die Kinder groß sind, vermietet werden. Hinzu kommt, dass ich tatsächlich einige Eigenheimbesitzer mit Einliegerwohnung kenne die nicht mehr vermieten weil sie immer wieder Verluste eingefahren haben. Aufwand, Kosten, Ärger standen in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen/Gewinn.
Immer mehr private Vermieter in Deutschland - iwd.de
Vermutlich sind es wirklich inzwischen diejenigen Privatleute, die in der Niedrigzinsphase Geld anlegen wollten.
Was die Rücklagen der Privatvermieter angeht: 2 desaströse Mietverhältnisse bei denen der Mieter die Schäden nicht beglichen hat, und die Rücklage ist hinüber. Rücklagen bildet man für Instandhaltungen die in bekannten Zeitintervallen durchgeführt werden müssen und ggf. noch für 2-3 Monate Mietausfall. Wenn eine Wohnung aber komplett renoviert werden muss - und das kommt vor - dann stemmt das ein Privatvermieter keine 2x.
Wie gesagt: man muss differenzieren und ich bin der Meinung, man sollte die Privatvermietung mehr fördern weil in der Regel diese weniger gierig sind was Mietpreiserhöhungen angeht.
damit ist das risiko für den vermieter extrem gering, vor allem wenn er sich die potentiellen mieter genau anschaut.
lg
minerva
Bei uns stehen auch deshalb Wohnungen leer, weil die Besitzer gar nicht mehr vermieten wollen weil sie einige unschöne Erfahrungen mit Mietern gemacht haben und auf den Kosten sitzen blieben. Hinzu kommt, dass die Mietpreise bei uns relativ nieder sind - die Instandhaltungskosten aber ähnlich hoch wie überall. D.h. man kann während der Mietphase geringen Umfang Rücklagen bilden.Kann ich bestätigen. Bei uns Nordschwarzwald gibt es auch solche Beispiele.
Die Besitzer die sich das leisten können lassen gerade die Einliegerwohnungen - von denen es hier viele gibt - dann leer stehen.
Wir sind eine Region in der überwiegend privat vermietet wird. Da macht sich das dann bemerkbar.
Nick42
hier (nrw) ist es schon seit sehr vielen jahren üblich, daß mieter beim abschluß des mietvertrags eine kaution in höhe von 3 monatsmieten zahlen müssen.
damit ist das risiko für den vermieter extrem gering, vor allem wenn er sich die potentiellen mieter genau anschaut.
lg
minerva
Extrem gering? Entschuldige minerva, aber da musste ich gerade lachen. Entweder habt ihr exorbitant hohe Mietpreise, oder Du hast keine Ahnung was heutzutage Handwerker und Material kosten.
Eine Wohnung mit 60m² bekommt man hier für 420 - 480€. Nimm den höheren Preis und multipliziere das mal 3, dann sind wir bei 1.440€.
Was meinst Du was man dafür ersetzt bekommt?
Ich hatte vor einigen Jahren meine Eigentumswohnung an eine junge Familie mit einem Kind vermietet als ich mich eine Zeit lang aufgrund des Berufes räumlich verändert habe.
Als diese nach einem Jahr wieder auszogen weil sie regelmässig mit der Begleichung der Miete in Verzug waren (als Prinzenpaar konnte man aber agieren - sie hatten halt andere Prioritäten), konnte ich das WC tauschen (ich beschreibe nicht wie das aussah - die war nicht mehr zumutbar), den Teppich im Schlafzimmer, den Boden im Flur, den Parkett abschleifen lassen und 2 Zimmertüren ersetzen weil darin jeweils ein fussballgroßes Loch prangte 😖
Glaubst Du ernsthaft, dass mit 1.440,-- Euro der Schaden beglichen gewesen wäre? Da die Wohnung größer als 60m² war, wäre die Kaution ungefähr auf 2.136,--€ gekommen. Aber selbst in dieser Höhe ..... es hätte nicht ausgereicht.
Es gibt übrigens Wohnungen die sehen danach weitaus schlimmer aus.
Die Mietkaution muss übrigens nicht sofort vollständig bezahlt werden, sie kann in 3 gleichen Raten gezahlt werden. Ich habe damals nie eine einzige Rate zu sehen bekommen was mir aber letztendlich zum Glück auch die Möglichkeit gab zu kündigen.
Will ein Vermieter profitieren, sollte der Mietertrag eine Rendite von 4 % erbringen.
Für private Vermieter gibt es bessere Vermögensanlagen als eine oder zwei.....Mietwohnungen zu besitzen.
Es gibt Vermieter, die eine Schufa-Auskunft einholen, lassen sich z. B. Gehaltsbescheinigungen vorlegen und holen erreichbare Auskünfte über die Mieter ein.
ja, genau. das machen hier auch manche und sie fragen auch wo man z.zt. wohnt und rufen evtl. auch den vermieter an.
außerdem ist die renovierung einer wohnung auch nicht so extrem teuer, daß 3 mm kaution nicht reichen.
zum streichen der wände muß man doch keinen malermeister beschäftigen, daß können auch viele leute, die sich nebenher etwas geld verdienen wollen.
früher hab ich es immer selbst gemacht und auch mal für bekannte, die keine zeit hatten und wohnung und büro renovieren wollten.
und teppichboden in einer mietwohnung ist immer ein risiko, weil der auch bei normalem gebrauch nach einigen jahren oft nicht mehr ok ist.
lg
minerva
bei a + b stimme ich uneingeschränkt zu.
bei c kann ich nur sagen - wenn der Mieter seine Einnahmen lieber für andere Dinge als Miete ausgibt, nützt die beste Auskunft nichts und auch kein nicht zu beandstandender Schufaeintrag und was die sonstigen Auskünfte angeht - das ist Glückssache.
Mir geht es nur darum aufzuzeigen, dass die Situation wie sie derzeit vorzufinden ist von mehr als nur 2 Seiten aus zu betrachten ist.