Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!

Innenpolitik Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!

skys
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von skys
Wie sieht es eigentlich mit dem Wohnraumangebot in qm pro Einwohner aus?
Markusxp
Und hier eine Antwort dazu:

 
So viel mehr Wohnraum haben Rentner als Familien
 
Stand: 09.07.2024 09:28 Uhr
 
Eine Landkarte mit aktuellen Daten zeigt: Senioren leben im Schnitt auf knapp 20 Quadratmetern mehr als der Durchschnittsbürger.
[Fehler im Artikel: nicht "auf 20 qm" sondern einfach "20 qm mehr".]

Eigentlich müssten auch viele Wohnungen schon deshalb leer stehen, weil gemäß der Alterstruktur viele ältere gestorben sind.
Vor längerer bzw. langer Zeit hieß es deshalb auch mal, dass die Immobilienpreise so sinken (- wobei, das sind manchmal auch Meldungen, die sind so kurzlebig bis das nächste Interesse wieder eine gegenteilige Meldung in Umlauf bringt).
skys
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von skys

Abgesehen vom eigentlichen Thema, noch etwas zu den sogenannten "Schauermärchen":
 

Flüchtlingsheime in Berlin - Betreiber wegen "gravierender Mängel" gekündigt

"Gravierende Mängel"
Das Landesamt für Flüchtlinge Berlin (LAF) teilt auf Anfrage des ARD-Magazins Monitor mit, man habe "in von der ORS betriebenen Unterkünften gravierende Mängel und umfangreiche strukturelle Probleme festgestellt" und "wegen der Schwere der Pflichtverletzungen außerordentlich gekündigt".
So soll lt. Artikel von den Betreibern z. B. für einen toten 24-jährigen Flüchtling, der unentdeckt in der Wohnung geblieben sein soll, noch wochenlang das Geld für die Unterbringungskosten abgerechnet worden sein.

Dass das irgendwann hygienisch nicht mehr so einwandfrei ist, ein Geruch entsteht etc., kann man sich auch vorstellen.
Aber war daran nun der tote Flüchtling schuld ? - Ich würde sagen, nein.

Gravierende Mängel können z. B. auch solche Probleme sein, über die sich Mieter/Flüchtlinge bei dem Vermieter/Betreiber beschweren, aber nichts getan wird.
Vielleicht wäre es so manches Mal gut, wenn man auch nachsehen und die Ursache herausfinden würde.

Die im oben verlinkten Artikel erwähnten Betreiber haben lt. Artikel in DE ca. 120 Einrichtungen. Ob sie sich in den anderen so viel mehr kümmern ? *skeptisch bin.

Wenn man mal sieht, wie im Ausland mit Reisigbesen (oder was man zur Verfügung hat) Hütten ausgekehrt werden, sollte es wundern, dass diesen Menschen Sauberkeit nun plötzlich gar nichts mehr bedeuten soll.
Es gibt natürlich auch Beispiele, die negativ sind, ja. Aber prinzipiell wollen auch Flüchtlinge eine saubere Unterkunft und es wird darauf geachtet, dass alles klappt.
Hier in der Region läuft das übrigens auch gut.

Von deutschen Mietnomaden sollte man nicht auf Flüchtlinge schließen.
Granka
Granka
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von Granka
als Antwort auf skys vom 10.07.2024, 03:17:45
https://housinganywhere.com/de/Deutschland/raeumungsklage

"Werden alle Fristen zusammengezählt und die Wartezeiten berücksichtigt, dauert eine Räumungsklage in der Regel zwischen sechs und zwölf Monaten. Bei besonders aufwändigen Prozessen oder Personalmangel im Gericht kann sich die Dauer verlängern. In diesem Fall kann das Verfahren bis zu zwei Jahre dauern.
Wie lange dauert es von der Räumungsklage bis zur Zwangsräumung?
Zwischen der Einreichung der Räumungsklage und der Zwangsräumung liegen üblicherweise drei Monate, vorausgesetzt es kommt zu keinen Verzögerungen. Häufig dauert es drei bis sechs Monate, bis das Verfahren endgültig abgeschlossen ist"


In einem Haus mit 14 Mieter, Wohnungsbau des öffentlichen Dienstes für Beamte und Angestellte des Bundes, sowie Berufssoldaten hat der einzelne Mieter lediglich die Möglichkeit den Vermieter bzw. Hausmeister zu informieren, dann geht alles seinen Gang. Und in dem von mir geschilderte Fall dauerte es bis zur Zwangsräumung, ca. 4 Monate, wobei die Mieter in der Nacht vorher verschwanden. Die Wohnung war ruiniert und musste aufwendig renoviert werden. Soviel zum Schauermärchen.
​​
"Von deutschen Mietnomaden sollte man nicht auf Flüchtlinge schließen."

​​​​​​Das hat niemand getan, es wurden Fälle geschildert, kurzfristig kam das Thema darauf, aber wie es in Flüchtlingunterkünften, die von privaten Betreiber geführt werden, zugeht, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe als Angestellte des Bundes/Bamf auch einige Jahre in einer Erstunterkunft verbracht und natürlich gab und wie ich lesen konnte, gibt es Probleme mit der Sauberkraut, besonders in den Räumen, die gemeinsam benutzt werden. Man ist jetzt zu einer verpflichtenden Regel übergegangen.
Ich hatte aber auch geschrieben, dass,  überall da, wo viele  Menschen beengt zusammen leben meistens Probleme auftauchen.
​​​​​​
Im Bereich der Schauermärchen hast eher du dich  mit dem toten Flüchtling in einer Unterkunft begeben. Da in jeder Unterkunft 
​​​​​​mehrere Personen zusammen leben, kann es nicht sein, dass jemand unbemerkt längere Zeit tot in einem Raum liegen bleibt.  

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Lenova46
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von Lenova46

Wieder ein Beitrag zum eigentlichen Zweck dieses Threads:

Bemerkenswert:

Forscher des  Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln fordern, dass Eigentümer eine Leerstandsgebühr zahlen müssen.

Leerstandsquote steigt  durch demografische Entwicklung

"Spekulationen und Profitbestreben sind allerdings nur zwei Gründe für Leerstand. In ländlichen Gebieten gibt es ein ganz anderes Problem: die Mieter fehlen. Experten gehen davon aus, dass der Leerstand in manchen Regionen in den kommenden Jahrzehnten stark zunehmen wird. Gründe für die steigende Leerstandsquote sind dort die demografische Entwicklung und der Run auf Großstädte aufgrund der besseren Jobchancen und Infrastruktur dort. Dies wird das Überangebot an freien Wohnungen in den ländlichen Regionen noch verstärken. Vor allem Teile Ostdeutschlands werden dann vom Wohnungs-Leerstand betroffen sein; dort wird 2030 jede fünfte Wohnung keinen Mieter haben. Doch auch in Gebieten im Westen wie dem Saarland und in Großstädten wie Essen und Dortmund wird die Leerstandsquote hoch sein. 2030 werden nur in vier Bundesländern mehr Einwohner leben als heute: in Hamburg, Berlin, Bremen und Bayern. Dort werden die online betriebenen Leerstandsmelder auch dann wichtig sein, um auf leerstehende Wohnungen trotz hoher Nachfrage aufmerksam zu machen. Doch auch die Lebenszeit dieser Leerstandsmelder dürfte begrenzt sein: Forscher des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln sind sich sicher, dass der Gipfel bei der Wohnungsnachfrage im Jahr 2050 in allen Regionen Deutschlands überschritten sein wird.

Momentan ist der Wohnraum allerdings in beliebten Großstädten knapp und die Leerstandsmelder listen viele Wohnungen dort. Gründe für eine hohe Leerstandsquote trotz starker Nachfrage sind in erster Linie Spekulation und Profitbestreben; in ländlichen Regionen führen die demografische Entwicklung und der Run auf Großstädte zu Wohnungs-Leerstand."

Leerstandsmelder: Das sind Gründe für Leerstand in Deutschland ( Leerstandsmeldung, Gründe für Leerstand ) (wg-gesucht.de)

Lenova46
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Granka vom 08.07.2024, 12:14:25

Zitat @Granka:

"Und.....Enteignungen von Wohnungen  gibt es nicht, diese, deine Horrorgeschichte kannst du dir sparen, denn ich möchte die Partei sehen, die sich traut, dies umzusetzen."

Du irrst. Ich schreibe keine Horror- oder Lügengeschichten. Das bleibt anderen Usern überlassen. 

Lass endlich deinen "aufmüpfigen" Ton.

"Die Enteignung von Immobilien ist grundsätzlich immer dann möglich, wenn sie dem Allgemeinwohl dient. Das ist in Artikel 14 Absatz 3 Grundgesetz festgelegt. Das Problem besteht allerdings darin, dass die Definition des Allgemeinwohls vielfältig ausgelegt werden kann.06.06.2024"

olga64
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 10.07.2024, 09:36:27
 

"Die Enteignung von Immobilien ist grundsätzlich immer dann möglich, wenn sie dem Allgemeinwohl dient. Das ist in Artikel 14 Absatz 3 Grundgesetz festgelegt. Das Problem besteht allerdings darin, dass die Definition des Allgemeinwohls vielfältig ausgelegt werden kann.06.06.2024"
Lenova46 - m.W. sind Enteignungen nur möglich ,wenn im Gegenzug ein adäquater ERsatz geboten wird. Das hat auch die Kampagne der Linken in Berlin zu Fall gebracht ,die ganze Wohnungskonzerne enteignen wollten. Gerichtlich wurde hier entschieden,dass dies zum einen nicht für eine Region oder Bundesland möglich ist, sondern nur bundesweit und auch der Passus der E'ntschädigung nicht beachtet wurde.
Es ist auch richtig, dass dies so gehandhabt wird. Da sind Berührungspunkte, wie Enteignungen in zwei deutschen Diktaturen gehandhabt wurden (Nazizeit und DDR) und das sollte so nie wieder geschehen, was ich auch richtig finde. Olga

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Lenova46
Lenova46
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf olga64 vom 10.07.2024, 18:34:21
Ein Hoffnungsschimmer, aber kein grünes Licht für Vergesellschaftung Berliner Wohnungsunternehmen – Verfassungsblog

Der Inhalt des Links beschäftigt sich ausführlich mit der rechtlichen Problematik.

Die angestrebte Berliner Vergesellschaftung von Wohnungsunternehmen kann nicht beispielhaft für das gesamte Bundesgebiet herangezogen werden.
Die Länder, z. B. die Freie und Hansestadt Hamburg, haben durchaus die Möglichkeit, ein jahrelang leerstehendes, bereits der Verrottung ausgesetztes Spekulationsobjekt, zu enteignen. 
Selbstverständlich nicht ohne Entschädigung.

Vergleiche dazu mit Nazizeit und DDR halte ich für unangebracht.

Im Übrigen muss nicht Ersatzland angeboten werden.
 
  • Wenn möglich, muss als Entschädigung geeignetes Ersatzland angeboten werden.
"Falls der Eigentümer eines denkmalgeschützten Gebäudes nicht für die angemessene Pflege und Instandhaltung sorgt, besteht auch die Möglichkeit einer Enteignung. Für Schlagzeilen sorgte hier ein Präzedenzfall aus Thüringen. Die thüringische Landesregierung enteignete den Eigentümer des Schlosses Reinhardsbrunn, da dieser das historisch wertvolle Gebäude zunehmend verfallen ließ. Dies könnte eine wegweisende Entscheidung gewesen sein."


Grundgedanke zur Enteignung ist nach wie vor das Grundgesetz: Eigentum verpflichtet.

Weiterer Link zur Problematik:

Enteignung von Immobilien: Aktuelle Infos 2024 | Homeday
Friedensfreund
Friedensfreund
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf olga64 vom 10.07.2024, 18:34:21
 
 Da sind Berührungspunkte, wie Enteignungen in zwei deutschen Diktaturen gehandhabt wurden (Nazizeit und DDR) und das sollte so nie wieder geschehen, was ich auch richtig finde. Olga
Oooops - she did it again! Und auch gleich die DDR mit den Zeiten des Naziterrors vergleichen. Warst Du in der DDR bei "Enteignungnungen" dabei, da Du so genau darüber bescheid zu wissen scheinst?
A pro pos DDR - da gab es mal ein Wohnungsbauprogramm, da wurden nach 1971 bis zur Wende rund 100.000 Wohnungen pro Jahr neu gebaut resp. modernisiert, insgesamt 2 Millionen, und das bei einer Einwohnerzahl von 16 Mio Bürgern. Hochgerechnet auf heutige Zahlen wären das immerhin rund 500.000 Wohnungen pro Jahr.  Die Platte war zwar keine Schönheit, aber es wurde wenigstens gehandelt, um die Wohnungsnot zu beenden, und im Schnitt 1,50 Mark warm/m² wären heute ein Traum.
Lenova46
Lenova46
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Friedensfreund vom 11.07.2024, 07:14:39

Mit "Enteignungen" in der DDR sind wahrscheinlich verlassene Wohnungen oder Gebäude gemeint (Flucht), die dann "neu" von anderen übernommen wurden.
Nach der Wiedervereinigung kam es dann mit den früheren "Besitzern" zu Auseinandersetzungen.

Elbling
Elbling
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RE: Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Friedensfreund vom 11.07.2024, 07:14:39
Die Platte war zwar keine Schönheit, aber es wurde wenigstens gehandelt, um die Wohnungsnot zu beenden, und im Schnitt 1,50 Mark warm/m² wären heute ein Traum.
Stimmt, aber dafür wurden die Innenstädte meist dem Verfall preisgegeben. In Halle/Saale wurde so einiges abgerissen, weil eine 'Rettung' nicht mehr möglich war. Und in den Kleinstädten war es zum Teil gruselig wie im Mittelalter - man hatte noch das 'Plumps-Klo' auf dem Hof - es gab keine Kanilisation.

Soviel zum so hervorgehobenen "Sozialismus, zum Wohle der Menschen". Von 1.50/m² kann man noch nicht mal heizen, geschweige denn die Wohnung erhalten.

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