Innenpolitik Fast zwei Millionen Wohnungen stehen leer!
Der regierenden Ampel-Koalition werden seit ihrem Beginn viele Vorwürfe des Versagens gemacht - einer ist z.B. die Wohnungsknappheit.
Aber stimmt das eigentlich?
Nach Erhebung des Zensus zum Stichtag Mai 2022 stehen in Deutschland 1.9 Mio Wohnungen leer, die aus unterschiedlichen Gründen nicht genutzt werden.
Während es in den Ballungszentren enormen Wohnungsmangel gibt, stehen in vielen ländlichen Regionen Immobilien leer.
Das Problem besteht deutschlandweit. Ostdeutschland ist aber besonders betroffen, da dort die Abwanderung junger Bevölkerungsschichten stärker ist. Der Leerstand an Wohnungen beträgt dort of schon 10%.
In Westdeutschland sind besonders die Eifel, Franken und das Saarland betroffen. Mehr als die Hälfe solcher Wohnunen sind seit mehr als einem Jahr nicht bewohnt.
Für solche leer stehenden Wohnungen waren Baumassnahmen und Sanierungen geplant; eher selten ein Abriss der Immobilien. Ein Teil der Wohnungen soll verkauft oder von den Egentümern selbst bewohnt werden.
Ein Grund für diese Leerstände ist auch ,dass am Ortsrand solcher Gemeinden neue Wohngebiete entstehen, während innerstädtische Lagen verfallen. Schlechte Bausubstanz oder auch zu kleine Wohnungsgrössen, ein zu geringer Abstand zu Nachbarn und keine oder schlechte Parkmöglichkeiten verschlimmern die Situation.
Die Regierung erkennt das Problem und legte nun ein Programm mit dem Titel "Wohneigentumsprogramm - Jung kauft Alt" auf. Es soll bundesweit umgesetzt werden, aber aufgrund der knappen Haushaltsmittel zeigt sich dies problematisch.
Olga
Das Problem besteht deutschlandweit. Ostdeutschland ist aber besonders betroffen, da dort die Abwanderung junger Bevölkerungsschichten stärker ist. Der Leerstand an Wohnungen beträgt dort of schon 10%.Die Menschen finden hier auch kaum Arbeit um ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Die medizinische Versorgung ist zum Teil desaströs, es fehlen nicht nur Pflegekräfte - auch Ärzte aller Fachrichtungen. Desweiteren gibt es den ÖPNV nur den Namen nach, in der Fläche ist er defakto nicht vorhanden.
Olga
Deswegen:
Werden im Osten bereits zahlreiche Plattenbauten wieder abgerissen - es besteht keine Aussicht sie zu nutzen.
Bei uns stehen auch deshalb Wohnungen leer, weil die Besitzer gar nicht mehr vermieten wollen weil sie einige unschöne Erfahrungen mit Mietern gemacht haben und auf den Kosten sitzen blieben. Hinzu kommt, dass die Mietpreise bei uns relativ nieder sind - die Instandhaltungskosten aber ähnlich hoch wie überall. D.h. man kann während der Mietphase geringen Umfang Rücklagen bilden.
Die Besitzer die sich das leisten können lassen gerade die Einliegerwohnungen - von denen es hier viele gibt - dann leer stehen.
Wir sind eine Region in der überwiegend privat vermietet wird. Da macht sich das dann bemerkbar.
Wenn Gemeinden immer mehr neue Baugebiete schaffen, während im Ort selber Wohnraum leer steht, dann finde ich das nicht iO.
Es müsste dringend ein Gesetz her, dass Gemeinden nur dann erlaubt neue Gebiete erschließen (und somit der Natur wegnehmen), wenn es keine Leerstände gibt.
Pippa
Bei uns stehen auch deshalb Wohnungen leer, weil die Besitzer gar nicht mehr vermieten wollen weil sie einige unschöne Erfahrungen mit Mietern gemacht haben und auf den Kosten sitzen blieben.Und genau aus diesem Grund wird hier im Osten gern an unsere Neubürger oder indigene Bürgergeldbezieher vermietet, an jene von ihnen, denen das zuständige Jobcenter die Miete bezahlt. Der Vermieter hat seine geregelten Einnahmen, es drohen keinerlei Ausfallerscheinungen. Bei Vermietung an eine alleinerziehende Mutti mit Teilzeitjob kann das schon eher mal passieren.
Bei uns stehen auch deshalb Wohnungen leer, weil die Besitzer gar nicht mehr vermieten wollen weil sie einige unschöne Erfahrungen mit Mietern gemacht haben und auf den Kosten sitzen blieben.
Und genau aus diesem Grund wird hier im Osten gern an unsere Neubürger oder indigene Bürgergeldbezieher vermietet, an jene von ihnen, denen das zuständige Jobcenter die Miete bezahlt. Der Vermieter hat seine geregelten Einnahmen, es drohen keinerlei Ausfallerscheinungen. Bei Vermietung an eine alleinerziehende Mutti mit Teilzeitjob kann das schon eher mal passieren.VErstehe ich leider wieder mal nicht: wenn Wohnungen"gerne" an die genannten Bürgergruppen vermietet werden, stehen sie doch nicht mehr leer? Haben Sie nicht richtig gelesen, worum es hier geht? Olga
Werden im Osten bereits zahlreiche Plattenbauten wieder abgerissen - es besteht keine Aussicht sie zu nutzen.Plattenbauten werden als recht dauerhaft angesehen. Man nimmt gut 100 - 150 Jahre 'Lebenszeit ' an.
Bei der großen Mehrheit der Gebäude besteht auch keine Einsturzgefahr und der Zerfall ist meist oberflächlich und relativ gering.
Warum dann die enormen Kosten (z.T. aufwendige Entsorgung/Asbest) aufgewendet werden , um sie abzureißen, wenn es aus mancherlei Gründen besser (und billiger) wäre , alternative , meist sehr atraktive Sanierungskonzepte (80 % Energieeinsparung) umzusetzen oder sie einfach leer stehen zu lassen (Nichtnutzung) konnte mir keiner so recht erklären, von der sozialen Frage und der Flüchtlingsproblematik mal ganz abgesehen.
Doch, einmal ein Bekannter aus Dresden : dadurch konnten wir die Leerstandsquote erheblich reduzieren, denn Wohnungen, die es nicht mehr gibt, stehen auch nicht leer und können somit auch nicht die Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt drücken.
Und genau aus diesem Grund wird hier im Osten gern an unsere Neubürger oder indigene Bürgergeldbezieher vermietet, an jene von ihnen, denen das zuständige Jobcenter die Miete bezahlt
auch in diesen Fällen können Ausfälle auftreten. Informiere Dich mal genauer.
Aber was hat das bei diesem grundsätzlichen Thema zu suchen? Müssen wir jedes Thema dazu verwenden auf diese Gruppe Menschen zu verweisen?
Eines ist sicher. Das Problem hatten wir bereits vor der großen syrischen Flüchtlingswelle.
Bei uns in der Gegend wird, wenn privat und wenn überhaupt, dann auf ganz anderer Basis vermietet. Nur auf Empfehlung und Mundpropaganda. Und das hat weder etwas mit Migranten noch mit Bürgergeldempfängern zu tun. Bei uns möchte man möglichst langfristig und möglichst ohne Ärger vermieten und nach dem Mietende seine Wohnung noch wieder erkennen können.
Und an Familien mit Kindern (und da sind dann eben auch alleinerziehende dabei) vermietet man eher deshalb nicht, weil man nach Auszug gerne mal auf den entstandenen Schäden sitzen bleibt. Die Rechtsprechung ist bezüglich Schäden die auf Kinder zurück zu führen sind manchmal etwas befremdlich. Und das hat wiederum nichts mit Migration oder Bürgergeld zu tun.
Man muss das nicht fair und korrekt finden, aber das sind dann Reaktionen auf die gängige Rechtsprechung. der "kleine" Vermieter, der kann es sich nicht leisten am Ende Verlust durch Vermietung zu machen. Da ist es immer noch sicherer erst gar nicht zu vermieten.
Es sind viele Aspekte weshalb Wohnungen leer stehen ...
- strukturschwache Gebiete (die aber durch Förderung des Wohnraums auch nicht dichter besiedelt werden)
- Mietgesetze die an der Realität vorbei gehen und Privat/Kleinvermieter abschrecken.
- eine Politik die die Frage aufkommen lässt ob es eine gute Idee ist eine Altbauimmobilie zu kaufen anstatt neu zu bauen
- evtl. tatsächlich zu viele Neubaugebiete und dafür zerfallende Innenstädte (ich kenne das aus meiner Region so aber nicht)
- überhaupt zu teures Bauen.
Stehen Wohnungen längere Zeit grundlos leer, kann mit Bestrafung, sogar mit Zwangsvermietung gerechnet werden.
Wohnungen sollen der Allgemeinheit dienen und nicht z. B. als Spekulationsobjekt verwendet werden.
Mir ist bekannt, dass die Politik gegen Leerstand durchgreift. In Hamburg wurden einem Eigentümer erstmals leer stehende Wohnungen entzogen und zwangsvermietet.
Die Wohnraumversorgung ist grundsätzlich Ländersache.
Eigentum verpflichtet. Ein verrotteter Schandfleck ist nicht zulässig.
Eigentum verpflichtet. Ein verrotteter Schandfleck ist nicht zulässig.
Ich kann zwar einerseits das Argument nachvollziehen, sehe aber auch, dass das selbst denen die nicht spekulieren wollen ein Problem bereiten kann. Denn je nachdem muss man erst einmal das Geld haben um gegen die Verrottung vorzugehen. Und das Argument: "dann muss halt verkauft werden" ist ein zweischneidiges.
Es ist nicht alles Schwarz/Weiß.