Innenpolitik Fachkräfteeinwanderungsgesetz für Deutschland
Ich denke mal Du hast den Ansatz nicht so ganz verstanden... Ich kenne Leute deren Kinder sind in die Schweiz, nach Norwegen und nach Finnland gegangen. Wenn sie ihre Kinder besuchen wollen machen sie eine Europareise.Ich habe das schon verstanden!
Aber warum sind sie gegangen..? Sie wollen nicht nur "arbeiten" - sie wollen auch noch 'leben', sich wertgeschätzt fühlen.
Ein Sohn ist Handwerker und hat Bewerbungen über Bewerbung geschrieben. Arbeiten könnte er - aber nur zu Minimal-Lohn. In der Schweiz verdient er sehr gutes Geld.
Seine Schwester ist als Ärztin an einem Krankenhaus gewesen. Nach Burnout und Genesung ist sie jetzt in Norwegen als Ärztin.
Die jüngste ist jetzt nach Finnland. Ihr Studium als Ingeneurin war zwar sehr gut, aber das Management hat ihr nur 'Hilfsjobs' angeboten.
Ich verstehe das gejammere nicht. Hier in Mecklenburg-Vorpommern ist die junge Generation auch zum Großteil weg. Man hat versucht sie zur Rückkehr zu bewegen. Nur zuviele wollen nicht mehr zurück, sie haben sich wo anders eingelebt.
Nun sollen es Migranten richten. Und wenn sie ausgebildet sind könnten sie uns auch wieder verlassen. Und wo soll da der Nutzen sein..?
In einer freien Gesellschaft wandern eben Leute aus, das ist so und ich möchte es auch nicht ändern ... ebenso wandern Leute zu! Schweiz, Norwegen und Finnland sind sicher auch schöne Länder in denen sich gut leben lässt! In vielen Bereichen sind die Gesellschaften dort sicher weiter was die Aufnahme von "Fremden" angeht, als z.B. Deutschland! Wenngleich die politischen Signale auch teilweise nationalistisch sind, aber da sind wir als Germanen sicher in erster Linie Beobachter ...
Was deine Familie angeht, dies ist natürlich - für einen Außenstehenden - nicht nachzuvollziehen! Ich hoffe, dass sich beide in ihrer neuen Umgebung wohl fühlen und vielleicht dort eine neue Heimat gefunden haben!
Als "Gejammer" würde ich den Fachkräftemangel nicht bezeichnen! Es gibt in Deutschland etwa 2 Mio. offene Stellen, die nicht adäquat besetzt werden können ... das ist nun einmal eine Tatsache!
Es werden m.E. auch nicht 400.000 Fachkräfte zuwandern ... und das pro Jahr wohlgemerkt! Darauf ist unsere Gesellschaft auch nicht vorbereitet ( ohne das ich nun die Defizite alle aufzählen möchte ). Deutschland muss auch auf eigene Leute zugreifen ( Rentenalter, mehr Vollzeit arbeiten, Weiterbildung von Arbeitslosen, evtl. Jahrersarbeitszeit erhöhen... ), das halte ich für notwendig!
Die Ausbildung von Migranten zu Fachkräften kann durchaus sinnvoll sein, nicht alle werden hier bleiben wollen, aber sicher einige ... natürlich auch nur, wenn die Kasse stimmt und dies von unserer Gesellschaft auch begrüßt wird!
MarkusXP
Einfache Gegenfrage: Was brächte es, wenn man nachforschen und 10 verschiedene Ursachen fände?
Nix!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Deutschen, die zu uns in die Schweiz (und in andere Länder) zum Arbeiten gekommen sind, rechtschaffene und umgängliche sind. Wenn aber nun alle rechtschaffenen und umgänglichen guten Leute auswandern, leidet da nicht die Durchschnitt-Qualität in Deutschland? Könnte es nicht sein, am Ende nur noch die Unzufriedenen, streitsüchtigen in D bleiben? 😉😊😂
Das würde dann doch bedeuten, dass wir alle den Mangel an Arbeitskräften als einen nicht vorherhersehbaren, folglich nicht beeinflussbaren Schicksalsschlag hinnehmen müssten ?Einfache Gegenfrage: Was brächte es, wenn man nachforschen und 10 verschiedene Ursachen fände?
Nix!
Trifft es eher nicht zu dass wir tatsächlich die Ursachen nicht oder zu spät erkannt haben ?
Wenn weniger junge Menschen die Fachrichtungen studieren, als die jährlich Steigerung der offenen Stellen in diesen Bereichen, dann hat ein Unternehmen entweder lange gut geschlafen oder sich einfach auf "den Staat" verlassen, der sich schon darum kümmern wird oder auf den technischen Fortschritt gehofft , der schon mit neuen Verfahren die Produktivität erhöhen und somit viele Arbeitsplätze "wegrationaliseren" würde.
Eine genaue Analyse und Diskussion der Ursachen wäre schon dringend nötig und nützlich, zumal dieses Mangelproblem ja kein deutsches ist, sondern alle EU Länder trifft, manche sogar stärker noch als Deutschland.
Überall wird versucht, die Einwanderung zu erleichtern bzw. die Sozialhilfen zu kürzen, um Leute auf den Arbeitsmarkt zu drängen.
In Frankreich beklagen sich die Unternehmer, dass sich für 85 % der offenen Stellen zu wenig Bewerber finden, aber in fast 80 % das Anforderungsprofil nicht den Fähigkeiten der Bewerber entspricht.
Deutet das etwa darauf hin, dass alle "Begabungsreserven" (wie man das früher nannte) einfach schon erschöpft sind, oder einfach nicht erkannt bzw. durch das Schulsysstem nicht genügend gefördert werden ?
Was ist los, wenn in DE die 10-Jährigen kaum mehr richtig lesen und schreiben können ?
Sind die LehrerInnen unfähiger geworden, oder liegt es an zuviel smartphone - Nutzung, durch das das Hirn nicht mehr gefordert wird und das Denken verlernt ? Oder an einer "Null-Bock" Einstellung, an einer früh einsetzenden Distanz zur inhumanen Leistungsgesellschaft, die nur für bestimmte "Leistungsträger" attraktiv ist ?
Oder nimmt der Zweifel überhand, bis hin zur Verzweiflung, dass es den Kindern nicht mehr besser, sondern schlechter, als ihren Eltern gehen wird ?
Wird da das Zuwanderungsgesetz was ausmachen können ?
Können aus so vielen Böcken, plötzlich gute Gärtner werden ?
Nach fast einem halben Jahrhundert der Verweigerung, ein Einwanderungsland zu sein (oder sein zu wollen !), plötzlich das Ruder rumreissen und von heute auf morgen sich glaubhaft als ein Land von hoher "Willkommenskultur" präsentieren, wenn immer noch Bilder praktizierter Fremdenfeindlichkeit um die Welt gehen, wenn Parteien Zulauf finden, die den Ausländern deutlich machen, dass man sie nicht haben will ("Deutschland den Deutschen ..." ).
Wie gesagt, das ist ein europäisches Problem, von dem nur die AfD zu wollen scheint, dass solche Probleme am besten von jedem Vaterland in der EU allein für sich gelöst wird.
Irgendwann wird es schon sehr dringend, sich nicht nur um die Ursachen, sondern auch um wirksame, durchaus auch innovative und auf jeden Fall dauerhafte Lösungen zur Beseitigung des Arbeitskräftemangels zu kümmern.
Dazu gehört wenigstens die Sicherheit, eine Famile zu haben und sich hier dauerhaft niederlassen zu können. Sonst bleibt es bei der "Gastarbeiter" - Mentalität
Schluss endlich mit der Löcherstopferei und dem angestrengt-mühsamen "Fischfang von Arbeitskräften" in fernen Ländern !
Das geht uns alle was an, nicht nur die Politik oder Unternehmer. Wer will mir in ein paar Jahren die Bäume schneiden oder beim Haushalt oder der Pflege ein bisschen helfen ? Könnte es am Ende etwa stimmen, dass sich früher die Gesellschaft besser um ihre Pflegebedürftigen, um ihre Kinder, um die alten Eltern kümmerten, mehr Zeit für sie hatte, solidarischer war, als wir heute, in der fortschrittlich-modernen Gesellschaft, es zu tun in der Lage sind ?
Der Arbeitskräftemangel hatte sich lange Zeit abgezeichnet, wurde ignoriert und auch vielen,die keine Unternehmer oder PolitikerInnen sind, als nicht wahr dargestellt. Nun dringt die Problematik in die eigene private Welt ein,wenn Pflegekräfte immer rarer werden,wenn Geschäfte schliessen müssen und auch Restaurants, weil sie keine Mitarbeiter finden u.v.m.
Das geht uns alle was an, nicht nur die Politik oder Unternehmer. Wer will mir in ein paar Jahren die Bäume schneiden oder beim Haushalt oder der Pflege ein bisschen helfen ? Könnte es am Ende etwa stimmen, dass sich früher die Gesellschaft besser um ihre Pflegebedürftigen, um ihre Kinder, um die alten Eltern kümmerten, mehr Zeit für sie hatte, solidarischer war, als wir heute, in der fortschrittlich-modernen Gesellschaft, es zu tun in der Lage sind ?
Aber die Ursachen können auch alle,die Kinder erzogen haben, bei sich selbst verorten. Da wächst eine sehr verwöhnte Generation - oft aus Einzelkindern - auf, die ihre Zukunft nicht mehr darin sieht, das eigene Leben um die berufliche Tätigkeit aufzubauen, sondern umgekehrt: die berufliche Tätigkeit muss sich um die Interessen derjenigen kümmern,die sie auszuüben bereit sind und natürlich bestens bezahlt werden.
Damit können Unternehmen natürlich keine Zukunftspläne machen und es dürfte deren Pläne weiter befördern, Deutschland zu verlassen und dorthin zu gehen, wo es noch arbeitswilige junge Menschen gibt, die Energiepreise günstiger sind und auch das Marktpotential attraktiver als ein einer veralteten Gesellschaft.
Und zurückbleiben dann in Deutschland diejenigen, die keiner mehr pflegen möchte, die irgendwann auch finanziell stark negativ betroffen sein werden, weil die Sozial- und Steuerkassen nicht mehr im gewohnten Umfange befüllt werden ,wenn die produktiven Teile der Bevölkerung nicht in sie einbezahlen.
Vermutlich ist "Solidarität" schon seit längerem ein veralteter Begriff, ähnlich wie z.B. Loyalität - dafür steigen aber Individualität und Egoismus sicher stark an. Olga
Für den Hauptgrund des aktuellen Fachkräftemangels halte ich die eklatanten Bildungsmängel in den letzten Jahrzehnten. Und die haben wir, neben vielen anderen Gründen, der Tatsache zu verdanken, dass wir 16 Kultusminister, also keine einheitliche Bildung, haben. Es gibt allerdings noch wesentlich mehr Gründe.
Einfache Gegenfrage: Was brächte es, wenn man nachforschen und 10 verschiedene Ursachen fände?Vieleicht mal die Ursachen ändern..? Es kann nicht angehen das heute die Mitarbeiter bei schlechter Bezahlung streßiger, härter und vielfach noch täglich länger arbeiten müssen. Die Einführung der Zeitarbeit hat die Arbeitskultur nur negativ verändert. Gebracht hat sie für die Menschen rein garnichts. Die Konzerne streichen nur noch höhere Gewinne ein - das war's.
Nix!
In anderen Ländern geht man umsichtiger mit den Menschen um - und verdient wird auch, auch für die Konzerne. Die Arbeitskultur ist der Schlüssel.
Vieleicht mal die Ursachen ändern..? Es kann nicht angehen das heute die Mitarbeiter bei schlechter Bezahlung streßiger, härter und vielfach noch täglich länger arbeiten müssen. Die Einführung der Zeitarbeit hat die Arbeitskultur nur negativ verändert. Gebracht hat sie für die Menschen rein garnichts. Die Konzerne streichen nur noch höhere Gewinne ein - das war's.Sprechen Sie damit nicht die Falsche an - also Rentner und Pensionäre?
In anderen Ländern geht man umsichtiger mit den Menschen um - und verdient wird auch, auch für die Konzerne. Die Arbeitskultur ist der Schlüssel.
Das wäre eine Sache der Gewerkschaften,d ie sich hier bemühen müssten. Aber auch die bekommen immer weniger Mitglieder.
Ich sehe das auch nicht so,dass sich die Arbeitsbedingungen auf einem mittlerweile "Arbeitnehmer-Markt" laufend verschlechtern.
So gehen z.B. Leute,die in der Pflege arbeiten , bewusst in die Zeitarbeit,da sie dort zum einen mehr Geld erhalten und zum anderen selbst über ihre Arbeitszeit bestimmen dürfen. Das Problem hat dann das Festpersonal in der Pflege, weil diese die Zeitlücken auffüllen müssen.
Welche Länder sind das eigentlich, die Sie als so vorbildlich verorten? Sind das die USA, China, GB, Türkei - oder an welche denken Sie? Olga
Sprechen Sie damit nicht die Falsche an - also Rentner und Pensionäre?Warum wohl..? Oder gibt es jetzt auch schon eine 'Gewerkschaft der Zeitarbeiter'..? Mir jedenfalls nicht bekannt.
Das wäre eine Sache der Gewerkschaften,d ie sich hier bemühen müssten. Aber auch die bekommen immer weniger Mitglieder.
Ich hab selbst noch erlebt das 'Festarbeitsplätze' in 'Zeitarbeitsplätze' umgewandelt wurden - reihenweise.
Ich habe als junge Studentin auch mal für eine Zeitarbeits-Agentur gearbeitet und zwar in den Semesterferien. Das fand ich nicht schlecht, allerdings wusste ich, dass ich nach Beendigung meines Studiums beruflich andere Ansprüche stellen konnte - was auch der Fall war. Dazu gehörte aber auch immer hohes Engagement, lebenslanges Lernen und WEiterbildung, hohe Flexibilität und Mobilität.
Waren bei mir ca 40 Jahre, die ich nie bereut habe. Olga