Innenpolitik EU Milliarden für die Corona Krise - wird das Geld richtig investiert ?
So ist es @aixois. Die Automobilbranche kann sich nur ändern oder untergehen.
Bruny
Soweit ich mich erinnere, hat selbst Wissmann vor Jahren 'nur' von 800 000 Arbeitsplätzen der Automobilbranche gesprochen, dazu kämen noch ca. 350 bis 450 000 in den KfZ Werkstätten (aber die reparieren ja bereits laufende Fahrzeuge).Sie vergessen ,dass neben der klassischen Automobilindustrie, den Werkstätten auch eine gewaltige Zulieferindustrie an diesem Segment hängt. Und wenn hier binnen kürzester Zeit mehr als eine Million Menschen auf der Strasse stehen, bedeutet dies auch weniger Steuereinnahmen, weniger Einzahlungen in die Sozialkassen. Es bedeutet dann auch ,dass z.B. Städte wie Wolfsburg praktisch vernichtet werden. Insbesondere das Land Niedersachsen dürfte dann schlimmen Zeiten entgegensehen; es hält ja 20% der Aktien an VW. Aber natürlich ebenso BAden Württemberg mit Daimler und Bayern mit BMW und Audi.
Der Markt scheint nur dann gut zu sein, wenn er Gewinne produziert, wenn er in die andere Richtung funktioniert, dann muss wieder mal der Steuerzahler ran, um den Markt zu ersetzen.
Hat man je gehört, dass die Automobilbranche von sich aus das Ruder in Richtung weniger Schaden für das Klima umgestellt hätte ? Immer nur auf Zwang und auch dann nur nach heftigem Bremsen seitens ihrer Lobbytruppen. Welcher Arbeitsplatz ist wohl sicherer: der innovative oder der CO2 intensive ?
Nicht nur der Markt erscheint als gut, wenn er Gewinne erzielt (zumal wenn es um Unternehmen geht, die sich im Besitz von Aktionären befinden). Jedes Unternehmen ist gut ,das gewinnorientiert arbeitet - sollte es sich auf möglichst hohe Verluste focussieren, ist bald Schluss mit dem Unternehmen. Bei Aktiengesellschaften ziehen die Eigentümer ,die Aktionäre, ihr Kapital aus dem Unternehmen und investieren es anderswo.
Und ganz stimmt es auch nicht ,dass aus der Automobilindustrie nie ein Vorstoss kam zu evtl. klimafreundicheren Technologien. Es war VW, die verkündeten, dass sie sich auf die E-Fahrzeuge konzentrieren würden. Aber auch das würde bedeuten: weniger Arbeitsplätze, weil diese Autos nicht so personalintensiv sind wie Benziner und Diesel.
Welcher Arbeitsplatz dann sicherer wäre? Das enscheiden die Käufer der Autos.
Die Automobilfirmen selbst verkaufen heute schon mehr Fahrzeuge in anderen Erdteilen als in Deutschland; auch das ein Grund, weshalb sie ihre neuen Werke z.B. in Asien und USA bauen, wo sie auch strukturell jüngere Mitarbeiter und vor allem Kunden finden als in Deutschland und Europa. Es geht ja um die Zukunft und die hängt auch vom Alter z.B. der Kunden ab. Olga
"die u.a. Herr Steinmeyer vor Jahren gegenüber der Nato gemacht hat, "
Nato Gipfel 2002 in Prag (Verteidigungsminister damals Peter Struck, SPD)
"Es handelt sich um ein Ziel, das sich die NATO-Staaten gemeinsam setzten - lange vor Trump und in einer Zeit, als der SPD-Politiker Peter Struck Verteidigungsminister war: zum NATO-Gipfel 2002 in Prag.
Damals wurden die baltischen Staaten, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei eingeladen, Mitglieder der Allianz zu werden. Eine Bedingung war es, "genügend Ressourcen" in die Verteidigung zu investieren. Der Richtwert für jeden Aspiranten lautete zwei Prozent seines BIP. Der Gerechtigkeit halber sollten aber auch jene Staaten, die der NATO bereits angehörten, dieses Ziel anstreben."
https://www.tagesschau.de/inland/verteidigungsausgaben-103.htm
Beschäftigte in der deutschen Automobilindustrie in den Jahren 2005 bis 2019
Diese Statistik enthält Daten der Destatis-WZ-Klasse WZ08-29 (Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen). Diese ist laut Destatis wie folgt definiert: "Diese Abteilung umfasst die Herstellung von Kraftwagen zur Personen- oder Güterbeförderung. Sie umfasst ferner die Herstellung verschiedener Teile und Zubehör sowie die Herstellung von Anhängern und Sattelanhängern."
Quelle statista
"Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat bereits signalisiert, die Gespräche mit der Branche zu intensivieren. "Ich werde einen 'Transformationsdialog Automobilindustrie' mit Automobilherstellern und -zulieferern einrichten, um rechtzeitig dafür zu sorgen, dass neue Arbeitsplätze in Deutschland entstehen", sagte er. Dabei setze er auf Elektromobilität, aber auch auf Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe. "
Quelle: SZ vom 10. Januar 2020 : ... WERDE einrichten ... um rechtzeitig ... : also gibt es bis heute noch nicht einmal einen strukturierten Dialog (d.h.man redet noch nicht einmal, was man tun möchte, irgendwann mal) , was da dann mit rechtzeitig gemeint ist ? Vielleicht weiss Herr Scheuer da mehr ???
Woherglauben Sie zu wissen ,dass Herr Altmeyer nicht mit der Automobilindustrie spricht? Woher glauben Sie zu wissen ,dass dies dann doch eine Angelegenheit des Verkehrsministers und nicht des Wirtschaftsministers (und evtl. noch Arbeitsministers) ist? Finden solche Gespräche wirklich unter medialer Präsenz und Beobachtung statt und werden dann durch Talkshow-ModeratorInnen aufbereitet, bzw. in leicht verständliche Sätze verpackt, damit "das Volk" esverstehen kann und eine Basis hat, um Politiker mit Häme zu überziehen? Olga
Natürlich wird da geredet, ständig. Aber mit welchem Ziel ?
Auch Volkswagen 'kommuniziert' - um sich ein (dringend benötigtes) neues 'Image' zu verpassen :
"Die Kommunikationsstrategie von Volkswagen bestehe aus „Offensive“ und „Defensive“, so Langendorf. „#elektrisch“, „#nachhaltig“ und „#anständig“ lauteten Schlagworte auf der Offensiv-Seite, was E-Mobilität, Corporate Responsibility und einen generellen Kulturwandel beinhaltet. 2020 soll „New Volkswagen“ stehen, was Maßnahmen wie die Nutzung von 100 Prozent Grünstrom im Werk Zwickau einschließt. „Unvermeidliche Emissionen“ sollen durch „Investitionen in Klimaschutzprojekte“ kompensiert werden. Ein neues verschlanktes Logo sowie ein überarbeiteter Markenauftritt sollen das gewünschte Image für die breite Öffentlichkeit greifbar und sichtbar machen. "
Auch heute nennt man sowas wohl immer noch "window dressing" (as a means of improving appearances or creating a falsely favorable impression ).
Als ich noch berufstätig war,bestand ein Grossteil meines ARbeitstages in Meetings, wo sich dann sog. Alphamännchen (weniger Alpha-Mädchen) aufplusterten und sich gegenseitig mit einem Quasi-Wissen übertrumpfen wollten, insbesondere, wenn der Chef mit am Tisch sass.
Seitdem bin ich mehr an den Ergebnissen solcher Gespräche interessiert als an deren Abläufen. In der Politik ist das dann noch besser, weil hier Mehrheiten die Entscheidungsprozesse steuern (was in beruflichen Abläufen nicht immer der Fall war). Da erfahre ich dann auch ,welche Partei sich für welchen Schritt erwärmen kann und evtl. auch warum. Aus all diesen Dingen kann ich dann versuchen, mir eine eigene Meinung zu bilden und auch Überlegungen anzustellen, welche Partei ich beim nächsten Mal wählen möchte. Olga
Milliardenschweres Corona-Hilfspaket Frankreich bringt Autokaufprämien auf den Weg.
Deutschland streitet noch über Autokaufprämien. Im Nachbarland Frankreich gibt es nun eine umfassende Unterstützung für die angeschlagene Branche. Insgesamt sollen acht Milliarden Euro fließen.
26.05.2020, 18.22 Uhr
QUELLE https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/frankreich-bringt-autokaufpraemien-auf-den-weg-a-cb3a39eb-5031-40ff-a946-bd86980b7e67
Lieber Phil,
ich erinnere mich gut an die sog. Abwrackprämie während der Finanzkrise, die allerdings hauptsächlich zum Erfolg für REnault usw. wurde und weniger für die deutschen Automobilhersteller.
Aber ich denke auch ,dass das Auto in Deutschland wieder sehr gefragt sein wird. Die Leute werden es lange vermeiden, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Mundschutz usw sich fortzubewegen und werden wieder auf das eigene Auto umsteigen, was natürlich die Nachfrage steigern kann. Ausserdem ist der Sprit sehr günstig und die letzten Monate hatten die Menschen auch nicht viel Gelegenheit, Geld auszugeben, weder zum Shoppen noch für Restaurants, Reisen usw.
Ich verstehe auch Menschen nicht, die allen Ernstes fordern, lieber die Automobilindustrie kaputtgehen zu lassen (und natürlich die Lufthansa und andere Grossunternehmen) als ihnen zu helfen. Immerhin beschäftigen diese Unternehmen Millionen von Menschen. KOmmen sie dann in eine unverschuldete Schieflage, sind wir als Staat m.E. verpflichtet, hier zu helfen, insbesondere in Zeiten, wo jeder "Freibier fordert". Da sind viele Unternehmungen darunter, die sich vor Corona immer weigerten, in Steuer- oder Sozialkassen einzubezahlen - nun aber gerade aus diesen Zahlungen erwarten. Olga
Da bin auch ich voll dabei : auch ich kenne diese Dampfplauderer, die man erst nach wiederholtem " wir haben verstanden Herr/Frau " zum temporären Beitragsverzicht bringen konnte. Es gibt aber auch Formate, wo was dabei rauskommt, da muss Altmaier oder Diess oder Frau Müller gar nicht dabei sein ...
Nur wäre es schön
a) solche Gespräche transparent zu führen (mit allen Steckenhaltern/stakeholders) und
b) "zeitnah", d.h. vor einer Entscheidung der Milliardenzuteilung von den Ergebnissen dieser "Dialoge" zu erfahren.
Und das wird dann auf meiner "Fleisspunkte-Liste" für die nächsten Wahlen vermerkt 📈