Innenpolitik EU Milliarden für die Corona Krise - wird das Geld richtig investiert ?

"wenn man schon an die Summe denkt.....750  MIlliarden, unvorstellbar !
 da wird sich so manch jemand mit  kassieren, besonders wenn das Geld nach Italien geht
 

Das ist die Frage, wohin fliessen die Gelder, es wäre wünschenswert würden die Summen in die Zukunft investiert, persönlich kann ich nicht verstehen, warum man in dem letzten Jahrzehnt , nichts an den Regeln geändert hat, besonders in den Krisenzeiten zeigen sich diese Schwachstellen. Ich hoffe nur dass es nicht zu einem Dominoeffekt kommen wird, in Bezug eines EU Exit, einzelner Länder. Es gibt zu viel nationalistisches Denken.   Phil.

Finnland hat sich gestern - in Hinblick auf den Verlauf der Verhandlungen - dem Club der "Vier" angeschlossen.

Es wird zu einem Kompromiss kommen müssen, wahrscheinlich nicht jetzt, später. Keiner wird ganz zufrieden sein, d.h. es wird einen richtigen Kompromiss geben.

Allerdings werden die 'Kollateralschäden' in der öffentlichen Meinung und damit letztlich Zustimmung zu 'Brüssel' nicht unerheblich sein und von den rechten Populisten genussvoll ausgeschlachtet werden.

Leider ist nicht abzusehen, dass Deutschland seine Verantwortung wahrnimmt und sich zumindest mal mit den Ideen von Macron zu einer Neukalibrierung von EU (und NATO) auseinandersetzt.

Ich wiederhole mich: ein EU-Europa, dessen Risse nur mit 'Transfers' gekittet wird, wird weiter zerbröseln und seine mühsam erarbeitete 'Identität' wird weiter ausbleichen. Nicht nur , aber auch wegen Leuten wie Orbán mit seiner Fidesz, die immer noch überzeugt sind, dass der Schwanz ganz gut mit dem Hund wackeln kann....

Was mit den vielen Corona Milliarden geschehen wird, wäre ein anderes Thema. Effekte werden weitgehend verpuffen, wenn damit nur irgendwelche Löcher gestopft werden sollen , die notwendigen systemischen, strukturellen Umbauten (kein "Wiederaufbauen" alter, maroder Zustände) aber unterbleiben. Nur sind auch weit und breit bislang kaum Leute aufgetreten, die einen solchen Herkulesjob auf sich nehmen könnten/wollten.

Ich frage mich, was wird wohl passieren, wenn noch mehr Coronawellen über die Länder schwappen? Ob die  Verantwortlichen für die einzelnen Staaten daran denken, auch alles Mögliche zu tun, um dann gegen die Folgen gewappnet zu sein? Letzten Endes könnte dann auch sehr viel Geld fehlen, das jetzt noch großzügig in die Hand genommen wird. 
Die Zahlen der Arbeitslosen sind stark gestiegen, die Aussichten, derzeit Arbeitsstellen zu finden, sind im Moment auch für gut Ausgebildete fast aussichtslos. 
Mir macht ein Blick in die Zukunft angst und bange, vor allem, wenn ich an meine Enkel denke.
Luchs35
 

Besonders euphorisch schaue ich auch nicht in die Zukunft, zumindest nicht was Spanien betrifft. Ich weiß gar nicht wie die Krisen überwunden werden können. Zuerst die Finanzkrise die immer noch an allen Ecken und Enden zu spüren ist, das Gesundheitswesen das bis zum Anschlag heruntergewirtschaftet war, auch oder gerade aufgrund des Sparzwangs aus Brüssel. Dann die Umweltkatastrophen, die noch nicht vollumfänglich beseitigt sind, nun die alles vernichtende Corona Krise und dumme regionale Politiker die die Lockerungen nicht schnell genug forcieren konnten.
Wenn Spanien die Kraft hat das Land zu reformieren, dann wird das immense Summen verschlingen. Werden die europäischen Länder dazu bereit sein, oder wird das die Spanier mehrheitlich in die Arme der VOX treiben? 
Bruny

Solange die Sozialstandarts so unterschiedlich sind, wird es keine Einigung in der EU geben.
Griechenland ist damals nur mit geschönten Zahlen in die EU gekommen. Bei einigen Südländern geht man mir 55 Jahren in *Altersrente*, während bei uns das Renteneintrittsalter angehoben wird. In Griechenland bekamen die Rentner sogar Weihnachtsgeld, während man bei uns die Renten mehr und mehr besteuert.
Und warum man damals fast den gesamten Ostblock in die EU geholt hat, ist mir unerklärlich. Die Polen und die Ungarn machen ohnehin ihr eigenes Ding und scheren sich kaum um Rechtsstaatlichkeit. Die nehmen nur die Vorteile der EU mit.

Da - soweit ich das überblicken kann - auch heute nicht recht klar ist, wie denn der Corona- bedingte Bedarf an Finanzmitteln gerechtfertigt  wird, fällt es auch schwer, das Fingerhakeln um einen Kompromiss zu verstehen.

Von Spanien hiess es vor der Coronakrise, dass das BIP von 2015-2018 um fast 3 % gestiegen sei, die Arbeitslosenquote von 26 % (2013) sich fast halbiert hätte. Dass es Jugendliche extrem schwer haben , einen Job zu finden, ja sich gezwungen sehen, zu emigrieren, war ja schon vor Corona ein grosses Problem. Genauso verhält es sich mit der Armut, die nicht erst durch Corona entstanden ist.

Im April war für Spanien von einem Bedarf von 1,5 Billionen Euro die Rede, jetzt scheint er auf ca. 500 Milliarden gesunken zu sein.
Von den  750 Milliarden sollen es allein 140 Milliarden werden (ohne die anderen Programme).
Wofür genau kann aber keiner sagen.
Was genau soll denn  "wiederaufgebaut" werden, was von  den vier Monaten Corona kaputt gemacht wurde ? 

Dass Reformen dringend notwendig sind, ist ja nicht erst seit der Corona Krise der Fall.
In Krankenhäuser zu investieren, um sie für neue Coronawellen fit zu machen, versteht jeder. Welche Krankenhäuser, was wird benötigt, können die Massnahmen (z.B. Kauf von Beatmungsgeräten, Intensivbetten...) sofort umgesetzt werden. Können die daraus entstehenden Betriebskosten dieser  Investitionen in den Jahren danach getragen werden ? 
Die touristischen Infrastrukturen können auch keine Milliardenbeträge aufnehmen. Da braucht es einfach wieder mehr Touristen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es leichter wäre, von den konkreten Investionsvorhaben auszugehen, um dann zu einer belastbaren Bedarfszahl zu kommen, damit Kompromisse nachvollziehbar machbar werden. Auch wäre es ehrlicher zu sagen, dass und wie die verlorenen Zuschüsse direkt an die Bevölkerung ausgereicht werden, damit der Konsum stabilisiert werden kann und die Armutsquote nicht noch weiter steigt.

Spanien wird es um einiges leichter haben als Italien. Aber mit Corona (und Wiederaufbau) hat das sehr wenig zu tun.

 

Hallo Aixois
Einer von den Problemen ist die Untergrabung der Rechtstaatlichkeit in Ungarn und Polen, ich kann mich nur Rutte NL Premier anschliessen, der dieses Verhalten nicht mehr akzeptieren will, er hat sich zwar jetzt einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht, aber eine sich aufbauende Diktatur darf in der EU nicht sein, ich frage mich oft warum Juncker und anderen dieses Verhalten akzeptiert haben, auch Frau Merkel verstehe ich in in diesem Punkt nicht, man darf Rechte nicht wachsen lassen, bzw. diese mit Geld noch unterstützen, nationalistisch sowie  auch nicht in der europäischen Union. Solange die EU ihre Richtlinien nicht ändert,  dass das Veto Recht  eines einzelnen Staates abgeschafft wird, was alles blockieren kann,  ist Erpressung angesagt. In der Hoffnung dass eine Lösung gefunden wird.

Fakt ist Spanien und Italien brauchen Hilfe, bei einem Zusammenbruch von Italien stehe DE besonders schlecht da.  Schuldenstand Italien,   2018    2.32 Billionen Euro, ohne die noch laufenden Corona Schulden.
Sparen waren für diese Staaten ein Fremdwort, besonders mit den Künstler, wie Salvini, Berlusconi und andere.
Phil.

QUELLE https://www.focus.de/politik/ausland/harte-verhandlungen-in-bruessel-eu-sondergipfel-erneut-unterbrochen-neue-verhandlungen-am-nachmittag_id_12224523.html

ZITAT
Wieder einmal wird klar, dass auch in der EU beim Geld die Freundschaft meist aufhört. Mit unverhohlenen Blockadedrohungen versuchen Länder wie die Niederlande, Ungarn und die Polen ihre Interessen durchzudrücken. Wie bei allen großen Entscheidungen in der EU gilt bei Haushaltsfragen das Einstimmigkeitsprinzip. Theoretisch könnten damit selbst Mini-EU-Staaten wie Zypern oder Malta Verhandlungen zum Platzen bringen.
 

Das dieser EU Gipfel über die Verteilung der Milliarden ganz besonders schwierig werden würde, hat man  ahnen können..., es ist eben auch auf diese Ebene genauso, wie im kleinen...bei Geld hört nun mal die Freundschaft auf. 

Ich denke aber, dass immer noch getagt wird, heißt ja letztlich nichts anderes als das versucht wird, "irgendeinen" Kompromiss zu finden, ansonsten würde wohl das Zeichen nach außen fatal sein.

Dennoch frage ich mich, wäre eine Unterbrechung nicht doch besser..., es ist doch wie immer im Leben...manchmal muss man einfach Abstand haben, um neue Gedanke hinein zu bringen ! 

Was auffällt..., Merkel und Macron haben wohl eben nicht mehr die "Macht", um dermaßen Einfluss auszuüben, dass alle anderen "brav" abnicken. Es regt sich nicht nur Widerstand, er wird auch durchgezogen...

Diesmal geht es um sehr, sehr viel Geld aber auch um entspr.. Kontrollmechanismen. Da wirklich Kompromisse zu finden, mit denen letztlich alle auch leben könnten, ist anscheinend fast unmöglich.

Kristine

2016 gab es in Umbrien und Umgebung ein verheerendes Erdbeben. Bis heute hat dort kein echter Wiederaufbau begonnen. Würde jemand von Euch einem Staat Milliarden von € schenken, der es seit vier Jahren nicht fertiggebracht hat, Häuser für Erdbebenopfer zu bauen? Würde jemand von Euch einem Land Milliarden von € schenken, wenn er davon ausgehen müsste, dass die Mafia garantiert  einen Riesenbetrag aus diesem Topf abschöpfen würde. Im Erdbebengebiet haben die auch abgesahnt.
Italien würde von mir nur zweckgebundene Gelder erhalten. Und nun könnte ich auch noch meine Meinung zu Ungarn & Co sagen. Das würde aber zu weit führen.