Innenpolitik Erziehungscamps

Re: Modellfall Kannenberg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.01.2008, 15:12:51
@marina,
Kleine Ergänzung zu deinem Link.
Gefängnisleiter Joachim Walter(Gefängnis Adelsheim), den du hier zitierst, hat viele Jahre Erfahrung mit jungen Russlanddeutschen hinter seinen Mauern gesammelt. Große Erfolge scheint er mit seinen Methoden nicht zu haben. Es ist allerdings auch schwierig.
Sein Motto:"Ich halte nichts davon, alle hinter Gitter, Stahltüre zu. Bei uns finden sie keine Bereichsabtrennungen, viele Zellen sind ohne Gitter. Wir haben trotzdem alle im Auge", sagt Walter.
Seine Methoden sind auch unter Kollegen umstritten.

Die Russlanddeutschen beherrschen hier aber die Szene und es kommt immer wieder zu schwersten Zwischenfällen.
"Kartoffeln" nennen sie hier die Deutschen - und es ist keine Ehrbezeugung. Als fünf deutsche Jugendliche kürzlich im Fernsehraum den Kanal wechseln wollten, kam es zum Gerangel mit drei Spätaussiedlern. Am Ende lagen fünf "Kartoffeln" auf der Krankenstation. Die ebenfalls blutenden "Russen" verweigerten jede ärztliche Hilfe und gingen als Sieger auf ihre Zellen. "Bei uns sind Männer eben Männer und Frauen Frauen", sagt der "Zar"( Anführer der Russlanddeutschen). "In Deutschland ist das leider oft andersherum."

Auch das sollte man wissen.

Wie schwer es ist, straffällig gewordene Jugendliche in die Gesellschaft zu integrieren, ist vorstellbar. Dass darüber diskutiert werden muss, ist unbestritten.
Was nicht funktioniert, ist auch klar - es sind unberechtigte Schuldzuweisungen, ohne die nötige Sachlichkeit.
Du hast nun mal so deinen Beitrag zu diesem Thema begonnen:
"...will man das Geld in militärische Erziehungscamps stecken, wo Jugendliche zurechtgedrillt werden sollen nach amerikanischer Manier. Armes Deutschland! Müssen wir eigentlich alles nachmachen, was in den nicht reflexionsfähigen Hirnen von Bush & Co. ausgebrütet wurde?"
Das war leider weit weg von sachlicher Diskussion und so was von falsch recherchiert, dass du berechtigte Kritik einstecken musstest.
Da du Kritik nicht verträgst, hast du dann den Rückzug angetreten.
Das war ok.
--
klaus
pharaox
pharaox
Mitglied

Re: Modellfall Kannenberg
geschrieben von pharaox
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.01.2008, 16:24:59
Hallo Klaus,

erst mal vielen Dank für die Ergänzung zu Marinas Link! Sie kann sich sicher nicht vorstellen (Gott sei Dank!) wie es beim Walter in Adelsheim zugeht! Hier disziplinieren sich die Gefangenen Jugendlichen durch die vom „Zar“ vorgegebene Rangfolge von allein.
Wenn sie wüsste, wie hier oftmals die „Kartoffeln“, die leider auch hier einsitzen müssen, behandelt werden, käme sie aus den Staunen nicht wieder heraus und würde sicher vorsichtiger sein in ihren Aussagen! Und die falschen Recherchen von ihr setzen sich hier wohl fort, sonst hätte sie nicht gerade auf Adelsheim verwiesen!!!
Da sie aber völlig kritikunfähig ist, ist sie auch noch beleidigt! Also ist es doch besser sie zieht sich zurück, da gebe ich Dir absolut recht! Unwissende und Dummschwätzer gibt es leider schon genug!

pharaox
kagula
kagula
Mitglied

Re: Modellfall Kannenberg
geschrieben von kagula
als Antwort auf pharaox vom 05.01.2008, 18:10:04
"....unwissende und Dummschwätzer gibt es schon genug..."

Wie wahr, wie wahr - einige sollten tatsächlich in sich gehen,
meint kagula

--
kagula

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pea
pea
Mitglied

Re: Modellfall Kannenberg
geschrieben von pea
als Antwort auf pharaox vom 05.01.2008, 18:10:04
die „Kartoffeln“, die leider auch hier einsitzen müssen,


Wieso leider?
Sollten die ethnisch getrennt werden?

Übrigens, diese Russen haben ja wohl alle dt Pässe und
wurden in Massen hergeholt, auch wenn manche keinerlei
ernsthafte Beziehung zu D hatten und oftmals auch nie haben werden. Ne deutschstämmige Oma reicht da eben nicht...

An alle, die mir einen Kuschelkurs unterstellen
- aus meinen Postings ist das nicht zu lesen -
in vielen Fällen hilft nur wegsperren -
aus Gründen der Eigen- und Fremdgefährdung.

Aber das sollte qualifiziert und human geschehen,
das wäre langfristig auch billiger als diese Leute
immer wieder untherapiert auf die Menschheit loszulassen,
wo sie dann die nächste Generation in die Welt setzen,
die genauso wenig Chancen im Leben haben werden.
Dafür gibt's dann auch noch Kinder- und Erziehungsgeld.



--
pea
pharaox
pharaox
Mitglied

Re: Modellfall Kannenberg
geschrieben von pharaox
als Antwort auf pea vom 05.01.2008, 19:06:02
Hallo pea,

das "Kartoffel" Schimpfwort im Knast bezieht sich auf die Deutschen
"Übrigens, diese Russen haben ja wohl alle dt Pässe und
wurden in Massen hergeholt, auch wenn manche keinerlei
ernsthafte Beziehung zu D hatten und oftmals auch nie haben werden. Ne deutschstämmige Oma reicht da eben nicht..."
, die dieses Muster nicht haben, aber dass hast Du sicher verstanden!
Deinen beiden anderen Absätzen stimme ich voll inhaltlich zu! Meine Einwände bei diesem Thema bezogen sich auf die Kinder, die schon im Brunnen liegen und das solltest Du beachten.

pharaox
Re: Was tun ;-)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pea vom 03.01.2008, 17:00:48


Wie war das eigentlich mit den Jugendwerkhöfen in der ehem. DDR?
War das nicht vom 'pädagogischen Ansatz' her ähnlich, wenn nicht noch schlimmer???

--
pea
geschrieben von pea


Auszug aus einem Artikel, den ich gerade gefunden habe:

"Im Umgang mit den Insassen erinnerte auch zu DDR-Zeiten vieles an die Vergangenheit der Torgauer Anstalt als ehemaliges Wehrmachts-Sondergefängnis. Machte etwa beim Sport jemand schlapp, musste seine ganze Gruppe Extrarunden drehen oder im Entengang die Treppen hoch und runter. Berüchtigt als Strafe war der "Torgauer Dreier" - eine Kombination aus Liegestütze, Hocke und Hockstrecksprung, der bis zur totalen Erschöpfung ausgeführt werden musste.

Kriminalität im klassenlosen System
Dazu kamen Schläge mit dem Schlüsselbund, Einzelarrest oder Putzdienste, bei denen die Zöglinge mit bloßen Händen und Kernseife den Boden blank zu scheuern hatten. Wer im Unterricht störte, musste seitenlange Aufsätze zu unsinnigen Themen wie "Der Schnürsenkel (Wie ich meinen Schnürsenkel auf und zu mache)" oder "Warum ich nicht genau weiß, wer die Zeitung zerrissen hat" verfassen."

Jetzt wird mir manches klar. Das sind also die Ideale, die Gerald & Co, geprägt haben und aus deren Quelle etliche Meinungen stammen.
Das erklärt für mich einiges. Jetzt weiß ich es besser einzuordnen.
--
marina

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mart
mart
Mitglied

Re: Was tun ;-)
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.01.2008, 22:29:44
Es erstaunt mich, dass noch niemand auf die Erfahrungen zurückgegriffen hat, die vor nicht allzu langer Zeit mit Heimen ähnl. Art wie sie jetzt zur Diskussion stehen, gemacht worden sind. Und das waren zum Himmel schreiende, unglaubliche Verhältnisse gleich ob der Träger staatlich oder kirchlich war.


05. April 2006
Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren: LWV-Verbandsversammlung entschuldigt sich bei damaligen Heimkindern für erlittene Gewalt


Kassel (lwv): „Der Landeswohlfahrtsverband Hessen spricht sein tiefstes Bedauern über die damaligen Verhältnisse in seinen Heimen aus und entschuldigt sich bei den ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern, die körperliche und psychische Demütigungen und (Verletzungen erlitten haben.“ Einstimmig hat heute die Verbandsversammlung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV) eine Resolution verabschiedet, durch die der Verband anerkennt, dass bis in die 70er Jahre auch in seinen Kinder- und Jugendheimen eine Erziehungspraxis stattgefunden hat, die aus heutiger Sicht erschütternd ist. Der LWV bedauert, dass vornehmlich in den 50er und 60er Jahren Kinder und Jugendliche in seinen Heimen alltäglicher physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt waren, heißt es in dem Resolutionstext, der von allen fünf Fraktionen der Verbandsversammlung getragen wird.

Bereits in den vergangenen Jahren hat der LWV dieses Thema nicht verschwiegen oder ausgeblendet – eine Haltung, die durch die Resolution unterstrichen wird: „Der LWV wird sich weiterhin offensiv mit diesem Kapitel seiner Vergangenheit auseinander setzen und sich den Fragen und Unterstützungsersuchen ehemaliger Bewohnerinnen und Bewohner stellen, sowie die in seinen Möglichkeiten liegende Unterstützung leisten....“
geschrieben von Wohlfahrtsverband Hessen


Es sind sehr leicht viele Quellen über die damaligen Mißstände zu finden.

Und ich bin sicher, daß dasjenige, was jetzt wieder zur Diskussion steht, in dieselbe Richtung geht (betr.Methoden, geringste pädagogische, psychologische und medizinische Qualifikationen, Evalutationen, externe Kontrollen, Supervision, ...) Und dabei ist die rechtliche Aufarbeitung dieser vergangenen physischen und psychischen Mißhandlungen noch nicht ganz abgeschlossen ist.

Das gibt mir ein unheimlich schlechtes Gefühl bei diesem hochgepuschten, emotionalen Ruf nach Disziplin und Ordnung.
Ich denke, daß das in den Brunnen gefallene Kind hier nicht herausgeholt wird, sondern im besten Fall im Brunnen schwimmen lernt bzw. ersäuft.


(Anmerkung zu dem Anfangsposting:
Damals war der Selektionsgedanke und das Ausmerzen schlechten Erbguts Arbeitsauftrag. Deshalb finde ich die Erinnerung an diese unseligen Zeiten keinesweg unnötig, aber doch nicht zutreffend. Wie sagte Zawrel, ein Überlebender eines derartigen "Heimes" auf die Frage: "Was wollen Sie auf Ihrem Grabstein stehen haben?"
"Erbbiologisch und sozial minderwertig...das haben's mir vorgehalten als Kind, Jugendlicher und während des Krieges"
ehemaligesMitglied57
ehemaligesMitglied57
Mitglied

Re: Was tun ;-)
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf mart vom 05.01.2008, 23:20:01
Ich sag`s doch:
Hier werden auf dem linksideologischen Opferstein von marina & co. die Juden ein weiteres mal verholocaustiert, indem deren Leiden gleichgesetzt werden mit der notwendigen Disziplinierung Schwerstkrimineller der Jetztzeit.
Ich wünsche Dir bis ans Ende Deiner Tage schlaflose Nächte ob Deiner Boshaftigkeiten.
--
gerald
mart
mart
Mitglied

Re: Was tun ;-)
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 06.01.2008, 00:04:26
Lieber Gerald,

... "linksideologischer Opferstein", welch gut vorstellbare Inszenierung du anbietest)

In den "Erziehungsheimen" unseligen Gedenkens wurden einfach junge Menschen und Kinder zu Tode erzogen, die als antisozial, kriminell, schwer erziehbar, "nervenleidend", als Rumtreiber oder sexuell verwahrlost eingestuft wurden.

Auch jedes deutsche Kind konnte leichter dort hingeraten als du offensichtlich weißt.





--
mart
pharaox
pharaox
Mitglied

Re: Was tun ;-)
geschrieben von pharaox
als Antwort auf mart vom 05.01.2008, 23:20:01
Ich glaube nicht mart,

dass mit linksideologischer Besessenheit irgend etwas zum Positiven verändert wird.
Wenn man die Diskussion über schwerstkriminelle Jugendliche, mit der verbrecherischen Judenverfolgung der Nazis, oder die Erziehungslager in der DDR, in welchen natürlich auch politisch missliebige Jugendliche „erzogen“ werden sollten, ernsthaft in die jetzige Debatte einbringt ist meines Erachtens schlimm aus dem Gleis geraten! Oder um es mit gerald zu sagen, auch ich wünsche ihnen schlaflose Nächte ob ihrer Boshaftigkeiten, die nichts, aber auch gar nichts zur Verbesserung beitragen!

pharaox

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