Innenpolitik Erziehungscamps
" Einfach -sobald die Schuld feststeht ohne zu zögern, eine Inhaftierung in eine mehr oder weniger unangenehme Anstaltumgebung aber ohne Kontakte zu alteingesessenen Gewohnheitsverbrechern, und wenns nur für 14 Tage oder einige Wochen ist,"
Ich denke mal, dass ich noch nicht so senil bin, da etwas zu verwechseln, aber sinngemäß ist der obige Satz von keinem Geringeren als dem vielgeschmähten hessischen MP Roland Koch formuliert worden. Gestern abend im TV gesehen und gehört, einen Link kann ich da leider nicht dazu setzen.
Nachdem ich mich durch alle Beiträge hindurchgelesen habe, muss ich sagen, dass da oftmals Extremstandpunkte gegeneinander aufgestellt werden. Es scheint doch so zu sein, dass, wie mein Großvater schon vor 60 Jahren formulierte, der Deutsche generell zur Übertreibung neigt, was ich übrigens auch schon oft festgestellt habe. Man kann es hier sehr genau verfolgen. Da wird von "Erziehungscamps" gesprochen, was andere zum Aufheulen reizt und zu Vergleichen mit der Nazizeit animiert.
Warum nur kann man nicht ein Mittelmaß einhalten?
Ein Erziehungscamp a la 2008 kann man doch nicht mit der Nazizeit und deren Einrichtungen vergleichen und ein Schmusekurs a la Walddorf bringt uns auch nicht weiter.
Eine Entwicklung, die sich über den Zeitraum einer ganzen Generation hinweg langsam, von der Öffentlichkeit unbeachtet, aber stetig entwickelt hat, kann man nicht von heute auf morgen umdrehen. Das sollte eigentlich jedem einleuchten. Es gibt so viele Gründe für die heutige Situation, es wäre ein abendfüllender Bericht, wollte man das alles ausbreiten.
Und ich weiß auch nicht, wie und wo man da anfangen soll. Wenn aber jeder Politiker, der zu diesem Thema seine Meinung äußert, sofort abqualifiziert wird, indem man ihm Wahlkampfgetöse unterstellt oder Unfähigkeit, ja bitte, will man denn diesen Leuten einen Maulkorb umhängen? Und wenn man einen Menschen abqualifiziert, der aus eigener, persönlicher Erfahrung heraus sich aufmacht, etwas für diese Jugendlichen zu tun, dann sollte man ihn nicht gleich als einen "kriminellen" disqualifizieren.
Es ist leicht, an allem Kritik zu üben und alles herabzuqualifizieren, dazu brauchts nicht viel, aber es ist eine andere Sache, Vorschläge zu machen, die auch realisiert oder wie man heutzutage sagt: umgesetzt werden können. Da lobe ich mir eleonore, die freimütig bekennt, dass sie ratlos ist. Ich bins auch!
--
eko
Ich denke mal, dass ich noch nicht so senil bin, da etwas zu verwechseln, aber sinngemäß ist der obige Satz von keinem Geringeren als dem vielgeschmähten hessischen MP Roland Koch formuliert worden. Gestern abend im TV gesehen und gehört, einen Link kann ich da leider nicht dazu setzen.
Nachdem ich mich durch alle Beiträge hindurchgelesen habe, muss ich sagen, dass da oftmals Extremstandpunkte gegeneinander aufgestellt werden. Es scheint doch so zu sein, dass, wie mein Großvater schon vor 60 Jahren formulierte, der Deutsche generell zur Übertreibung neigt, was ich übrigens auch schon oft festgestellt habe. Man kann es hier sehr genau verfolgen. Da wird von "Erziehungscamps" gesprochen, was andere zum Aufheulen reizt und zu Vergleichen mit der Nazizeit animiert.
Warum nur kann man nicht ein Mittelmaß einhalten?
Ein Erziehungscamp a la 2008 kann man doch nicht mit der Nazizeit und deren Einrichtungen vergleichen und ein Schmusekurs a la Walddorf bringt uns auch nicht weiter.
Eine Entwicklung, die sich über den Zeitraum einer ganzen Generation hinweg langsam, von der Öffentlichkeit unbeachtet, aber stetig entwickelt hat, kann man nicht von heute auf morgen umdrehen. Das sollte eigentlich jedem einleuchten. Es gibt so viele Gründe für die heutige Situation, es wäre ein abendfüllender Bericht, wollte man das alles ausbreiten.
Und ich weiß auch nicht, wie und wo man da anfangen soll. Wenn aber jeder Politiker, der zu diesem Thema seine Meinung äußert, sofort abqualifiziert wird, indem man ihm Wahlkampfgetöse unterstellt oder Unfähigkeit, ja bitte, will man denn diesen Leuten einen Maulkorb umhängen? Und wenn man einen Menschen abqualifiziert, der aus eigener, persönlicher Erfahrung heraus sich aufmacht, etwas für diese Jugendlichen zu tun, dann sollte man ihn nicht gleich als einen "kriminellen" disqualifizieren.
Es ist leicht, an allem Kritik zu üben und alles herabzuqualifizieren, dazu brauchts nicht viel, aber es ist eine andere Sache, Vorschläge zu machen, die auch realisiert oder wie man heutzutage sagt: umgesetzt werden können. Da lobe ich mir eleonore, die freimütig bekennt, dass sie ratlos ist. Ich bins auch!
--
eko
@hugo, eko,
es ist ja nun mal ein Thema, das auch unsere Vorgängergenerationen schon beschäftigt hat.
Viel gäbe es zu sagen zu den oft so konträren Meinungen
Was ihr beide hier geschrieben habt, hat mir gut gefallen. Es ist so ungefähr meine Auffassung.
Es wäre schon günstger, in aller Ruhe darüber zu diskutieren, um ausgewogene - aber auch wirksame Maßnahmen ergreifen zu können. Ob es da einen "Goldenen Weg" gibt, wage ich zu bezweifeln.
Eines allerdings ist sicher - Polemik hilft da überhaupt nicht und die gibt es leider von allen Seiten.
--
klaus
es ist ja nun mal ein Thema, das auch unsere Vorgängergenerationen schon beschäftigt hat.
Viel gäbe es zu sagen zu den oft so konträren Meinungen
Was ihr beide hier geschrieben habt, hat mir gut gefallen. Es ist so ungefähr meine Auffassung.
Es wäre schon günstger, in aller Ruhe darüber zu diskutieren, um ausgewogene - aber auch wirksame Maßnahmen ergreifen zu können. Ob es da einen "Goldenen Weg" gibt, wage ich zu bezweifeln.
Eines allerdings ist sicher - Polemik hilft da überhaupt nicht und die gibt es leider von allen Seiten.
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klaus
Ja, laßt uns ruhig darüber reden.
Du hast dich mit dem so oft zitierten Erziehungscamp doch schon früher beschäftigt.
Mich interessiert sehr, welche Meinung du darüber gewonnen hast.
--
mart
Du hast dich mit dem so oft zitierten Erziehungscamp doch schon früher beschäftigt.
Mich interessiert sehr, welche Meinung du darüber gewonnen hast.
--
mart
Leider hast Du das ehemalig überlesen.
Es war ausdrücklich ein Qualifikationsmerkmal. daß der Projektleiter selber gesessen hat.
Deshalb war das wohl weniger disqualifizierend gemeint, sondern pointiert
--
pea
Es war ausdrücklich ein Qualifikationsmerkmal. daß der Projektleiter selber gesessen hat.
Deshalb war das wohl weniger disqualifizierend gemeint, sondern pointiert
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pea
Re: Was tun ;-)
@Hugo, eko, Klaus: darf ich sein in Eurer mitte der Vierte...
Ich möchte nur noch einen Aspekt einwerfen, der erlebt aus der Familie stammt. Mein Schwiegersohn ist bei der Polizei und erzählte damals, als er noch auf der Strasse Dienst machte immer und immer folgendes: "Vorgestern habe ich den "Knaben" beim Automaten knacken erwischt, gestern hatte er einer Frau die Handtasche gestohlen und heute Ladendiebstahl im Supermarkt. Immer der Gleiche! Immer und immer läßt ihn das Gericht wieder laufen, nie ein Bugschuß. Heute hat er mich sogar verhöhnt..."bis zum nächsten Mal". Derartiges motiviert absolut nicht die Polzei solchen Straftaten nach zu gehen. Irgend etwas "Sofortiges" sollte zum Nachdenken anregen.
--
hafel
Ich möchte nur noch einen Aspekt einwerfen, der erlebt aus der Familie stammt. Mein Schwiegersohn ist bei der Polizei und erzählte damals, als er noch auf der Strasse Dienst machte immer und immer folgendes: "Vorgestern habe ich den "Knaben" beim Automaten knacken erwischt, gestern hatte er einer Frau die Handtasche gestohlen und heute Ladendiebstahl im Supermarkt. Immer der Gleiche! Immer und immer läßt ihn das Gericht wieder laufen, nie ein Bugschuß. Heute hat er mich sogar verhöhnt..."bis zum nächsten Mal". Derartiges motiviert absolut nicht die Polzei solchen Straftaten nach zu gehen. Irgend etwas "Sofortiges" sollte zum Nachdenken anregen.
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hafel
Ich fand folgendes:
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mart
nitiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e.V.
Presseerklärung
Ehemalige Betroffene des Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau, der einzigen geschlossenen Jugendhilfeeinrichtung der DDR, sind entsetzt über die Erziehungsmethoden auf Gut Kragenhof. Anlass ist die kürzlich auf RTL II ausgestrahlte Dokusoap über das Boxcamp von Lothar Kannenberg, in der straffällige Jugendliche durch eiserne Disziplin und Sport bis an die Leistungsgrenzen resozialisiert werden sollen.
Besonders das Prinzip der Kollektiverziehung erinnert Betroffene stark an ihre Erfahrungen in Torgau. Verfehlungen eines einzelnen Jugendlichen können zu Sanktionen der ganzen Gruppe führen. Diese auch in der DDR praktizierte Methode fördert das Prinzip der Selbsterziehung, d.h. durch die kollektive Bestrafung werden Spannungen in der Gruppe provoziert, die zu gegenseitigen Aggressionen führen können.
Vor allem der tägliche Tagesablauf mit seinem verbindlichen Sportdrill über die Leistungsgrenzen eines normal entwickelten Jugendlichen diesen Alters hinaus, erinnert mehr als deutlich an die unerträglichen Leiden ehemaliger Betroffener des Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau (GJWH). Der täglich verbindliche 10km-Lauf sowie der zusätzliche extreme Frühsport, die obligatorischen 500 Liegestütze jeden Mittag sowie der tägliche zusätzliche Nachtlauf erinnern gravierend an den GJWH Torgau.
Auch harte Sanktionen gegen Einzelne wie hunderte zusätzliche Liegestütze, ein knapp 40km-langer Nachtlauf oder ein Bad in der eiskalten Fulda sind mehr als bedenklich. Auch persönliche Demütigungen vor der Gruppe, das „Bloßstellen“ in vermeintlichen „Diskussionen“ in der Gruppe über Fehlverhalten sind aus unserer Sicht alles andere als förderlich für die Persönlichkeitsentwicklung Heranwachsender in diesem Alter!
Da verwundert es doch stark, wie dem Leiter Lothar Kannenberg 2006 das Bundesverdienstkreuz vom Bundespräsidenten verliehen werden konnte.
Torgau, 6. März 2007
Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e.V.
Fischerdörfchen 15, 04860 Torgau
Tel./Fax: 03421-71 42 03
e-mail: ebs.info@jugendwerkhof-torgau.de
www.jugendwerkhof-torgau.de
--
mart
Leider sind hier zwei versch. Stränge entstanden - einerseits die Besserungsanstalten, sprich camps, andererseits die Jugendstrafgesetze und ihre prakt. Durchführung.
Wenn ich den unteren Link lese, erscheint mir, daß die gesetzlichen Grundlagen ausreichend sind, allerdings deren Anwendung doch forciert werden könnte.
--
mart
Wenn ich den unteren Link lese, erscheint mir, daß die gesetzlichen Grundlagen ausreichend sind, allerdings deren Anwendung doch forciert werden könnte.
--
mart
dieser Überfall auf den Rentner in de U-Bahn in München war schon sehr schlimm. Das wiederholte Zeigen dieses Überfalls danach war noch schlimmer und das Instrumentalisieren für den Wahlkampf des Herrn Koch finde ich am allerschlimmsten.
Ich kann ich noch gut an meinen ersten Schichtleiter im Kraftwerk erinnern.
Von dem weis ich, das er nach dem Kriege als elternloses und herumlungerndes Kind -mit entsprechender krimineller Selbstversorgermentalität- aufgegriffen und in den damaligen Jugendwerkhof Festung Königstein verbracht wurde.
Diese Erziehungsmaßnahmen dort haben sich dermaßen positiv ausgewirkt das er später ein Studium an der Hochschule absolvierte und es bis zum Oberschichtleiter (was später aus ihm noch wurde weis ich nicht) brachte.
--
Festung Königstein: von 1949-1955 Jugendwerkhof für politisch unbequeme und infolge der Kriegswirren strafffällig gewordene Jugendliche
übrigens hat es ausser Torgau noch sicher einige andere solcher Werkhöfe gegeben z.B in Burg für Mädchen,,und der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen "Anstalten" war wohl auch gewaltig oder zumindest fließend
Heute gibts ja wohl auch hunderte Kinderheime und Werkhöfe mit recht unterschiedlicher Ausgangslage für die "Bewohner",,
siehe auch:http://www.heimkind.org/namen.kinderheim.php?suche=a
hugo
Ich kann ich noch gut an meinen ersten Schichtleiter im Kraftwerk erinnern.
Von dem weis ich, das er nach dem Kriege als elternloses und herumlungerndes Kind -mit entsprechender krimineller Selbstversorgermentalität- aufgegriffen und in den damaligen Jugendwerkhof Festung Königstein verbracht wurde.
Diese Erziehungsmaßnahmen dort haben sich dermaßen positiv ausgewirkt das er später ein Studium an der Hochschule absolvierte und es bis zum Oberschichtleiter (was später aus ihm noch wurde weis ich nicht) brachte.
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Festung Königstein: von 1949-1955 Jugendwerkhof für politisch unbequeme und infolge der Kriegswirren strafffällig gewordene Jugendliche
übrigens hat es ausser Torgau noch sicher einige andere solcher Werkhöfe gegeben z.B in Burg für Mädchen,,und der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen "Anstalten" war wohl auch gewaltig oder zumindest fließend
Heute gibts ja wohl auch hunderte Kinderheime und Werkhöfe mit recht unterschiedlicher Ausgangslage für die "Bewohner",,
siehe auch:http://www.heimkind.org/namen.kinderheim.php?suche=a
hugo
"Leider hast Du das ehemalig überlesen.
Es war ausdrücklich ein Qualifikationsmerkmal. daß der Projektleiter selber gesessen hat.
Deshalb war das wohl weniger disqualifizierend gemeint, sondern pointiert "
Ob weniger disqualifizierend oder pointiert, allein der Hinweis auf seine (kriminelle) Vergangenheit reicht schon aus, einen Schatten auf ihn zu werfen und das finde ich - mit Verlaub! - zumindest mal unangebracht. Im Schwäbischen sagt man da: "Es bleibt dennoch ein Gschmäckle"....und das muss nicht sein.
**************************************************************
Noch etwas: 500 Liegestützen in einer halben Stunde, das wären, wenn ich richtig rechne, pro Minute 16 mal oder alle 3,8 Sekunden eine. Wer das eine halbe Stunde hintereinander durchhalten würde, wäre reif für das Guinnes-Buch der Rekorde. Man sollte also mit solchen Zahlenspielchen etwas vorsichtiger sein.
Ausserdem habe ich im Videotext gelesen, dass einige Politiker zwar Erziehungscamps befürworten. gleichzeitig aber auch darauf hinweisen, dass dabei die Menschenwürde nicht verletzt wird. Ich finde es deshalb für sehr wichtig, dass man genau hinhört, was diese Leute sagen.
Und wenn man eine Aussage des Roland Koch mehrfach im Fernsehen bringt, dann ist das die Sache des jeweiligen Senders und nicht des Herrn Koch. Auch das sollte man exakter hinterfragen und nicht nur gegen ihn hetzen wollen.
Es war ausdrücklich ein Qualifikationsmerkmal. daß der Projektleiter selber gesessen hat.
Deshalb war das wohl weniger disqualifizierend gemeint, sondern pointiert "
Ob weniger disqualifizierend oder pointiert, allein der Hinweis auf seine (kriminelle) Vergangenheit reicht schon aus, einen Schatten auf ihn zu werfen und das finde ich - mit Verlaub! - zumindest mal unangebracht. Im Schwäbischen sagt man da: "Es bleibt dennoch ein Gschmäckle"....und das muss nicht sein.
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Noch etwas: 500 Liegestützen in einer halben Stunde, das wären, wenn ich richtig rechne, pro Minute 16 mal oder alle 3,8 Sekunden eine. Wer das eine halbe Stunde hintereinander durchhalten würde, wäre reif für das Guinnes-Buch der Rekorde. Man sollte also mit solchen Zahlenspielchen etwas vorsichtiger sein.
Ausserdem habe ich im Videotext gelesen, dass einige Politiker zwar Erziehungscamps befürworten. gleichzeitig aber auch darauf hinweisen, dass dabei die Menschenwürde nicht verletzt wird. Ich finde es deshalb für sehr wichtig, dass man genau hinhört, was diese Leute sagen.
Und wenn man eine Aussage des Roland Koch mehrfach im Fernsehen bringt, dann ist das die Sache des jeweiligen Senders und nicht des Herrn Koch. Auch das sollte man exakter hinterfragen und nicht nur gegen ihn hetzen wollen.
@mart,
in meinem letzten Dienstjahr an der "Penne" ( 2003/2004 ) hatten wir eine Diskussion mit dem Bildungsminister des Landes über das Thema Drogenprävention. Im Laufe der Veranstaltung kamen wir irgendwie auf die Jugendwerkhöfe in der DDR zu sprechen. Dabei kam die Sprache auch auf Erziehungscamps, über die niemand so richtig Bescheid wusste- auch der Bildungsminister nicht.
Da mich das interessierte,habe ich mir ein Konzept des Trainingscamps des Exboxers Lothar Kannenberg schicken lassen.
Um sich ein richtiges Bild machen zu können, müsste man wahrscheinlich an Ort und Stelle recherchieren. Das damalige Konzept - bzw- das was ich bekam- beinhaltete z.B. nicht, welche Maßnahmen ergriffen werden, wenn Jugendliche Straftäter auch im Camp gegen die Ordnung verstoßen. Auch auf Nachfragen erhielt ich nur ziemlich "verschleierte" Allgemeinthesen zu hören, wie z.B. "Aggressionen werden durch Krafttraining, Boxtraining ... abgebaut... selten kommt es zu Ausbrüchen der Aggressivität ..). Was dann geschieht, konnte ich nicht erfahren, woraus ich damals schloss, dass einige Dinge am Rande der Legalität ablaufen- oder ablaufen müssen ?????
Aber - wie gesagt - es ist eine Vermutung, kein Wissen darüber.
Interessant finde ich die Veränderung in der Diskussion zu den Erziehungscamps innerhalb der letzten 2 Tage - sowohl "oben" (Regierung), als auch "unten"( Forum ).
Noch vorgestern hatte die Ministerin Zypris Erziehungscamps kategorisch abgelehnt und als menschenverachtend abqualifiziert.
Heute sieht das schon anders aus:
"Justizministerin Brigitte ZYPRIS (SPD) erklärte auf taz-Anfrage, sie halte solche Einrichtungen(Erziehungscamps) für "sinnvoll, wenn sie auf gegenseitigem Respekt beruhen". Sie lehne nur Boot Camps nach US-Muster ab,..."
Solche Camps nach amerikanischem Vorbild hatte aber niemand gefordert
Bosbach fordert "Erziehungscamps mit einem therapeutischen Gesamtkonzept."BOSBACH stellte klar, dass damit nicht die US-Vorbilder gemeint seien, in denen der Wille der Jugendlichen durch militärischen Drill gebrochen wird."
Es wäre also wohl von beiden Seiten doch günstiger gewesen, gleich ohne wahlkämpferische Einlagen in eine sinnvolle Diskussion einzutreten.
Das ist ja hier im Forum letztendlich auch gelungen, nachdem Vergleiche mit dem Nationalsozialismus in's Spiel kamen und vom eigentlichen Thema ablenkten.
--
klaus
in meinem letzten Dienstjahr an der "Penne" ( 2003/2004 ) hatten wir eine Diskussion mit dem Bildungsminister des Landes über das Thema Drogenprävention. Im Laufe der Veranstaltung kamen wir irgendwie auf die Jugendwerkhöfe in der DDR zu sprechen. Dabei kam die Sprache auch auf Erziehungscamps, über die niemand so richtig Bescheid wusste- auch der Bildungsminister nicht.
Da mich das interessierte,habe ich mir ein Konzept des Trainingscamps des Exboxers Lothar Kannenberg schicken lassen.
Um sich ein richtiges Bild machen zu können, müsste man wahrscheinlich an Ort und Stelle recherchieren. Das damalige Konzept - bzw- das was ich bekam- beinhaltete z.B. nicht, welche Maßnahmen ergriffen werden, wenn Jugendliche Straftäter auch im Camp gegen die Ordnung verstoßen. Auch auf Nachfragen erhielt ich nur ziemlich "verschleierte" Allgemeinthesen zu hören, wie z.B. "Aggressionen werden durch Krafttraining, Boxtraining ... abgebaut... selten kommt es zu Ausbrüchen der Aggressivität ..). Was dann geschieht, konnte ich nicht erfahren, woraus ich damals schloss, dass einige Dinge am Rande der Legalität ablaufen- oder ablaufen müssen ?????
Aber - wie gesagt - es ist eine Vermutung, kein Wissen darüber.
Interessant finde ich die Veränderung in der Diskussion zu den Erziehungscamps innerhalb der letzten 2 Tage - sowohl "oben" (Regierung), als auch "unten"( Forum ).
Noch vorgestern hatte die Ministerin Zypris Erziehungscamps kategorisch abgelehnt und als menschenverachtend abqualifiziert.
Heute sieht das schon anders aus:
"Justizministerin Brigitte ZYPRIS (SPD) erklärte auf taz-Anfrage, sie halte solche Einrichtungen(Erziehungscamps) für "sinnvoll, wenn sie auf gegenseitigem Respekt beruhen". Sie lehne nur Boot Camps nach US-Muster ab,..."
Solche Camps nach amerikanischem Vorbild hatte aber niemand gefordert
Bosbach fordert "Erziehungscamps mit einem therapeutischen Gesamtkonzept."BOSBACH stellte klar, dass damit nicht die US-Vorbilder gemeint seien, in denen der Wille der Jugendlichen durch militärischen Drill gebrochen wird."
Es wäre also wohl von beiden Seiten doch günstiger gewesen, gleich ohne wahlkämpferische Einlagen in eine sinnvolle Diskussion einzutreten.
Das ist ja hier im Forum letztendlich auch gelungen, nachdem Vergleiche mit dem Nationalsozialismus in's Spiel kamen und vom eigentlichen Thema ablenkten.
--
klaus