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Innenpolitik Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?

miriam
miriam
Mitglied

Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von miriam
als Antwort auf miriam vom 31.01.2010, 17:54:35
Lieber Adam,

danke für deinen Beitrag - der so viele Aspekte beinhaltet, dass ich darauf erst morgen (wahrscheinlich am Nachmittag), antworten werde.

Eigentlich ist das Schöne dabei, dass das Thema durch deine Gedanken, erweitert wird - und etwas ins Philosophische auch geht.

Bis demnächst,

Miriam

Hoppla Fehler: ich antworte hier nicht mir, sondern Adam.
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von rolf †
Ganz allgemein:
Ich finde es auch nicht gut, zu einem Thema immer wieder neue Threads zu eröffnen.
Es erschwert auch das Lesen, da ja indirekt doch auf schon geschriebenes bezug genommen wird, das man evtl. noch garnicht gelesen hat.

Genauso stört mich das "Hochschieben".
Man klickt den Thread an, weil man etwas neues erwartet und liest: Mal schieb.
Nach dem 2. spätestens 3. mal ignorier ich den Thread.
Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.01.2010, 16:32:12
Dann Meli, solltest Du es auch unterlassen,
meinen Namen zu nennen, klar das ich mich
dann auch äußere oder?

Astrid

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Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 31.01.2010, 17:02:29
Astrid – es geht ja überhaupt nicht um eine Diskussion über Schuld heute – es sei denn es werden noch einige Kriegsverbrecher entdeckt. Wir müssen einfach alles über diese Zeit wissen, um dies weitergeben zu können.

*********************
Miriam,ich hatte nur auf Dutch seinen Beitrag geantwortet.
Weil Er meinte unser Eltern, hätten daran mit Schuld.

Astrid
miriam
miriam
Mitglied

Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von miriam
als Antwort auf adam vom 31.01.2010, 17:18:03
Adam, ich versuche mal auf deinen Beitrag zu antworten, zumindest zum Teil.
Gleich als Erstes möchte ich eines richtig stellen: du schreist "Um die Gräuel eines neues Holocaust in Zukunft zu verhindern, darf man sich nicht nur auf die Vernichtung der Juden konzentrieren".

Dies stimmt so in den allermeisten Fällen nicht – ich schreibe entweder über "Opfer des Nationalsozialismus", oder aber zähle diese auf: Andersdenkende, Juden, Sinti und Roma, Behinderte, usw…

Die Menschen denen wir täglich begegnen und "die wir nicht als totalitäre Machthaber" wahrnehmen weil sie ja in der augenblicklichen Konstellation nicht über das Instrumentarium verfügen, nicht den Background haben mit dessen Hilfe sie erst in unsere privaten Sphäre eindringen könnten, sind die potentiellen Gefahren.
M.E. behalten wir sie instinktiv in unserem Blickfeld – aber doch nicht mehr? Alles was potentiell bedrohlich sein könnte, können wir nicht so behandeln, als wäre es eine akute Bedrohung – anders müssten wir ständig nur mit Abwehr, Barrikaden errichten, Täuschungsmanöver, befasst sein. Und das wäre auch eine Freiheitsberaubung zu der wir uns aber freiwillig bereit erklären würden.

Persönlich möchte ich das nicht – und etwas Vertrauen muss ich hier in der westlichen Welt, auch diesem Land und seiner Gesetzgebung schenken.

Du hast Recht – das Nein sagen im privaten Leben ist schwieriger zu erlernen, als man es sich vorstellt.
Doch kann ich dir andererseits nicht zustimmen, wenn du sagst, dass man "das Prinzip Freiheit" auch schon Heranwachsenden nahbringen sollte.

Erstmals möchten Kinder, dass man ihnen auch Grenzen setzt – und ihre häufigen Provokationen, haben auch oft diesen Zweck: sie ertasten sich auf dieser Weise die Grenzen des Raumes in dem sie sich dann frei bewegen können.
Summerhill ist nur mit Einschränkungen anwendbar – ich habe die Erfahrung (mit einer meiner Töchter) selber gemacht, die sich angesichts der Selbstbestimmung in sehr jungen Jahren, ziemlich verunsichert fühlte.

Dass man in unserer Schulen unter anderem auch das "Prinzip Freiheit" nahbringen soll, da stimme ich dir völlig zu.
Dies sollte natürlich begleitet sein von Besuchen der Orte, an denen die extreme Konsequenz der Freiheitsberaubung noch heute erfahrbar oder spürbar ist.

Liebe Grüße

Miriam


claudiawien
claudiawien
Mitglied

Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von claudiawien
als Antwort auf pippa vom 31.01.2010, 16:39:43
Ich möchte mich hier dir, pippa, und dir, meli, anschließen. Auch "bei uns" kam der Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht gewissermaßen "nicht vor" - und ich glaube, er kam noch viel weniger und viel länger "nicht vor" als in Deutschland, da in Österreich die Geschichtsaufarbeitung - tragischerweise - erst ca. 15 Jahre später begonnen hat als in Deutschland.

Es gibt leider immer noch wenig an wissenschaftlicher Auseinandersetzung über die Darstellung des Nationalsozialismus in unseren damaligen Schulbüchern.

Und astrid, wenn sich in eurem Geschichtsunterricht die Informationen über den Nationalsozialismus auf "Hitler und seine Schergen" beschränkt haben, ist das vermutlich eine sehr reduzierte, vielleicht auch manipulative Art der Information gewesen. Es waren nicht nur "Hitler und seine Schergen" beteiligt.

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von hugo
als Antwort auf claudiawien vom 01.02.2010, 08:04:41
,,ist das vermutlich eine sehr reduzierte, vielleicht auch manipulative Art der Information gewesen (claudiawien)

Na klar war das eine einseitige Sicht, aber auch sehr verständlich wenn man die damaligen Um-, und Zustände mit in Betracht zieht.

Ich wills mal hier sehr vereinfacht andeuten, warum und wieso,,

Die erste DDR-Regierungsriege -die ja im Wesentlichen durch die Besatzungsmacht installiert wurde, bestand fast ausschließlich aus ehemaligen Opfern des Naziregimes bis hin zu ehemaligen KZ Häftlingen.

Ob es nun alte Spanienkämpfer oder Kommunisten oder sonstige Widerständler waren, bis hin zu Leuten die den Krieg von Moskau aus in geringem Maße mitmanagten, sie alle kamen mehr oder weniger als Sieger bzw mit den Siegern gemeinsam ins Land zurück und hatten demzufolge die Sprache und die Wortwahl der Sieger auf den Lippen und im Munde,,naja und so sahen eben dann auch die Ersten Anweisungen, die Ersten Verordnungen, Befehle und Gesetze aus, bis hin zu den Geschichtsbüchern für die Schulen,,

Das es wie in solchen Fällen immer üblich, primär eine Meinung der Mächtigen gab, die ausschließlich die Sieger zum Besitzer jeglicher Wahrheit machte, ist doch wohl logisch und nicht anders vorstellbar,,deshalb kamen in jenen Jahren auch fast ausschließlich Bücher, Filme, Veröffentlichungen auf den Markt bzw unters bzw übers Volk die die positiven, die guten Seiten der Sieger und die schwarzen Seiten der Besiegten voranstellten.

Was sich -zumindest in den ersten Nachkriegsjahren- an den privaten Küchentischen oder den guten Stuben erzählt wurde, was berichtet wurde von den gerade zurückgekehrten Kriegsgefangenen, was erzählt, was geflüstert oder was verschwiegen wurde,,ist heute für die jüngste Generation kaum nachvollziehbar und -glücklicherweise- kein füllendes Programm mehr,,es gibt neue, andere wichtige Dinge zu bereden und das Alte verblasst zunehmend.

das schon Mitte der Fünfziger sogar die ehemaligen Alliierten begannen, sich nun gegenseitig die Wahrheit streitig zu machen, die Kritikwürdigen, die negativen Taten (Untaten) öffentlicher zu machen, hängt mit dem Beginn des Kalten Krieges zusammen,, dem Beginn einer grandiosen Propagandashow unter Einsatz der immer moderner und umfangreicher werdenden modernen Medien.

So erfuhren bald die Menschen in der westlichen Welt viel Schlimmes und Furchtbares über Sowjetische Gräueltaten, vom Stalinismus, von Gulags, von Vertreibungen usw und umgekehrt waren/wurden wir Ossis bestens instruiert was bei den westlichen Verbündeten schief lief,,,

hugo
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf claudiawien vom 01.02.2010, 08:04:41

....................

Auch "bei uns" kam der Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht gewissermaßen "nicht vor" - und ich glaube, er kam noch viel weniger und viel länger "nicht vor" als in Deutschland, da in Österreich die Geschichtsaufarbeitung - tragischerweise - erst ca. 15 Jahre später begonnen hat als in Deutschland.

................



Ist es den Österreichern denn zu verargen, dass sie sich so lange dafür schämten, den "Führer" an ihrer "Mutterbrust" genährt zu haben?

Immerhin wäre noch zu vermerken, dass Österreichs Kanzler Kreisky sehr schnell einen Friedensvertrag mit den Russen aushandeln konnte, und damit Österreich schneller wieder ins Lot kam, als die DDR.
nogly
nogly
Mitglied

Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von nogly
als Antwort auf schorsch vom 01.02.2010, 09:09:52
Hallo "Schorsch" und "Alle"
Es ist "Unumgänglich" eine der größten "Schandtaten"
der Menschheit in "Erinnerung" zu behalten und von
Generation zu Generation weiter "Mahnen" und einen
"Welttrauertag" einzuführen!!!!!.
Wenn ich daran denke wie mein Vater von der Hitlerjugend
"schwärmte" und mich auch "beeinflußte",so kommen bei
mir im nachhinein,"Schamgefühle" auf obwohl ich gar nicht
dabei war!!!!!.
Man sieht daraus,wie leicht "junge Menschen" beeinflußbar
sind und dann den "falschen Weg" gehen!
"Gott" sei es "Dank",daß er mich auf den "richtigen Weg"
geführt hat!!!!!!.
Im Grunde ist solch eine "Schandtat" nur durch die
"Gebote Gottes" vermeidbar,das lautet:

"Miteinander und nicht Gegeneinander"!!!!!
"Liebe "Deinen" "Nächsten",wie "Dich selbst"!!!!!

Alles Gute und Gottes Segen!!!!!/Nogly.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Erinnerungskultur - oder Geschichtsverdrängung?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf miriam vom 31.01.2010, 17:02:29
„Ich glaube eher, dass viele einfach kein Geschichtswissen haben.“ Karl


Das fehlende Wissen ist nur das eine Problem. Ein weiteres besteht darin, wie mit vorhandenem Wissen umzugehen ist. Wissen allein garantiert nicht Verstehen und Erkenntnis. Viele Leute lesen oder hören Dinge, die nicht geschrieben oder gesagt wurden. Sie wollen das hören, was sie gerne hören wollen.

Meli Antwort auf karl vom 31.01.2010 15:43
„Es ist erstmals leichter, vor diesem Thema zu flüchten, aber es holt einem doch immer wieder ein, weil es Teil unserer Geschichte, unseres Lebens ist, ob wir es wollen oder nicht.“ meli


Zustimmung, wenn du schreibst, dass das Thema uns immer wieder einholt. Wir müssen uns also stellen. Allein Moralpredigten verbreiten hilft nicht.

Du sprichst u. a. den Geschichtsunterricht an, wie andere auch. Der soll es richten. Mit wenigen Stunden. Die Zeit deines Schulbesuchs liegt schon lange zurück. Ich bezweifle, ob Lehrer heute den Nationalsozialismus außen vor lassen können. Kannst du einschätzen welchen Stellenwert das Fach Geschichte heute im Fächerkanon einnimmt? Wie viel Zeit bleibt für die Behandlung des im Moment hier uns wichtig scheinenden Themas? Was heute zählt sind rasche Lernerfolge in Kernfächern, mit denen später Kompetenzen im Beruf aufgebaut werden können, so die Erwartung der Öffentlichkeit und der Eltern. Numerus clausus nicht mal gerechnet. Vor allem aber muss es viel Freizeit und Spaß geben....und noch mehr Spaß. Die Spaßgesellschaft lebt. Die Probleme der Vergangenheit sind aber schwierig. Geschichte ist übrigens schwer zu unterrichten, weil der „Stoff“, ein Geschehen nicht „greifbar“ ist, nicht sichtbar gemacht werden kann (höchstens mit Hilfe von Medien, Texten, Anschrieben). Das ist Aufgabe des Unerrichtenden. Handelnde Personen der Vergangenheit, geschichtliche Strukturen müssen durch eine Person unserer Zeit in den Köpfen lebendig werden. Demonstrieren lässt sich nichts durch Experimente oder mit Rechnungen an der Tafel.


Ich musste vor einiger Zeit helfen bei Schüler-Referaten. Auf die Frage, ob ich nicht die Heftführung sehen könnte, die Einträge im Unterricht, die die Resultate festhalten, erhielt ich zur Antwort, dass nichts im Heft steht. Ein Dreivierteljahr Unterricht und nichts im Heft. Alles klar?

Die Auffassung Geschichte sollte Ursache und Wirkung der Entwicklung verdeutlichen, wurde hier einmal vertreten. Klingt schön. Aber Ursache und Wirkung sind in der Geschichte und in der Realität des Politischen etwas anderes als im Physikunterricht oder in der Autowerkstatt. Deshalb müsste eigentlich eher von einer ganzheitlichen Betrachtung gesprochen werden. Versuche mal herauszufinden, wie der 12. und 13. März 1938 die Lage in der Tschechoslowakei und in Europa veränderte. Wo und was war die Ursache und was begründete die Wirkung? Kein deutscher Soldat marschierte in die Tschechoslowakei ein. Nur in Österreich, es fand nämlich der Anschluss statt. Eine ungeheure Wirkung auch für die Tschechoslowakei und ganz Europa, obwohl dort kein deutscher Soldat einmarschiert war. Alles war anders ab diesem Zeitpunkt. Wann sollte die Betrachtung der Geschichte im Zusammenhang etwa mit den Vertreibungen aus dem Sudetenland nun beginnen? 1945? 1938? 1918? 1867? Vielleicht im Mittelalter? Wissen heißt noch lange nicht Verstehen. Ereignisse unerer Zeit haben ihre tiefsten Ursachen und ihre Weichenst ellungen oft in Entwicklungen der Vergangenheit. Monokausalität ist in der Geschichte nicht möglich. Multikausalität ist gefragt.


„An Karl– hic Rhodos – hic salta. Wir haben nun die Gelegenheit über die Vergangenheit zu sprechen, ich kenne kein anderes Thema das sich so sehr eignet in einem Forum diskutiert zu werden.“ miriam an Kar
l

Diese Meinung höre ich gerne. Ich teile aber deinen Optimismus nicht, miriam. Voraussetzung ist Geduld, Bereitschaft mit einer Vielzahl von Fakten, auch nicht genehmen (nicht mit aus dem Zusammenhang gerissenen Meinungen) sich abzugeben. Unter dieser Voraussetzung kann möglicherweise darüber gesprochen werden. Wikipedeln und Googeln wird auch nicht reichen. Das macht mich skeptisch.


„Schorsch: Schorsch – dieser Jugend fehlt eben das wahre Bild dieser Vergangenheit, es geht darum ihnen die Realität zu vermitteln." miriam


Hast du schon mal „vermittelt“? Dann wirst du merken, dass du in der Fülle des Stoffes ertrinkst und sichten, auslesen musst. Nach welchen Kriterien wählst du aus? Bei einem 14 Jährigen und einem 18 Jährigen? Du kannst auch nicht die Realität vermitteln, sondern nur ein Geschichtsbild, eben deine Sicht oder die eines Fachhistorikers. Wenn du schon von der Jugend sprichst, vergiss nicht ,dass du in direkte Konkurrenz zu Ballerspielen trittst. Da fließt sehr viel virtuelles „Blut“. Das lenkt von hehren moralischen Zielen ab, erleichtert aber die Erziehungsarbeit im Elternhaus, wenn die Kids beschäftigt sind.

geschrieben von adam am 31.01.2010 17:18 als Antwort auf miriam vom 31.01.2010 14:58
Aber: Um die Gräuel eines neues Holocaust in Zukunft zu verhindern, darf man sich nicht nur auf die Vernichtung der Juden konzentrieren. So besteht die Gefahr, dass der Schrecken durch Wiederholung seine Kraft verliert und mit einem "Das passiert eh kein zweites Mal" abgetan wird. Und das zugrunde liegende Problem wird dabei leicht vergessen.“ Adam


Alles unterstreiche ich. Nur wie erreiche ich das? Gräuel in der Zukunft verhindern, indem die Geschichte als Warnung herangezogen wird? Einverstanden. Ich begrüße das sehr. Die Praxis lehrt aber, dass aus der Geschichte mögliche Lehren nicht gezogen werden. Aber bitte dann eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Dafür ist Offenheit ist erforderlich.

Einen Holocaust wie im Hitlerreich wird es so nicht mehr geben. Heute existieren modernere Methoden der Menschenvernichtung als Gaskammern und Verbrennungsöfen. Was als technische Möglichkeit vorhanden ist, wird auch genutzt werden, in irgendeiner Form. Effizienz wo es nur geht.

„Schon in den Schulen sollte den Heranwachsenden das "Prinzip Freiheit" erklärt werden und dann anhand der Konzentrationslager, wohin es führen kann, wenn es nicht verteidigt wird.“ Adam



Der Spaßfaktor in der Pädagogik garantiert die „Freiheit“. Holocaust und Geschichte überhaupt sind nun mal aber ein ernstes Thema. Wie kriegst du da einen Spaßfaktor rein? Mit Filmen, die Leichenberge zeigen, kannst du momentan Nervenkitzel erzeugen. Und dann? Mühsam ist das Thema auch.




„Wenn jemand sagt: "Du mußt!", kann die Antwort nur sein: "Ich muß garnichts!".Adam

Das ist der Rat Pestalozzis: Das wichtigste Wort in der Erziehung sei das Wort „Nein“. Aber vom Erziehenden gesprochen. Du siehst es wohl vom Schüler gesprochen. Den interessiert kein Holocaust. Der will häufig Entertainment, Ballerspiele, Partys, Disco, Freundin. Deinen Rat befolgen viele Jugendliche und hören nicht zu. Denn du hast recht: "Ich muß gar nichts!". Oder sie wollen nur hören, was sie in der Peer Group aufschnappen und vielleicht noch im Elternhaus. In der Geschichte kannst du lernen, wozu Menschen fähig sind. Illusionen darf sich niemand machen. Es gibt die Geschichtsvergessenheit. Das Wort gefällt mir besser. Geschichtsverdrängung ist nicht passend, es gibt nichts, was verdrängt werden müsste. Der Großteil der Leute kennt nicht genau, was es zu verdrängen gilt. Was getan werden kann, ist an Erinnerungsstätten das Gedächtnis wach halten. Für wenige. So war es immer schon.

c.

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