Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief

Innenpolitik "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief

olga64
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RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von olga64
als Antwort auf oldsmobilefan vom 04.05.2022, 16:15:21
 
Denn russisches Öl war bisher vergleichsweise spottbillig für uns. Ersetzt hat Habeck diesen Wegfall durch dreckiges teures US-Frackinggas und durch blutiges Kataröl
"Spottbillig" ist russisches Öl schon länger nicht mehr, da auch dieses Verkäuferland sich an den Weltmarktpreisen orientiert, welche seit Wochen nur eine Richtung kennen: nach oben.
Aber wenn ich Ihre Ausführungen so reflektiere: also doch lieber blutiges Russenöl?
Nun schweifen Sie wieder ab, weil es anscheinend zu verlockend ist, das "dreckige Frackinggas" hier zu erwähnen, das dann von den ungeliebten Amerikanern auch zu uns geliefert wird.
Katar ist übrigens ein Land mit Gasvorkommen und weniger mit Erdöl - das sollten Sie eigentlich wissen, oder?
Es kann alles den sehr positiven Effekt haben,dass wir als Deutschland uns von diesen Energiemedien noch schneller abkoppeln als es der Plan ist - die Not der Beschaffung wird hier hoffentlich weitere Möglichkeiten bieten, dies zu tun. Olga
Alkmar
Alkmar
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RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf oldsmobilefan vom 04.05.2022, 11:22:16


Und meinst du wirklich, dass nicht auch die Deutsche Rüstungsindustrie profitiert?


 
Natürlich profitieren auch Deutsche Konzerne von diesem Krieg, die Rüstungsindustrie sowieso. Selenskji kann mit den vom Deutschen Steuerzahler geschenkten 2 Milliarden Euro dort gezielt kaufen. Darüber hinaus muss die Bundeswehr ja die Lücken in ihren Beständen wieeder auffüllen, die durch die Waffenlieferungen in die Ukraine entstanden sind.
Eine weiterer Profiteur ist die Mineralölindustrie, die die Preise für ihre Produkte weiterhin künstlich hoch hält, obwohl die Rohölpreise wieder annähernd auf Vorkriegsniveau sind. Bei denen handelt es sich um echte Kriegsgewinnler.
 
Du weißt schon, dass es da um Kettenfahrzeuge geht, die zu meiner Zeit verwendet wurden!?
Die sind längst ersetzt.

Soso, die Mineralölindustrie... 😉
Also die Rohölpreise haben kaum diese Auswirkung gehabt, weil die 2012 schon höher waren als heute.
Aber Putin und die Oligarchen haben 2021 schon die Lager aufbrauchen lassen.
Gibt das nicht zu denken?
 
olga64
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RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 04.05.2022, 16:41:07

Danke Michiko für diesen Brief des Klitschko-Bruders.

Allerdings stehen dem auch andere Unwägbarkeiten gegenüber:
Putin plant die Annexion derOstukraine, die Eingliederung des Donbass in das russische Staatsgebiet, vermutlich wieder verbunden (wie auch auf der Krim) mit einem manipulierten Referendum.
Aber diese Form der hybriden Kriegsführung bevorzugt Putin, auch um im eigenen Land weiterhin hohe Unterstützung daraus zu gewinnen, was mit unterschiedlichen Methoden besser darstellbar ist.

Wäre der Donbass aus Moskauer Sicht russisch, würde die Verteidigung der ukrainischen Streitkräfte in dieser Region übrigens zu einem Angriffskrieg derUkrainer gegen Russen umgedeutet werden.
Und die Invasoren-Armee (Russen) würden dann zu dem Verteidiger dieser annektierten Gebiete.
Das hätte dann vermutlich die russische Generalmobilmachung zur Folge,welche Putin dringend braucht, um die Maschinerie am Laufen zu halten.
Auch wenn eine solche Annexion international nicht anerkannt würde - sie wäre die 2. Kriegserklärung von Russland an die Ukraine.

Die, wie ich finde, berechtigte Angst von vielen in Deutschland vor einem Atomkrieg sollte auch von den Klitschko-Brüdern auf irgendeine Art und Weise bedacht werden.
Wann rutscht Deutschland in die Rolle als Konfliktpartei in diesem Krieg? Ist das der Fall, wenn wir in Deutschland ukrainische Soldaten an den Militärsystemen ausbilden, wie dies im Bundestag nun bestimmt wurde? Oder wäre dies nur der Fall, wenn deutsche Soldaten in dieUkraine reisen, um dort Soldaten auszubilden, weil sie dann an Kampfhandlungen teilnehmen würden?

Interessant ist auch das Beispiel mit den Kampfjets, die an die Ukraine verkauft werden sollen. Hier bestünde immer ein logistisches Problem, da "liefern" "fliegen" bedeuten wrüde. Auf dem Radar beobachtender Russen sähe das dann immer so aus, als stosse ein Kampfjet aus dem Nato-Gebiet zum Krieg hinzu.

Aber die letztgültige Entscheidung auch zu diesen Punkten wird immer Putin treffen, womit wir ihm ausgeliefert sind "bis zum bitteren Ende" und womit sich jeder "offene" Brief von Menschen, die Angst haben und hier leben, als gerechtfertigt darstellt. Olga


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Michiko
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RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 04.05.2022, 17:05:54

Aber die letztgültige Entscheidung auch zu diesen Punkten wird immer Putin treffen, womit wir ihm ausgeliefert sind "bis zum bitteren Ende" und womit sich jeder "offene" Brief von Menschen, die Angst haben und hier leben, als gerechtfertigt darstellt. Olga
Ich persönlich tendiere eher zu dem anderen "Offenen Brief", hier schon eingestellt von thea3. Es ist ein zweiter Offenen Brief von Prominenten aus Kultur, Politik und Gesellschaft an den Bundeskanzler. Der von dem früheren Grünen-Politiker Ralf Fücks angeführte Appell an Olaf Scholz lautet darauf, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion aktiv zu unterstützen und „die Entschließung des Bundestags für Waffenlieferungen an die Ukraine rasch in die Tat umzusetzen“. Unterschrieben ist der in unter anderem in der „Zeit“ veröffentlichte Brief von 57 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Schriftstellern, Künstlern, Publizisten und Politikern.

Natürlich haben die Menschen Angst vor den Drohungen, die täglich aus Moskau kommen, nicht nur in Richtung Ukraine sondern gegen den gesamten Westen. Aber wo ist eine Lösung? Putin zieht seine Befriedigung aus der Angst der Menschen, aus Tod und Zerstörung ohne Ende, es gibt kein Argument, das dies rechtfertigen würde. Er wenn Putin und Co. abgetreten sind, wird es einen Neuanfang ohne Angst für alle geben. Die Ukraine wird nicht klein beigeben, warum sollte sie auch.
adam
adam
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RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von adam
als Antwort auf olga64 vom 04.05.2022, 17:05:54

Aber die letztgültige Entscheidung auch zu diesen Punkten wird immer Putin treffen, womit wir ihm ausgeliefert sind "bis zum bitteren Ende" und womit sich jeder "offene" Brief von Menschen, die Angst haben und hier leben, als gerechtfertigt darstellt. Olga

Ein weiterer Grund weswegen Putin diesen Krieg nicht gewinnen darf und wir somit unsere Ängste hintenan stellen müssen.

--

adam
 
Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Michiko vom 04.05.2022, 11:30:00

Ja Michiko,
Putin ist ein Mensch der keine Distanz zu sich selbst kennt.
Man findet treffliche Erklärungen in gewissen Büchern der Medizin.

Darum wäre es auch gut ihm nicht zu nahe zu kommen.


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olga64
olga64
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RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 04.05.2022, 17:29:00

Michiko (und auch Adam): ich bin als Bürgerin dieses Landes froh, auch meine Ängste und Unsicherheiten in diesem unabsehbaren Krieg artikulieren zu können und zu dürfen. Denke ich hier an Russland, wo Menschen schon verhaftet werden, weil sie ein unbeschriftetes,weisses Blatt in die Höhe halten?

Und meine Angst wird nicht geringer, wenn ich evtl. auf Erlösung warten muss, wenn der Mörder im Kreml endlich abgetreten ist - es kann gut sein,dass wir ältere Menschen dies nicht mehr erleben werden.
Und ob sich dann die Systeme in dem grossen Russland wirklich ändern würden - auch daran glaube ich nicht. Dieses Land war nie eine Demokratie - Menschen, die an der Ausformung beteiligt hätten werden können, sind geflohen oder sitzen im Straflager.
Es kann also gut sein, dass ein evtl. Waffenstillstandsabkommen genau mit diesem Mörder Putin verhandelt werden muss und dies irgendwann als der gangbarere Weg erscheint als weiter bomben und zu töten.

Dazu kommt zu meiner Angst auch noch,diese Unsicherheit, wie lange und wie viele Waffen wir im Westen denn liefern wollen. Waffen im Einsatz haben es an sich,dass sie zerstört werden; in diesem Fall gibt es auch die russische Drohung, sie bereits auf dem Transport in die Ukraine zu zerstören.
Und dann liefern wir wieder und immer weiter so, obwohl wir auch wissen, dass die Existenzberechtigung der Waffen der Tod von Menschen und die Zerstörung von Objekten ist?
Und wie lange soll das dann so weitergehen?
Ich bin wie die Hälfte der deutschen Bevölkerung sehr zerrissen und gespalten und weiss nicht, was der richtige Weg ist - nur gut, dass ich es nicht entscheiden muss, sondern mit meiner eigenen Angst mich mit den Menschen austauschen kann, die um mich leben. Olga

RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 04.05.2022, 16:25:33
Manche Leute glauben erst, dass es Einbrecher gibt, wenn ihnen einer im eigenen Haus den Schädel einschlägt.
... und schreien dann: Haltet den Dieb, haltet den Mörder.
Wundern sich aber darüber, dass sich keiner meldet.
Sie Suche nach dem Schuldigen haben dann vollkommen Unbeteiligte am Hals zu haben.
Und danach wird dann auch noch geschrieen.
Aus der warmen Ecke der Couch.
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf adam vom 04.05.2022, 17:31:41
Aber die letztgültige Entscheidung auch zu diesen Punkten wird immer Putin treffen, womit wir ihm ausgeliefert sind "bis zum bitteren Ende" und womit sich jeder "offene" Brief von Menschen, die Angst haben und hier leben, als gerechtfertigt darstellt. Olga

Ein weiterer Grund weswegen Putin diesen Krieg nicht gewinnen darf und wir somit unsere Ängste hintenan stellen müssen.....geschrieben von adam
Wenn Putin die UDSSR als Mass aller Dinge nimmt und ihr alles unterordnet, wird er weitermachen wenn wir bzw. die Ukraine und andere Staaten im Osten zurück weichen, aufgeben.

Ihre Devise ist eigentlich ganz einfach, Kampf bis zum Ende mit allen Mitteln auch nach einer eventuellen Kapitulation.

Denn,
besser ein Ende ohne Schrecken
als ein Schrecken ohne Ende.
olga64
olga64
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RE: "EMMA" bleibt mutig – der Offene Brief
geschrieben von olga64

In dem Stahlwerk in Mariupol wird wieder heftigst gebombt. Es sollen sich dort noch Hunderte Zivilisten befinden ,darunter 30 Kinder. Diejenigen, die befreit werden konnten, waren so geschwächt,dass sie aus eigener Kraft nicht mehr aus diesem Schutthaufen nach oben kommen konnten - sie mussten teilweise mit Seilen angebunden heraufgezogen werden. Diese Menschen haben monatelang kein Tageslicht gesehen;vegetierten in feuchten Räumlichkeiten mit Dauerbebombung dahin. Kann man so etwas je vergessen oder verdrängen?
Zu den Soldaten in dem Stahlwerk hat man anscheinend den Kontakt verloren. Der russische Aufruf an sie lautet: ergeben,damit die Zivilisten befreit werden können.
In Mariupol sollen immer noch 100.000 Menschen in ihren zerstörten Häusern leben, seit Monaten ohne 'Wasser, Strom und ausreichend Nahrung oder gar medizinische Versorgung.
Welches wäre hier der humanere Weg - ohne Focussierung darauf, von wem ein Vorschlag kommt? Olga


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